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Do, 05:42 Uhr
21.10.2021
Betrachtet:

Grüne Umwelt- und Friedenspolitik unglaubhaft

Die frühere Kanzlerkandidatin der Partei Bündnis 90 Die Grünen, Annalena Baerbock forderte jüngst, die Erdgasleitung Nordstream 2 von Russland in Richtung Deutschland nicht in Betrieb zu nehmen. Mit einer Politik gegen den Klimawandel und mit Friedenspolitik hat das nichts zu tun, meint Bodo Schwarzberg.


Was nur ist aus den Grünen geworden, seit sie in deutschen Parlamenten sitzen und zumindest stellenweise Machtpositionen besetzen. Von den Wurzeln in der deutschen Friedens- und Umweltbewegung der 70er und 80er Jahre scheint nicht mehr allzu viel geblieben zu sein:

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Jüngstes Beispiel: Die zur Bundestagswahl abgewatschte Kanzlerkandidatin der Grünen, Baerbock, wandte sich gestern gegen die Inbetriebnahme der Erdgasleitung Nordstream 2, die russisches Erdgas nach Deutschland und Mitteleuropa führen soll. Ihre Begründung: Der russische Konzern Gazprom dürfe laut EU-Recht nicht zugleich Betreiber der Pipeline und Lieferant des Erdgases sein. Russland aber gehört der EU nicht an. Wenn diese Frage so drängend ist, wie von Frau Baerbock dargestellt, hätte sie gewiss schon früher, bei der Planung der Pipeline, eine größere Rolle spielen müssen.

Man wird anhand solcher Äußerungen das Gefühl nicht los, als hätten die Grünen generell etwas gegen eine Aussöhnung mit den östlichen Nicht-EU- und NATO-Mitgliedern. Denn es ist nicht das erste Mal, das die selbst erklärte Umweltpartei Geschütze gegen den größten, wohlgemerkt europäischen Staat auffährt.

Vollkommen unverständlich jedoch wird die Haltung Baerbocks vor dem Hintergrund des grünen Kernziels eines sehr zeitnahen Ausstiegs aus der Kohleverstromung. Schließlich setzt die Verbrennung von Erdgas deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid frei, als die Verbrennung von Kohle.

Damit macht die Parteichefin ihre Partei aber unglaubhaft. Vielmehr haben sich die Grünen der entspannungs- und friedensfeindlichen Politik anderer Parteien angeschlossen, die den Expansionskurs der NATO in Richtung russischer Westgrenzen auch schon lange vor der russischen Krimannexion vorangetrieben oder zumindest mitgetragen haben.

Von den Ansichten der einst aus der Friedens- und Umweltbewegung hervorgegangenen Partei Bündnis 90 Die Grünen scheint also nicht mehr viel übrig geblieben zu sein.

In diesem Sinne tragen die Grünen auch eine Mitverantwortung für die Polarisierung, die zwischen Weißrussand und Russland einerseits und der EU andererseits eingetreten ist: Der weißrussische Präsident Lukaschenko ist gewiss kein Vertreter demokratischer Werte. Mit Sanktionen aber hat ihn der Westen belegt. Dass er nun Flüchtlinge in Richtung Polen und Deutschland passieren lässt, hätte man erwarten können. Actio und Reactio gehören zusammen. Ist man denn in Berlin oder Brüssel wirklich so dumm nach all den Nachkriegsjahrzehnten?

An der Eskalationsschraube zu drehen, das zeigt der Kalte Krieg vor 1989, hat die Welt einem dauerhaften und vor allem sicheren Frieden noch nie näher gebracht. Der Westen aber sollte klüger sein, als Lukaschenko. Das ausgerechnet den Grünen schreiben zu müssen, erscheint mir tief traurig.

Das sollten sie gerade als ursprünglich friedensbewegte Partei bedenken, wenn sie nun bald auch in Berlin Ministerposten besetzen. Vielleicht unterhält sich Annalena Baerbock ja auch mal mit unserer Nordhäuser Ehrenbürgerin, Erika Schirmer, der Mutter des gerade in Europa über Länder- und politische Grenzen bekannt gewordenen Liedes von der „Kleinen weißen Friedenstaube“, in dem es heißt:

„Fliege übers große Wasser, über Berg und Tal, bringe allen Menschen Frieden, grüß sie tausendmal!“

Wenn Grüne aber einen Kurs der Abgrenzung und Feindbildung unterstützen, wenden sie sich zugleich gegen die so dringend notwendige internationale Zusammenarbeit zur Lösung der vielen globalen Probleme, insbesondere des von ihnen so sehr favorisierten und tatsächlich drängenden Klimawandels, die mit aggressivem Getön nun mal nicht möglich ist. So aber machen sie sich unglaubhaft.

