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Sa, 07:30 Uhr
16.10.2021
Landesamt verhindert vorerst Breitenbegrenzung für die Ortsdurchfahrt

Ampel soll Durchgangsverkehr in Buchholz regeln

In Buchholz braust weiter der Verkehr durch den Ort, als gäbe es kein morgen. Obwohl seit Anfang Juni die Einwohner um Lösungen ringen, wie dem hohen Verkehrsaufkommen mit den überdimensionierten Holzlastern zu begegnen sei, hat sich bis heute wenig getan. Nun soll es wie in der großen Politik auch eine Ampel regeln...

Immerhin ist die Stadtverwaltung deutlich auf Seiten der Buchholzer. Sie wollte zuletzt eine Breitenbegrenzung für die Ortsdurchfahrt durchsetzen und schlug diese Maßnahme dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) vor.

In Buchholz geht es sehr eng zu: eine Breitenbegrenzng kommt aber vorerst nicht (Foto: J.Dietrich) In Buchholz geht es sehr eng zu: eine Breitenbegrenzng kommt aber vorerst nicht (Foto: J.Dietrich)

Die Breitenbegrenzung sollte innerorts auf der Landesstraße 1037 in Fahrtrichtung Rottleberode zum Tragen kommen. Begründet wird der Vorstoß mit der geringen Fahrbahnbreite, dem einseitigem Gehweg und der fehlenden Bordeinfassung.

In der letzten Woche fand deshalb ein gemeinsamer Ortstermin mit Vertretern des TLBV, der Polizei, dem Ortsteilbürgermeister und dem Ordnungsamt der Stadt Nordhausen im Ortsteil Buchholz statt. Dabei wurde die Situation noch einmal ausführlich erläutert und bereits entstandene Schäden begutachtet. Die Stadt Nordhausen ist zwar für den Teil der Landesstraße innerhalb der Ortslage der Straßenbaulastträger, kann aber nicht einseitig in die Gesamtstrecke der Landesstraße eingreifen. Die von der Stadt Nordhausen vorgeschlagene Breitenbegrenzung wurde seitens des TLBV vorerst nicht befürwortet, da eine Engstellensignalisierung mittels Lichtsignalanlage aus Sicht der Landesbehörde als milderes Mittel angesehen wird.

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Das Nordhäuser Tiefbauamt holt gerade Angebote ein, so dass die als Kompromiss ausgehandelte Ampelanlage im November aufgestellt werden könnte. Sollte sich die Ampel aus bestimmten Gründen nicht bewähren, könnten im nächsten Schritt weitergehende Eingriffe, wie die geplante Breitenbegrenzung, verfolgt werden, heißt es aus der Verwaltung.

Die letzte Verkehrszählung hat indessen aufgezeigt, dass die gefahrene Geschwindigkeit nicht das Hauptproblem darstellt, sondern die klar belegbare Zunahme (siehe Tabelle) an LKW-Fahrten im Nordhäuser Ortsteil.

Verkehrsmessung in Buchholz (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Verkehrsmessung in Buchholz (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

Auf Unverständnis stößt die Haltung der Thüringer Behörde auch bei den Buchholzer Bürgern. Bereits am 1. Juni erhielten die ein Schreiben, in dem sich das das TLBV für nicht verantwortlich für die Ortsdurchfahrt erklärte und sich auf folgenden Gesetzestext berief:
„Gemäß § 43 Satz (1) Thüringer Straßengesetz (ThürStrG) ist das Land Träger der Straßenbaulast für Landesstraßen. Dies wird im Satz (2) des § 43 weiter differenziert. Hierin ist geregelt, dass Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohnern Träger der Straßenbaulast für Ortsdurchfahrten im Zuge von Landesstraßen sind. Somit ist in diesem Fall formell eine Zuständigkeit des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr nicht gegeben.“

Als die Stadt Nordhausen jedoch versuchte eine Breitenbegrenzung für Fahrzeuge über 2,50 m durchzusetzen, fühlte man sich im Landesamt plötzlich wieder zuständig.

„Die Anhörung ist seit dem 13. August beendet“, erläutert uns Jörn Dietrich im Namen der Buchholzer Anwohner, „und das Ordnungsamt in Person von Herrn Kowal sowie auch Herr Lill von der Verkehrsbehörde erklären uns, dass das TLBV die Durchführung zielführender Maßnahmen verhindert.“

Einerseits will das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr nicht verantwortlich sein, blockiert aber andererseits die Maßnahmen, die im Sinne der Anwohner wären. „Wie sollen wir diese Bürokratie verstehen? Sie können auch gern noch ein Autobahnschild in der Ortslage aufstellen lassen, der Verkehr entspricht dem inzwischen teilweise“, schrieben die Buchholzer leicht sarkastisch ans Landesamt.

„Wenn ich das TLBV jetzt verantwortlich machen will für Schäden an privaten Gebäuden, können die einfach sagen, es läge in der Zuständigkeit der Stadt Nordhausen“, schimpft Dietrich und findet, dass hier etwas mächtig verkehrt läuft mit dem Verkehr.
Olaf Schulze
Autor: osch

