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Fr, 17:45 Uhr
13.11.2020
Der Stand der Dinge

Keine Insel der Glückseligen

Im Landkreis Nordhausen wurden gestern 12 neue Corona-Infektionen registriert. Betroffen sind unter anderem die Grundschule und der Kindergarten Ellrich, der medizinische Bereich sowie ein Altenpflegezentrum. In Sülzhayn wurde die Gemeinschaftsunterkunft abgeriegelt. Zum Stand der Entwicklung äußerte man sich heute auch im Landratsamt…

Eingezäunte Gemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn (Foto: privat) Eingezäunte Gemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn (Foto: privat)

Ganz Deutschland befindet sich fest im Griff des Coronavirus. Ganz Deutschland? Nein, ein kleiner Landkreis leistet der Pandemie weiter verbissen Widerstand. So ließe sich die aktuelle Lage im Landkreis Nordhausen darstellen, zumindest wenn man die wiederholten Meldungen über den „grünen“ Status der Region überfliegt. Über einen Zaubertrank verfügen die Nordhäuser freilich nicht und ob am Ende, wie bei den renitenten Galliern im Comic, ein ums andere mal alles beim Alten bleibt, dass steht in den Sternen.

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Eine Art Insel der Seligkeit sei man nicht, räumte man denn auch heute im Landratsamt ein. Die „Grundlast“ der Infektionen steige auch bei uns, unterstrich Amtsärztin Ingrid Franke, bisher habe man Glück gehabt. Auch nach 12 neuen Infektionsfällen, die gestern im Laufe des Abends bekannt wurden, bleibt der Landkreis im „grünen“ Bereich und hebt sich im bundesdeutschen Vergleich deutlich vom Rest des Landes und der näheren Umgebung ab. Noch hat man die Lage halbwegs unter Kontrolle, das Gesundheitsamt komme mit den Kontaktnachverfolgungen hinterher. Anders als im Sommer und zu Beginn des Herbstes ist es aber nicht mehr in jedem Fall möglich, auch den Ursprung einer jeden Ansteckung zu ermitteln und so die uneingeschränkte Ausbreitung zu verhindern. Diese Schlacht hat man bereits verloren.

Fakt ist aber auch: noch befindet man sich in der illustren Runde derer, die nicht als Risikogebiet gelten. Mit Blick auf die Lage im Umland will Matthias Jendricke die Entwicklung im eigenen Kreis denn auch nicht allein auf Fortunas Gunst zurückführen. „Das ist meiner Meinung nach nicht nur Glück sondern hat auch mit dem schnellen und konsequenten handeln unseres Gesundheitsamtes zu tun. Wir waren lediglich einen Tag lang Risikogebiet während sich zum Beispiel das Eichsfeld als „Hotspot“ mit relativ hohen Zahlen eingependelt hat“., sagt Jendricke.

Die Lage könne aber nur durch gemeinsame Anstrengungen beibehalten werden. Es läge in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, dass gar nicht erst viele Fälle aufkommen, meint der Landrat. „Jeder einzelne Fall ist wichtig, wenn wir es laufen lassen, kriegen wir es nicht mehr eingefangen“. Jendricke appeliert an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten und auch über die Festtage größere Zusammenkünfte zu vermeiden. „Wir danken allen, die so sorgfältig sind und sich aus eigenem Antrieb bei uns melden wenn ihnen ein möglicher Kontakt bekannt geworden ist“, ergänzte Amtsärztin Franke. Die Be- und Überlastung vieler Gesundheitsämter bringe es mit sich, dass man sich nicht allein auf den Informationsfluss zwischen den Behörden verlassen könne. Private Meldungen, wie man sie etwa im Falle der Infektion am Humboldt-Gymnasium erlebt hat, würden es dem Nordhäuser Gesundheitsamt ermöglichen, schneller tätig zu werden. Bei dem Infektionsfall am Humboldt hatte sich die Betroffene Person noch vor den Kollegen aus dem Eichsfeld im Nordhäuser Amt gemeldet.