Mancher mag sich fragen, warum ich gerade die Grünen immer wieder kritisiere: Ganz einfach: In diese Partei setzte so mancher noch vor Jahren seine Hoffnungen wenn es um Frieden und Umwelt ging. Mittlerweile sind die Grünen in den Zentren der Macht angekommen und haben sich diesen und nicht ihren Ursprungszielen unterworfen. Und das hat sie verändert.

Macht korrumpiert, sie verändert selbst die Urwerte einer einst friedensbewegten Partei. Wieder einmal müssen wir das erkennen.
Bodo Schwarzberg
Autor: psg

Kommentare
Leser X
21.10.2021, 08.31 Uhr
Kalter Krieg in den Köpfen
Was soll man dazu sagen? Die Grünen - und nicht nur die - sind halt stramm antikommunistisch. Und das gar in einer Zeit, wo der Kommunismus in Russland längst nicht mehr existiert.

Was bleibt, ist der Hass gegen das politische Russland. Wenn man sein ganzes Leben davon zerfressen ist, wird man das wohl schlecht wieder los.
Kama99
21.10.2021, 10.54 Uhr
Was Frau Merkel ...
in den letzten 16 Jahren vorbereitet hat, wird die neue Regierung mit den Grünen in kürzester Zeit vollenden. Das Land geht jetzt endgültig den Bach hinunter.
Paulinchen
21.10.2021, 11.33 Uhr
Vielleicht sind die Gründe...
... für die Einstellung der Frau Baerbock aber in ihrer mangelhaften Bildung zu suchen. Ich denke schon, dass sie von Russland und der früheren Sowjetunion null Ahnung hat.
Wenn man heute und da muß ich mal die dritten Programme der ARD loben, sich mal Filmberichte über die Entwicklung Russlands nach deren Wende ansieht, komme ich zu dem Ergebnis, in diesem riesigen Land, hat sich mehr zum Positiven verändert, als in Deutschland. Wenn die Journalisten sich mit Einwohnern von Moskau bis Wladiwostok unterhalten, kommt der von Frau Baerbock so gehasste Herr Putin in seinem Land wesentlich besser als die die Trampolin Springerin weg. Sollte sich Deutschland unter Frau Baerbock und Co. weiterhin mit Putin so negativ verhalten, wie bisher, müssen wir uns nicht wundern, wenn das arme Deutschland für Putin an Bedeutung verloren ist. Denn haben wir nicht in der Schule gelernt, dass die meisten Schätze der Welt in Sibirien liegen?
Und genau dort, baut Putin jetzt seine wirtschaftliche Grundlage neu auf. Auch weit oben im Norden ist sehr aktiv um sein Land zu stärken. Im Gegenteil zu der Frau, welche angeblich Völkerrecht studiert hat. Da verwechselt sie wohl Völkerballspiel mit dem tatsächlichen Völkerrecht. Wenn Europa eine starke Gemeinschaft werden will, so geht es auf keinen Fall ohne Russland und im Moment nicht ohne Putin. Glaubt etwa jemand, dass wir mit dem Gas aus den USA heute bessere Preise hätten? Ach ja - da gibt es ja noch den Herrn Nawalny. Der kam aber bei den Befragungen in der russischen Bevölkerung nicht so gut an, wie er hier hofiert wird. Was sagte Putin letztlich zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan: "Ich will keine Verbrecher in meinem Land." Harte Worte, aber können wir diese zweifelsfrei aus eigenen Erfahrungen widerlegen? Man muss Russland nicht lieben, Freunde sucht man sich selbst, aber man kann doch sicher als Nachbarn ein gutes Verhältnis pflegen, wovon am Ende jeder profitiert. Frau Baerbock wird ganz sicher, wenn sie so weiter macht, mehr Feinde als Freunde um sich haben.
Kritiker2010
21.10.2021, 11.36 Uhr
Leser X: Weder die Grünen, noch den Kommunismus verstanden
Die Grünen sind für die Umwelt der Bock, den man zum Gärtner macht.

Ein Großteil der grünen Polit-Darsteller, besitzt weder eine nennenswerte klassische, geschichtliche oder naturwissenschaftliche Ausbildung, noch den nötigen Bezug zur Natur. Es sind vielmehr einfältige Kinder, gefangen in alternden Körpern, deren Weltbild tief geprägt ist von Ideologie, weit weg von Logik und Realität.

Mangels der erwähnten geschichtlichen Bildung fällt diesen Leuten auch nicht auf, dass sie sich immer mehr in die ideologischen Fahrwasser anderer totalitärer Regime begeben.

Kommunismus bedeutet in der Praxis: Wenige Leute, meist mit bescheidenem Verstand, schwingen sich auf, alles und jeden zu erziehen, zu kontrollieren und zu verbieten. Das Ergebnis ist – historisch mehrfach belegt - immer Armut und Niedergang derer, für die man angeblich kämpfte.

