Do, 10:30 Uhr
13.03.2025
Aus dem Hauptausschuss
Letzte Option Abriss
Der große Klinkerbau in der Kyffhäuserstraße 3 muss einmal ein ansehnliches Gebäude gewesen sein. Vor zwei Jahren wurde das Gemäuer versteigert, die neue Besitzerin sieht sich aber nicht in der Lage, etwas am Zustand zu ändern. Nun ist die Stadt gezwungen, Konsequenzen zu ziehen...
Die ganze Geschichte hat einige Windungen: zur Versteigerung im Jahr 2023 ersteigert eine Ruheständlerin aus Bad Sachsa das Gebäude für 3.900 Euro in der Hoffnung die Immobilie weiter veräußern zu können. Ein Blick hinter der Fassade kann sie zunächst nicht werfen. Beim ersten Besuch in den neuen vier Wänden verwirft die Dame den Erwerb, fühlt sich von der Stadt Nordhausen laut Medienberichten "über den Tisch gezogen" und zahlt den Kaufpreis nicht.
Im Lauf der Dinge hat das eine Wiederversteigerung zur Folge, die im Oktober vergangenen Jahres über die Bühne ging, aber keine Bieter fand. Der Zustand des Baus hat sich in der Zwischenzeit nicht verbessert sodass die Kyffhäuserstraße 3 im gestrigen Hauptausschuss wieder Thema war.
Probleme hat man mit dem Gebäude und ungeklärten Eigentumsverhältnissen schon vor der Zwangsversteigerung, die Odyssee zieht sich schon bald 14 Jahre hin, wird im Ausschuss berichtet. Laut statischem Gutachten ist das Gebäude nun einsturzgefährdet und birgt nicht nur ein Risiko für das Nachbarhaus, sondern auch für die vielbefahrene Straße entlang der Zorge.
Im Beschlusstext der gestern dem Ausschuss vorgelegt wurde heißt es: "Aufgrund fehlender Sicherungsmaßnahmen durch die Grundstückseigentümer in der Vergangenheit ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren Teileinstürzen kommt, nochmals gestiegen. Trotz aller Begutachtungen und Überlegungen kann nicht zu 100 % vorausgesagt werden, was sich für ein Versagensmechanismus einstellt und was dieser alles nach sich zieht." Eine Sperrung der Verkehrsader kommt nicht in Frage, teilt das zuständige Amt dem Hauptausschuss mit, ein Teilabbruch wäre billiger zu haben, ist aber den Statikern zu Folge nicht zielführend und somit bleibt der Stadt im Sinne der Sicherungspflicht nur eine Option: der komplette Abriss.
Der wird die Stadt nun rund 164.377 Euro kosten, den Zuschlag erhält eine Firma aus Sondershausen. Noch im ersten Quartal diesen Jahres soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Einziger Lichtblick: der Stadt wird der Grundstückswert erhalten bleiben.
Angelo Glashagel
Autor: redDie ganze Geschichte hat einige Windungen: zur Versteigerung im Jahr 2023 ersteigert eine Ruheständlerin aus Bad Sachsa das Gebäude für 3.900 Euro in der Hoffnung die Immobilie weiter veräußern zu können. Ein Blick hinter der Fassade kann sie zunächst nicht werfen. Beim ersten Besuch in den neuen vier Wänden verwirft die Dame den Erwerb, fühlt sich von der Stadt Nordhausen laut Medienberichten "über den Tisch gezogen" und zahlt den Kaufpreis nicht.
Im Lauf der Dinge hat das eine Wiederversteigerung zur Folge, die im Oktober vergangenen Jahres über die Bühne ging, aber keine Bieter fand. Der Zustand des Baus hat sich in der Zwischenzeit nicht verbessert sodass die Kyffhäuserstraße 3 im gestrigen Hauptausschuss wieder Thema war.
Probleme hat man mit dem Gebäude und ungeklärten Eigentumsverhältnissen schon vor der Zwangsversteigerung, die Odyssee zieht sich schon bald 14 Jahre hin, wird im Ausschuss berichtet. Laut statischem Gutachten ist das Gebäude nun einsturzgefährdet und birgt nicht nur ein Risiko für das Nachbarhaus, sondern auch für die vielbefahrene Straße entlang der Zorge.
Im Beschlusstext der gestern dem Ausschuss vorgelegt wurde heißt es: "Aufgrund fehlender Sicherungsmaßnahmen durch die Grundstückseigentümer in der Vergangenheit ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren Teileinstürzen kommt, nochmals gestiegen. Trotz aller Begutachtungen und Überlegungen kann nicht zu 100 % vorausgesagt werden, was sich für ein Versagensmechanismus einstellt und was dieser alles nach sich zieht." Eine Sperrung der Verkehrsader kommt nicht in Frage, teilt das zuständige Amt dem Hauptausschuss mit, ein Teilabbruch wäre billiger zu haben, ist aber den Statikern zu Folge nicht zielführend und somit bleibt der Stadt im Sinne der Sicherungspflicht nur eine Option: der komplette Abriss.
Der wird die Stadt nun rund 164.377 Euro kosten, den Zuschlag erhält eine Firma aus Sondershausen. Noch im ersten Quartal diesen Jahres soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Einziger Lichtblick: der Stadt wird der Grundstückswert erhalten bleiben.
Angelo Glashagel