Landkreis sieht sich vorbereitet

Man habe sich zwar auf eine Verschärfung der Lage in der kalten Jahreszeit eingestellt, sei aber von der schnellen Ausbreitung im Herbst doch überrascht gewesen, erklärte Jendricke. Der Virus sei aus den alten Bundesländern zügig gen Osten gewandert, die Lage im Eichsfeld lasse sich etwa auf die Entwicklungen in Hessen, in Südthüringen auf die in Bayern zurückführen. Hier hätten Gegenmaßnahmen früher erfolgen müssen, inzwischen seien die neuen Bundesländer „eingekreist“.

Die Lage stelle sich aber anders dar als im Frühjahr. Im Lager des Katastrophenschutzes werden rund 1,5 Millionen Masken aufbewahrt, an Hygienematerial bestehe kein Mangel mehr. Zudem ist man dabei, dass Gesundheitsamt personell zu verstärken. Auf vier ausgeschriebene Stellen in der Kontaktnachverfolgung und dem Außendienst seien zuletzt rund 200 Bewerbungsschreiben eingegangen. Die Verstärkung wird man in einem abgesonderten Trakt des Herder-Gymnasiums unterbringen, der in normalen Zeiten von der Kreisvolkshochschule genutzt wird. Der Bereich werde vollkommen selbstständig und abgegrenzt vom Schulbetrieb arbeiten, voraussichtlich für die kommenden sechs bis neun Monate. Zur Zeit ist man noch mit den nötigen Vorbereitungen beschäftigt, im Dezember werde man hier den Betrieb aufnehmen können.

Das Alltagsgeschäft bleibt liegen

Im Gesundheitsamt dürfte man die personelle Verstärkung mit Freuden erwarten. Das Hauptgeschäft liege im Moment in der Nachverfolgung der Kontakte um Infektionsketten unterbrechen zu können, führte Frau Dr. Franke aus. Je nach Lage könne ein einziger Fall hunderte Telefonate nach sich ziehen. Hinzu kommen Infektionsschutzkonzepte die beurteilt werden müssen oder die Untersuchung von Reiserückkehrern. „Aber Corona ist nur eine von 53 meldepflichtigen Krankheiten und auch die anderen warten nicht und müssen ebenso zügig nachverfolgt werden“, erklärt die Amtsärztin. Andere Alltagsangelegenheiten wie sonst übliche Reihenuntersuchungen würden dafür brach liegen. Wenn die Belastung im kommenden Frühsommer weniger werden sollte, werde man einiges aufzuarbeiten haben.

Für Personen, deren Angehörige und Familienmitglieder in Quarantäne geschickt werden und für mögliche Risikogruppen sei es ratsam, sich „für besondere Situationen“ mit FFP-2 Masken auszustatten. Diese böten einen deutlichen höheren Schutz als einfache Masken und würden bei korrektem Einsatz die Arbeit des Gesundheitsamtes im Ernstfall erleichtern. „So dies noch nicht geschehen ist, sollte jede medizinische Institution, von der Physiotherapie über den Zahnarzt bis zum Altenheim, den Einsatz von FFP-2 Masken jetzt unbedingt noch einmal prüfen“, unterstrich Amtsärztin Franke. Im Sommer habe man mit der Lage entspannter umgehen können, nun sei diese Empfehlung absolut notwendig.

Flüchtlingsunterkunft abgeriegelt

Entscheidend sei zügiges handeln. Innerhalb der ersten vier bis fünf Tage seien frisch infizierte Personen selber noch nicht ansteckend. Gelingt die Isolierung der Betroffenen in diesem Zeitraum, bleiben mögliche Folgeinfektionen begrenzt, etwa auf das häusliche Umfeld, oder können ganz vermieden werden. Im Infektionsfall an der Gemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn habe man dieses Zeitfenster verpasst. Es sei daher nicht auszuschließen, dass mehr Personen betroffen sind, als bisher bekannt. Die Ansteckung in der GU hat bereits eine Reihe Quarantänemaßnahmen nach sich gezogen, neben den Familienmitgliedern befinden sich auch enge Freunde der Familie, eine Kindergartengruppe und eine Schulklasse aus Ellrich sowie ein Sprachkurs.

