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Do, 17:00 Uhr
28.11.2024
Sozialfonds übergab Spendengelder

Weniger reden, mehr tun

Zum 15. mal lud der Sozialfonds Nordhausen heute in die Räume der Kreissparkasse, um über das Jahr gesammeltes Geld als Spenden an Schulen und Vereine aus der Region zu übergeben. Das alles ohne viel Tamtam, Ziel ist es Hilfe dorthin zu bringen, wo sie auch direkt ankommt…

Das staatliche Hilfenetz ist in Deutschland kein schlechtes, aber es hat Lücken. Elf Nordhäuserinnen und Nordhäuser kannten die schon 2009 aus dem eigenen Berufsalltag nur allzu gut und suchten nach einem Weg, da Abhilfe zu schaffen. „Wir sind damals immer mal wieder zusammen gekommen, haben darüber gesprochen wie man die Welt retten müsste, sind auseinandergegangen und nichts ist passiert“, erinnert sich Georg Müller. Aus dem Dilemma ist der Sozialfonds entstanden, ein kleiner Verein, der privat Geld sammelt um das einmal im Jahr direkt und ohne Umwege über Bürokratie, Projektförderung und Antragsformulare dorthin zu bringen, wo Hilfe direkt ankommt. „Es gibt viele Kleinigkeiten, mit denen man den Kindern eine Freude machen kann“, sagt Vereinsmitglied Loni Grünwald. Und wer selber Solidarität in jungen Jahren erfährt, der ist als Erwachsener auch eher bereit, selber Solidarität zu üben, sekundiert Rene Kübler, „wir übergeben die Summe, den Rest machen die Leute vor Ort dann schon“.

Für fünf Schulen und fünf Sportvereine übergab der Verein Sozialfonds heute wieder Spenden (Foto: agl) Für fünf Schulen und fünf Sportvereine übergab der Verein Sozialfonds heute wieder Spenden (Foto: agl)


Die „Leute vor Ort“ das sind Lehrer, Betreuer, Trainer und Ehrenamtliche in den Schulen und Sportvereinen der Region. Für vier Grundschulen und eine Regelschule gab man heute wieder jeweils 500 Euro, fünf Sportvereine erhielten je 250 Euro Unterstützung. Über die Jahre kam so ein erkleckliche Summe zusammen, rund 54.000 Euro hat man seit 2009 gestreut. Für die nächste Runde im kommenden Jahr ging heute bereits die erste Spende ein, Patrick Börsch übergab den Spendenerlös, den seine letzte Weihnachts-CD erbracht hat, immerhin über 1000 Euro.

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Die Bedachten wissen meist schon, zu welchem Zweck die Spenden eingesetzt werden. Bei den Turnern vom TSV Nordhausen wird sich in diesem Jahr zum Beispiel ein junges Nachwuchstalent über einen schmucken Turnanzug für den Wettkampf freuen können, den sich die Familie sonst nicht leisten könnte. An der Regelschule am Förstemannweg hat man es regelmäßig mit Schülerinnen und Schülern zu tun, die sich Wandertage und Klassenfahrten nicht leisten können. Für diese Fälle gibt es im Kollegium einen privaten Spendentopf, den man jetzt ein wenig auffüllen kann. Die Nachbarn aus der Grundschule pflegen einen Fundus an Arbeitsmaterialien. „Wir haben viele Kinder mit Migrationshintergrund, manchen fehlt es schlicht an Unterrichtsmaterialien, da fängt Benachteiligung oft schon an.“, berichtet eine Lehrerin.

Beim TTV Hydro gibt man 70 Prozent des Budgets für die Nachwuchsarbeit aus, für das Sportmaterial muss ein kleiner Eigenanteil geleistet werden, bei manchen wird aber selbst das schwierig. Mit der Spende lässt sich auch hier etwas tun, erzählt Eric Holzberger. Aber man steht auch vor Herausforderungen, die kein privates Engagement überwinden kann, im Sport ist das in diesen Tagen vor allem die Möglichkeit, Training auch durchführen zu können. Kreis und Stadt haben viel in die sportliche Infrastruktur investiert, Engpässe und Lücken gibt es aber gerade im Winter trotzdem immer noch, kann Kreissportbund-Chef Börsch berichten. Hier würde man sich mehr Zusammenarbeit wünschen, sagt Holzberger, "wir haben keine Zeit und keine Lust zu streiten, die Kinder laufen uns weg oder verwahrlosen." Es müsse über parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet werden. Denn wo kein Sport und keine Kinder sind, da hilft auch keine noble Spende mehr.
Angelo Glashagel
Autor: red

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