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Mo, 19:11 Uhr
27.01.2025
Neujahrsempfang

Knauf (Gips) verbindet – immer noch

Normalerweise laufen sich Sprüche irgendwann tot. Bei „Knauf verbindet“ ist das scheinbar etwas anderes, wie der heutige Abend wieder einmal bestätigte…

Neujahrsempfang in der Kalkhütte (Foto: nnz) Neujahrsempfang in der Kalkhütte (Foto: nnz)
Knauf verbindet nicht nur zwei Landkreise und zwei Bundesländer, nicht nur Menschen aus beiden Regionen, die einen sicheren Arbeitsplatz haben. Knauf verbindet auch die Öffentlichkeit, die sportliche, die kulturelle, die politische und wirtschaftliche.

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Das zeigte sich wieder an jenen Personen, die heute der Einladung von Knauf-Gesellschafter Carlo Knauf und Werkleiter André Materlik in die Kalkhütte gefolgt waren. Zwei Landräte (André Schröder – MSH Matthias Jendricke – NDH) sowie mit Sven Schulze ein Wirtschaftsminister waren gekommen. Darüber hinaus Vertreter der tatsächlichen Zivilgesellschaft.

Werkleiter André Materlik (Foto: nnz) Werkleiter André Materlik (Foto: nnz)
Darüber freute sich natürlich in erster Linie Werkleiter André Materlik, der zu Beginn seiner Begrüßung einen kurzen Über- und Einblick in die wirtschaftliche Situation des Unternehmens in Rottleberode gab. 2025 wird auch in diesem Jahr wieder ein einer Fünf-Tage-Woche produzieren und das zu einem einheitlichen Deutschlandtarif. Also kein Unterschied zwischen Knauf in Ost und West.

Materlik verwies in seinen Worten auch auf die Situation der gewollten Rohstoffverknappung durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke, sprich durch die Reduktion des REA-Gipses. Das finde auch seinen Einzug in einer gerichtliche Entscheidung zur Erkundung von neuen Lagerstätten in Sachsen-Anhalt (wir berichteten dazu ausführlich). Knauf partizipiert nicht nur von der Region, sondern gibt auch. Vor allem im sportlichen als auch im kulturellen Bereich, in denen die beiden Regionen untereinander profitieren.

Sven Schulze (Foto: nnz) Sven Schulze (Foto: nnz)
Sven Schulze, der sachsen-anhaltinische Wirtschaftsminister, erinnerte in seinem Grußwort an den Umstand, dass der Gewinnung von Rohstoffen immer eine gewisse Gewichtung beim politischen Handeln in diesem Land zukommen müsse. „Wir müssen uns in diesem Land endlich daran gewöhnen, dass wir nicht alles, was uns nicht passt, importieren können. Wir müssen uns der Rohstoffe positiv annehmen, die wichtig für die wirtschaftliche Gegenwart und Zukunft dieses Landes sind“, so Schulze.

Carlo Knauf (Foto: nnz) Carlo Knauf (Foto: nnz)
Carlo Knauf freute sich über die vielen Gäste, die auch die Zugehörigkeit und Verwurzelung des Unternehmens zur und in die Region dokumentieren würden. Man müsse sich aber auch der Klarheit stellen, dass weiterhin Naturgips zur Verfügung stehen müsse, wenn die Hälfte des bisherigen Gipsbedarfes aufgrund politischer Entscheidungen einfach nicht mehr zur Verfügung stehe. Mit dieser Ansage war dann das Buffet eröffnet. Diese Zeremonie oblag auch in diesem Jahr Sebastian Langer.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
NadineApel
28.01.2025, 00.11 Uhr
Unsere Natur braucht Schutz, keine Ausbeutung!
Sehr geehrte Redaktion,

mit großem Interesse haben wir Ihren Bericht über den Neujahrsempfang von Knauf in der Kalkhütte gelesen. Dabei möchten wir als Bürgerinitiative, die sich für den Schutz unserer Natur und die Lebensqualität im Südharz einsetzt, einige Punkte kritisch hinterfragen.