Das Landratsamt reagierte auf die Lage jetzt mit drastischen Maßnahmen und ließ die gesamte Einrichtung mit einem Bauzaun absperren. Er habe „hohen Respekt vor den Menschen die dort leben und das hinnehmen“, erklärte Jendricke, die „stringente Maßnahme“ sei notwendig um „absolut sicherzustellen dass sich keine weitere Infektlage im Ort ausbreitet“. Die Umsetzung der Tests und der weiteren Schritte sei gut verlaufen, ergänzte der erste Beigeordnete Stefan Nüßle. Dank des Einsatzes von Dolmetschern, die zum Teil auch aus den Reihen der Geflüchteten stammten, habe man die Umstände gut erläutern können. Die Eingeschlossenen würden versorgt, in der kommenden Woche sollen alle Bewohner getestet werden. Wenn man durch die Tests weitere Klarheit erlange, werde die Absperrung wieder zurückgefahren.

Frei von Kritik ist die Herangehensweise des Landratsamtes nicht. Eine nnz-Leserin, die ungenannt bleiben möchte, bezeichnete die Einzäunung heute als „zutiefst unmenschlich“, das Handeln der Behörden erinnere eher an den Umgang mit Tieren. Man bestrafe die Schwachen, diejenigen über die man Macht ausüben könne, wären man sonst die Einhaltung von Quarantänemaßnahme wenig bis gar nicht überprüfe. Gänzlich aus der Luft gegriffen ist dieser Vorwurf nicht, Verstöße hatte es in jüngster Zeit in Nordhausen gegeben, etwa in einer Physiotherapiepraxis. Hier musste man, nachdem ein Besucher seine Auflagen wissentlich ignorierte, für zwei Wochen auf eine wichtige Mitarbeiterin verzichten. Mehr geschah zum Glück nicht, die betroffene Therapeutin blieb gesund, musste aber den Vorgaben entsprechend in Quarantäne geschickt werden.

Der Landrat hielt der Kritik entgegen, dass man andernorts ebenfalls zu weiträumigen Einzäunungen gegriffen habe, etwa bei größeren Ausbrüchen in der Fleischindustrie während des Sommers, oder bei einem ganzen Wohnblock in Magdeburg. Sollten sich durch die Quarantäne des Sprachkurses weitere Infektionen in anderen Unterkünften zeigen, werde man bei Bedarf ähnlich handeln. Grundsätzlich gelte das nicht nur für die Unterbringung von Geflüchteten, sondern für alle Gemeinschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel Kinder- und Jugendheime oder ähnliches.

Wo Menschen in den eigenen vier Wänden leben, müsse man darauf vertrauen das sich die Betroffenen an die Auflagen hielten. Die Bescheide des Gesundheitsamtes regelten klar und deutlich, was erlaubt sei und was nicht, wobei bereits die mündliche Anordnung bindend sei und Betroffene nicht erst auf das entsprechende Schreiben warten müssen. „Ich kann nur jedem raten die Quarantäneanordnungen Ernst zu nehmen. Wenn es bei Zuwiderhandlungen zu Folgeinfektionen kommen sollte, dann sind wir als Landratsamt mit dem Bußgeld nicht die Schlimmsten.“, sagt Jendricke, auch die Staatsanwaltschaft könnte wegen gefährlicher Körperverletzung oder, im schlimmsten Fall, wegen fahrlässiger Tötung an die Tür klopfen. Hinzu kämen etwaige Schadensersatzforderungen und Folgekosten. Eine Quarantäne sei keine „Freiheitsberaubung“, sondern die einzige Möglichkeit, Infektionsketten effektiv zu unterbrechen.

Jendricke und Franke wiesen noch einmal daraufhin, dass man das Gesundheitsamt via E-Mail auch am Wochenende kontaktieren kann. Wichtig sei dabei aber die Angabe einer Telefonnummer, da dies die primäre und wichtigste Kontaktmöglichkeit sei.

