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Di, 11:20 Uhr
16.02.2021
Stephan Klante begrüßt die angedachten Lockerungen

„Inzidenzgefeilsche ist der falsche Ansatz!“

Stephan Klante, der Nordhäuser Kreisvorsitzende des Gemeinde- und Städtebunds Thüringen sowie Bürgermeister von Harztor positioniert sich in seinem Statement sehr eindeutig zur gestrigen Kritik des Landrates an den geplanten neuen Bestimmungen des Landes. Er fordert endlich Verlässlichkeit und Kontinuität …

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"Die Forderungen vom Landrat Jendricke sind durchaus berechtigt und erforderlich, worin ich allerdings noch einen Wehmutstropfen und eine Gefahr sehe. Durch die Beschränkungen sind in den Kommunen viele Menschen existenzbedroht. Kinder leiden unter dem Verlust sozialer Kontakte. Es ist wichtig, dass Schulen und Kita´s endlich wieder dauerhaft geöffnet werden. Das jetzige „feilschen“ um Inzidenzen von 50 oder 35 ist der falsche Ansatz und bildet keine verlässliche Planungsgrundlage für die Menschen. Muss alles wieder geschlossen werden, wenn ein solcher Wert kurzfristig nicht gehalten wird? Dies würde zu noch mehr Verunsicherung führen und wäre problematisch, da es in jedem Landkreis dann andere Regelungen gäbe.

Aufgrund der Tatsache, dass Inzidenzen in diesen Ausmaßen eine Bevölkerungsgruppe von 0,06 Prozent des Landkreises betreffen würde, muss meiner Einschätzung nach die Forderung nach einer Abkehr der einzigen Beurteilung nach Inzidenzen erfolgen. Vielmehr müssen lokale Ereignisse in dem Fokus stehen und die Maßnahmen auf diesen Bereich beschränkt werden. Es ist für die Menschen kaum noch nachvollziehbar, dass wegen eines Ausbruchs in einer Kommune, beispielsweise der ganze Landkreis wiederum Schulen, Kitas und Geschäfte schließen müsste. Erschwerend kommt hinzu, wie Landrat Jendricke ausführt, dass jedes Bundesland eigene Maßstäbe in der Sicht auf die Übertragbarkeit vom Corona-Virus anlegt.

So werden in den Verordnungslagen das Öffnen von Baumärkten im Nachbarland oder aber das Öffnen von Blumenläden unterschiedlich bewertet. Aber selbst den Blick auf Thüringen gerichtet, sind die unterschiedlichen Bewertungen kaum noch nachvollziehbar. Der Thüringer Landtag entschied, seine ursprünglich geplante Landtagswahl am 25.04.2021 pandemiebedingt zu verschieben, sodann das Thüringer Landesverwaltungsamt die Landratswahl auf eben genau diesen Termin neu festgesetzt hat. Dafür mag es formale Gründe geben, aber nachvollziehbar ist diese Herangehensweise kaum noch.

Nunmehr ein Jahr dauert die Pandemielage in Deutschland. In dieser Zeit hätte man durchaus erwarten können, dass Strategien entwickelt werden, um den Menschen verlässliche Planungsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Im Landkreis Nordhausen ist nun sehr deutlich sichtbar, dass das Infektions- und vor allem Krankheitsgeschehen beherrschbar ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, nun verlässlich zu agieren und nicht unkalkulierbare Faktoren zum Maß der Dinge zu machen. Kritisch finde ich den Sprachgebrauch „gefährliche Mutation“, da diese Worte implizieren, dass Corona das Gegenteil wäre.
Stephan Klante
Autor: red