Besonders die Aussage, dass „Vertreter der tatsächlichen Zivilgesellschaft“ anwesend waren, lässt uns stutzen. Wer genau zählt dazu? Sind dies die Menschen, die täglich mit den Auswirkungen des Gipsabbaus konfrontiert sind – diejenigen, die unter dem Verlust ihrer naturnahen Umgebung, unter Lärm, nächtlichem Lkw-Verkehr und dem Wertverlust ihrer Immobilien leiden? Oder sprechen wir hier vor allem von Funktionsträgern und Interessenvertretern, die weniger mit den direkten Folgen leben müssen?

Unsere einzigartige Natur im Südharz ist nicht nur Heimat für uns, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die durch den Abbau unwiederbringlich bedroht werden. Wälder und Landschaften, die seit Generationen bestehen, werden zerstört, nur um kurzfristige Rohstoffbedarfe zu decken. Diese Eingriffe beeinträchtigen auch die touristische Attraktivität unserer Region, die für viele Gemeinden eine wichtige wirtschaftliche Grundlage bildet.

Knauf mag wirtschaftlich und kulturell zur Region beitragen, doch welchen Preis zahlen wir dafür? Zerstörte Landschaften, geschädigte Straßen durch schwere Lkw und die Verdrängung von Flora und Fauna – das sind langfristige Schäden, die nicht so einfach behoben werden können. Wir fordern eine ehrliche Diskussion darüber, wie diese Eingriffe in unsere Natur minimiert und Alternativen wie Stroh, Hanf, Mais etc. gestärkt werden können, anstatt immer wieder auf kurzfristige wirtschaftliche Interessen zu setzen.

Unsere Natur ist das größte Erbe, das wir an kommende Generationen weitergeben können. Lassen wir nicht zu, dass sie für kurzfristigen Profit geopfert wird.

Mit freundlichen Grüßen
Nadine Apel
Bürgerinitiative ProSüdharz
Gegen Gipsabbau
Kuller2022
28.01.2025, 09.13 Uhr
Firma Knauf wirft Krümel,
unterstützt Volk und genehmigt sich selbst den größten Happen.Wie bereits schon einmal verkündet-bin kein militanter Grüner.Unsere Karstlandschaft die sich über drei Bundesländer erstreckt darf nicht dem Gipsabbau geopfert werden. Um es noch einmal deutlich zu sagen.Durch den Abbau werden einzigartige Biotope unwiederbringlich zerstört.Ich kann da nur an die Firma Knauf appelieren-nutzen sie verstärkt alternative Lösungen und zerstören sie nicht weiter unsere einzigartige Heimat
murmeltier
28.01.2025, 09.25 Uhr
Mal beruhigen
Wer in dieser Zeitung aufmerksam Artikel über Knauf oder die Hochschule liest wird wissen, dass an Alternativen zu Natur- und REA-Gips schon lange geforscht wird. Knauf finanziert eine Professur an der HSN zu diesem Thema. Momentan gibt es keine Alternative und allein der deutsche Markt bettelt förmlich um Gipsprodukte. Wenn ein Kapitalist wie die Firma Knauf eine Alternative zu Naturgips hätte, die wirtschaftlicher wäre, dann wäre die auf dem Markt. Marktwirtschaft ist eben das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und nicht das Wunschdenken einzelner Bürgerinitiativen.