Dass der Landkreis seinen „grünen“ Status halten kann, ist fraglich. Die Lage kann sich schnell ändern, vielleicht noch im Laufe des Abends, wenn die ersten Testergebnisse des Herder-Gymnasiums erwartet werden.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Paulinchen
13.11.2020, 19.25 Uhr
Die erwähnte Dame...
... darf hiermit darauf hinweisen werden, dass die Eingrenzung mit dem Bauzaun eine sehr humane Einfriedungsform ist.
Möge sich die Dame mal in der Presse über die Maßnahmen in Teilen von Griechenland informieren. Dort müssen sich die Bürger von einigen Städten und Gemeinden, mittels SmS eine Ausnahmegenehmigung bei den Behörden einholen, um ihre Wohnung oder das Haus verlassen zu können.

Heute schreibt die FAZ, der Ministerpräsident von Schweden, bereitet die Bevölkerung auf einen sehr schwarzen Herbst und Winter vor. In der kommenden Zeit, werden wir durch Corona sehr viele Mitmenschen verlieren. Der eingeschlagene Weg ist leider nicht zielführend gewesen.

Demnach sollten wir froh sein, dass sich unsere Politiker noch berechtigte Sorgen um ihre Bürger machen. Allerdings wirft mir die Meldung der Zeitung mit den 4 Buchstaben Falten auf die Stirn. Eine Staatsanwaeltin so an der Anticoronademo in Leipzig dabei gewesen sein und dort mit Rechten eine Polizeisperre durchbrochen haben. Sollte das stimmen, wirft das wohl nicht nur Fragen, sondern auch Zweifel an der Ideologie der Frau auf.
Leser X
13.11.2020, 20.47 Uhr
Danke Herr Glashagel
Wieder ein Beitrag von Ihnen frei von Vorurteilen und Stimmungen. Möge er auch von denen gelesen und verstanden werden, für die Corona noch immer eine vermeintliche Verschwörung ist.

Würden wir alle auf die Besserwisser hören, stünde der Landkreis nicht so gut da. Das zeigt mir im Umkehrschluss, dass die allermeisten sehr wohl verstehen, um was es hier geht und dass die Schreihälse und Quertreiber eben doch nur eine schrille aber kleine Truppe sind.

Danke an die besonnenen Entscheidungsträger und im Landkreis und allen Beteiligten.
Henkel
13.11.2020, 20.56 Uhr
12 neue positive Tests
bedeutet nicht automatisch 12 neue Covid-19 Fälle. Müsste doch irgendwann mal jeder verstehen.

Paulinchen, einfach mal nachschauen, was Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell wirklich sagt. Und er hat einmal gesagt, dass man am Ende abrechnen sollte. Wenn man so weiter testet, holen wir die Schweden ein.

Ich zittiere mal ganz einfach: „Mehr als 6000 Corona-Tote – das Ende des schwedischen Wegs?“, fragt die WELT am 7. November und müsste es doch besser wissen, denn dieses Ende wurde seit April in Deutschland unzählige Male ausgerufen und hat doch nie stattgefunden. Staatsepidemiologe Anders Tegnell will es weiter „relaxed“ angehen, wie er vor zwei Wochen verkündete: „Wir rufen die ältere Bevölkerung auf, sich nicht mehr komplett zu isolieren, nur noch große Menschenansammlungen zu vermeiden.“ Denn, die soziale Distanzierung wirke sich, Berichten zufolge, bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit aus. „6000 Tote – viele Neuinfektionen – hohe Positivrate“, überschreibt der Tagesspiegel und lässt die guten Nachrichten einfach weg: Dass die Zahl der Corona-Toten in der parlamentarischen Monarchie seit dem 1. August um gerade mal 255 gestiegen ist, ganz ohne Lockdown und ganz ohne Masken, dafür fast ausschließlich mit Empfehlungen und trotz einem massiven Anstieg der Fallzahlen, ist im ansonsten durchaus ausführlichen Artikel, in dem vor allem Kritiker zu Wort kommen, nicht zu lesen. Wenn man Bayern auf die Einwohnerzahl bereinigt mit Schweden vergleicht, kommt man nicht einmal mehr auf den Faktor drei. Bayern liegt mit den restriktivsten Maßnahmen und der weitestgehenden Maskenpflicht mit 22,3 Corona-Toten auf 100.000 Einwohner momentan an der Spitze aller Bundesländer (Bundesschnitt: 13,6) und holt wie Gesamtdeutschland zu Schweden (59,5) tagtäglich auf. Im Oktober, auf die Einwohnerzahl bereinigt, hatte die Bundesrepublik fast doppelt so viele Corona-Tote wie Schweden zu beklagen und diese Entwicklung setzt sich fort.
Herr Taft
13.11.2020, 21.15 Uhr
In meinem Bekanntenkreis
Gibt es eine querdenkerin, die zu jeder Demo gerannt ist, natürlich ohne sich und andere zu schützen...da ja Corona nur eine Grippe ist... Und gar nicht so schlimm... Die Gute ist 68 und lebt alleine in einer Einrichtung (betreutes Wohnen).

