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Di, 21:00 Uhr
28.09.2021
Eine Auslandsreise soll Personalprobleme im Hotel lösen

Und wo war eigentlich Axel Heck letzte Woche?

Marokko ist einer der fünf Mahgreb-Staaten im Nordwesten Afrikas und wird seit der Unabhängigkeit im Jahre 1956 von einer konstitutionellen Monarchie beherrscht. Momentan schwingt König Mohammed VI. das Zepter in der Hauptstadt Rabat und sorgt für ein stabiles Staatswesen ohne größere Unruhen im Land. Grund genug für Axel Heck, sich dort einmal umzutun …

Axel Heck rekrutiert in Marrakesh Hotelfacharbeiter  (Foto: A.Heck) Axel Heck rekrutiert in Marrakesh Hotelfacharbeiter (Foto: A.Heck)

Am arabischen Frühling nahmen die Marokkaner einst gar nicht erst teil, was ihnen heute den entscheidenden Vorteil gegenüber destabilisierten arabischen Nachbarn wie Syrien oder Libyen verschafft. In der ob ihrer Schönheit viel besungenen Stadt Marrakesh steht unter anderem eine Berufsschule, an der Fachkräfte für die Gastronomie ausgebildet werden.

„Die Gewinnung benötigter Fachkräfte, die motiviert und  fachlich gut ausgebildet sind ist eine enorme Aufgabe und es erfordert von uns, sich für neue Wege der Fachkräftegewinnung zu öffnen. Es reicht nicht mehr, in der eigenen Region zu suchen“, begründet Axel Heck seinen Schritt.

Für Betreiber von Hotels, Restaurants und anderen Unternehmen der Branche ist die Fluktuation des Personals in der Corona-Zeit mit den langen Lockdowns ein wahres Desaster gewesen. Oft bleiben vakante Positionen trotz hoher Anstrengung unbesetzt. Das Problem will der Hotelier Axel Heck nun offensiv angehen. Vergangene Woche führte es den Geschäftsmann daher nach Marokko. Über den Europa-Service Nordthüringen, der sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema Fachkräftegewinnung im Ausland beschäftigt, wurden dort Kontakte zu Berufsschulen, Sprachzentren und jungen Fachkräften aufgebaut. In den letzten Tagen hat Axel Heck dort mit sehr vielen potentiellen Kandidaten gesprochen, die bereits gut ausgebildet sind oder auch fit und motiviert vor einer solchen Ausbildung stehen.

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Heck traf sich dort mit Imane, Oussama, Yussuf und Khalil – alles junge Fachkräfte die bereits in der Hotellerie und Gastronomie tätig sind und sich eine berufliche Perspektive in Thüringen aufbauen wollen und war begeistert vom Engagement der aufstrebenden Facharbeiter. „Diese jungen Menschen bereiten sich schon länger auf den Schritt vor, nach Deutschland zu kommen, sie sprechen gut Deutsch und wissen, was eine Arbeit in der Branche und auch in unserer europäischen Kultur bedeutet. Das Hotel Nordhäuser Fürstenhof freut sich, diese jungen und vor allem motivierten Menschen für eine Ausbildung als Restaurantfachfrau, Koch und Hotelfachmann zu gewinnen“, berichtet der Unternehmer. „Unser Hotel Nordhäuser Fürstenhof gehört zu den besten Adressen in Nordhausen und hat sich darüber hinaus bereits einen guten Namen gemacht. Zukünftig wollen wir noch mehr erreichen. So ist z.B. die Eröffnung des neuen Restaurants am Hotel noch in diesem Jahr geplant. Hier wollen wir unseren Gästen nicht nur eine gehobene Gastronomie anbieten, wir wollen auch den entsprechenden Service bieten. Dazu brauchen wir einfach motivierte und fachlich ausgebildete Mitarbeiter. Und dabei ist es uns egal, welche Nationalität die Bewerber haben. Es muss einfach die Motivation, Qualifikation und natürlich die sogenannte Chemie stimmen.“

Derzeit werden die erforderlichen Dokumente zur Einreise zusammengestellt und die Visa beantragt. Tatkräftige Unterstützung erhält Axel Heck vom Europa-Service Nordthüringen. Dieser hat nicht nur die Delegation nach Marokko vorbereitet, sondern unterstützt auch den Nordthüringer Unternehmer bei allen Prozessen, die erforderlich sind, um die jungen Menschen hierher zu holen.

