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Sa, 09:00 Uhr
26.04.2025
CDU-Justizexperte Stefan Schard:

„Höcke greift die Justiz an, weil sie sich nicht steuern lässt“

Mit seinem jüngsten Facebook-Beitrag zeige Björn Höcke einmal mehr, wie wenig er vom Rechtsstaat hält. Das behauptet der justizpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Stefan Schard...

Höcke würde Gerichten politische Motive unterstellen, diffamiert Richter als Handlanger eines angeblichen Parteienkartells und fabuliert über eine angeblich gelenkte Justiz, die darauf ziele, die AfD von Wahlen auszuschließen. Die ständige Justizschelte ist für Schard unverantwortlich und zeigt, dass es der AfD einzig und allein darum geht, die Institutionen und den Rechtsstaat anzugreifen.

Stefan Schard hält das für den durchschaubaren Versuch, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die unabhängige Justiz systematisch zu untergraben:
„Höcke betreibt offene Stimmungsmache gegen das Prinzip der Gewaltenteilung. Wer Richtern unterstellt, sie urteilten im Auftrag politischer Parteien, verlässt den Boden der Verfassung. Das ist kein Debattenbeitrag – das ist der gezielte Versuch, die Justiz zu delegitimieren, weil sie nicht nach seiner Pfeife tanzt. Das ist unverantwortlich!“

Besonders zynisch wirkt dieser Angriff vor dem Hintergrund der realen Politik der AfD im Thüringer Landtag: Seit Monaten verhindert die AfD-Fraktion die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Richterwahlausschuss. Dadurch können in Thüringen keine neuen Richterinnen und Richter auf Lebenszeit ernannt werden – ein klarer Fall von politisch motivierter Blockade, die die Handlungsfähigkeit der Justiz gefährdet.

„Höcke inszeniert sich als Opfer einer Justiz, die er gleichzeitig lahmzulegen versucht. Seine Fraktion torpediert ganz bewusst die verfassungsmäßigen Verfahren zur Richterwahl – und beklagt sich dann über angeblich parteiische Gerichte. Das ist politisches Doppelspiel auf dem Rücken der rechtsstaatlichen Ordnung.“

Zugleich zeigt die AfD im politischen Alltag ein bemerkenswert widersprüchliches Verhalten: Kaum eine andere Fraktion zieht so regelmäßig vor Gericht – bei jeder vermeintlichen Provokation, bei jeder Niederlage im Parlament. Sobald es um die eigenen Interessen geht, ist der Rechtsweg für die AfD plötzlich das Mittel der Wahl. Wer gleichzeitig jede Entscheidung von Gerichten mit Systemkritik beantwortet, zeigt: Es geht nicht um Recht – es geht um Macht.

Und auch die Behauptung einer angeblich parteiisch besetzten Justiz hält der Realität nicht stand: Erst vor wenigen Wochen konnte die AfD selbst einen stellvertretenden Richter an den Thüringer Verfassungsgerichtshof entsenden – im Rahmen eines ordnungsgemäßen Wahlverfahrens, mit Zustimmung des Landtags. Wo also ist die Einseitigkeit, von der Höcke nun fabuliert? Wer nur dann Entscheidungen der Justiz akzeptiert, wenn sie dem eigenen Weltbild dient, zeigt, worum es wirklich geht: Um die Abschaffung ihrer Unabhängigkeit.

Der jüngste Vorstoß reiht sich ein in eine lange Strategie der AfD, zentrale Institutionen des Staates zu diskreditieren – angefangen bei den Medien über Parlamente bis hin zur Justiz. Doch gerade die Unabhängigkeit der Gerichte ist das Rückgrat unserer Demokratie.

„Höcke greift die Justiz nicht an, weil sie versagt – sondern weil sie funktioniert. Weil sie unabhängig urteilt. Weil sie sich nicht von seinen politischen Drohgebärden einschüchtern lässt. Ein Angriff auf den Rechtsstaat ist ein Angriff auf uns alle.“
Autor: red

Kommentare
Müller1960
26.04.2025, 13.05 Uhr
Das ist kein Angriff der Justiz...
das ist eine Feststellung und Realität. Es sollte offengelegt werden welche Richter ein Parteibuch haben.
Richter mit Parteibuch sind meiner Meinung nach befangen und sollten nicht richten dürfen,egal welcher Partei sie angehören. Richter sollten stets politisch neutral sein um das richtige "demokratische" Urteil zu fällen.
Germanicus
26.04.2025, 13.10 Uhr
Verrohung beginnt bereits bei den Umgangsformen
Ich bin wahrlich kein Fan von Herrn Höcke, jedoch sollten alle demokratisch gewählte Parlamentarier stets mit bestem Beispiel voran gehen.
Eine Namensnennung allein mit dem Nachnamen suggeriert das Fehlen der guten Kindersrube.
Gesellschaftliche Probleme löst man nicht, indem man nur mehr Öl ins Wasser gießt, sondern versucht den Brandherd zu beseitigen.

Ich wünsche mir mehr Etikette und Respekt im Umgang. Jeder Parlamentarier wurde demokratisch gewählt und so muss Er auch behandelt werden.