Kommentare
henry12
16.10.2021, 08.13 Uhr
Buchholer Ampelposse
Hat jemand daran gedacht, das während der Verkehrszählung im September die Strecke
Berga / Rottleberode voll gesperrt war und deshalb ein Großteil dieses Verkehrs auf die Strecke Nordhausen / Rottleberode ausgewichen ist ?
Ist die Verkehrszählung als Grundlage solcher Ma§nahmen also bewußt in diesem Zeitraum
gewählt worden ? Dann ist das Ergebnis nicht viel wert.
Jäger53
16.10.2021, 08.37 Uhr
Wieso eine Ampel
Die Anzahl der Fahrzeuge die durch Buchholz fahren bleiben doch das gleiche. Die Abgase bleiben
auch gleich, es dauert nur alles länger. Die Menschen und Ihre Häuser sind weiter in Gefahr.
In Bayern gebe es keine langen Diskussionen, anders wie in Thüringen. Die Bewohner würden auf die Straße gehen und den Verkehr stoppen bis Sie Ihre Ortsumfahrung hätten.Unsinnige Bauten wie auf dem Augst Bebel Platz geplant ist das geht, aber eine Ortsumfahrung in Buchholz kriegen die
Verantwortlichen nicht auf die Reihe. Es ist in Thüringen nur traurig.
Paulinchen
16.10.2021, 10.52 Uhr
Ich setz den Fall....
.... Morgen bricht in der Gemeinde das Hauptwasserrohr unter der Durchfahrtsstrasse.
Die Reparatur dauert ca 10 Tage, wetten, dass sich für die Zeit der Bauarbeiten für Holzlaster eine Alternative zum Ort Buchholz findet? Ich tue mich sehr schwer mit dem Gedanken, dass in der Bauzeit keine Lieferungen zum Sägewerk in Rottleberode durchgeführt werden. Wenn man etwas wirklich will, findet man immer eine Lösung. So auch für die Ortsgemeinde Buchholz.
Zumindest könnte ja mal der Versuch, zeitlich begrenzt, unternommen werden, die Strecke ab Ilfeld und Niedersachswerfen nach Rottleberode und umgekehrt, für die Fahrzeuge über 7,5 t zu begrenzen. Davon geht die Welt nicht unter!!
ChristianNDH
16.10.2021, 14.00 Uhr
offensichtliche Hilflosigkeit....
Verfallene Brücken und endloser Sanierungsstau sind doch die echten Ursachen für das Problem in Buchholz.
Und Buchholz ist ja überall in den Stadten und Gemeinden des Landkreises, aber auch in Thüringen und ganz Deutschland.
Nicht nur der Schwerlastverkehr ist in den letzten 30 Jahren geradezu explodiert.
Die Landstraße halten dem Verkehr schon lange nicht mehr Stand. Überall sind die Banquetten zerfahren. Ebenso sind viele Straßenoberflächen verbraucht.
Straßensperrungen verschärfen das Problem überall. Egal ob - wie im Vorliegenden in Rottleberode oder Breitenstein in Nordhausen oder im restlichen Landkreis.
Die zuständigen Behörden verweisen auf andere mitwirkende Behörden oder das eben kein Geld da ist oder das eben keine Planung vorliegt.
Und wenn gebaut wird, dann in Zeiträumen, von Jahren und Jahrzehnten (z.B. Brücke in Breitenstein bis 2023, Neubau B 243n seit den 2000ern).
Was machen denn die Amtspersonen den ganzen Tag?
aha222
16.10.2021, 18.01 Uhr
Ich kann...
...sowieso nicht verstehen warum Firmen wie Ante Holz und Knauf in Rottleberode ansässig sind?! Was ist mit dem Gewerbegebiet goldenen Aue? Direkt an der Autobahn gelegen, da würden doch Sägewerk und co. Niemanden stören? Vielleicht da mal die Attraktivität erhöhen. Ich kann die Anwohner von Buchholz, Stempeda und Rottleberode voll und ganz verstehen.
Markus2021
16.10.2021, 21.04 Uhr
Höre immer nur
...Buchholz.
In Neustadt ist es doch genauso extrem mit den Holzlastern!
Zudem ist Neustadt noch anerkannter Luftkurort.
Das bei Hunderten Diesel LKWs am Tag.
Lachhaft.
Ich bin gespannt,wenn in Niedersachswerfen Richtung Neustadt der Bahnübergang gemacht wird.
Laut Zeitung soll dann auch die Strecke (Bahnübergang) Ilfeld nach Osterode-Neustadt für die LKWs untersagt sein und kontrolliert werden.
Das glauben die doch selbst nicht.
Da nehmen die Spediteure lieber Geldstrafen in Kauf anstatt Umwege.
Aber das kapiert man "da oben" nicht!
Genauso wie letztens hier in einem Beitrag (Kontrolle der Holz-LKWs) von Erfolg die Rede war (Erfolg: von 8 kontrollierten LKWs verstoßen 6 LKWs wegen Überladung,Papiere usw.),lächerlich.
Hier wird gar nichts passieren und sich ändern.
Leider!
Genauso wie mit dem Gipsabbau.
Bei denen wäscht eine Hand die andere und so läuft das Spiel und nicht anders!
TRAURIG,immer alles auf den Köpfen der Bevölkerung bzw.Bewohner.
Hier muss erst was Schlimmes passieren,bevor man Einsicht hat und was ändert.
Ohne Worte dieses nervige Treiben.
Und auch ständige Beiträge dazu bewirken gar nichts!
In Neustadt gehts doch genauso,Geschwindigkeit wird sich Null dran gehalten,Lärm,-und Abgasbelästigung,Straßen nicht dafür ausgelegt,Überladung und und und.
Da wird auf Straßen die Kurven "geschnippelt",dass man halb durch den Graben fahren muss....abgesehen von Unfällen,die da schon passiert sind.
ua.1 tödlicher Unfall vor Jahren,als ein Baumstamm vom LKW fiel und eine radfahrende Frau erschlug.
Wen interessiert das da oben?
Niemanden!
Und wer nicht in einen der betroffenen Orte wohnt,kann doch gar nicht mitreden!
In dem Sinne....
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