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Sa, 08:36 Uhr
02.04.2011

nnz-Forum: Gedanken zur Mahnwache

Am kommenden Montag wird es in Nordhausen wieder eine Mahnwache für die Opfer der Natur- und der Reaktorkatastrophe in Japan geben. Gleichzeitig werden die Teilnehmer eine sofortige Energiewende von der Politik einfordern. Dazu Gedanken eines nnz-Lesers.


1. Das Gedenken an Opfer einer Naturkatastrophe mit einem politischen Anliegen zu verknüpfen, ist eine unzulässige Instrumentalisierung der Opfer und damit unanständig

2. den sofortigen Atomausstieg zu fordern, ohne zuvor die globalen Klimaziele zu erfüllen, ist egoistisch, denn die Opfer der Klimaerwärmung sind eben nicht in den Industrieländern zu erwarten, sondern im ärmeren Süden unserer Erde

3. die Atomdebatte mit ihrer momentanen emotionalen Überhitzung ist kaum mehr zu ertragen und einer gebildeten Nation unwürdig
Norbert Patzelt
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Bifiwurst
02.04.2011, 11.27 Uhr
Atomausstieg
alles schön und gut aber wissen die leutchen die da zur demo gehen auch wie das finanziert werden soll oder können die auch bloß wieder hinterher plabbern?
TeeEff
02.04.2011, 15.42 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema
Bodo Schwarzberg
02.04.2011, 17.44 Uhr
Lieber Herr Patzelt
Zunächst einmal ein großes Kompliment für Sie, weil Sie sich trauen, hier Ihren Namen zu nennen. Viele der Kommentatoren hier haben leider Angst, sich zu zeigen. Unter dem Deckmantel der Anonymität werden dann hier mitunter nicht immer sehr erhebende Schlachten geschlagen. Ich wünsche mir, dass noch mehr NNZ-Leser Ihre Angst verlieren (vor Ihrem Chef, vor Bloßstellung oder einem "schlechten" Ruf...). Ich bin für eine offensive Auseinandersetzung ohne Scheuklappen. In diesem Fall muss ich tatsächlich eine Lanze für unsere Politiker brechen, die sich stets persönlich den Medien und den Bürgern gegenüber sehen und ständig unter Rechtfertigungsdruck stehen, beleidigt und kritisiert oder natürlich auch mal gelobt werden. Wer hier schreibt,sollte sich mit seinem Namen der möglichen Kritik stellen.
Allerdings gebe auch ich zu, dass es einige wenige Beiträge gibt, wo es sinnvoll sein kann, anonym zu bleiben. Aber dies sollte aus meiner Sicht die Ausnahme sein.

Zu Ihren Anmerkungen:
Zum einen finde ich es gut, dass Sie die Mahnwache thematisieren. Denn dadurch ist sie im Gespräch. Sie wissen doch: Oftmals sind es die in Grund und Boden verrissenen Bücher, die die mmeisten Käufer finden.

Am kommenden Montag wird es in Nordhausen wieder eine Mahnwache für die Opfer der Natur- und der Reaktorkatastrophe in Japan geben. Gleichzeitig werden die Teilnehmer eine sofortige Energiewende von der Politik einfordern. Dazu Gedanken eines nnz-Lesers.

Zu 1.) Instrumentalisierng der Opfer durch die Mahnwache:
Der Begriff Instrumentalisierung ist leider all zu oft negativ besetzt: Ich persönlich wäre froh, wenn wir die Fukushima-Katastrophe nicht als "Instrument" einsetzen müssten, um auf die unbestrittenen Gefahren der Kernenergie aufmerksam zu machen. Sie haben eine Behauptung aufgestellt ("unzulässige Instrumentalisierung"), ohne Sie zu begründen. Bitte seien Sie doch so nett, zu schreiben, warum das Gedenken an die Opfer der Natur- und Atomkatastrophe bzw. dessen Verknüpfung mit einem politischen Anliegen "unanständig" ist. Blicken Sie in das vergangene Jahrhundert: Gerade das Gedenken an die Opfer von Verfolgungen in den Diktaturen und der Kriege hat zu wichtigen politischen Entscheidungen geführt. Unzählige ließen sich da aufzählen. Wohl sämtliche europäischen Verfassungen und Menschenrechtsabkommen beruhen auf dieser "Instrumentalisierung" der Millionen Opfer. Fast alle Parteien "instrumentalisierenn" sie, sogar Frau Merkel, wenngleich ihr Moratorium aus anderen, von mir bereits in anderen Beiträgen beschriebenen Gründen zu hinterfragen ist.
Dennoch haben Katastrophen immer zu neuen politischen Ausrichtungen geführt, das Gedenken inbegriffen. Dies ist also ein völlig normaler, und ständig zu beobachtender Vorgang.