Kommentare
Echter-Nordhaeuser
16.02.2021, 13.39 Uhr
"Kaum noch nachvollziehbar"
Macht endlich ab nächste Woche die Schulen und Kitas wieder auf. Irgendwann muss es auch mal gut sein mit dem gedöns die Leute wollen mal so langsam eine vernünftige Entscheidung sehen und nicht nur mmmm.... Unsere Kinder und Jugend verblöden langsam aber sicher.
Obelixx
16.02.2021, 15.37 Uhr
...oder in China fällt ein Sack Reis um....
Ob er oder der Herr Jendrike oder sonst wer sich positioniert, kritisiert, lamentiert ...oder der berühmte Sack aus dem ferne Osten fällt um, ändern wird sich an der Situation eh nix. Denn ein Patentrezept mit Zufriedenheitsgarantie für den Normalo hat weder der Eine noch der Andere und der nächste Kanzler gleich gar nicht.
Wichtiger wäre, Ärmel hoch und den Schnee und andere Problme vor der eigenen Gemeindevertretung weg kehren. Davon gibts gerade reichlich.
HisMastersVoise
16.02.2021, 18.50 Uhr
Mainstreaming!
Also versucht nun ein weiterer Politiker über Öffnungskonzeptionen seinen Namen in Erinnerung zu rufen. Aber wie ein Plan für eine unplanbare Ausnahmesituation ausehen soll, weiß er auch nicht. Zur Erinnerung!! Corona hat eine Inkubationszeit von zwei Wochen, das hatten die Portugiesen leider nicht bedacht. Wir wissen das nun und sollten nicht irgend welche Vorschläge machen, weil die gefallen und Stimmen bringen. Zurück zum Verfasser wäre zu sagen, daß er so viel mehr Symphatien erhalten würde, wenn er im Südharzklinikum als Teil des Aufsichtsrates dem medizinischen Personal endlich die mehr als verdiente Anerkennung in Form einer gerechten Bezahlung, anstatt dem Tarifwitz von 1,5 % unter Verdiabschluß in 2020 und der Coronafrechheit von 200€ bei Vollzeitkräften, zukommen ließe. Statt dessen wird da oben weiter am Medizintechnikmuseum gebaut. Wenn allerdings nach der Öffnungsorgie der Kater der dritten Welle kommen sollte, dann war die Merkel schuld und die unterbezahlten und ingorierten Mitarbeiter im SHK und den anderen Kliniken müssen dann den Karren wieder aus dem Dreck ziehen. Denn die Schwestern, Pfleger, Ärzte und Ärztinnen stehen an der Front. Wenn also Verlässlichkeit gefordert wird, dann sollten Politiker beweisen, daß unsere Retter an der Coronafront sich auf Diese verlassen können. Denn nur ein funktionierendes Gesundheitssysthem gibt die Verlässlichkeit und Kontinuität, welche wir für weiterführende Öffnungsüberlegungen benötigen.
Bubo bubo
16.02.2021, 20.17 Uhr
@HIM
Sie scheinen ein Verfechter der No-Covid- oder Zero-Covid-Strategie zu sein. Es sei Ihnen gegönnt, aber Apologeten vom Schlage Lauterbachs verabschieden sich mit jeder weiteren wahnwitzigen Forderung nach noch mehr Härte, Verzicht und Verboten vom Boden des Grundgesetzes. Die Gerichtsurteile der nächsten Monate werden den Weg weisen, in welche Richtung sich dieses Land entwickeln oder vielleicht auch zurückentwickeln wird.

Herr Klante und auch Herr Jendricke liegen richtig mit ihren Schilderungen. Jede weitere Stimme für Öffnungsszenarien ist ein weiterer Baustein um den leidgeplagten Menschen so schnell wie möglich ihr „normales“ Leben wieder zu ermöglichen. Ein stures Fokussieren auf teils beliebig „ausgewürfelte“ Grenzwerte bringt uns alle nicht weiter.

Sie sprechen von einer „unplanbaren Ausnahmesituation“. Das stimmt nicht. Es kann mittlerweile ziemlich genau vorausberechnet werden, wie sich das Infektionsgeschehen im Großen und Ganzen entwickelt. Im Kleinen dagegen liegt die Gefahr darin, dass sich Inzidenzen auf kommunaler Ebene infolge von Ausbrüchen in Gemeinschaftsunterkünften wie Alten- und Pflegeheimen sprunghaft erhöhen.

Nur mittels regelmäßiger großangelegter Testungen kann man asymptomatischen Verläufen, der hohen Dunkelziffer und letztendlich der “stillen“ Weitergabe dieses Virus Herr werden. Natürliche Immunisierung, Impfen und warme Temperaturen erledigen den Rest.

Das Gesundheitssystem, auf das wir, Dank sei Gott, alle im Notfall (noch) vertrauen können, funktioniert nur durch die arbeitende Masse an Menschen. Ewige Schließungsorgien, verbunden mit stark zunehmender Arbeitslosigkeit und einer Verarmung ganzer Berufszweige widersprechen immens Ihrer Behauptung von Verlässlichkeit und Kontinuität. Die Kröte in Form deutlich steigender Krankenkassenbeiträge und noch vieler weiterer Klassiker direkter und indirekter Abgaben für den arbeitenden Rest werden alsbald folgen.

Die Zustände der Kranken- und auch Altenpflege betreffend, gebe ich Ihnen Recht. Es ist mitunter eine Schande wie mit den Menschen umgegangen wird, die „an der Corona-Front“ für uns alle die Kohlen aus dem Feuer holen. Faire Bezahlung für faire Menschen!
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