Diese Leistungen sind für Thüringer Unternehmen kostenfrei und können von kleinen und mittelständischen Unternehmen aller Branchen in Anspruch genommen werden. In Marokko selbst wurden auch zahlreiche Gespräche mit Bewerbern aus anderen Branchen geführt, die in Thüringen eine Ausbildung als Anlagenmechaniker, Heizungsmonteur oder Elektroniker beginnen möchten. Unternehmen die hierfür Interesse haben, erhalten weiterführende Informationen und auch Kontakt zu Bewerbern über den Europa-Service Nordthüringen.

Die entstandenen Kontakte nach Marokko wollen der Europa-Service und die Unternehmensgruppe Heck vertiefen, um sie anderen Unternehmen in Nordthüringen zugänglich zu machen und auch, um von den Erfahrungen mit Imane, Oussama, Yussuf und Khalil zu berichten. Und wer weiß, vielleicht kommen ja noch mehr wirkliche Fachkräfte aus Arabien an die Zorge. Axel Heck hat jedenfalls wieder einmal bewiesen, dass er ein Mann der Tat ist und auch auf dem Gebiet der Fachkräftegewinnung mit gutem Beispiel vorangehen wird.
Olaf Schulze
Autor: osch

Kommentare
Leser X
28.09.2021, 21.36 Uhr
Schon klar
Da kann man den Preis für die Ware Arbeitskraft noch weiter drücken.

Und während Herr Heck auf Aquise-Tour in Afrika weilt, funktioniert in einem seiner Nordhäuser Zweckbauten schon seit Wochen der Aufzug nicht...
A. Heck
28.09.2021, 22.14 Uhr
Was hat das damit zu tun?
Leser X, Lieferzeiten einer Leiterplatine für den defekten Fahrstuhl in der Rautenstr.8, können wir leider nicht beeinflussen, geben aber wie immer unser bestes.
Danke an dieser Stelle an mein Team für ihren täglichen Einsatz!
Konsumgut
28.09.2021, 23.04 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Beziehen Sie sich in Kommentaren auf den Inhalt des Artikels.
Herr Taft
29.09.2021, 00.11 Uhr
ich finde es traurig...
...dass es nicht möglich ist vor Ort qualifizierte Leute zu finden.

Andererseits finde ich es richtig gut, motivierten, jungen Leuten eine Chance zu geben - vollkommen egal wo sie her kommen.

Es gibt schon ein seltsames Bild ab, dass ein Arbeitgeber nach Afrika fliegen muss um motivierte und gute Leute zu finden. Geht es uns zu gut in Deutschland ?

Egal wie und warum, die richtigen Leute für einen Job zu finden wird immer schwieriger. Wenn ein Arbeitgeber nach Marokko fliegt um gute Leute zu finden muss die Not wirklich groß sein.
Piet
29.09.2021, 07.07 Uhr
Frau
Merkel hat doch Millionen von Fachkräften geholt. Die haben wohl keine Lust. Alles nur noch Krank.
Gehard Gösebrecht
29.09.2021, 07.07 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrags
Alexandra S.
29.09.2021, 07.17 Uhr
Leider ist das so...
Ich kann Herrn Heck an diesem Punkt verstehen und mir vorstellen, dass er hier kein vernünftiges und vor allem zuverlässiges Personal mehr findet. Man hat das Gefühl in D will/ muss niemand mehr arbeiten. Hier wird nur gejammert und krank gemacht...
Bodo Bagger
29.09.2021, 07.40 Uhr
Ein Blick auf die Altersstruktur der Gesellschaft in Deutschland
verrät, dass man zukünftig überhaupt gar keine qualifizierten Arbeitskräfte mehr auf dem heimischen Markt finden werden kann.

Und es ist auch kein Geheimnis, dass die entpsrechenden, qualifizierten Arbeitskräfte vorrangig über eine gezielte Migration gewonnen werden müssen. Wer einen kleinen Vorgeschmack auf kommende Personalressourcenprobleme haben möchte, der möge derzeit mal nach UK schauen, wo aufgrund neuer, sehr restriktiver Bedinungen für die Erteilung von Arbeitsvisa (inklusive eines, selbst für native Speaker nur schwer zu bestehenden Sprachtest) kaum noch Arbeitskräfte für minder qualifizierte Tätigkeiten zu bekommen sind.

