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Di, 09:00 Uhr
18.06.2019
Neubau in Nordhausen geplant

Peter Winsel: "Gute Nacht, liebe Umwelt!"

Ob der Drang zur Mehrwegverpackung den Klimawandel dieser Welt nachhaltig beeinflusst, das sei dahingestellt. Jedenfalls ist das Gegenteil auch nicht förderlich für die nächsten Generationen. Und dabei fängt das alles im ganz Kleinen an. In Nordhausen Nord zum Beispiel...

Hier soll sich bald etwas ändern (Foto: nnz) Hier soll sich bald etwas ändern (Foto: nnz)
Als Discounter ist Aldi Nord an der Schönen Aussicht schon rund 25 Jahre der Platzhirsch. Und der will, glaubt man den Verlautbarungen aus dessen Zentrale die Umwelt ein bisschen besser machen. Einen Cent sollen die kleinen Plastiktüten künftig kosten, in die man Gurken, Äpfel oder anderes Obst und Gemüse packt. Echt toll, was die sich da ausdenken.

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Ein wenig kontraproduktiv ist da jedoch das Handeln des Discounter in punkto Mehrwegflaschen. Die Plastikflaschen werden zwar zurückgenommen und recycelt, doch müssen immer wieder neue produziert werden. Dass es auch anders geht, beweist der DGS-Markt in dem Gebäude, in dem in Nord auch der Discounter untergebracht ist. Hier werden leere Flaschen zurückgenommen und die werden dem normalen Produktionskreislauf zurückgeführt und wieder befüllt.

Doch mit diesem Mehrwegsystem ist es an der Schönen Aussicht bald vorbei, denn dort soll investiert werden. Allerdings ohne den Getränkemarkt von Peter Winsel, Bäcker und Fleischer haben bereits geschlossen. Der Investor, ein national agierender Projektentwickler, will dort einen größeren Aldi-Markt etablieren. Aus dem Nordhäuser Rathaus heißt es dazu: "Das derzeit bestehende Betriebskonzept des Marktes erfordert eine Verkaufsfläche von mindestens 1.200 Quadratmeter, hier sollen 1.400 Quadratmeter gebaut werden. Damit ist es nicht mehr möglich, auf dem relativ beengten Grundstück noch ergänzende, weitere Handelsflächen unterzubringen, gegebenenfalls kollidiert dies auch mit der eigenen Philosophie von Aldi-Nord."

Grundsätzlich befürworte das Rathaus den Fortbestand des Getränkemarktes und das habe der Oberbürgermeister im Februar Peter Winsel in einem Gespräch auch deutlich gemacht, doch "eine Einflussnahme durch die Stadt auf den Investor, hier auch einen externen Getränkemarkt vorzusehen, besteht jedoch nicht."

Das ist der Plan (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Das ist der Plan (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)
Für den Norden der Rolandstadt gibt es einen Rahmenplan , dabei sei die Stärkung des Stadtteilzentrums Nord fester Bestandteil, heißt es aus dem Rathaus. Und weiter teilt die Verwaltung mit: "Hier könnten sich die vorhandenen Betriebe Edeka, Sparkasse und Restaurant in ihrer baulichen Hülle auch komplett neu aufstellen und damit zusätzliche Handelsflächen und auch Wohnungen schaffen."

Peter Winsel befriedigt das Agieren oder - genauer geschrieben - das Nichtagieren der Verwalter nicht. "Wo ein Wille ist, da wäre auch ein Weg gewesen, doch scheinbar sind die Interessenslagen eines Discounters höher bewertet als die des lokalen Einzelhandels. Über die Nachhaltigkeit des Tuns will ich lieber nicht nachdenken. In diesem Sinne: Gute Nacht, liebe Umwelt!"
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Franz Tabak
18.06.2019, 09.20 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verstoß gegen AGB
Kritiker2019
18.06.2019, 10.20 Uhr
Mit Peter Winsel den Planeten retten
Natürlich brauchen wir in Nord einen Getränkemarkt, aber Peter Winsel und Umweltschutz, das passt nicht zusammen.
Martina Mustermann
18.06.2019, 10.47 Uhr
DGS - Der "GRÜNE" Spezialist
Netter Versuch - da wird ein großes Unternehmen von einem noch größerem Unternehmen verdrängt und zack wird der Umweltschutz als "politisch korrekte" Argumentationshilfe herangezogen. Mich würde ja mal interessieren welche Ökobilanz die schlechtere ist - Einweg- oder Mehrwegflaschen? Ich befürchte hier gibt es keine großen Unterschiede. So ist Marktwirtschaft - der Große frisst den Kleinen. Kann es vielleicht sein, dass das gut geführte und sehr gut aufgestellte Unternehmen des Herrn Winsel in den letzten Jahre auch das ein oder andere Unternehmen in seinem Segment erfolgreich verdrängt hat? Man stelle sich vor, jemand hätte da eine Umweltschutz-Debatte losgetreten?! In diesem Sinne, immer sportlich bleiben.

Liebe Grüße,
Martina
N. Baxter
18.06.2019, 11.11 Uhr
Ökologische Kriegsführung
was ist heute schon wirklich ökologisch neutral? Nichts, auch nicht die eigene Existenz...
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