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Mo, 09:43 Uhr
11.03.2019
Offener Brief an den Stadtrat

Kein würdiges Gedenken möglich

Die Gruppe "aufstehen – Nordhausen" hatte Ende Februar ein Blumengebinde zu Ehren des Jahrestages der Gründung der Roten Armee und der gefallenen Rotarmisten sowie der Angehörigen der Sowjetarmee bei der Befreiung Nordhausens vom Hitlerfaschismus niedergelegt. Mit Enttäuschung und Entsetzen habe man dabei den Zustand des Ehrenhains auf dem Hauptfriedhof zur Kenntnis nehmen müssen...

Sowohl das Ehrenmal als auch die gesamte Grabanlage ist in einem Zustand, der weder Achtung vor den Leistungen der Sowjetarmee noch ein würdiges Gedenken ermöglicht. Es ist beschämend für die Stadt Nordhausen, dass diese Grabanlage so aussieht, wie sie sich derzeit darstellt! Und wir möchten eindringlich bitten, diesen gegenwärtigen Zustand baldmöglichst zu einem bedeutend besseren abzuändern.

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Die Grabanlage und das Ehrenmal bedarf einer dringenden Überarbeitung und Restaurierung. In einem gleichlautendem Schreiben an den OB der Stadt Nordhausen vom 04.03. haben wir eine Dokumentation über den Zustand der Grabanlage am 23.02. beigefügt.

Grafitti am Ehrendenkmal (Foto: Thomas Heuser) Grafitti am Ehrendenkmal (Foto: Thomas Heuser)

Da die Stadt Nordhausen an ihrer Universität vermutlich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Universitäten in Thüringen betreibt, ist es sicherlich möglich, auf diesem Wege eine Restaurierung und Instandsetzung der Grabanlage in einem absehbaren Zeitraum durchzuführen. Wir bitten um eine sachbezogene Rückantwort von Ihnen aus dem hervorgehen sollte, wann und wie die Grabanlage wieder instandgesetzt wird und ob eine Unterstützung unsererseits gewünscht und gewollt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Heuser
Autor: red

Kommentare
Sven Svenson
11.03.2019, 10.10 Uhr
Fragt doch mal,
in Moskau nach, ob die Geld geben wollen. Ich glaube die Zeiten in denen wir an Ehrendenkmälern für die Rote Armee stramm stehen müssen, sind seid 30 Jahren vorbei. Es wäre besser für die Herrschaften der Gruppe " aufstehen - Nordhausen" oder soll ich sie die ewig gestrigen Kommunisten nennen, wenn sie den Millionen Opfern des Kommunismus in Europa gedenken würden.
Peppone
11.03.2019, 10.32 Uhr
Kann sachlich nicht richtig sein.
Bei der Befreiung Nordhausens können keine Rotarmisten gefallen sein, da Nordhausen von den Amerikanern befreit wurde, Herr Heuser.

"... gefallenen Rotarmisten sowie der Angehörigen der Sowjetarmee bei der Befreiung Nordhausens .."

Natürlich sollten Kriegsgräber entsprechend gepflegt werden, Monumente brauch man dafür meines Erachtens allerdings nicht und schon gar nicht im falschen geschichtlichen Zusammenhang.
Paulinchen
11.03.2019, 10.47 Uhr
Da hat wohl jemand...
... die Zorge mit der Elbe verwechselt.
nordhäuser85
11.03.2019, 10.54 Uhr
Gedenken
Mit der Geschichte unserer Stadt hat sich die Gruppe also schonmal nicht auseinandergesetzt wie Peppone korrekt angemerkt hat.

Mit der Gegenwart scheint es auch nicht so ganz zu klappen, in Nordhausen gibt es nämlich keine Universität.