Es kam, wie es kommen musste... Sie hat sich infiziert, liegt am Beatmungsgerät im Krankenhaus.... Und die gesamte Einrichtung für betreutes Wohnen (über 80 Parteien) steht unter Quarantäne.

Bisher ist mir dort kein weiterer Fall bekannt....ich hoffe, dass das so bleibt.

Was zeigt das? Man kann sich auf die Verantwortungslosigkeit Einzelner ihren Mitmenschen gegenüber verlassen und muss daher ggf. Menschen vvor dieser Verantwortungslosigkeit anderer schützen. Warum nicht mit einem Zaun?
Henkel
13.11.2020, 22.10 Uhr
Wo
soll das gewesen sein? Vielleicht hat sie aber auch nur eine Schweinshaxe gegessen, davon soll man sich ja auch infizieren können.
Herr Taft
13.11.2020, 22.57 Uhr
Neenee... Infektion...
... via Aerosol in einer maskenverweigernden Menschenansammlung. Alles andere gehört ins Reich der Mythen und Märchen..

Aber OK... Vielleicht werden wir ja auch alle belogen... Nur, mit welchem Ziel?
Henkel
14.11.2020, 07.21 Uhr
Komische Sache
Die 68jährige hat sich also zu der Demo gebeamt. Hatte null menschlichen Kontakt vorher? Und an der frischen Luft bekam sie das Virus? Man kann hundert Prozent eine andere Ursache ausschließen? Das ist so genial. In welcher Einrichtung soll das denn sein?

NNZ könnte sich doch mal auf den Weg machen und in der Intensivstation nachfragen, wieviel Menschen in den letzten 10 Jahren im Nov bis März auf unserer Intensivstation lagen. Mit allem, was zu dazu gehört. Von Erkältung über Influenza bis hin zu Lungenentzündungen. Jetzt liegen da von knapp 40 wohl 5. Es gibt genug Zeitungsberichte, dass man früher im Umkreis händeringend nach Plätzen für Patienten gesucht hat, weil alles voll war. Da war es ganz normal, dass man aus vollen Intensivstationen Patienten auf freie Plätze verlegt hat. Je nach Haus hat man ebenfalls "unwichtige" Operationen verschoben, also nichts anderes wie dass, vor was man uns für später warnt.

