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Di, 14:35 Uhr
18.06.2024
Diskussionsrunde zu Hochschulen im politischen Diskurs

Hochschule will "aktiv zu kritischer Gesellschaft beitragen"

Diskussion zur Rolle der Hochschulen im politischen Diskurs an der Hochschule Nordhausen (Foto: Maurice Töpfer) Diskussion zur Rolle der Hochschulen im politischen Diskurs an der Hochschule Nordhausen (Foto: Maurice Töpfer)
Die Hochschule Nordhausen veranstaltete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Einmischen erwünscht? Hochschulen und das Neutralitätsgebot“. Die Veranstaltung fand sowohl vor Ort im Hörsaal als auch online statt und bot nach den Worten der Nordhäuser Hochschule "eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft"...

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Prof. Dr. Cordula Borbe eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung und verwies auf die Relevanz des dialektischen Dialogs gegenwärtiger Diskussionsthemen. Prof. Dr. Viola Sporleder- Geb führte mit dem Fresko der Allegorie der guten Regierung von Ambrogio Lorenzetti aus dem Jahre 1338 in die Thematik ein und zeigte am Ende anhand von Beispielen aus der Rechtsprechung die rechtliche Komplexität im Zusammenhang mit staatlicher Neutralitätspflicht und Sachlichkeitsgebot auf. Thomas Müller übernahm die Moderation.
Die Diskussionsrunde war vielfältig besetzt:

• Andreas Froese, Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora
• Dr. Andreas Jantowski, Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, sowie Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus im Schulbereich
• Dr. Christoph Haker-Liedke, Soziologe an der Uni Paderborn, Experte für Rechtspopulismus und Rechtsextremismus an Hochschulen
• Stefan Heerdegen von MOBIT
• Prof. Dr. Jörg Wagner, Präsident der Hochschule Nordhausen

In der Diskussion wurden verschiedene Standpunkte zur Rolle der Hochschulen im politischen Diskurs beleuchtet. Die Teilnehmenden erörterten die Balance zwischen dem Anspruch auf Neutralität und der Notwendigkeit, sich in gesellschaftliche Debatten einzumischen. Die Hochschule Nordhausen sieht es als ihre Pflicht an, für demokratische Grundprinzipien einzustehen, kritisches Denken zu fördern und eine Plattform für Meinungsvielfalt zu bieten. Gemeinsam mit Studenten soll ausgelotet werden, welche Formate dafür geeignet sind.

„Dialogbereitschaft und das Eintreten für Freiheit, Weltoffenheit sowie den Erhalt demokratischer Strukturen sind für uns als Hochschule Nordhausen unerlässlich“, betonte Prof. Dr. Jörg Wagner in seinem Beitrag. „Wir müssen uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen und aktiv zu einer aufgeklärten und kritischen Gesellschaft beitragen.“

Die Veranstaltung wurde von zahlreichen Interessierten verfolgt, sowohl vor Ort als auch online, und mündete in eine lebhafte Diskussion, die verdeutlichte, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, Hochschulleitung und Studenten ist.

Die Hochschule Nordhausen plant, diese Art von Veranstaltungen fortzusetzen und weitere Diskussionsrunden im kommenden Wintersemester anzubieten. Ziel ist es, den Dialog zwischen Hochschulleitung, Studierenden, Politik und Bürgerschaft weiter zu fördern.

Autor: red

Kommentare
Filzstift und Lineal
18.06.2024, 16.09 Uhr
Es war richtig, dass die Hochschule
... ALLE Kandidaten eingeladen eingeladen hat. Sie ist eine Einrichtung von Forschung und Lehre und insofern politisch neutral. Bitte nicht beirren lassen, Prof. Wagner.
Leser X
18.06.2024, 16.32 Uhr
Man muss nur aufpassen...
... dass solche Runden nicht zur intellektuellen Schwatzbude im Kreise Gleichgesinnter werden. Ich bin mir nicht sicher, ob die beteiligten Protagonisten dem verbreiteten Willen nach Reformen des starren Systems entsprachen oder vielleicht doch in vorauseiledem Gehorsam das propagierten, was von ihnen erwartet wird.
Adavia
18.06.2024, 19.15 Uhr
"Wenn man keine anderen Sorgen hat"
....möchte man sagen, zumindest aber denken. Es ist einmal mehr so ermüdend. Was haben wir nur in all den Jahren gemacht, als nicht der gesamte Alltag politisiert war? Herr Wagner ist irgendwie auch schon eine tragische Person geworden, gefangen in einer provinzlichen Hochschule, die so gerne bei den Großen mitspielen würde.

Und nun noch im Ernst: BWL braucht die HS bald nicht mehr anbieten, so viele Manager werden nicht mehr gebraucht in unserer abgestigenen Volkswirtschaft. Da bleibt halt Platz für solche Runden unter Freunden ;)
Pe_rle
18.06.2024, 21.55 Uhr
aktiv zu kritischer Gesellschaft
sind nicht einige der Anwesenden die gewesen, welche sich in "nordhausenzusammen" so hervor tun und den jetzigen OB von Nordhausen ins Amt gehievt haben?
Dann passt es ja
Kritiker2010
19.06.2024, 11.11 Uhr
So vielfältig wie ein rot-grüner Blumenstrauß
Die Kombination Politik und Hochschulen produziert in letzter Zeit doch eher tragische Resultate und Figuren. Man bekommt durchaus den Eindruck, dass in diesen geschützten Habitaten immer mehr seltsame Pflanzen emporsprießen, die außerhalb eines schein-intellektuellen Treibhauses recht schnell eingehen würden.

Schaue ich auf die Liste der Protagonisten, sehe ich leider weniger Vielfalt, als eine Plaudertruppe Gleichgesinnter, die wohl durchaus Kopfschmerzen bekämen, wenn sie die Geschehnisse "da draußen" in den letzten Wochen und Monaten mit Ihrem Weltbild abgleichen würden – insbesondere beim Thema „Antisemitismus“.

Hochschulen waren mal ein Ort für Forschung und Wissenschaft und mit entsprechenden Leuten besetzt, sowohl bei den Lehrenden, als auch bei den Lernenden. Diese waren sich zumeist ihrer elitären Stellung bewusst und, dass diese nur durch Intellekt (oder Herkunft) erreicht werden konnte.
Heute sehe ich, wie der sozialwissenschaftliche Teil die Hochschulen in der "westlichen Welt" zunehmend beschädigt. Es sind Horte leichtgläubiger Ideologen, bestenfalls mittleren Intellekts und ihres in Teilen ebenso einfältigen Gefolges. Gelehrt wird dort, was gerade zur Ideologie passt und das eigene Narrativ stützt.

Wo sind sie denn hin, die Diskussionen mit wirklich konträren Positionen? Wo ist der Widerstreit der Wissenschaften auf Basis von Zahlen und Fakten? Wo ist die INTELLEKTUELLE Rebellion und das stetige Hinterfragen des Status-quo? Irgendwie schade, dass die Demokratie gerade dort so verkümmert ...
Feuerland
19.06.2024, 12.59 Uhr
..mal teilnehmen...
Beim Nachverfolgen der Kommentare kommt die Idee auf: Statt hier Kommentare zu schreiben, einfach bei der nächsten Veranstaltung mal teilnehmen!
Liebe Kommentatoren, da könnt Ihr aktiv eben auch konträre Positionen einnehmen und zur Diskussion stellen. So funktioniert dann auch die Demokratie wieder besser.
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