Da waren sie wieder, die Vier, die kaum wie andere das Nordhausen abbildet, das es tatsächlich darstellt und ausmacht. Heute wurde das wieder sichtbar beim Parknick auf dem Rathausplatz...

Die Rolandgruppe in Hochform (Foto: nnz)
In anderen Städten des deutschen Gemeinwesens wird heute an den Tag der Deutschen Einheit vor 31 Jahren erinnert. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen. Die Nachbarn der Rolandstädter haben eben Traditionen.

In Sondershausen zum Beispiel gibt es einen klitzekleinen Festakt, die Ellricher feiern wie immer mit ihren niedersächsischen Nachbarn das Rotbuchenfest. Da wird der Diebstahl von 1.200 "Wackelmännern" sicher zu verkraften sein, schön ist das nicht. Aber geschenkt. Und in der mit Abstand größten Stadt Nordthüringens?

Fehlanzeige. Die Tradition der Ehrenamtswürdigung wurde irgendwann zwischen Landratsamt und Rathaus begraben. Die Rathausspitze hat sich dafür den Abschluss der Parknicksaison einfallen lassen. Warum die auf dem Rathausplatz stattfindet? Keine Ahnung. Mit Park hat diese städtischen Fläche genauso wenig zu tun wie mit Picknick. Und warum Bierzeltgarnituren Tage vorher in der Stadtinformationen gebucht werden sollten, bleibt ebenso schleierhaft.

Einer der Höhepunkte des abwechslungsreichen Treppenstufenprogramms (auf eine Bühne verzichteten die Verantwortlichen vermutlich aus Kostengründen) war der Auftritt der Rolandgruppe ohne "s" in der Wortmitte.

Nicht ganz textsicher war das Quartett schon, aber das Programm wurde erst kurz vorher einstudiert, versicherte die Gruppe der nnz per Pionierehrenwort. Dafür passten die Texte, die Kalauer und die Pointen. So bemerkte der Herr Professor, dass es noch 82 Tage bis zum Heiligabend seien. Er freue sich jetzt schon, weil das dann der einzige Tag sei, an dem Annalena Baerbock nicht aus der Mattscheibe gucken werde. Weiter ging es mit einer unvermeidlichen Anzeige wegen Nötigung gegen die Erfinder und Vertreiber des Genderns und mit dem Glück für ARD und ZDF, dass die Immunisierung gegen Corona nur mit einem Picks in der Oberarm möglich sei.

"Stellt Euch vor, das Mittel würde nur mittels Zäpfchen zu verabreichen sein. Dann würde man in der Flimmerkiste nur noch Ar...löcher sehen", so die Vier, die dann ergänzten: "die sieht man dort auch ohne Corona..."

Parknick zum Tag der Deutschen Einheit (Foto: nnz)
Weitere Themen waren die Sanierung der Grimmelallee und die Neubesetzung des Bürgermeisterpostens im Rathaus. Die Straßenbauarbeiten dort würden sich gut zur Therapie für Menschen mit zu hohem Blutdruck eignen. Statt kiloweise Medikamente schlucken, setzt man die auf einen Stuhl auf die Grimmelallee und dann werden sie mit Blick auf den Fortgang der Bauarbeiten erst ruhig, dann gehe der Puls runter und schließlich würden sie sanft einschlummern.

Zur Neubesetzung des Bürgermeisters wollten sie eigentlich noch, doch dann - ganz plötzlich - vergaßen die drei Männer und die auf einem Besen fliegende Dame ihren Text. Ein Schelm, der böse dabei denken würde. Was noch zu hören war: der neue Bürgermeister solle sich auf jeden Fall wieder mal mit der Rolandstadt identifizieren...
Peter-Stefan Greiner

Laut Bekanntmachung der Stadtverwaltung kann heute noch bis 16 Uhr geparkpicknickt werden