So, 14:12 Uhr
17.11.2024
Ein etwas anderer Spaziergang
Natur Schauspiel
Zu einem besonderen Spaziergang wurde gestern in den Park Hohenrode geladen. Das Künstlerduo Jana Korb und Ella von der Haide zeigten postanthropozentrischen Zirkus und der spielt nicht nur im sondern vor allem mit dem Wald…
Multispezies-Kommunikation auf Augenhöhe, ein Duett zwischen Luftartistin und Baum, ein Tanz der Sinne - was es mit dem performativen Spaziergang des Künstler-Duos auf sich hatte, haben sich in zwei Rundgängen gestern knapp 50 Interessierte genauer angesehen. Für anderthalb Stunden ging es nach kurzer Einführung ohne ein weiteres Wort zu verlieren in alle Stille durch den Park hinein in den Stadtwald Wildes Hölzchen.
Am Holz, im Dickicht und auf den Bäumen selbst wurde Artistik gezeigt, Ausdruck in Bewegung, sparsam in Worten. Dem zufälligen Passanten mag der Anblick seltsam vorgekommen sein, was ist Kunst daran, auf einem alten Baum herumzuturnen? Die liegt für das Publikum tatsächlich wohl weniger im Akt der Artistik, sondern vielmehr im Effekt, den das Gesamtrezept zusammen braut. Einen Sinneserfahrung sollte der Rundgang bieten, so das Ziel - die Borke fühlen, das rauschen der Blätter tatsächlich hören, das sanfte wanken der kahlen Kronen im Wind bewusst sehen.
Kräftige Farbenpracht des Herbstes auf novembergrauer Leinwand, abgeplatzte Rinde am verfallenden Baumriesen, ein Blatt im Wind, warmer Tee im Holzbecher, aus dem Tal dringen Jubelrufe, ein Fußballspiel, weiter weg noch Sirenen, gedämpfte Geräusche des Stadtlebens, drumherum Ruhe, Abgeschiedenheit, ein Lächeln, ein wenig Melancholie. Der Bewusstseinstrom fließt frei in alle Richtungen.
Braucht es Kunst um in der Natur einen Moment inne zu halten? Nicht unbedingt. Hätten das Publikum im Park das an einem kühlen Novembersamstag ohne Anreiz und Anlass einfach so getan? Wahrscheinlich nicht.
Angelo Glashagel
Autor: redMultispezies-Kommunikation auf Augenhöhe, ein Duett zwischen Luftartistin und Baum, ein Tanz der Sinne - was es mit dem performativen Spaziergang des Künstler-Duos auf sich hatte, haben sich in zwei Rundgängen gestern knapp 50 Interessierte genauer angesehen. Für anderthalb Stunden ging es nach kurzer Einführung ohne ein weiteres Wort zu verlieren in alle Stille durch den Park hinein in den Stadtwald Wildes Hölzchen.
Am Holz, im Dickicht und auf den Bäumen selbst wurde Artistik gezeigt, Ausdruck in Bewegung, sparsam in Worten. Dem zufälligen Passanten mag der Anblick seltsam vorgekommen sein, was ist Kunst daran, auf einem alten Baum herumzuturnen? Die liegt für das Publikum tatsächlich wohl weniger im Akt der Artistik, sondern vielmehr im Effekt, den das Gesamtrezept zusammen braut. Einen Sinneserfahrung sollte der Rundgang bieten, so das Ziel - die Borke fühlen, das rauschen der Blätter tatsächlich hören, das sanfte wanken der kahlen Kronen im Wind bewusst sehen.
Kräftige Farbenpracht des Herbstes auf novembergrauer Leinwand, abgeplatzte Rinde am verfallenden Baumriesen, ein Blatt im Wind, warmer Tee im Holzbecher, aus dem Tal dringen Jubelrufe, ein Fußballspiel, weiter weg noch Sirenen, gedämpfte Geräusche des Stadtlebens, drumherum Ruhe, Abgeschiedenheit, ein Lächeln, ein wenig Melancholie. Der Bewusstseinstrom fließt frei in alle Richtungen.
Braucht es Kunst um in der Natur einen Moment inne zu halten? Nicht unbedingt. Hätten das Publikum im Park das an einem kühlen Novembersamstag ohne Anreiz und Anlass einfach so getan? Wahrscheinlich nicht.
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