2. "sofortiger Atomausstieg"
Den hat noch niemand gefordert, ja noch nicht einmal die baden-württembergischen Grünen. Dass dies unrealistisch ist, ist allgemein bekannt. Selbstt die Grünen orientieren sich am ich glaube noch unter Schröder vereinbarten allmählichen Atomausstieg in den nächsten Jahren.
Dass natürlich AKWs kein CO2 produzieren und daher den Klimawandel nicht anheizen, ist auch eine unbestreitbare Tatsache. Jedoch zeigen Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima, dass die Kernenergie als Alternative zum Verbrennen der knappen fossilen Energieträger ebenfalls mit unkalkulierbaren Risiken verbunden sind. Was bringt es, wenn wir die Co2-Senkung mit auf Jahrzehntausende verstrahlten Gebieten, mit krebskranken Menschen und verstümmelten Neugeborenen aller 20 Jahre "teuer erkaufen" müssen? Zudem zeigt die gegenwärtig abgeschalteten 7 deutschen AKW, dass es im beschränkten Maße sogar doch sofort geht, AKWs ohne Stromsperren abzuschalten. In Sachsen-Anhalt werden bereits 35 % der benötigten Energie alternativ gewonnen. 40% des Energieverbrauchs in Deutschland erfolgt in Gebäuden. Hier gibt es ein riesiges Einsparpotential mit für die Wirtschaft attraktiven Zukunftsaussichten. Abschalten mit Augenmaß und gleichzeitiger weiterer Ausbau der erneuerbaren Energienutzung lautet das Konzept der Wahl. (Tipp: wikipedia: Energieeinsparung) Ich glaube nicht, dass Sie noch genauso argumentieren würden, wenn 1988 das Mirage-Kampfflugzeug nicht 2 km neben das technisch unsichere AKW Isar I (bitte lesen Sie dazu meinen letzten Beitrag) abgestürzt wäre, sondern wenn es dierkt eingeschlagen hätte. Vielleicht könnnten Sie dann jetzt dort nicht mehr wohnen, wo sie wohnen, weil Ostdeutschland wegen der häufigen Westwetterlagen eventuell verstrahlt wäre. Wir sollten uns bemühen, nicht den Teufel Klimawandel mit dem Belzebub Kernkraft zu vertreiben, wo es doch nachweislich funktionierende Alternativen gibt. Dennoch finde ich es gut, dass Sie sich über der Klimawandel Gedanken machen. Der droht nämlich wegen Fukushimma z.Z. aus den Gazetten zu verschwinden.

3.) "unerträgliche Atomdebatte"
Das sehe ich naturgemäß anders als Sie und verweise auf 1. und 2.. Auch hier haben Sie wieder nur eine Behauptung aufgestellt, ohne sie zu erläutern.Dass die Debatte emotional geführt wird, liegt in der Natur des Menschen. Jede Katastrophe erzeugt nun einmal Emotionen, Gefühle der Angst, der Hilfllosigkeit, vielleicht auch der Wut. Natürlich ist die emotionale Betrachtung der Energieproblematik zu deren Lösung nur bedingt geeignet. Allerdings hat sie mit zum hinterfragenswerten Atommoratorium, und damit in seiner Grundanlage zunächst einmal guten Idee beigetragen. Sachlichkeit jedoch ist geboten, wenn es um die konkreten Zukunftsszenarien für die Energiegewinnung geht. In dem Punkt gebe ich Ihnen recht.
Warum ist eine "emotionale Überhitzung" einer gebildeten Nation unwürdig? Es gibt, das weiß ich als journalistisch arbeitender Mensch aus unzähligen Interviews in unserer Gesellschaft ein großes Bedürfnis nach Emotionalität. Die drastische Zunahme depressiver Erkrankungen ist u.a. eine Folge der emotionalen Kälte, die heute oft in unserer Gesellschaft, vor allem im Berufsalltag, herrscht.
Eine "Überhitzung" ist natürlich, das schrieb ich schon, nicht sinnvoll, wenn es um die Lösung von Problemen geht. Die Vergangenheit lehrt aber, dass einer emotionalen Phase meist eine rationale folgt. Nehmen wir z.B. die überhitzten Demonstrationen gegen die Stationierung von Pershing 2, Cruisse Missile und SS 20 - Atomraketen in BRD bzw. DDR nach dem NATO-Doppelbeschluss im Jahre 1979. Kaum jemand von den Bürgern wollte die Raketen
haben. Auch die Politiker von NATO und Warschauer Pakt "beschossen" sich in dieser Phase des Kalten Krieges. In Verhandlungen der Großmächte nach 1980 wurden die Raketen schließlich ganz rational abgerüstet. Die Eomtionen hatten sich weitgehend gelegt und es wurde sachlich verhandelt.