Von daher spricht absolut NICHTS gegen eine gezielte Anwerbung von entprechend qualifizierten oder zur Qualifikation willigen Menschen, ausser einige Nörgler möchten demnächst ihr Geschirr selber abwaschen oder das Essen an der Essensklappe abholen.
sulhaya
29.09.2021, 08.07 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anm. d. Red.: Verstoß gegen AGB
Hans Dittmar
29.09.2021, 08.18 Uhr
HartzIV der neue Wohlstand
HartzIV wirkt schon lange wie das oft gewünschte Bürgergeld. Der Anreiz für junge Menschen zu arbeiten hat mit Einführung von HartzIV deutlich abgenommen. Als ich jung war und das Leben genoss bekam man 57 Euro für den Monat ausgezahlt. Man musste sehen wie man hier etwas dazu verdient. Heute bekommt man nicht nur die Miete, Heizkosten, Schulgeld, Kita-kosten sowie Ferienlagen etc. alles erstattet sondern man bekommt noch ordentlich Geld in die Hand.
446 Euro im Monat für eine allein stehende Person, eine allein erziehende Person. 401 Euro für Partner, wenn beide volljährige sind. 357 Euro für erwachsene Leistungsberechtigte, die keinen eigenen Haushalt führen, weil sie im Haushalt anderer Personen leben.

Solange man dieses HartzIV nicht reformiert werden immer weniger Menschen den Drang zur Arbeit haben, denn schon die 3. Generation lernt mit dem Regelsatz auszukommen.
Echter-Nordhaeuser
29.09.2021, 08.41 Uhr
"Fachkräftemangel völlig überbewertet"
Haben wir wirklich Fachkräftemangel oder sucht man nur Menschen die nur Arbeiten verrichten im Mindest, Billiglohn Sektor und Tag und Nacht arbeiten. Wo sie zum größten Teil denn deutschen Michel nicht mehr hinterm Ofen vor locken können.
Bodo Bagger
29.09.2021, 08.46 Uhr
Das H4 reformiert werden muss ist hier aber nicht das Thema,
weiter bleibt zu bezweifeln, ob Menschen die durch restriktive Maßnahmen einer Behörde in eine Tätigkeit gezwungen werden, diese auch nur annähernd gleichwertig wie entpsrechend motivierte, angeworbene Arbeitskräfte ausführen würden?

Eventuell konkret angeworbene Zuwanderer dürften auch eher den hiessigen NICHTarbeitskräften nichts wegnehmen und würden bei entsprechender Anwendung der Sozialgesetze auch niemanden auf der Tasche liegen.

Einzig die Frage nach der Attraktivität einer Tätigkeit im Hochsteuerland Deutschland verbleibt da noch zu klären und dort konkurriert Deutschland nicht nur mit seinen europäischen Partnern sondern auch mit Ländern wie Norwegen, Island, der Schweiz und UK. Und diese Länder haben mittlerweile allesamt wesentlich attraktivere Steuersätze und -gesetze als Deutschland zu bieten.
Bodo Bagger
29.09.2021, 08.51 Uhr
Der Fachkräftemangel ist nicht überbewertet...
auch ist es nicht gesagt, dass diese angeworbenen Menschen überhaupt in prekäre Arbeitsverhältnisse kommen werden oder im Niedriglohnsektor angesiedelt werden.

Deutschland hat generell (noch) kein quantitatives Problem mit potentiellen Arbeitskräften, egal ob sich diese aus Biodeutschen oder aus verschiedenen Gründen Zugewanderten rekrutieren.
Deutschland hat vielmehr ein qualitatives Problem bei seinem Pool potenieller Arbeitskräfte im HInblick auf deren Bildung und ein weiteres Problem im Hinblick auf deren Motivation.
drago
29.09.2021, 09.37 Uhr
Traurig
Einfach gerechte Löhne zahlen und gut ist. Da muss man nicht ins Ausland fahren um Billige Arbeitskräfte zu holen.
Geld hat doch der Gute!
Echter-Nordhaeuser
29.09.2021, 10.05 Uhr
"Fachkräfte ja!? "
Natürlich suchen viele Firmen Fachkräfte@J.Thümmel es gibt sie auch aber zum großen Teil werden nur Leiharbeiter oder auch nur Arbeitskräfte mit Arbeitsverträge auf Zeit eingestellt. Was soll solcher Käse wenn man vernünftig Arbeitskräfte braucht soll man sie auch vernünftig einstellen und bezahlen. Dies ist hier in unserer Ecke gang und gebe. Unsicherheit will keiner deshalb wird manch Arbeitskraft hier abwandern in andere Bundesländer.
Herr Schröder
29.09.2021, 10.31 Uhr
Alles richtig gemacht Axel Heckl!
Einfach mal über den Tellerrand hinausgeschaut und erfolgreich neue Mitarbeiter gewonnen.
Ich muss nur darüber schmunzeln, dass die, die hier höhere Löhne fordern sicher auch die sind die meckern wenn dann auch alles teurer wird.
Natürlich gibt es in Deutschland einen Fachkräftemangel. Von daher ist der Weg welchen Axel Heck eingeschlagen hat für manche sicher eine Alternative für die Zukunft. Gerade im Dienstleistungssektor.
Den vier "Neuen" Nordhäuserinnen und Nordhäusern alles Gute und viel Erfolg!
geloescht.20230927
29.09.2021, 10.46 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Beziehen Sie sich in Kommentaren auf den Inhalt des Artikels.
Landarbeiter
29.09.2021, 11.11 Uhr
Der richtige Weg, leider die falsche Region
Ich finde das sehr vernünftig und richtig, was Herr Heck hier macht. Momentan fehlt mir allerdings der Glaube, dass es am Ende so funktioniert, wie es funktionieren soll.

