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So, 11:00 Uhr
22.09.2019
foodwatch klagt an:

EU-Landwirtschaft milliardenschwere Klimaschäden

Die Landwirtschaft in der Europäischen Union verursacht enorme Klima- und Umweltschäden. Allein die CO2-Emissionen der Landwirtschaft haben Klimakosten in Höhe von 77 Milliarden Euro pro Jahr zur Folge. Das zeigt eine im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch durchgeführte Auswertung zahlreicher wissenschaftlicher Studien.

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Diese Umweltkosten spielten in der Agrarpolitik allerdings bisher kaum eine Rolle, heißt es in der Studie. foodwatch forderte die Bundesregierung vor der Sitzung des Klimakabinetts und dem globalen Klimastreik an diesem Freitag auf, konkrete CO2-Einsparvorgaben für die Landwirtschaft zu formulieren. Um Anreize zu schaffen, möglichst klimafreundlich zu produzieren, müsse zudem das Verursacherprinzip angewendet werden: Die Landwirtschaft müsse für die von ihr verursachten Klima- und Umweltschäden aufkommen. Das würde umweltfreundlich erzeugte Produkte günstiger machen als solche, deren Produktion hohe Umweltschäden verursacht, so foodwatch.

"Die Klimadebatte darf nicht nur um Flugreisen und SUVs kreisen, sondern wir müssen auch die Landwirtschaft ins Visier nehmen. Mit ihrer Überproduktion an Fleisch und mit unnötig klimaschädlichen Anbaumethoden ist die heutige Landwirtschaft eine riesige CO2-Schleuder - und der Staat fördert das fehlgeleitete Wirtschaften auch noch mit Milliardensubventionen. Dass es bis heute keine verbindlichen Einsparziele für die Agrarbranche gibt, ist ein Skandal", kritisierte foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. Mit kleinteiligen Umschichtungen der Subventionen im Agrarhaushalt lasse sich die Landwirtschaft nicht klimagerecht umbauen. "Die Agrarpolitik muss endlich Teil der Klimapolitik werden! Für eine klima- und umweltgerechte Landwirtschaft muss das in der Umweltpolitik längst etablierte Verursacherprinzip auch in der Agrarpolitik gelten: Wer Klima- und Umweltkosten verursacht, muss diese auch bezahlen. Die Verursacher von vermeidbaren Umweltschäden dürfen nicht auch noch mit Subventionen aus Steuergeldern belohnt werden."

foodwatch hatte in einer Meta-Studie zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zu den sogenannten negativen externen Effekten der Landwirtschaft analysieren lassen. Darunter versteht man Kosten, die durch landwirtschaftliche Produktion zum Beispiel in der Umwelt entstehen - die aber nicht von den Verursachern, sondern von der Allgemeinheit getragen werden. Die Studienauswertung zeige, "wie enorm die externen Effekte der Landwirtschaft" seien, insbesondere auf das Klima. Allein durch den CO2-Effekt der EU-Landwirtschaft würden sich umgerechnet externe Kosten in Höhe von ca. 77 Milliarden Euro pro Jahr ergeben, wenn man den vom Umweltbundesamt vorgeschlagenen CO2-Preis von 180 Euro pro Tonne zugrunde legt. Zum Vergleich: Das sind weit mehr als die jährlich in der EU ausgeschütteten 55 Milliarden Euro Steuergelder für Agrarsubventionen.

Aber auch Grundwasser oder Flüsse und Seen würden zum Beispiel durch Pestizide oder Gülle aus der landwirtschaftlichen Produktion belastet. Wasserbetrieben und Kläranlagen würden so hohe Mehrkosten entstehen. Hauptverursacher der Umweltkosten seien Betriebe der hochintensiven konventionellen Landwirtschaft, insbesondere im Bereich Tierhaltung. Hier seien zum Beispiel der energieintensive Futtermittelanbau und die Betreibung von Ställen und Belüftungssystemen ein Problem. Bei pflanzlichen Produkten seien die negativen externen Effekte deutlich geringer, heißt es in der Studie.

Bereits 2008 hatte foodwatch in einer umfangreichen Studie belegt, dass die Bio-Landwirtschaft allein allerdings keine Lösung sei. Insgesamt hat die Bio-Landwirtschaft zwar ökologische Vorteile gegenüber der konventionellen, die Klimabilanz etwa in der Bio-Fleischproduktion kann zum Teil jedoch sogar schlechter sein als in der konventionellen Produktion. Anstelle von System-Debatten fordert die Verbraucherorganisation die Bundesregierung daher auf, die Ökologisierung der gesamten landwirtschaftlichen Produktion voranzutreiben, indem konsequent das Verursacherprinzip angewendet wird.
Autor: red

Kommentare
Kama99
22.09.2019, 11.14 Uhr
Ich würde...
...vorschlagen wir schließen uns ab Morgen in der Wohnung ein, verbrauchen die restlichen Lebensmittel und warten dann auf den Tod. Dann hat dieses ganze Klima-Geplänkel ein Ende. Das ist ja nicht mehr auszuhalten, jeden Tag was neues.
Sonntagsradler 2
22.09.2019, 11.17 Uhr
Das hat alles
der böse böse Deutsche mit seinen CO2 Ausstoß zu verantworten. Ihr seid böse :-)) :-D
Leser X
22.09.2019, 17.48 Uhr
Es wird aber nicht besser...
... wenn man Augen und Ohren verschließt.
Kobold2
22.09.2019, 18.36 Uhr
So ist es!
Darauf hingewiesen und drüber geredet wird seit Jahrzehnten . Aber halt nur geredet.....
Jetzt wo es langsam eng wird internationale Verpflichtungen zu erfüllen, kommt Torschlußpanik auf.
Derweil hätte jeder selbst schon mal versuchen können seinen bescheidenen Anteil zu erbringen.
Aber nein, man verweist erstmal auf andere, ist ja bequemer, so wie die meisten einfach zu bequem sind, etwas ändern zu wollen.
Die Industrie geht da gut vorn weg und reichlich hörige Schafe hinterher. Vor allem, wenn die Hysterie vom Untergang nur lang genug am laufen gehalten wird.
Der Beginn des Kohle und Atomausstiegs sind mindestens seit 10 Jahren überfällig. Wie das mit einem Kohlekraftwerk vor der Tür aussieht, hatten wir hier in SDH bis 1990. Das brauch ich nicht wieder. Aber so lange die Dinger weit weg stehen, lässt sich gut danach schreien und nur gut,(oder Schade?) das Wipper und Zorge zu wenig Wasser, für ein Atomkraftwerk führen.
Je länger man an den bestehenden Verhältnissen fest hält, um so drastischer wird die Umstellung und m.M.n. hat man schon zu lange dran festgehalten.
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