Ich lade daher alle Interessierten ein, am Montag zur Mahnwache zu kommen. Sie selbst müssen ja nicht kommen. Zu DDR-Zeiten musste demonstriert werden. Heute kann jeder das glücklicherweise frei entscheiden.

Ich würde mich über eine Reaktionen von Ihnen freuen.

Beste Grüße

Bodo Schwarzberg (BUND)
Peppone
02.04.2011, 20.05 Uhr
Ruhig Brauner,
immer schön ruhig bleiben mit die Pferde und erst denken. Herr Patzelt hat doch nicht unrecht. Und Sie Herr Schwarzberg, haben hier vor ca. 6 Wochen noch fleißig mit mehreren Nicks (Accounts) kommentiert. Manch einer, der Ihnen antworten wollte, ist da ganz schön durcheinander gekommen.

Woher ihre Outingfreude jetzt kommt, mag und soll ihr Geheimnis bleiben, ich persönlich will es gar nicht wissen. Ich vertrete schon immer die These, es muss Sinn ergeben was man schreibt, außerdem wird diese Kommentarspalte moderiert.

Bei SPON oder SZ läuft das nicht anders. Nur so bekommt man ehrliche Meinungen.

Bisher habe ich Beiträge und Kommentare von Herrn Schwarzberg immer geschätzt. Aber so langsam werden die Szenarien von AKW's, NATO Doppelbeschluss, abgestürzten Mirage Jagdflugzeugen, Klimawandel ..., Warschauer Pakt Raketen, Großmächten ... und weiß der Geier noch was für Leser wie mich verwirrend. Vielleicht gehts nur mir so, aber ich kann Ihnen leider nicht mehr folgen Herr Schwarzberg!

Und erklären Sie mir mal bitte das hier, damit auch ich das verstehe: "Ich lade daher alle Interessierten ein, am Montag zur Mahnwache zu kommen. Sie selbst müssen ja nicht kommen. Zu DDR ..."
regenbogen062001
02.04.2011, 22.06 Uhr
Auch wieder nächsten Montag, 18:00 Uhr.
Es geht auch beides, gleichzeitig. Ich habe vor gut zwei Jahren den Stromanbieter gewechselt. kein Atomstrom mehr UND auch kein CO2 - Strom. Mein Anbieter kann jetzt mehr Dänische Windkraft, Östereichische Wasserkraft und Deutsche Solarenergie ins Netz einspeisen. Dabei zahle ich kaum mehr, als vorher. Also: es geht auch sofort und es geht auch beides! Und ich werde auch weiter regelmäßig zur Mahnwache gehen. Zum Gedenken an die Opfer und zur Willensbekundung für eine regenerative Energieversorgung.
Bodo Schwarzberg
02.04.2011, 22.24 Uhr
Lieber Hubertus
Lieber Hubertus,
es ist überhaupt kein Geheimnis, warum ich meinen Klarnamen nenne. Woher nehmen Sie das?

Ich denke, dass es gut ist, wenn man eine bestimmte Meinung vertritt, sich auch mit Namen zu präsentieren. Warum soll ich mich denn verstecken, wenn ich zu meiner Meinung stehe? Mich würde aber durchaus interessieren, warum Sie sich hier hinter "Hubertus" verbergen müssen.

Es stimmt, dass ich noch vor kurzem mehrere Nicks verwendete. Das war mir einfach zu kompliziert. Außerdem möchte ich bezüglich der Nennung meines Namens mit positivem Beispiel vorangehen, was nicht ausschließt, dass ich gelegentlich auch noch mit Nick arbeite. Mich wundert allerdings Ihre Bemerkung, dass es eine Antwort erschwert, wenn man mit mehreren Nicks arbeitet. Das ist nicht nachvollziehbar. Die Antwort auf einen Kommentar ist doch immer möglich, unabhängig vom verwendeten Nick? Vielleicht können Sie mich ja aufklären?

Zu den weiteren von Ihnen angesprochenen Punkten: Erst einmal freut es mich sehr, dass Sie meine Beiträge (bisher) immer gern gelesen haben. Das geht hier glücklicherweise vielen so. Aber selbst wenn es anders wäre, würde ich hier schreiben. Warum auch nicht?

Wenn für Sie die Vielfalt der von mir behandelten Themen verwirrend ist, weiß ich nicht. Das können nur Sie wissen. Seien Sie doch einfach froh, dass in der NNZ über so vieles diskutiert wird. Es kann sich jeder einbringen. Und jeder mit Themen und Infos, die ihm am Herzen liegen. Ich mache Ihnen einfach den Vorschlag, meine Beiträge nicht mehr zu lesen, wenn Sie für Sie zu verwirrend sind. Einverstanden?

Übrigens profitiert die NNZ von vielfältigen und kontroversen Beiträgen. Immer mehr Menschen lesen Sie. Und das ist gut für den Online-Journalismus.

