So, 18:27 Uhr
01.06.2025
Bürgerbefragung zur Windkraft im Naturpark Südharz
Bürgerinitative appelliert für "Nein" zur Windkraft
Noch bis einschließlich Mittwoch, den 12. Juni, haben die Bürgerinnen und Bürger der Landgemeinde Harztor Gelegenheit, sich im Rahmen einer Bürgerbefragung zur geplanten Errichtung eines Windparks auf der Großen Harzhöhe zu äußern. Die Bürgerinitiative "Pro Südharz" trägt hier ihre Argumente zusammen...
Gegenstand der Befragung ist ein Windkraftprojekt mit acht Anlagen des Typs Vestas V172 – jede rund 261 m hoch und damit über 100 m höher als der Kölner Dom – im Kerngebiet des Naturparks Südharz, auf thüringischer Seite, im Quellgebiet des Krebsbachs und innerhalb von Wasserschutzzonen I und II. Die Flächen befinden sich nicht in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten, jedoch in einem ökologisch höchst sensiblen Landschaftsraum mit großem Einfluss auf Wasserqualität, Artenvielfalt, Bodenschutz, Mikroklima und das regionale Erholungspotenzial.
Angrenzende Gemeinden haben abgelehnt
Ursprünglich war die Errichtung von bis zu 17 Windkraftanlagen in der Region vorgesehen. Doch:
die Kommunen um Breitenstein/Stolberg und Harzgerode (Sachsen-Anhalt) haben dem Vorhaben bereits eine klare Absage erteilt.
Übrig geblieben sind somit nur noch die acht Anlagen auf thüringischer Seite – auf einer Fläche, die als Naturpark Südharz, Trinkwasserschutzgebiet und ökologisch bedeutsamer Wiederbewaldungsraum ausgewiesen ist.
Falschangabe im Harztor-Kurier
Im Harztor-Kurier wurde jüngst fälschlich angegeben, dass die Kommune 0,2 Euro pro eingespeister Kilowattstunde erhalten würde. Tatsächlich beträgt die Beteiligung nach § 6 EEG nur 0,2 Cent/kWh – also 1/100 der veröffentlichten Zahl - und auch nur dann, wenn die Anlagen in Betrieb sind.
Der Bau dieser Anlagen würde u.a. bedeuten:
Deshalb unser Appell:
Nutzen Sie Ihr Stimmrecht, informieren Sie sich kritisch und stimmen Sie mit Weitblick ab. Ein Nein schützt Natur, Wasser und Mensch. Ein Ja öffnet die Tür für irreparable Folgen.
Für Rückfragen oder Informationsmaterial steht die Bürgerinitiative zur Verfügung:
Bürgerinitiative Pro Südharz – Keine Windindustrie im Naturpark
📧 E-Mail: pro-suedharz@web.de
📞 Mobil: 0151 / 6101 4324 (Josephine Schröter-Gast)
📞 Mobil: 0176 / 3048 6871 (Melanie Stark)
Autor: redGegenstand der Befragung ist ein Windkraftprojekt mit acht Anlagen des Typs Vestas V172 – jede rund 261 m hoch und damit über 100 m höher als der Kölner Dom – im Kerngebiet des Naturparks Südharz, auf thüringischer Seite, im Quellgebiet des Krebsbachs und innerhalb von Wasserschutzzonen I und II. Die Flächen befinden sich nicht in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten, jedoch in einem ökologisch höchst sensiblen Landschaftsraum mit großem Einfluss auf Wasserqualität, Artenvielfalt, Bodenschutz, Mikroklima und das regionale Erholungspotenzial.
Angrenzende Gemeinden haben abgelehnt
Ursprünglich war die Errichtung von bis zu 17 Windkraftanlagen in der Region vorgesehen. Doch:
die Kommunen um Breitenstein/Stolberg und Harzgerode (Sachsen-Anhalt) haben dem Vorhaben bereits eine klare Absage erteilt.
Übrig geblieben sind somit nur noch die acht Anlagen auf thüringischer Seite – auf einer Fläche, die als Naturpark Südharz, Trinkwasserschutzgebiet und ökologisch bedeutsamer Wiederbewaldungsraum ausgewiesen ist.
