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Mi, 11:38 Uhr
25.03.2020
Handwerksbetriebe in der Corona-Krise

Sorgen eines Einzelunternehmers

Lars Etzrodt, Handwerksmeister aus dem Landkreis Nordhausen, betreibt seit 15 Jahren ein Einzelunternehmen. „Vom Dach aus habe ich eigentlich immer einen guten Überblick“, sagt der Mittvierziger. Derzeit sei ihm aber unklar, wie es weitergehen soll...

Lars Etzrodt (Foto: C.Wilhelm) Lars Etzrodt (Foto: C.Wilhelm)


Bis zur Rente könne es zwar kaum jemand in dem Job als Dachdecker aushalten, weil es doch körperlich sehr belastend ist, aber ein paar Jahre wollte er seinen gelernten Beruf gern noch ausüben. Nun stellt die aktuelle Situation alles in Frage.

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Schwierigkeiten in der Lieferindustrie befürchtet
Sorge bereitet ihm hierbei nicht vordergründig die Auftragslage, denn die ist gegenwärtig noch gut. Vielmehr beunruhigen ihn die Engpässe in der Lieferindustrie, die sich gegenwärtig
in bestimmten Branchen schon zeigen und über kurz oder lang auch die Baustoffbranche treffen werden. „Spätestens dann, wenn die Lagerkapazitäten zur Neige gehen“, befürchtet Lars Etzrodt. Wo sollen die notwendigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe herkommen, die zur Umsetzung der Bauvorhaben notwendig sind? Das ist einfach eine zusammenhängende Kette. „Wenn eine Unterbrechung entsteht, kommt alles ins Stocken.“

Außergewöhnliche Maßnahmen
Der Unternehmer beschreibt in diesem Zusammenhang das Prozedere einer eigentlich unkomplizierten Bestellung von zwei Eimern Fassadenfarbe vor einer Woche: „Du fährst auf das Gelände der Firma und betrittst normalerweise das Ladengeschäft, um die Ware zu holen. Ich hatte zwei Stück gestrichenes Holz dabei.“ Das Rolltor schloss sich, mit dem Hinweis, dass keine Farbe mehr ohne telefonische Vorbestellung angemischt werden könne. Bei anderen Händlern wurden vorerst nur Abstandsbarrieren im Verkaufsraum aufgestellt. An den Eingängen hingen Hinweisschilder. Später wurde es ebenso schwieriger, ohne vorherige telefonische Absprache Material zu holen, wenn mal was fehlte.

Anpassung an die neue Situation
„Ich habe mich nunmehr auf die neue Situation eingestellt. Es muss ja irgendwie weitergehen“, sagt der Dachdecker ein wenig skeptisch, aber doch hoffnungsvoll. Er möchte auf jeden Fall weiterhin für seine Kundschaft da sein, so gut es möglich ist. Denn die ist auch bereits beunruhigt: „Ich werde ein bisschen kürzertreten müssen“, blickt er auf eigentlich notwendige Investitionen voraus. Einen vollständigen Abschwung der Konjunktur sieht Etzrodt momentan aber noch nicht. Zudem freut er sich über staatliche Unterstützung in dieser für uns alle wohl sehr außergewöhnlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation.
Cornelia Wilhelm
Autor: red

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