Es ist doch bezeichnend, dass man uns zwar jede Horrornachricht erzählt, aber die Alternativen wie Schweden schlecht macht. Mit den abenteuerlichsten Verdrehungen. Zeigt eine Gruppe von Ärzten Alternativen auf, werden sie zerredet. Kommt aber eine börsenorientierte Firma, die noch nie etwas gerissen hat, mit der Meldung über einen angeblich 90% wirksamen Impfstoff daher, der auch noch völlig umständlich und teuer zu verabreichen ist, von den Risiken ganz zu schweigen, feiert man in Sondersendungen. Einer der Inhaber verkauft schnell mal für einen wahnwitzigen Börsenkurs große Anteile seiner Aktien. Obwohl man bis heute bei allen Impfstoffen gegen andere Corona Viren wie SARS, MERS und RSV immer gescheitert ist. Da bin ich echt mal gespannt, was das wird.
Audio
14.11.2020, 10.23 Uhr
Danke, Herr Jendricke !
Ich habe die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung im Landkreis Nordhausen aufmerksam beobachtet und komme zu dem Schluss: der Landrat und seine Mitarbeiter haben bisher sehr gute Arbeit geleistet.
Und diejenigen, die, aus welchen Gründen auch,
bestimmte Maßnahmen als undemokratisch oder gar unmenschlich bezeichnen, sollten sich bewußt sein: es geht hier um Leben und Tod !
Seidem ich kürzlich an der Wassertreppe und am Brunnen oberhalb der Hauptpost Gruppen von Jugendlichen beim Umtrunk beobachtete, bin ich sogar für schärfere Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt in der Stadt und im Landkreis.
Damit sind wir noch lange keine Diktatur, sondern schützen unschuldige Menschen vor Infektionen.
Im großen und ganzen verhalten sich aber unsere Bürger sehr diszipliniert !
mbmbo
14.11.2020, 10.46 Uhr
Äpfel und Birnen
Ich würde mir wünschen, dass bei Länder-Vergleichen bitte zur gleichen Basis kommentiert wird.

Beispiel in absoluten Zahlen (Genesene nicht betrachtet):

Italien: 1.107.000 Infizierte - 44.139 Tote
Schweden: 177.000 Infizierte - 6.164 Tote
Deutschland: 785.000 Infizierte - 12.404 Tote

aber:

Italien: 60 mio. Einwohner mit 199 EW pro km^2
Schweden: 10 mio. Einwohner mit 23 EW pro km^2
Deutschland: 83 mio. Einwohner mit 233 EW pro km^2

damit ohne Berücksichtigung der Bevölkerungsdichte (EW pro km^2):

Italien: 1,85 Infizierte pro 100 EW und 0,074 Tote pro 100 EW
Schweden: 1,77 Infizierte pro 100 EW und 0,062 Tote pro 100 EW
Deutschland: 0,95 Infizierte pro 100 EW und 0,015 Tote pro 100 EW

Das alles ohne Wertung von Maßnahmen etc. und nur, damit meine Kopfschmerzen beim Lesen so manches Vergleiches nicht weiter zunehmen.
Nordthüringer
14.11.2020, 11.57 Uhr
Für was wird hier gedankt?
Für lächerliche Maskenpflichten im Freien und
Aufrufe zum Denunziantentum?

Danke, Audio, aber solch gesellschaftliche Auswüchse
gab es vor Jahrzehnten schon einmal ...
Henkel
14.11.2020, 12.42 Uhr
mbmbo
wenn schon, sind es bspw. in Dtl. 0,95% positiv Getestete. Das ist aber auch schon alles. Hätten wir die Möglichkeit gehabt, 3 Millionen Tests die Woche zu machen, sähe die Zahl ganz anders aus. Das RKI hat ja genau zu beginn des aktuellen Lockdowns versucht, die Tests herunter zu fahren, um am Ende mit geringeren positiven Testergebnissen die Maßnahmen entsprechend positiv aussehen zu lassen. Alles kein Teufelswerk.
Wenn man dann später impft, nur noch Personen mit Symptomen testet und bei verstorbenen die Diagnose Covid-19 so stellt wie man es bei allen anderen Erkrankungen macht, ergeben sich automatisch geringere Zahlen und die Impfung ist ein voller Erfolg.

Nochmal zitiert wegen Schweden, um die Tricks zu verdeutlichen: Mit komplett falschen Zahlen führte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor zwei Wochen bei einer Regierungserklärung sogar den Landtag in die Irre: „München ist ein Drittel größer als Stockholm, aber Stockholm hatte 16 mal so viele Tote auf 100.000 Einwohner“, behauptete er da unwidersprochen. Der Corona-Hardliner kommt aber nur dann auf den Faktor 16, wenn er nicht Stockholm-Stadt, sondern die Region Stockholm mit München vergleicht. Und die hat 2,4 Millionen Einwohner, ist also nicht kleiner, sondern hat eine Million mehr Einwohner als München. Dabei ist Söder ja gar kein Bürgermeister: Wenn man Bayern auf die Einwohnerzahl bereinigt mit Schweden vergleicht, kommt man nicht einmal mehr auf den Faktor drei." Und wie schon erwähnt, sterben aktuell fast doppelt so viele Menschen in der Bundesrepublik mit und an Corona als in Schweden. Trotz harter Maßnahmen. In anderen Ländern mit noch härteren Maßnahmen ist es teilweise noch schlimmer.

