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Sa, 09:23 Uhr
11.10.2025
IW zu neuer Grundsicherung

Aus den Fehlern beim Bürgergeld gelernt

Aus dem Bürgergeld wird die Grundsicherung, Leistungsempfänger müssen in Zukunft wieder mehr Eigenverantwortung zeigen. Die Reform könnte mehr Menschen in Arbeit bringen. Problematisch bleibt jedoch, dass es immer noch Anreize fehlen, eine Vollzeitbeschäftigung aufzunehmen...

Arbeit statt "Stütze" (Foto: Pexels auf Pixabay) Arbeit statt "Stütze" (Foto: Pexels auf Pixabay)
Mit der heute beschlossenen Einigung auf eine Grundsicherung zeigt die Koalition den Willen, die missglückte Bürgergeld-Reform zu korrigieren. Das damals geschleifte Prinzip des „Forderns“ wird wieder wichtiger, die neue Grundsicherung verlangt von den Empfängern wieder mehr Eigenverantwortung.

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Ein wichtiger Reformschritt ist, dass Pflichtverletzungen künftig unmittelbar mit einer Kürzung des Regelsatzes um bis zu 30 Prozent geahndet werden können – bislang waren es zunächst zehn Prozent. Bei wiederholten Verstößen soll sogar eine vollständige Streichung der Leistungen möglich werden – wenngleich das Bundesverfassungsgericht hierfür enge Grenzen gesetzt hat. Dass Sanktionen wirken, ist in der Arbeitsmarktforschung hinreichend belegt. Sie können zu mehr Eingliederungen in Arbeit und – auf mittlere Sicht – auch zu fiskalischen Entlastungen führen.

Mehr Menschen müssen in Arbeit
Positiv ist auch die Abschaffung der Karenzzeiten bei Vermögen und Unterkunft, die mit dem Bürgergeld eingeführt worden waren: Sie hatte bislang zur Folge, dass Leistungsbeziehende teure Wohnungen bewohnen oder über höhere Vermögen verfügen können als manche Steuerzahler, die das Bürgergeld finanzieren.

Gleichwohl darf das zentrale Ziel nicht aus dem Blick geraten: mehr Menschen in Vollzeitbeschäftigung zu bringen. Derzeit ist es oft attraktiver, eine geringfügige Beschäftigung mit Bürgergeld zu kombinieren. Der Mehrverdienst bei Vollzeitarbeit geht zu großen Teilen durch eine Kürzung des Bürgergeldes verloren. Die heute beschlossene Reformagenda geht auf diese Problematik nicht ein.
Autor: psg

Kommentare
Marino50
11.10.2025, 10.16 Uhr
Bürgergeld oder Grundsicherung...
Das Kind bekommt einen anderen Namen. Mehr erst einmal nicht. Trifft das auf alle Empfänger zu oder doch nur auf Deutsche? Für mich hat das einen bitteren Beigeschmack.
Ich finde es ja grundsätzlich richtig, dass die Menschen in Arbeit geschickt werden. Aber wer mit dem Jobcenter in Berührung gekommen ist in der Vergangenheit, weiß, dass sie nicht wirklich Stellen vermitteln, sondern vorwiegend die "Kunden" in Maßnahmen stecken.
Und somit zählt der Kunde nicht mehr in die Statistik.
RWE
11.10.2025, 12.11 Uhr
Ich finde wer nicht arbeiten ist offensichtlich nicht auf Geld angewiesen
Es geht hier auch und vor allem um versäumte Termine. Wer wirklich keine Zeit hat kann sich vorab ja melden. Wer hingegen über einen längeren Zeitraum nicht reagiert, der gibt in meinen Augen zu verstehen, dass er nicht an Hilfe interessiert ist. Vielleicht gibt es ja mal eine richterliche Entscheidung, dass bei nicht erfolgter Kooperation der Betreffene nachweisen muss, das er bedürftig ist.
Mir ist es vollkommen schnuppe, ob Deutsche oder Ausländer sanktioniert werden. Durchfüttern ist nicht.
Ich zahle gerne für wirklich Bedürftige, körperlich Kranke, psychisch Kranke oder Suchtkranke. Aber auch die müssen sich helfen lassen. Wer hingegen bei Vorstellungsgesprächen nur zum Abstempeln kommt, braucht anscheinend kein Geld und sollte daher auch keiner vom Amt bekommen.
Wanderwölfin
11.10.2025, 17.26 Uhr
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