Michael John ist den meisten Nordhäusern bekannt als einer der Männer, die den Traditionsbetrieb Nordbrand nach der Wende in die neue Zeit gerettet und dort etabliert haben. Aber er hat auch seit über 50 Jahren eine andere große Leidenschaft …


Heute wurde bekannt, dass sich Michael John aus dem Ehrenrat des Traditionsvereins Wacker 90 zurückzieht. Seit 1990 engagierte er sich aktiv für den Verein, dessen Fan er als echter Nordhäuser schon von kleinauf war. Lange Jahre fungierte er als Schatzmeister, später war er oft die graue Eminenz der Präsidien. Auch nach den Insolvenzen der Spielbetriebs GmbH und des Vereins in diesem Jahr hatte sich der Pensionär nicht aus der Verantwortung gestohlen und seinen Platz im Ehrenrat des FSV bis heute behalten.

Die nnz hat ihn zu den Gründen für seine Entscheidung zum Rückzug aus dem Gremium befragt. „Es gibt keinen akuten Grund und keinen Skandal im Hintergrund, irgendwelche Zerwürfnisse oder dergleichen“, zerstreut Michael John in unserem Gespräch aufkommende Gerüchte. „Aber letztenendes hat alles seine Zeit. Und ich glaube, dass meine Zeit bei Wacker nun abgelaufen ist, dass eine neue Generation mit einem neuen Führungsstil jetzt in der Verantwortung steht.“ Dabei wolle und werde er gern weiter helfen, wenn er gefragt wird, aber es gäbe eben auch noch andere Dinge, mit denen er sich im Ruhestand beschäftigen wolle. „Das sage ich ohne jeden Groll und ich wünsche dem Verein wie schon immer in meinem Leben nur das Allerbeste.“


Michael John wurde Anfang der Neunziger Jahre Schatzmeister vom neu benannten FSV Wacker 90, musste am Ende des letzten Jahrtausends die bittere Insolvenz mit durchleben und war dann 2007/08 maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein nicht wegen aus heutiger Sicht lächerlichen Schuldensummen aus dem Vereinsregister getilgt wurde. Am Aufschwung in den letzten zehn Jahren war er ebenfalls, nun schon als Ehrenratsmitglied, federführend beteiligt.
Olaf Schulze