Falschangabe im Harztor-Kurier
Im Harztor-Kurier wurde jüngst fälschlich angegeben, dass die Kommune 0,2 Euro pro eingespeister Kilowattstunde erhalten würde. Tatsächlich beträgt die Beteiligung nach § 6 EEG nur 0,2 Cent/kWh – also 1/100 der veröffentlichten Zahl - und auch nur dann, wenn die Anlagen in Betrieb sind.
Der Bau dieser Anlagen würde u.a. bedeuten:
- 1. Massive Rodung von Waldflächen – nicht nur für die Fundamente, sondern auch für den Bau von breiten Schneisen für Zuwegungen, Kranstellflächen und Trassen. Dies zerstört die Zusammenhängigkeit des Waldes und führt zu dauerhaften Bodenversiegelungen.
- 2. Verlust wichtiger Schutzfunktionen des Waldes – u. a. für Erosionsschutz, Wasserspeicherung, CO₂-Bindung und Temperaturregulierung. Durch Abholzung und Maschinenverkehr drohen Bodenerosion, Humusverlust und instabiles Hangwasserverhalten.
- 3. Erhöhte Waldbrandgefahr durch technische Infrastruktur und klimatische Lage. Die Große Harzhöhe ist ein Gebiet mit zunehmend trockenheitsanfälliger Vegetation – insbesondere durch das großflächige Absterben der Fichtenbestände. Windkraftanlagen enthalten mehrere hundert Liter Schmier- und Hydrauliköle, die im Falle von technischen Defekten, Havarien oder Blitzschlägen in Brand geraten können. Solche Brände sind schwer zugänglich und kaum direkt löschbar. In geschützten Wasserschutzgebieten ist der Einsatz von Löschschaum nur eingeschränkt möglich – ein toxisches Dilemma für Umwelt und Einsatzkräfte.
- 4. Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch langlebige Schadstoffe und Mikroplastik. Die Rotorblätter bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), der sich durch Witterung und Reibung zu feinem Mikroplastik zersetzt. Diese Partikel gelangen über Luft, Regen und Boden in Pflanzen, Tiere, Gewässer – und letztlich auch in die Nahrungskette. Zahlreiche Studien weisen auf hormonelle Störungen, Entzündungsprozesse und zellverändernde Wirkungen dieser Ewigkeitschemikalien hin. Zusätzlich befinden sich in jeder Anlage bis zu 1.000 Liter Hydraulik- und Getriebeöl, die bei Undichtigkeiten, Starkregen oder Bränden ungehindert ins Erdreich sickern und damit die Trinkwasserquellen des Krebsbachs dauerhaft gefährden.
- 5. Artenschutz: gefährdeter Rückzugsraum streng geschützter Arten. Nachgewiesen wurden u. a. Rotmilan, Schwarzstorch, Uhu, Sperlingskauz sowie mehrere Fledermausarten (z. B. Großer Abendsegler, Zweifarbfledermaus, Mückenfledermaus) – alle streng geschützt. Der Naturraum ist bislang weitgehend unzerschnitten – eine seltene Ausnahme im Binnenland – und als solcher laut Bundesnaturschutzgesetz besonders schützenswert.
- 6. Präzedenzfall für ganz Deutschland: Ein solches Projekt im Naturpark Südharz – trotz Wasserschutz, Artenschutz und regionaler Erholungsfunktion – würde einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen. Was hier erlaubt werden könnte, könnte bald anderswo Standard sein – auch in weiteren deutschen Schutzgebieten.
Deshalb unser Appell:
Nutzen Sie Ihr Stimmrecht, informieren Sie sich kritisch und stimmen Sie mit Weitblick ab. Ein Nein schützt Natur, Wasser und Mensch. Ein Ja öffnet die Tür für irreparable Folgen.
Für Rückfragen oder Informationsmaterial steht die Bürgerinitiative zur Verfügung:
Bürgerinitiative Pro Südharz – Keine Windindustrie im Naturpark
📧 E-Mail: pro-suedharz@web.de
📞 Mobil: 0151 / 6101 4324 (Josephine Schröter-Gast)
📞 Mobil: 0176 / 3048 6871 (Melanie Stark)