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So, 08:25 Uhr
05.01.2025
ifo Dresden:

Widerspruchslösung sorgte für mehr Organspenden

Eine Analyse von Daten aus Wales (Großbritannien) hat gezeigt, dass die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende die Spenderrate um durchschnittlich 34 Prozent erhöht...

Das hat das ifo anhand der Umstellung von der Zustimmungslösung zur Widerspruchslösung im Jahr 2015 untersucht. „Mit Blick auf Gesundheitsausgaben, Bevölkerungsstruktur und Organspenderraten vor der Umstellung sind Wales und Deutschland sehr ähnlich. Daher können wir davon ausgehen, dass eine vergleichbare Steigerung der Spenderrate bei einem Wechsel auf die Widerspruchslösung auch in Deutschland möglich ist“, sagt ifo-Forscherin Selina Schulze Spüntrup.

In den vier Jahren nach Einführung der Widerspruchslösung lag die Organspenderrate in Wales im Durchschnitt bei 15,6 Organspendern pro Million Einwohner. Hätte Wales die Zustimmungslösung weitergeführt, hätte die Quote hingegen nur bei 11,6 gelegen. Dies würde bedeuten, dass die Zahl von Organspendern pro Jahr von 36 auf 49 steigt. „Geht man von durchschnittlich 3,5 gespendeten Organen pro Spender aus, könnten damit jedes Jahr bis zu 47 Patienten zusätzlich versorgt werden. Insgesamt zeigt sich also ein positiver Effekt der Widerspruchslösung, der seine Wirkung mit einem Jahr Verzögerung erst richtig zu entfalten scheint“, sagt Schulze Spüntrup. Dennoch sei der Bedarf an Organspenden nach wie vor hoch. Aktuell stünden in Wales 268 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste.

Bei der Widerspruchslösung gelten grundsätzlich alle als potenzielle Organspender, sofern sie zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprechen. Im Gegensatz dazu ist bei der Zustimmungslösung eine ausdrückliche Einwilligung für eine Organentnahme erforderlich. Wales ist im Jahr 2015 von der Zustimmungs- auf die Widerspruchslösung umgestiegen. Mittels der sogenannten synthetischen Kontrollmethode vergleicht die Studie den Anstieg der tatsächlichen Organspenden in Wales seit 2015 verglichen mit einem hypothetischen Szenario ohne die Umstellung (weiterhin Zustimmungslösung). Die ifo Studie unterscheidet sich mit Blick auf den Untersuchungszeitrum und bezüglich der methodischen Grundlage von einer Studie der Max-Plank-Gesellschaft, die zu anderen Schlussfolgerungen kommt.
Autor: red

Kommentare
Strandläufer
05.01.2025, 15.56 Uhr
Richtig so
Wer nicht bereit ist zu spenden, sollte das aktiv kundtun und gleichzeitig seinerseits darauf verzichten ein Organ anzunehmen.
Schnapshäuser
06.01.2025, 09.35 Uhr
Auch richtig !
Und wer nicht bereit ist sein Vermögen nach dem Tot Bedürftigen zu schenken sollt das auch schriftlich bekunden, ansonsten wird es automatisch Bedürftigen zugeführt und auf das Sterbegeld soll er auch verzichten ( was es aber auch schon nicht mehr geben soll ).

Prost Neujahr
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