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Do, 03:55 Uhr
07.11.2019
Blindgänger wurde entschärft

Eine lange Nacht geht glücklich zu Ende

Nordhausen ist sicher nicht die Stadt die niemals schläft, in dieser Novembernacht aber die Stadt, die heute nicht geschlafen hat. Nach rund 14 Stunden konnte die Fliegerbombe, die um die Mittagszeit am Theater gefunden war erfolgreich entschärft werden. Für das Gelingen muss man wieder einmal Sprengmeister Andreas West und Kollegen und auch den vielen, vielen Einsatzkräften danken, die gestern und heute in der Stadt aktiv waren...

Hier wird die entschärfte Bombe gerade abtransportiert (Foto: Angelo Glashagel) Hier wird die entschärfte Bombe gerade abtransportiert (Foto: Angelo Glashagel)

Es ist kurz vor drei Uhr in der Nacht und in Nordhausen herrscht Großstadtfeeling, jede Menge Leute auf der Straße, der Verkehr schleicht vor sich hin wie im besten Feierabendverkehr.

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Gewünscht hat sich das freilich niemand, hinter rund 15.000 Menschen und etwas über 500 Einsatzkräften liegt ein langer Tag, der in eine lange Nacht überging.

Das die Entschärfung dieses mal viele Hindernisse zu überwinden hatte, bevor sie von Erfolg gekrönt werden konnte, hat mehrere Gründe. Da ist zum einen der Fundort im Herzen der Stadt, sehr viel schlimmer kann es nicht kommen, auch im leidgeplagten und Evakuierungserprobten Nordhausen nicht. Da ist die Bombe selber, versehen mit einem chemischen Langzeitzünder, die jederzeit "hochgehen" kann. Sprengmeister Andreas West wird kurz nach drei Uhr vor laufender Kamera noch einmal feststellen, das gerade diese Zünder besonders gefährlich sind. "Wäre die Bombe bewegt worden, hätten wir sprengen müssen", erklärte West, zum Glück im Unglück lag der Sprengkörper quasi unversehrt und unbewegt im Nordhäuser Boden. Vorsicht war trotzdem geboten.

Sprengmeister Andreas West im abschließenden Gespräch mit der Presse (Foto: Angelo Glashagel) Sprengmeister Andreas West im abschließenden Gespräch mit der Presse (Foto: Angelo Glashagel) Zu guter letzt waren da auch noch die Störenfriede und Spielverderber, die sich nicht an die Regeln halten wollten. Neu ist das alles nicht, es gab noch bei jeder Entschärfung ein paar renitente Gesellen, die nicht einsehen wollten, das auch sie ihre vier Wände zu verlassen haben. Höhepunkt des Abend war der "Besuch" einer, nach Aussage des Sprengmeisters, "leicht verwirrten" Person am Fundort. Ganz ähnliches habe man schon einmal erlebt, erzählt West, vor gut acht Jahren unweit vom heutigen Fundort. Damals kam während der "heißen Phase" ein ältere Herr vorbeigeradelt, der da eigentlich nicht hätte sein sollen.

Die Technik die heute zum Einsatz kam, hatte man damals noch nicht. Für das Team der Firma Tauber ist das gut, da man sich selber weit weniger in Gefahr begeben muss als damals. Andererseits hat Technik bekanntermaßen ihre Tücken. Da dem Schneidgerät durch die Unterbrechung das Wasser ausging, musste noch einmal nachgetankt werden, wieder wurde es später. Aber immerhin: es sollte die wirklich letzte Unterbrechung sein.

Sprengmeister West und Kollegen nehmen es mit stoischer Ruhe: "Die Polizei kann nicht immer alles dicht machen, mit so etwas müssen wir rechnen. Am Ende ist es gut gelaufen, nichts ist kaputt gegangen, niemand wurde verletzt und das alle wohlbehalten nach Hause kommen, das ist das wichtigste."

Das Team der Firma Tauber habe sich in den Stunden der Evakuierung warm gehalten, nutzte die Zeit um Vorbereitungen zu treffen und wurde von der Feuerwehr bestens versorgt, erzählt West. Das "corpus delicti" ist da bereits verladen. Ende gut, alles gut.

Während sich die Firma Tauber in den frühen Morgenstunden auf den Heimweg machen konnte, begann für viele Einsatzkräfte der zweite Teil der Herausforderung. In den kommenden Stunden stehen noch diverse Krankentransporte an, pflegebedürftige Personen und manche Senioren müssen wieder in ihre angestammten Unterbringung gebracht werden.

