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Di, 09:49 Uhr
20.05.2025
Gewerkschaft zu 15 Euro Mindestlohn

Mehr Lohn, mehr Kaufkraft

Gewerkschaft sieht beim Lohn „Luft nach oben“: Im Landkreis Nordhausen arbeiten heute rund 2.500 Menschen zum Mindestlohn. Sie verdienen 12,82 Euro pro Stunde...

Das geht aus dem Mindestlohn-Monitor hervor, den das Pestel-Institut als regionale Lohndaten-Analyse für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat.

Die NGG Thüringen ist unzufrieden mit dem Mindestlohn. Die Gewerkschaft will, dass „sich beim Niedrigstlohn etwas bewegt“ – nach oben: „Steigende Mieten, höhere Preise im Supermarkt, steigende Eintrittspreise und Gebühren. Dazu der Tank vom Auto als Euro-Fresser. Und auch die Bahn, die ständig an den Ticketpreisen schraubt: Die dünnen Portemonnaies müssen dringend dicker werden. Der Mindestlohn muss deutlich nach oben gehen“, fordert Jens Löbel.

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Der Geschäftsführer der NGG Thüringen setzt dabei auf die Mindestlohnkommission: „Sie muss die unterste Lohnkante jetzt unbedingt deutlich anheben. Wichtig ist, dass das nicht in Tippelschritten passiert, sondern schnell in Richtung 15 Euro ansteigen wird. Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr“, rechnet Jens Löbel vor.

Von einem 15-Euro-Mindestlohn würden nach Berechnungen des Pestel-Instituts rund 8.000 Menschen im Landkreis Nordhausen profitieren. „So viele arbeiten heute nämlich für weniger als 15 Euro pro Stunde“, sagt NGG-Geschäftsführer Löbel. Gerade Mini-Jobber bekämen oft nur einen Niedriglohn für ihre Arbeit.

Eine Anhebung des Mindestlohns um 2,18 Euro auf 15 Euro pro Stunde würde vor allem der Kaufkraft im Kreis Nordhausen einen „enormen Push“ bringen: Rund 4,3 Millionen Euro hätten die Mindestlohn-Beschäftigten im Landkreis Nordhausen dann pro Jahr mehr in der Tasche. Das hat das Pestel-Institut berechnet.

„Das macht also auch volkswirtschaftlich richtig viel Sinn, denn wir reden immer noch vom Niedriglohnbereich und hier geht jeder Cent nahezu eins zu eins in den Konsum. Wer nämlich wie viele Beschäftigte zum Beispiel in der Systemgastronomie am untersten Lohn-Limit verdient, der braucht das Geld für alles, was nötig ist – von der neuen Waschmaschine bis zum ausgewogenen Essen. Wer nur den Mindestlohn verdient, der hat sowieso keine Chance, Geld auf die hohe Kante zu legen“, sagt Jens Löbel von der NGG Thüringen.

Es sei deshalb auch „richtig und wichtig“, dass die schwarz-rote Koalition in Berlin einen Mindest-Stundenlohn von 15 Euro als Zielmarke gesetzt habe. Jetzt komme es auf die Mindestlohnkommission an. Ihr gehören Arbeitgeber und Gewerkschaften an. „Die Kommission muss schon bei ihrer nächsten Sitzung Ende Juni den ersten entscheidenden ‚Lohn-Pflock‘ Richtung 15 Euro setzen“, so Löbel.

Wichtige Kriterien für eine Anhebung des Mindestlohns seien nicht nur die generelle Tarifentwicklung, sondern auch die Kaufkraft des gesetzlichen Mindestlohns. Hier solle die 60-Prozent-Marke vom mittleren Bruttolohn erreicht werden. Ein Einschreiten des Gesetzgebers wäre laut Löbel demnach derzeit gar nicht erforderlich, denn: „Die Kommission hat für die sinnvolle Erhöhung auf 15 Euro ja alle notwendigen Kriterien zur Hand.“

Der Geschäftsführer der NGG Thüringen sagt auch, warum er aufs Tempo drückt: „Wer am unteren Lohn-Limit arbeitet, hat mehr Respekt verdient. Mehr Respekt bedeutet dabei vor allem aber auch mehr Lohn. Es ist traurig genug, dass viele Menschen auf Bürgergeld angewiesen sind. Aber es ist bitter, dass die, die heute zum Mindestlohn arbeiten, nur ein ‚Bürgergeld plus‘ im Job verdienen“, so Jens Löbel. Wirklich fair bezahlt werde ohnehin nur, wer den Tariflohn seiner Branche bekomme.
Autor: red

Kommentare
H.Freidenker
20.05.2025, 11.12 Uhr
Die Überschrift sollte länger sein,
"Mehr Lohn, mehr Kaufkraft, mehr Steuereinnahmen"
"Der Staat freut sich, Steuereinnahmen in Rekordhöhe"
Von jeden Euro mehr Lohn, fasst Vater Staat, rund 50 Cent ab.

Mehr Netto vom Brutto, wäre im Sinne der Beschäftigten eine bessere Lösung!
Hayden 69
20.05.2025, 15.00 Uhr
Kaufkraft
Niedrigere Preise dann steigt auch wieder die Kaufkraft, wer profiliert denn von den höheren Löhnen nur die jenigen die auch einer geregelten Arbeit nachgehen und wie immer bleiben die Rentner auf der Strecke die ja auch mal fleißig waren und gearbeitet haben, es muss ein denken und die andere Richtung gehen die Preise müssen runter, aber umso höher die Löhne umso höher die Preise, das ist eine
Kette ohne Ende.
diskobolos
20.05.2025, 15.05 Uhr
@ Freidenker
Sie sehen den Staat offensichtlich als einen Gegner, der Ihnen Ihr Geld abknöpft. Die Leistungen, die auch Sie erhalten und die durch Steuern und Abgaben zu finanzieren sind, scheinen Ihnen nicht adäquat zu sein.
Aber natürlich kosten Straßen, Krankenhäuser, Polizei und Justiz viel Geld. Ärzte, Lehrer und ja auch Finanzbeamte müssen auch bezahlt werden. Genau so, wie 20 Mill. Rentner.
Vielleicht sollten Sie in die Politik gehen? Dann wäre alles vielleicht besser . . .
Franz Haarkamm
20.05.2025, 16.51 Uhr
Wenn man frei denkt … @H.Freidemker
… muss es noch lange nicht richtig sein!
Zitat: „Von jeden Euro mehr Lohn, fasst Vater Staat, rund 50 Cent ab.“
Es wäre mir neu, dass die Staatsquote beim Mindestlohn (um den es hier geht) 50 Prozent beträgt.
und @Hayden 69: Die Aussage, dass Rentner nichts von Lohnerhöhungen haben, halte ich für Blödsinn. Da das Rentenniveau an die Lohnentwicklung gekoppelt ist, profitieren auch die Rentner davon.
BerndLuky
20.05.2025, 20.36 Uhr
Vereinfacht gesagt -
Ein höherer Mindestlohn führt zu höheren Kosten für Unternehmen und im Endprodukt.
Dies wird zu Preiserhöhungen bei Produkten führen, was wiederum nur gut für Steuereinnahmen der BRD sind, aber nicht für den Arbeiter , denn er steht trotzdem wieder mit NULL da!
Eine einfache wirtschaftliche Logik, die selbst Schüler*innen der 5. Klasse verstehen sollten – aber Gewerkschaftler waren zu diesem Zeitpunkt bestimmt Kreide holen.
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