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Do, 12:11 Uhr
12.06.2025
BARMER Arztreport

Alarmierender Trend bei Hautkrebs in Thüringen

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen in Thüringen steigt enorm an. Das geht aus dem aktuellen Arztreport der BARMER hervor. Im Jahr 2023 erhielten demnach fast 10.000 Menschen im Freistaat die Diagnose malignes Melanom, umgangssprachlich schwarzer Hautkrebs genannt...

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Das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 2005, als es noch rund 5.000 waren. Bei weißem Hautkrebs haben sich die Fallzahlen sogar mehr als verdreifacht. Nicht-melanotischer Hautkrebs wurde im Jahr 2023 bei rund 50.000 Menschen in Thüringen dokumentiert, im Jahr 2005 waren es etwa 15.000.

„Mit dieser dramatischen Entwicklung ist das Ende noch nicht erreicht. Besonders bei der Generation der Baby-Boomer und bei den noch früheren Jahrgängen wurde in Kindheit und Jugend sorglos und ahnungslos mit dem Thema UV-Schutz umgegangen. Das rächt sich nun, die Haut vergisst nicht“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. In den kommenden Jahren drohe eine neue Welle Betroffener.

Mehr Frauen als Männer von schwarzem Hautkrebs betroffen
Wie aus dem Arztreport weiter hervorgeht, sind Frauen etwas häufiger von schwarzem Hautkrebs betroffen als Männer. Im Jahr 2023 lebten in Thüringen 5.100 Frauen und 4.700 Männer mit der Diagnose. „Eine wesentliche Rolle spielt dabei, dass die Diagnosen bei Frauen oft früher gestellt werden und sie zugleich länger mit den Diagnosen überleben“, so Dziuk. Laut Landesamt für Statistik seien im Jahr 2023 in Thüringen 123 Menschen an Hautkrebs gestorben, 96 davon am schwarzen Hautkrebs. Seit dem Jahr 2005 sei die Zahl der Todesfälle um 32 Prozent angestiegen.

Hautkrebserkrankungen frühzeitig entdecken
Die Ursachen für den starken Anstieg der Hautkrebsdiagnosen liegen hauptsächlich in der Demografie, auch spielen Früherkennungsuntersuchungen eine Rolle. Seit 2008 wird das Hautkrebs-Screening für gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre übernommen.

Laut Arztreport der BARMER nutzten im Jahr 2023 allerdings nur neun Prozent der Über-35-Jährigen Hautkrebs-Screening. Nach Bremen (8,7 Prozent) ist das die niedrigste Inanspruchnahme bundesweit. „Gerade für ältere Menschen sind Screenings wichtig. Nur so kann eine mögliche Hautkrebserkrankung frühzeitig entdeckt werden. Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln“, so BARMER-Landeschefin Dziuk.

Haut vor UV-Strahlung schützen
Einer Hautkrebserkrankung vorbeugen könne man maßgeblich mit dem richtigen Verhalten. „Prävention ist das beste Mittel, um das Hautkrebsrisiko zu senken. Sei es durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und die Vermeidung der direkten Sonne“, sagt Birgit Dziuk. Auch künstliche UV-Strahlung wie bei Solarien sollte gemieden werden.
Autor: red

Kommentare
Helena2015
12.06.2025, 13.14 Uhr
Vorsorge …
Gut und schön, aber es ist ja unmöglich, überhaupt einen Termin bei einem Hautarzt zu erhalten!!!
Wie Bitte
12.06.2025, 14.54 Uhr
Helenas Wortmeldung kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen:
Ich wollte einen auffälligen Leberfleck, den die beste Ehefrau von allen entdeckt hatte, einschätzen lassen. Ich bin bei drei Hautärzten wieder rausgeflogen, "Wir nehmen keine neuen Patienten an".
Mein Hinweis, dass ich erst einmal gar nicht vorhabe, zu einem "neuen Patienten" zu werden (wer will das schon), sondern nur gern eine Einschätzung hätte, wurde abgewiesen.
Nun, als Mann ist man ja ganz gut im Verdrängen sämtlicher Krankheitsbilder, bloß die beste Ehefrau von allen sagt ab und an, "eigentlich müsstest du ja doch mal"...

Eine Bekannte von mir, die das Glück hat, noch zu einem Hautarzt gehen zu können, hat auf Grund familiärer Vorerkrankungen mit Krebs das Recht, sich einmal im Jahr drei Leberflecke von ihrem Hautarzt anschauen zu lassen.
Drei.
Nicht vier, nicht fünf: drei.
Und diese drei muss sie auch noch selbst bestimmen. Geht ja nicht, das der Hautarzt seine kostbare Zeit damit verschwendet selbst nachzuschauen, welche Flecke eventuelle Beachtung benötigen könnten.

Insofern sollte die Barmer nicht anklagend darauf hinweisen, dass "nur" 9 Prozent Hautkrebs-Screenings wahrnehmen, sondern dafür sorgen, dass es überhaupt erstmal mehr als 9 Prozent könnten, wenn sie wollen.
adele
12.06.2025, 15.43 Uhr
Hausarzt
...macht es auch, ich habe wirklich einen tollen Hausarzt der mich automatisch daran erinnert ein Screening zu machen, was er auch tut. Da es überhaupt mittlerweile beinahe aussichtslos ist überhaupt einen Facharzt Termin zu bekommen, ist so ein Hausarzt ein Segen!
Adavia
12.06.2025, 17.34 Uhr
Als selbst Betroffener...
...muss ich jedem raten, im Zweifelsfall mit ganz viel Nachdruck und Energie auf eine Untersuchung zu bestehen. Das meine ich nicht gegenüber den Hautärzten, die tatsächlich hoffnungslos überrannt sind. Sprecht es bei euren Krankenkassen an, die helfen beim Vermitteln - auch wenn der Weg zum Facharzt dann vielleicht mal weiter ist. Ich selbst lebe auch nur noch deshalb, weil ich penetrant war und auch viel Glück hatte. Das maligne Melanom ist hat zwei Seiten. Früh erkannt kann man es fast immer heilen. Zu spät behandelt ist es eines der aggressivsten Krebse überhaupt.

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