Bleibt nicht mehr viel vom Artikel über. Mir stellt sich nur die Frage warum man mit so etwas nach 2,5 Wochen an die Presse geht. Wenn Sie der Zustand dort so stört wäre doch mehr als genug Zeit gewesen diesem schon selbst abzuhelfen, genug Sympathisanten hat diese tolle Gruppe doch bestimmt oder?
Leser1
11.03.2019, 11.28 Uhr
Stell dir vor jemand erschießt deine Frau und deine Kinder....
Stell dir vor jemand erschießt deine Frau und deine Kinder.... würdest du für den Schützen ein Denkmal bauen und Blumen für ihn hinlegen auch wenn deine minderjährigen kleinen Kinder und Babys und deine Frau schuldig waren, weil sie befreit werden mussten??? Sehr viele Frauen wurden von den Russen vergewaltigt. Befreit man eine Frau mit Vergewaltigung?
Nordhausen wurde von den Amerikanern eingenommen und nicht von den Russen. Stalin lies viele ermorden auch seine eigenen Leute.
Die DDR Zwangs Gedenkkultur ist vorbei. Da sollte man kein Geld verschwenden. Eher auf Bausicherheit und Gefahrenquellen vom Ordnungsamt untersuchen und die Denkmäler beseitigen. Eine Tafel genügt völlig zur Erinnerung. Wenn deine Oma stirbt wird ihr Grab auf dem Friedhof auch auf Sicherheit kontrolliert und wenn es marode ist platt gemacht.
Gegen die Russen habe ich nix. Ich finde es sogar gut das es ein Gegenpol zu anderen Mächten mit den Russen gibt. So werden Kriege verhindert wenn das Kräfteverhältnis auf Gleichstand ist. Ich bin auch für Freundschaft und Handel mit Russland. Ich bin für Gaskauf von Russland und gegen den geplanten Frackinggaskauf von den USA. Wenn es Russland als Gegenpol nicht gebe würden wir noch mehr anderen nach der Nase tanzen und es ist nicht mehr weit bis zum Fracking in Deutschland. Wer pflegt dann unsere Gräber und Denkmäler wenn wir unser Trinkwasser und damit uns selber mit Fracking vergiftet haben?
Rainer H.
11.03.2019, 11.42 Uhr
Sowjetischer Ehrenfriedhof als Wahlkampf
Sehr geehrter Herr Heuser.
Dieser Brief ist doch mehr als unehrlich. Sie stehen bei den Linken auf der Liste der Kandidaten und machen nun Wahlkampf. Gut kann man tun, aber ist das ehrlich? Ihre Partei sitzt seit Jahrzehnten im Stadtrat und in den letzten fünf Jahren sogar im Landtag. Da bekommt man es nicht auf die Reihe die Vorbilder ihrer Partei ordentlich zu würdigen? Und ihre Partei hat doch seinerzeit kritisiert, dass das Kriegerdenkmal für die Nordhäuser Gefallenen so teuer saniert wurde!

Nehmen Sie doch Ihre Gruppe, Stehen sie auf und nehmen sie den Friedhof als Pflegeobjekt. Die Stadt wird das bestimmt begrüssen.
Sheriff Pat
11.03.2019, 12.01 Uhr
Pietätlos
Abgesehen vom historischen Fehler ist die Taktlosigkeit für mich noch schlimmer. Ein Friedhof ist dazu da den Toten zu gedenken und nicht dazu da die "Gründung der roten Armee" oder sonstigen Politklamauk zu zelebrieren. Geht's noch? So etwas sollte laut Friedhofsordnung in Zukunft ausgeschlossen werden.
Realist 1.0
11.03.2019, 12.20 Uhr
Herr Heuer, haben sie in Geschichte aufgepasst
Nicht die Russen haben, als erster der alliieren Nordhausen erobert, sondern es wahren die Amerikaner.Es ist ist schon schlimm genug, das die Rote Armee sich 41 Jahre,während der DDR Zeit als Besatzungsmacht aufgespielt hat. Was soll also das Geheule.Die Personen die daran interessiert sind scheinheiliges Gedenken zu erhalten, sie sollen bitte schön ihr eigenes Portmonnaie öffnen und nicht die Allgemeinheit.
Paulinchen
11.03.2019, 12.31 Uhr
Sehr geehrter Herr Heuser,
es ist mir nicht bekannt, ob Sie schon einmal im ehemaligen KZ Buchenwald waren. Für den Fall, Sie waren noch nicht dort, oder haben dort nicht ausreichend aufgepasst, hier zur Erinnerung. Die ruhmreiche Rote Armee der Russen, hat dieses Lager noch bis 1949 als Straflager für Deutsche, welche sich nicht ihrer Anweisungen fügten, genutzt. Leider gibt's darüber keine Nachweise, was aus denen wurde, die niemals wieder zu ihren Familien zurückkehrten.
Wann haben Sie diesen Opfern jemals gedacht? Gewiss - unsere deutschen Soldaten haben sich in der Sowjetunion während der Kriegshandlungen keinesfalls gegenüber der dortigen Bevölkerung mit Ruhm bekleckert, aber ab 8.5.1945 war wohl das Ende des Krieges und nicht erst 1949.

Nur es sollte aber mal endlich Schluss sein, mit diesen Vorhaltungen, die meisten der damaligen Krieger leben nicht mehr, aber wir, die Erben bekommen aus aller Welt laufend Rechnungen präsentiert, welchen Betrag wir als Entschädigung zu zahlen haben. Es mag makaber klingen, wer von Deutschland heute noch Reparationszahlungen fordert, der soll sich an die Gräber (sofern vorhanden) derer begeben, die die beiden Weltkriege zu verantworten haben. Mal sehen, was da noch zu holen ist.