Verbale Abrüstung Zeiten der gewollten militärischen Aufrüstung würde unserer Gesellschaft (ich vermeide den Begriff Demokratie in diesem Zusammengang) deutlich mehr positiven Schub geben, als immer mit den Fingern auf Andere zu zeigen. Denn mit ausgestrecktem Zeigefinger zeigen auch 3 Finger auf einen selbst 👉🏽

Bleibt respektvoll liebe Parlamentarier, Ihr seid auch nur ganz normale Menschen.
Lautaro
26.04.2025, 18.01 Uhr
Das Höcke mal als Kind von der Schaukel gefallen ist...
steht sicher ausser Frage !
Aber jedesmal irgendwas mit Höcke zu bringen....und dabei seine Wahlergebnisse zu ignorieren ?
Wie dämlich müssen diese arbeiterfeindlichen,angeblich Linken sein.
Nach 10 Jahren nach der grossen Invasion, sollten sie begreifen, dass das Leben der einfachen Menschen durch die Bejubelung dieser unerwünschten Einwanderung nicht besser geworden ist.
Ihr komischen Pseudolinken seid wohl eher etwas, wofür man in einer Tombola nichts bekommt !
Und ich hoffe sehr, dass ich für diesen Beitrag nicht gefaesert werde !
Ich verriegle sicherheitshalber mal meine Tür !
P.Burkhardt
26.04.2025, 22.15 Uhr
Der Mann...
...vertritt das selbe krude Rechtsverständnis wie sein Bruder im Geiste im weißen Haus:

Er glaubt, dass Richter nach Gutdünken Urteile fällen.... oder eben nach eigener Meinung. Tatsächlich ist ein Richter nur dem Recht verpflichtet, was bedeutet, dass er nach Anhörung der Argumente über deren Rechtskonformität entscheidet. Es geht eben in einem Rechtsstaat nicht um Meinungen, Parteizugehörigkeiten oder gefühlte Wahrheiten - sondern einzig und allein um die Einhaltung der gesellschaftlichen Regeln.

Am Rande ... was bitte soll in diesem Zusammenhang ein "demokratisches Urteil" sein 🤣... da hat einer offenbar weder das Rechtssystem noch die Demokratie verstanden... aber okay, jeder eben wie er kann... 🤣
Kobold2
27.04.2025, 06.49 Uhr
Der Geschichtslehrer
weiss halt aus der Geschichte, wie man Mißtrauen und Zweifel unters einfache Volk bringt, die Demokratie aushölt und sich als Opfer inszeniert. Das Mitleid bekommt er das automatisch von der entsprechenden Zielgruppe dazu. Traurig, dass die einfach zu durchschauende Komödie auch noch reichlich Anhänger findet.
PWB
27.04.2025, 09.49 Uhr
..wer die Macht hat ,hat eben das Recht.War schon zu allen Zeiten so !
und recht wäre es,dass das Grundgesetz einem Machtmissbrauch vorbeugt.Leider ist das nicht so.
In die Justiz und Verfassungsgerichte gehören ganz einfach keine Leute mit Parteibuch
Wenn man sich das durchdenkt " ist das so ".Sowas muss idiologisch neutral sein.
Was glaubt ihr warum mit einer demokratisch gewählten Partei so umgegangen wird wie man gerade sieht?
Genau ,weil konservativ/liberale eine Gefahr für Linke sind ! Dieser Spuk mit den "Nationalsozialisten" glauben doch nur noch manipulierte Kinder.
DonaldT
27.04.2025, 14.13 Uhr
Unabhängigkeit der Gerichte
Sind die Gerichte tatsächlich noch unabhängig?

Und Herr Höcke und die AfD nutzen die demokratischen Rechte der Fraktionen!
Hat doch Schard (wie es ind Wald ruft) und die CDU auch getan, aber nur einmal, als kemmerich gewählt wurde.
Seit dem gibt sie sich demokratisch.
HisMastersVoise
27.04.2025, 14.39 Uhr
Der Rufer im Walde !
Es war so herrlich ruhig im Land, seit dem Herr Höcke nicht mehr im Rampenlicht stand oder gestellt wurde. Da er jedoch um seine Bedeutung gegen die Bedeutungslosigkeit seiner Person kämpft, wirft er halt wieder eine seiner Thesen in den Raum. Zu Glück entwickelt sich die Gesellschaft weiter und bald schon wird ein Höcke noch nicht einmal mehr in den Medien zu finden sein. Denn die Gesellschaft entwickelt sich weiter nicht jedoch ein Höcke. Die Neutralität der Gerichte pauschal in Frage zu stellen ist wirklich eine These von Übersee und völlig abwegig. Fährt er eigentlich einen blauen Tesla ??
P.Burkhardt
27.04.2025, 22.03 Uhr
@PWB...genauso ist es eben in einem Rechtsstaat nicht !
...das ist ja Sinn der Sache ! Niemand steht über dem Recht - auch nicht der Staat oder dessen Protagonisten ! Es ist eben nicht so, wie es Herr Trump (oder Herr Höcke) gerne hätte, dass der, der gerade an der Macht ist auch festlegt, was Recht ist und was nicht. Deswegen bedarf es für Gesetze entsprechender Mehrheiten im Parlament, deswegen dürfen Urteile angefochten werden, deswegen gibt es Juristen, die ihr Geld damit verdienen, das Recht für ihre Klienten einzufordern. Der Richter ist nur das letzte Glied in der Kette. Der Richter ist der, der am Ende entscheidet, welche der beteiligten Parteien in Argumentation und Grundlage auf dem parlamentarisch verabschiedeten Rechtsrahmen fußt... und somit am ende eben Recht hat. Strafen und Sanktionen ergeben sich ebenfalls ggf. aus den parlamentarisch verabschiedeten Gesetzen.

Unsere Ordnung hat einen Sinn, der sich aus den Erfahrungen der Vergangenheit ergibt. Sie hat sich bisher gut bewehrt... und ich hoffe, dass das auch zukünftig so bleiben wird. Wenn der, der die Macht hat, das Recht bestimmt, dann sind wir wieder auf dem Pausenhof, wo der größte Rüpel alle Pausenbrote bekommt...
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