Ihnen allen, dem Sprengmeister und seinem Team wie auch all den anderen unermüdlichen Einsatzkräften und Helfern hinter den Kulissen, die heute ihre Energie und ihre Zeit für das Allgemeinwohl geopfert haben, gilt in dieser schlaflosen Nacht unser tief empfundener Dank. Wieder einmal.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Thüringen-Mann
07.11.2019, 04.20 Uhr
Ende eines Blindgänger
Ich möchte einfach nur DANKE sagen das das alles gut geklappt hat !!!
Perfekt :-)
rosie
07.11.2019, 06.28 Uhr
Ein dickes Danke an den Sprengmeister!
Danke auch an sein Team und an alle alle, die mit geholfen haben, dass alles gut zu Ende ging!
Und heute soll das Ordnungsamt unverzüglich Bußgeldbescheide an die verteilen, die den Ablauf gestört und die Entschärfung verzögert haben!! Damit das abschreckt und nicht wieder passiert. Immerhin haben die Störer Menschenleben in Gefahr gebracht!
789
07.11.2019, 06.52 Uhr
Danke
Ein ganz großes Lob und Dankeschön allen Rettungskräften und Helfern, die gestern bis in den heutigen frühen Morgenstunden im Einsatz waren. Traurig ist, dass es einige Querulanten gab, die den Einsatz boykottierten. Scheinbar mussten sie am heutigen Morgen nicht ihrer täglichen Arbeit nachgehen.
Man kann sich nur wünschen, dass diese Leute zur Verantwortung gezogen werden.
NDH45
07.11.2019, 07.38 Uhr
Dank an die Einsatzkräfte
Erstmal vielen Dank für die gute Arbeit und Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte. Man darf nicht vergessen das viele Freiwillige Helfer der einzelnen Organisationen ihre Freizeit für die Sicherheit der Nordhäuser Bürger geopfert haben und auch wie viele Bürger auch schon früh ihren Mann oder Frau im Berufsleben stehen müssen. Ich kann nur hoffen das die störenden Bürger der Stadt auch endlich mal mit den zur Verfügung stehenden Mitteln geahndet werden. Auch ein Dank an die gesamte Einsatzleitung für das besonnene handeln.
adele
07.11.2019, 07.41 Uhr
Danke Danke Danke...
auch an die vielen Helfer und Ordnungshüter die die Lage schön im Blick behalten haben und natürlich und ganz besonders an das Team des Sprengmeisters.
An die Knallköpfe die unbelehrbar dafür gesorgt haben, das ganz Nordhausen kaum geschlafen hat,aufgrund der Verzögerung bei der Evakuierung....IHR WISST NICHT ZU SCHÄTZEN IN WAS FÜR EINEN HEILEN WELT IHR LEBT...
rosie
07.11.2019, 08.00 Uhr
Danke Adele,
der letzte Satz sollte in Stein gemeißelt und am Theater aufgestellt werden!
ottilie
07.11.2019, 08.08 Uhr
Entschärfung eines Blindgängers
Danke an die vielen Einsatzkräfte, vor allem auch an den Sprengmeister und sein Team.
Auch meine Tochter und Familie nahmen eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern auf, damit diese heute wieder ausgeschlafen zur Schule und die Eltern zur Arbeit gehen konnten.

Ich würde mir wünschen, dass die Störenfriede ordentlich bestraft werden, damit diese einmal nachdenken, was es heißt, so eine Aktion durchzuführen.
chappi1000
07.11.2019, 08.21 Uhr
Beim Gefällt mir verdrückt
Hab mich bei einem User bei der Gefällt mir Angabe verdrückt, Entschuldigung, lässt sich nicht rückgängig machen. Vielen Dank an alle Einsatzkräfte und auch an die besonnen Bürger.
Conner
07.11.2019, 08.23 Uhr
Danke
an alle Einsatzkräfte. Ihr seit unglaublich gewesen. Danke an den Sprengmeister und sein Team. Es war alles ausgezeichnet organisiert.
osmosemike
07.11.2019, 08.44 Uhr
Eine sehr gute Gelegenheit an die Folgen von Krieg zu denken
Erstmal vielen Dank an alle Helfer DANKE......... Und natürlich an den Sprengmeister DANKE.........
Ich möchte hier nur kurz anmerken das dies einer der Folgen sind von einem Krieg der schon viele Jahre zurückliegt und eben KEIN Fliegenschiess in der Deutschen Geschichte ist.
Er wurde von Faschisten begonnen.
Wehret den Anfängen!!!
Herr Schröder
07.11.2019, 08.46 Uhr
Und es wird nicht der letzte Blindgänger gewesen sein
Das ganze Szenario von gestern Abend wird sich noch einige hundert Male wiederholen. Die Spätfolgen eines sinnlosen Krieges! Laut Experten liegen noch mehrere hindert Blindgänger in und um Nordhausen. Um so wichtiger ist es, den Einsatzkräften zu folgen, auch wenn einem die eine oder andere Entscheidung nicht logisch erscheint. Die wissen was sie tun und machen das nicht zum ersten Mal und schon gar nicht aus Schikane.
Crimderöder
07.11.2019, 08.54 Uhr
@osmosemike
Darauf konnte man warten, dass hier jemand mit parteipolitischen Gezeter eine Osmose betreibt. So erbärmlich wie durchsichtig. Außerdem war es ein Vogelschiss. ;)
Andreas Dittmar
07.11.2019, 09.04 Uhr
Richtig @Osmosemike
Es gibt sogar Leute, die aus der Geschichte nicht viel gelernt haben und dafür sorgen, dass die Lunte weiter brennt. Das können sie hier und in den von mir dort angegebenen Quellen nachlesen :