Ehre wem Ehre gebührt, aber bitte alles im angemessenen Rahmen. In jeder Familie unter uns, gab es zu Kriegszeiten einen kleinen Helden, der das alles gar nicht wollte. Nicht wenige von ihnen haben das mit dem Leben bezahlt. Nur wer von den Offiziellen ehrt diese Opfer? Wo stehen deren Denkmäler?
Realist 1.0
11.03.2019, 13.28 Uhr
Thomas Heuser sie könnten ihren Horizont etwas mehr erweitern
Aber als erstes möchte ich mich entschuldigen das ich mich bei ihren Namen vertippt habe. Aber nun nochmal zum Thema das Gedenken an die rumreiche Rote Armee. Es gibt genug Nordhäuser die negative Erfahrungen im zusammen Hang mit der Roten Armee gemacht haben, z.B. die Gartenanlage am Holungsbügel, wo Soldaten der Roten Armee in Gärten eingebrochen sind um nach Alkohol zu suchen, was dann dank der SED schnell unter den Teppich gekehrt wurde, und da gibt es noch mehr Beispiele dafür wie herablassend die Soldaten der Roten Armee mit Nordhäuser Bürgern umgegangen sind,und so etwas soll man dann noch gedenken?.
Susanne Blau
11.03.2019, 13.42 Uhr
Whataboutism soweit das Auge reicht.
Geht's noch? Mit Ausnahme von Peppone nimmt niemand auf das Anliegen Bezug. Friedhof und Denkmal gehören zur Nordhäuser Geschichte und sollten erhalten werden. Genauso wie auch Kaiserdenkmäler, Gedenkstellen für Kriegsgefallene u.s.f. - alle helfen Geschichte aus der Zeit heraus zu verstehen und erlauben damit eine differenzierte Sicht auf Geschichte.
Die hier vorgebrachten "Argumente" sind ungefähr so stichhaltig wie: mein Schwager wurde von einem Protestanten mit dem Auto angefahren, daher sollte das Lutherdenkmal wieder abgerissen werden.
Realist 1.0
11.03.2019, 14.35 Uhr
@Susanne Blau sie sollten ihren Nickname ändern
in Susanne Rot. Mit ihrer Schulischen Bildung ist es wahrscheinlich nicht weit her, das sie Namen eines deutschen Reformators oder Kaiserdenkmäler in einen Topf mit der Roten Armee werfen.Sie behaupten das die Argumente der anderen Kommentatoren nicht stichhaltig sind, das ich nicht lache, ihre Argumente sind an den Haaren herbei gezogen und auch nicht stichhaltig. Also halten sie mal den Ball flach.
Fönix
11.03.2019, 15.34 Uhr
@ Realist 1.0, an Ihrer Stelle würde
ich mit Mutmaßungen zum Bildungserfolg anderer Kommentatoren etwas vorsichtiger agieren. Ihre Schulzeit scheint ja auch eine recht "rumreiche" gewesen zu sein!

PS.
Für Alle, die das jetzt nicht auf Anhieb verstanden haben, empfehle ich, den vorletzten Beitrag von Realist 1.0 "Thomas Heuser sie könnten ihren Horizont etwas mehr erweitern" etwas gründlicher zu lesen. An einen "Freud'schen Tippfehler" mag ich nicht glauben, dann hätte er "wodkareiche Rote Armee" schreiben müssen!
Mueller13
11.03.2019, 16.19 Uhr
Inhaltliche Irrfahrt
1. Nordthüringen wurde von den Amerikanern erobert.
2. NDH hat keine Universität.
3. Ist "befreien" das neue "besetzen"? Nach meinem Wissen sind Russen und Amerikaner als Besatzungsmächte gekommen. Deshalb sprach man auch von Besatzungszonen und nicht von Befreiungszonen. Meine Vorfahren wurden von ihren Besitzungen in Schlesien und Thüringen befreit. Viele wurden von ihrem Leben und ihrer körperlichen Unversehrtheit befreit (auch nach Kriegsende).
Das ist keine Anklage und kein Revisionismus, gehört aber zur historischen Wahrheit.

Davon abgesehen bin ich in Anbetracht der jüngeren Geschichte dankbar, dass wir von Russen besetzt wurden und nicht von Amerikanern. Man hat uns zumindest die Eier und das Gehirn gelassen (hat einen leichten Anflug von Polemik).
A.kriecher
11.03.2019, 16.50 Uhr
Wer wird den da geehrt?
Generäle, Politiker? Ne, das waren auch nur kleine Leute, die Krieg spielen mussten für die da oben. Das sind Väter, Brüder,Onkel u.s.w. die man unter Zwang oder mit falscher Ideologie verblendet hat und in den Tod geschickt hat. Immer wieder traurig sowas hier zu lesen in der NNZ.
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