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Di, 18:08 Uhr
02.04.2019
Hermann Arnold und die Ausgrabungen am Solberg

Spuren der Vergangenheit

Wenn der Harzclubzweigverein Auleben am Samstag zur ersten Wanderung im Frühjahr einlädt, dann wird es auch um die lang vergessene Geschichte der Region gehen. Es war der Nordhäuser Hermann Arnold, der Ende des 19. Jahrhunderts die Spuren der Vergangenheit wieder zu Tage förderte...

Am 6. April lädt der Harzclubzweigverein Auleben zu einer Frühjahrswanderung ein. Die erste Route beträgt 6 km, die zweite 10 km. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr vor dem Humboldtschen Schloss, wo der Ablauf besprochen wird. Man versammelt sich später dann an der Solquelle. Dort gibt es u. a. einen Vortrag von Heidelore Kneffel aus Nordhausen, in dem die archäologischen Ausgrabungen vom Solberg eine wichtige Rolle einnehmen, und zwar die von 1890-1896.

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Hermann Arnold aus Nordhausen ist daran entscheidend beteiligt, denn er grub in den genannten Jahren als Mitglied des Geschichts- und Altertumsvereins Nordhausen 60 Hügelgräber aus. Im Stadtarchiv in Nordhausen befinden sich darüber seine handschriftlichen Grabungsberichte. Er selbst gab sie nicht heraus, sondern erst eine nächste Generation veröffentlichte diese 1925 in einer Zeitung. Arnold arbeitete eng mit dem Museum für heimatliche Geschichte und Altertumskunde der Provinz Sachsen in Halle zusammen. Seine Schrift ist gut lesbar, der Inhalt detailreich verfasst. Auch Zeichnungen sind eingefügt. Über die Ausgrabungen am Solberg gibt es am 6.4 also viel Aufschlussreiches zu erfahren. -

Detail eines Ausgrabungsberichtes (Foto: Heidelore Kneffel) Detail eines Ausgrabungsberichtes (Foto: Heidelore Kneffel)
Detail eines Ausgrabungsberichtes

Wenn auf eine Person die Bezeichnung Wohltäter im wahren Wortsinn zutrifft, so auf Hermann Arnold, der am 17. August 1831 in Nordhausen geboren wurde und hier im Dezember 1909 starb. Er war der Sohn eines Nordhäuser Brennereibesitzers, legte an der Realschule zu Ostern 1848 die Reifeprüfung ab und studierte drei Semester Chemie in Leipzig. Dann wurde er Kaufmann und leitete einige Jahre mit seinem Bruder die Arnoldsche Brennerei in seiner Heimatstadt. Er war für die Kunst und Wissenschaft emsig tätig und bestrebt, seine Mitmenschen daran Teil haben zu lassen. Sein Haus in der Luisenstraße 21/22 - nach seinem Tod in Arnoldstraße umbenannt - glich einem Museum. Große Teile davon kamen 1907 in das damalige Nordhäuser Museum.

Ölportät/(Detail) Hermann Arnolds in der Hermann-Arnold-Stiftung (Foto: Heidelore Kneffel) Ölportät/(Detail) Hermann Arnolds in der Hermann-Arnold-Stiftung (Foto: Heidelore Kneffel)
Ölportät/Detail; Hermann Arnolds in der Hermann-Arnold-Stiftung

Arnold war mehrere Jahrzehnte Mitglied der Stadtverordneten-Versammlung, dreizehn Jahre ehrenamtlicher Konservator des Museums, Mitbegründer des Naturwissenschaftlichen Vereins und des Geschichts- und Altertumvereins. In Verehrung für seinen einstigen Lehrer Friedrich Traugott Kützing stiftete er im Gehege ein Denkmal für diesen. Er selbst hat sich insofern ein Denkmal gesetzt, indem er seiner Vaterstadt 1,5 Mio. Mark stiftete und verfügte, dass die Zinsen der einen Hälfte zur Linderung der Not der Menschheit dienen sollen, die andere Hälfte zum Bau, zur Ausstattung, Erhaltung und Erweiterung des städtischen Museums nebst Bibliothek und Archiv. Am 05.10.1913 wurde das Hermann-Arnold-Heim eingeweiht, das andere Geld wurde nicht rechtzeitig von der Stadt eingesetzt und deshalb durch die Inflation entwertet.
Heidelore Kneffel
Autor: red

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