https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=263664
osmosemike
07.11.2019, 09.09 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Kein Chat, bitte
Rene Strube
07.11.2019, 10.16 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Zu wenig Bezug zum Artikel.
mroyal
07.11.2019, 10.17 Uhr
Sehr Schnelle Reaktion
Also auch ich muss mein Hut vor der Leistung der Rettungskräfte ziehen .

Der ganze Ablauf war sehr koordinierte und kontrolliert.

Das haben alle echt gut gemacht.

Feuerwehr , Polizei , DRK , THW, die unzähligen Rettungswagen und deren Besatzungen .
Die Stadtwerke Nordhausen und sämtlichen weiteren Helfern und Helferinnen, Dankeschön für diese Leistung in der letzten Nacht.

P.s. natürlich auch unser Ordnungsamt.
Teja
07.11.2019, 12.23 Uhr
Lob K12
Auch wenn schon viele der Beteiligten hier gelobt wurden , muße das K12 in Ost als Versorgungsstelle der Sicherheitskräfte genannt werden.Das Küchen-Team hat großen Anteil daran ,das die Einsatzkräfte in der Lage waren , ihre Aufgaben erfolgreich zu bewältigen .Danke dafür von einem , der beim Einsatz dabei war .
Herr Taft
07.11.2019, 12.24 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
GerKobold
07.11.2019, 12.36 Uhr
Dankeschön
Vielen,vielen Dank an alle fleißigen Hilfskräfet und an das Entschärfungsteam!

Top Organisiert... man hätte vieleicht noch ein "Lautsprecherfahrzeug" durch die Stadt bzw. die betreffenden Stadtteile (Evakuierung) schicken können ,damit auch alle es rechtzeitig mitbekommen ?

Danke
Gruß
Gerry
Teja
07.11.2019, 16.28 Uhr
Lautsprecher
Vielleicht wäre die Wiederinstallation einer städtischen Lautsprecheranlage eine praktikable Lösung ? Gab es früher in vielen Städten und Gemeinden.
Beispiel von heute wäre der ORT Appenrode . Dort funktioniert das bestens .
Peri
07.11.2019, 17.15 Uhr
Ergänzung des Dankes
Möchte mich den vorherigen Danksagungen anschließen, aber auch die nnz nicht vergessen. Ohne den Ticker wären wir nicht auf dem Laufenden gewesen. Die Anspannung über den Fortgang des Geschehens und die Frage, wann wir endlich wieder nach Hause können, war ohnehin groß. Die Ungewissheit über den Stand der Dinge hätte die Sache sicher noch verschärft. Durch den Service der nnz waren wir stets im Bilde, auch über die unsäglich dämlichen und rücksichtslosen Verhaltensweisen mancher Mitbürger. Also Danke nnz!!!
AktenzeichenXY
07.11.2019, 17.52 Uhr
shershen834
Sie sind aber Mutig - Appenrode mit Nordhausen zu vergleichen.
Wieviel Lautsprecher würden Sie denn hier aufstellen???! :)))

Richtig Peri - allerdings war die Seite meistens völlig überlastet & stellenweise nicht abrufbar. (aber trotzdem alles richtig gemacht - Danke, nnz!)
geloescht.20221110
07.11.2019, 21.30 Uhr
@shershen834 / ...richtiger Gedanke !
Für eine umfassende Information/Aufmerksamkeit ist eine Lautsprecher-Ansage sehr "aufmerksamkeitsstark".
Nicht jeder benutzt - ständig/ununterbrochen - eine "Zombi-Box" !
Bei dem Einsatz von "Lautsprecherwagen" bekommt man gleichzeitig einen "Lageüberblick". Eine direkte Ansprache ist ebenfalls möglich.
Der Aufwand ist dabei überschaubar.
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