Zu viele Projekte der Grünen sind zudem ökologisch kontraproduktiv - von der Migrationspolitik bis hin zur Ausgestaltung der "Energiewende".

Auch ein Großteil der Wählerschaft hat kaum Sinn für Umwelt und Natur, es geht um Klassenkampf und Bildersturm, um neue Gesellschaftsmodelle. Und wie immer sammeln die Rattenfänger Kinder ein, mit Märchen von Ungerechtigkeit und dem bösen Kapitalismus und der Generation der Eltern und Großeltern, die an allem schuld seien.

Ich bin gespannt, wann unsere Kinder in der Schule wieder Halstücher tragen und dann zum "grünen" Fahnenapell antreten müssen.

Problematisch sind aktuell auch wirtschaftlich prosperierenden Regionen, wie Hamburg oder Baden-Württemberg. Hier dienen die Grünen als Ersatz für die Kirchen. Man sündigt gern und oft, denn man kann es sich leisten. Das Kreuz auf dem Wahlzettel dient nur als moralischer Ablasshandel, nach dem Motto "Wir haben ja einen Beitrag geleistet." – unwissend oder verdrängend, dass Grüne und Umwelt kaum noch zusammen zu bringen sind.

Der Sinneswandel kommt wohl erst, wenn wir derart grün sind, dass Geld und Möglichkeiten für das Notwendigste fehlen und damit auch das BAföG ausfällt.
Nico Stachel
21.10.2021, 11.48 Uhr
Der Beitrag hat mir gefallen Herr Schwarzberg
Genau meine Meinung zu den Grünen.
Vielleicht gehört noch der Zusatz "Blockflötenpartei" oder "Systempartei" dazu.
grobschmied56
21.10.2021, 11.55 Uhr
Grüne Kreuz - und ...
... Querschüsse ist man inzwischen gewöhnt. Des öfteren erweisen sie sich als Schuß in den Ofen. Womit die Grünen in Zukunft die Energieversorgung Der Bundesrepublik sichern wollen, haben sie bisher nicht überzeugend darlegen können. Alles was man von ihnen bekommt, ist Ablehnung von fast Allem und Jedem - in Summa, sinnfreies Gefasel.
Zwar ist angeblich alles 'ausgerechnet', nur hat diese tolle Rechnung bisher noch kein Fachmann zu Gesicht bekommen. Was es hingegen gab, ist eine ernsthafte Mahnung des Bundesrechnungshofes an Herrn Altmaier.
Kern des Schreibens: Die Energiewende in ihrer jetzigen Form gefährdet die Versorgungssicherheit und die Wirtschaftsleistung Deutschlands.
Kernenergie wollen die Grünen nicht, weil sie sich davor zu Tode fürchten.
Kohlekraftwerke verursachen die Klimakatastrophe - jedenfalls wenn sie in Deutschland stehen.
Der einzige Ausweg, um bei schwächelndem Wind und in der Nacht Strom zu erzeugen ist dann eben das Gaskraftwerk - und das will Frau Baerbock auch nicht, weil das Gas aus Russland kommt. Geht's noch?
Wer hat sowas gewählt? Traumtänzer und Schlafwandler.
tannhäuser
21.10.2021, 13.27 Uhr
Kanzlerin Baerbock...
...bleibt uns erspart. Ministerin Baerbock wohl nicht.

Putin hat neulich auf einer Pressekonferenz sinngemäss Folgendes gesagt: "Wenn die Deutschen unser Gas nicht wollen, sollen sie mit Holz heizen. Davon haben wir noch viel in Sibirien!"

Der Respekt gegenüber einer Grünen Aussen-, Wirtschafts- oder Verteidigungsministerin Baerbock sprengt scheinbar schon vor ihrer Amtseinführung alle Grenzen, die so ein Amt gewöhnlich beinhaltet.

Mal wieder (Das wird fast unheimlich) stimme ich Leser X zu. Kalte Krieger in Ost und West haben jahrelang genug wirtschaftlichen Schaden angerichtet und sinnlos Menschenleben gekostet.

Jetzt kommt ausgerechnet die Ex-Strickpullover- und Sonnenblumen-Friedenspartei-Quoten-Mitvorsitzende mitsamt ihrer getürkten Abschlüsse und Fake-Buchweisheiheiten daher und macht einen auf russlandkonfliktdurstige Amazone!

Ich hoffe, es stimmt, dass viele Grünen- und (In Berlin) SPD-Wähler ihre Kreuze bereuen. Denn in der Hauptstadt wird eine unfähige Ex-Ministerin und Plagiatorin sogar OB.
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