Diese Menschen müssen hier leben und der Teil derer, die grundsätzlich Migranten über einen Kamm scheren nimmt nicht ab, weil sich das einige zur Lebensaufgabe gemacht haben und auch aus der regionalen Wirtschaft kaum Druck dagegen gemacht wird. Wer läßt sich schon gern dauerhaft als Messermann und die kleinen Töchter als Kopftuchmädchen betiteln.

Der Westen ist nicht weit und am Ende werden diese Leute wohl leider dort landen, wo besseres Geld und wo bessere Behandlung stattfindet. Bad Harzburg, Göttingen, Kassel sind nicht weit weg und München, Stuttgart oder Hamburg suchen ebenfalls diese Leute und stehen im Wettbewerb darum.

Wünsche Herrn Heck viel Erfolg bei seinem Vorhaben. Die ersten kleineren Gaststätten schließen bereits wegen Personalmangel. Schön, wenn sich jemand dagegen stemmt.
Leser X
29.09.2021, 14.44 Uhr
Ich habe Verständnis für jeden cleveren Hartzer...
... der rechnen kann und damit feststellt, dass er sich nach Abzug seiner Wohnkosten besser steht, sich nicht dem Lohndumping-Markt zu unterwerfen.

Wer hat denn diese völlig falschen Anreize geschaffen?

Wenn in Deutschland wieder der aufrechte Gang Einzug hält und Menschen wieder von ihrer Buckelei ordentlich leben können, dann sinkt auch der Bedarf an staatlicher Alimentierung.

Natürlich wäre das nicht im Sinne derer, die ihren Reibach machen und mittlerweile seit Jahrzehnten Menschen finanziell ausbeuten.
Bodo Schwarzberg
04.10.2021, 20.27 Uhr
Anreize zur Arbeit dringend notwendig
Ich bin der Meinung, dass gesunde jüngere Leute bis 40 Jahre für ihr HartzIV eine Gegenleistung erbringen müssen. Das gibt es in anderen Ländern längst. Entweder durch eine gemeinnützige Tätigkeit oder durch nachprüfbares und abrechenbares Engagement bei ihrer Integration (bei Ausländern) bzw. Ausbildungs- und Arbeitsangeboten.

Ansonsten sollten die Sätze schnell gekürzt werden. Wenn in bestimmten Branchen Arbeitskräfte fehlen, sollte viel mehr Werbung seitens der Arbeitsagenturen für diese Branchen gemacht werden und zwar direkt bei den Arbeitslosen, jeweils immer mit der Drohung, finanzielle Zuwendungen zu kürzen.

Der Anreiz zu arbeiten, bzw. sich ausbilden sowie integrieren zu lassen, muss stets größer sein, als der Anreiz, zu Hause zu hocken und öffentliche Mittel zu kassieren sowie sich vom Rest der Gesellschaft abzuschirmen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Bis auf Ältere und Kranke unter dem Rentenalter dürfte es angesichts der Arbeitsmarktsituation in Deutschland kaum noch einen Mangel an Arbeitskräften in Bereichen geben, in denen keine Hochqualifizierten vonnöten sind.

Dass Herr Heck nach Nordafrika fliegen muss, um für die Gastronomie Arbeitskräfte zu organisieren, sollte für die Politik ein Alarmsignal sein.
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