Dass Schweden dünner besiedelt und nicht vergleichbar wäre, dem sei nicht so: „Das gilt für den nördlichen Teil im und am Polarkreis. Schwedens Bevölkerung konzentriert sich auf die Küsten der südlichen Hälfte und hat einen Urbanisierungsgrad von 87 Prozent, zehn Prozent mehr als Deutschland.
N. Baxter
14.11.2020, 12.59 Uhr
Aufschrei bleibt wohl aus?
genmanipulierte Lebensmittel wie Mais oder Soja sind ein nogo, da wird sich massiv gewehrt und auf fehlende Langzeitstudien bestanden.

Aber nun kommt innerhalb kürzester Zeit (im Vgl zu sonstigen Zulassungen) ein neues Wundermittel und es wird direkt mal in großer Mengen gekauft und beworben. Viel Spaß damit, nur zu, hoffentlich sind die Entscheider auch die ersten Kandidaten...

Ich frage mich warum hat man früher, und auch bei allen anderen Medikamenten wie bspw Krebsmedikamenten so lange rumexperimentiert...?
loeschen.Bonnie
14.11.2020, 13.57 Uhr
In Ordnung
finde ich die Maßnahmen, welche im Landkreis unternommen werden. Aber ich verstehe die teilweise idiotischen Kommentare nicht, die hier veröffentlicht werden. Ich hoffe, dass alle Leugner und Verschwörungstheoretiker auf ein Krankenhausbett verzichten, wenn es sie richtig erwischt hat.
Bus
23.11.2020, 03.43 Uhr
Wenn man kaum testet hat man wenig Fälle
Man bekommt ja keinen Test . Wenn man glaubt Anzeichen zu haben und beim Gesundheitsamt anruft bekommt man dort nur eine Hotlinenummer. Dort bekommt man gesagt man braucht eine Überweisung des Hausarztes oder man muss 200 Euro selber bezahlen. Beim Arzt hängt ein Schild an der Tür das es nicht ausreicht Symptome zu haben um getestet zu werden sondern man muss wen kennen der es hat oder aus einem Riesikogebiet kommen. Wenn man andere Ärzte anruft kommt man da nicht dran weil man kein Patient ist und bekommt den Rat in die Notaufnahme des Krankenhauses zu gehn. Finde ich komisch da man da ja Leute anstecken könnte falls man es hat. Dazu gibt es ja Telefon wo man als erstes das Gesundheitsamt anruft und überall abgewimmelt wird. Wenn man bei uns hier kaum testet hat man auch wenig Fälle und es kommt das böse Erwachen wenn es zu spät ist. Nur mit kostenlosen Tests für jeden der möchte bekommt man das einigermaßen unter Kontrolle.
Das Flüchtlinge nach so langer Zeit die sie hier sind noch in Gemeinschaftsunterkünften sein müssen ist eine große Ansteckungsgefahr. Mich wundert das die anerkannten Flüchtlinge nicht selber sich in Nordhausen und Umgebung Wohnungen suchen. So würde man die Ansteckungsgefahr minimieren. Eine Gemeinschaftsunterkunft ist vermutlich ein Geschäft für den Landrat zum verdienen für die Servicegesellschaft oder wen auch immer. Wenn die Leute weg wollen macht man einen Bauzaun drum. Nicht anerkannte Flüchtlinge könnte man auch in Wohnungen unterbringen um die Ansteckungsgefahr und Verbreitung zu minimieren. Ob man das Geld für Massenunterkünfte ausgibt oder für Wohnungen. Das Geld scheint ja vom Land aus für Flüchtlinge zu sprudeln aber möchte der Landkreis mit Massenunterkünften und der Servicegesellschaft daran verdienen? War ja schon immer eigenartig mit den Massenunterkünften des Landrats bzw der Servicegesellschaft.
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