So, 09:00 Uhr
01.10.2023
Ältere Menschen nicht ausgrenzen
Anlässlich des Welttags der älteren Menschen am 1. Oktober mahnt der Sozialverband VdK, Bedürfnisse und Interessen von Menschen jenseits der 65 nicht zu ignorieren...
Wir beobachten zurzeit mehrere gesellschaftliche Trends und Entwicklungen, die sich in ihrer Kombination besonders ungünstig auf die ältere Generation auswirken, sagt Paul Weimann, der Landesvorsitzende des VdK Hessen-Thüringen.
Da ist zum einen die hohe Inflationsrate zu nennen. Mehr als jeder vierte Rentner und jede vierte Rentnerin in Deutschland beziehen weniger als 1.000 Euro im Monat. Für sie wird es zunehmend schwierig, bei dem starken
Preisauftrieb ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Selbst diejenigen unter ihnen, die ein Eigenheim besäßen, könnten in Bedrängnis geraten, wenn zum Beispiel eine Sanierung anstehe. So lehnten es viele Banken ab, Seniorinnen und Senioren Kredite zu gewähren. Besorgniserregend findet der VdK auch die steigenden Kosten in der stationären Pflege. Aktuell liegt der Eigenanteil für die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung bei rund 2.500 Euro im Monat – das sind 340 Euro mehr als im Vorjahr.
Insgesamt leben in Deutschland 18,7 Millionen Menschen, die 65 Jahre und älter sind. Nur sechs Prozent von ihnen haben das Glück, in einer barrierearmen Wohnung zu wohnen – allen anderen droht irgendwann der Umzug, weil sie krank werden und ihre Mobilität einbüßen, kritisiert Weimann. Ein weiteres Problem sieht der VdK in der fortschreitenden Digitalisierung. Für große Teile
der Bevölkerung und für die Wirtschaft bietet sie enorme Vorteile, betont der Landesvorsitzende: Aber für Ältere, für die der Umgang mit Smartphone und PC nicht selbstverständlich ist, kann sich das Gefühl verstärken, abgehängt zu sein. Wer mit der
modernen Technologie nicht zurechtkomme oder sie gar nicht nutze, laufe Gefahr, ins Abseits zu geraten. Seit einigen Jahren lässt sich der Trend beobachten, dass Banken ihr Filialnetz ausdünnen, viele Apotheken und Postniederlassungen schließen. Die einzige Alternative besteht dann häufig darin, Online-Angebote zu nutzen. Auch in der Medizin setzt man mittlerweile immer öfter auf Video-Sprechstunden.
Das erspart insbesondere Landärzten, von denen es ohnehin zu wenige gibt, die langen Anfahrtswege zu
Hausbesuchen. Viele ältere Menschen sind mit diesen Entwicklungen aber überfordert, sagt Weimann: Ihre Situation dürfen wir nicht außer Acht lassen. Im Gegenteil: Soziale Teilhabe ist ein Menschenrecht. Alter darf kein Grund für Ausgrenzung sein.
Autor: psgWir beobachten zurzeit mehrere gesellschaftliche Trends und Entwicklungen, die sich in ihrer Kombination besonders ungünstig auf die ältere Generation auswirken, sagt Paul Weimann, der Landesvorsitzende des VdK Hessen-Thüringen.
Da ist zum einen die hohe Inflationsrate zu nennen. Mehr als jeder vierte Rentner und jede vierte Rentnerin in Deutschland beziehen weniger als 1.000 Euro im Monat. Für sie wird es zunehmend schwierig, bei dem starken
Preisauftrieb ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Selbst diejenigen unter ihnen, die ein Eigenheim besäßen, könnten in Bedrängnis geraten, wenn zum Beispiel eine Sanierung anstehe. So lehnten es viele Banken ab, Seniorinnen und Senioren Kredite zu gewähren. Besorgniserregend findet der VdK auch die steigenden Kosten in der stationären Pflege. Aktuell liegt der Eigenanteil für die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung bei rund 2.500 Euro im Monat – das sind 340 Euro mehr als im Vorjahr.
Insgesamt leben in Deutschland 18,7 Millionen Menschen, die 65 Jahre und älter sind. Nur sechs Prozent von ihnen haben das Glück, in einer barrierearmen Wohnung zu wohnen – allen anderen droht irgendwann der Umzug, weil sie krank werden und ihre Mobilität einbüßen, kritisiert Weimann. Ein weiteres Problem sieht der VdK in der fortschreitenden Digitalisierung. Für große Teile
der Bevölkerung und für die Wirtschaft bietet sie enorme Vorteile, betont der Landesvorsitzende: Aber für Ältere, für die der Umgang mit Smartphone und PC nicht selbstverständlich ist, kann sich das Gefühl verstärken, abgehängt zu sein. Wer mit der
modernen Technologie nicht zurechtkomme oder sie gar nicht nutze, laufe Gefahr, ins Abseits zu geraten. Seit einigen Jahren lässt sich der Trend beobachten, dass Banken ihr Filialnetz ausdünnen, viele Apotheken und Postniederlassungen schließen. Die einzige Alternative besteht dann häufig darin, Online-Angebote zu nutzen. Auch in der Medizin setzt man mittlerweile immer öfter auf Video-Sprechstunden.
Das erspart insbesondere Landärzten, von denen es ohnehin zu wenige gibt, die langen Anfahrtswege zu
Hausbesuchen. Viele ältere Menschen sind mit diesen Entwicklungen aber überfordert, sagt Weimann: Ihre Situation dürfen wir nicht außer Acht lassen. Im Gegenteil: Soziale Teilhabe ist ein Menschenrecht. Alter darf kein Grund für Ausgrenzung sein.
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