Übrigens: Die bisher genehmigten Abbauorte und die bestehenden machen von diesem Zechsteingürtel oder Karstlandschaft machen 1 Prozent der Gesamtfläche aus. Und noch die Frage: Wo sollen Mais, Hanf oder Stroh in diesen Dimensionen herkommen?
Selberdenker
28.01.2025, 10.18 Uhr
Was denken sich unsere "Pädagogen"?
Also jetzt mal im Ernst: Das Knauf sich dafür stark macht, noch mehr Geld zu verdienen, ist (na sagen wir) erwartbar. So geht das Spiel! (im Moment) und davon zeugen unsere "Vertreter der tatsächlichen Zivilgesellschaft".
Viel schlimmer noch finde ich, dass alljährlich nahezu die geschlossene Grundschulbelegschaft mit ihren bzw. unseren(!) Kindern völlig unkritisch zum von Knauf bezahlten Kinderfest (auf deren Betriebsgelände) antritt. Ist ja auch klar! Schließlich ist da alles kostenlos und sogar die Busfahrten werden von Knauf komplett übernommen.
Was denken sich unsere Pädagogen dabei eigentlich? Sieht so etwa politische Neutralität und Unabhängigkeit aus? Oder was sollen unsere Schulen heutzutage vermitteln?
Des Brot ich ess, des Lied ich sing?
Wovon wir mal besser noch ganz schweigen wollen, ist die eifrige Mitarbeit bei dieser Veranstaltung unserer öffentlichen Träger wie Kreisjugendring und Jugendsportbund. „Endlich tut mal jemand was für die Kinder!“
Harzer Käse
28.01.2025, 14.28 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Beitrag
Harzer Käse
28.01.2025, 16.27 Uhr
Keine Alternative zum Naturgips? - Wirklich?
"Momentan gibt es keine Alternative und allein der deutsche Markt bettelt förmlich um Gipsprodukte."
Hallo Murmeltier, Ihr Kommentar geht an der Wirklichkeit vorbei. Die Hochschule in Ehren und die Drittmittelfinanzierung des Lehrstuhls ebenso. Alternativen gibt es schon so lange, wie die Menschheit Häuser baut. Viele von diesen historischen Materialien kann man auch heute nutzen (Stroh, Hanf, andere Fasern, Lehm, diverse Bindemittel), aber die Technologien sind natürlich ausgefuchster. Wenn man das stärker fördern würde, könnte KNAUF aus dem Naturgips "ausschleichen" und die Produktion langsam und verträglich umstellen. Dafür hätten wir 15-20 Jahre Zeit - das reicht dicke!
Dass der Markt darum "bettelt", liegt daran, dass man Abhängigkeiten von Billigprodukten geschaffen hat. Und billig können diese Produkte nur sein, weil die Natur keine Rechnung stellt für den Gips, den man ihr entreißt. Dieser Raubbau muss aufhören.
Murmeltier sagt: "Marktwirtschaft ist eben das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und nicht das Wunschdenken einzelner Bürgerinitiativen." - Auch dieser Satz stimmt so nicht. Der Staat mischt sich überall in das Verhältnis zwischen Angebote und Nachfrage ein, Beispiel E-Autos! Die wären ohne diese staatliche Einmischung (Förderung der neuen Antriebsart durch Kaufprämien etc. bei gleichzeitiger Erhöhung der Preise für Treibstoffe) gar nicht marktfähig. Warum sollte sich der Staat also nicht auch hier mal einmischen?
Förderung von Stroh- und Hanfplatten bei gleichzeitigem Verbot der Erschließung neuer Abbauflächen in Naturschutzgebieten - voíla!
Wunschdenken einzelner Bürgerinitiativen? Ich finde die Wünsche dieser Leute gut! Und ihren Mut auch! Unsere einzigartige Natur, unsere schöne Heimat darf nicht abgebaggert werden. Einen edleren Wunsch kann es doch gar nicht geben.
Und dass die bisher genehmigten Abbauorte und die bestehenden nur ein Prozent im Zechsteingürtel / der Karstlandschaft ausmachen, glaube wer will. Gucken Sie sich mal die Luftbilder an. Alles zerfressen wie ein Schweizer Käse.
Daniel Reineberg
28.01.2025, 18.46 Uhr
Einseitige Berichterstattung?
Liebe NZZ,

wer die Berichterstattung über Gipsabbau hier aufmerksam verfolgt, stellt schnell fest, das hier einseitig berichtet wird. Liest man die Kommentare, bestätigt sich diese Vermutung. Eine Meldung beim Presserat ist hier sicher mal von Nöten.
Anmerkung techn. Support:
Stehe gerade etwas auf dem Schlauch. Einseitig in welche Richtung?
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