Zu dem letzten von Ihnen angeführten Punkt (Einladung Mahnwache), weiß ich eigentlich nicht, was ich noch erklären soll. Es steht doch alles in den letzten Sätzen meines Kommentars? Da müssten Sie sich schon etwas genauer erklären.

Aber es ist gut, dass Sie die Sache noch einmal erwähnt haben. Damit werben Sie für die Mahnwache. Genau das wollte ich erreichen. Was meinen Sie denn eigentlich mit "Ruhiger Brauner". Ist das Ihr zweiter Nick?

Beste Grüße

Bodo Schwarzberg
Bodo Schwarzberg
02.04.2011, 22.29 Uhr
Lieber Hubertus 2
Mich würde auch noch interessieren, warum Herr Patzelt aus Ihrer Sicht mit seinen bisher nicht erläuterten Behauptungen Recht hat. Auch Sie haben nur wieder eine Behauptung aufgestellt, eben die, dass Herr Patzelt recht hat.

Für mich zählen aber, wie Sie vielleicht in meinen Beiträgen gemerkt haben, vor allem Fakten und nachvollziehbare Erklärungen. Warum also hat er aus Ihrer Sicht recht?
Wolfi65
03.04.2011, 02.13 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema
Frankledig
03.04.2011, 02.20 Uhr
Sorry...
Bin der letzte der meckert oder jemanden was abspricht..
aber was Herr Schwarzberg da los lässt....ist eigentlich nur Selbstdarstellung. Hat er wohl das Ziel etwas aus den Augen verloren...
Bodo Schwarzberg
03.04.2011, 09.01 Uhr
Lieber Frankledig
Na Sie machen mir erst Spaß: Ich bin der einzige hier, der seinen echten Namen nennt, weil Sie sich alle nicht trauen, Herr "Hubertus" kritisiert meine früheren drei Nicks, und jetzt bezichtigen Sie mich der Seblbstdarstellung, wohl, weil ich meinen Namen im Gegensatz zu fast allen hier, nenne. Nun sagen Sie mir doch mal bitte, wie ich es Euch lieben Mitkommentatoren rechtmachen soll. Wie ichs mache ist es verkehrt. -

Seien Sie doch froh, dass es hier ein paar Leute gibt, die erstmal die NNZ machen und auch noch gern für sie schreiben, damit Sie und andere z.B. ganz anonym ebenso genau das schreiben können, was Sie möchten bzw. dass Sie kommentieren können, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

Wenn Ihnen irgend ein Beitrag oder ein Beitragender so wie ich so wenig "würdig" erscheint - na dann ignorieren Sie ihn (mich) doch einfach. Es kann Sie niemand zwingen, meine Texte oder andere zu lesen, und sich dann auch noch über sie zu ärgern. Ich stelle nur fest, dass meine Texte für sehr viel Kommentare sorgen und daher die NNZ und die Meinungsvielfalt beleben, ja auch das Engagement der Menschen für oder gegen etwas vorantreiben. Und das ist gut so.

Einen angenehmen Sonntag wünscht Ihnen, falls wir nicht nochmal voneinander lesen, Bodo Schwarzberg
Bodo Schwarzberg
03.04.2011, 09.12 Uhr
Lieber Herr Frank Ledig (2)
... mich wundert nur, dass sich hier viele Kommentatoren trotz der ernsten Themen, um die es geht mit Details befassen, die eher mit Nebensächlichkeiten zu tun haben. Das stimmt mich etwas nachdenklich. Es sollte meiner Meinung nicht so sein, dass wir uns erst mit einem an sich alle Menschen betreffenden Thema beschäftigen, wenn wir ein eigenes "Fukushima" im Hause haben. Dann nämlich ist das Geschrei groß, die Bevölkerung leidet, ist in Panik, wird verstrahlt und muss ihre Heimat verlassen.

Glauben Sie mir: Dann zählen solche Nichtigkeiten, wie sie hier mitunter diskutiert werden, nichts mehr. Ich glaube, dass es sinnvoller ist, jetzt, gerade wo es uns so gut, statt sich mit Nichtigkeiten beschäftigen, über die nunmal unzweifelhaft wichtigen Probleme unserer Tage zu diskutieren.
Peppone
03.04.2011, 12.26 Uhr
Ruhig Brauner (2.)
ist eine Metapher, angeblich aus der Walküre stammend, lieber Herr Schwarzberg. Die Bedeutung könnte man auch mit "Ball flach halten" ausdrücken. Das können die Fußballer aber besser erklären als ich. Hoffe, eine Ihrer Fragen ist damit beantwortet.

Zu meiner Behauptung:

Bei Punkt (2) geben Sie Herrn Patzelt selbst recht. Niemand hat dafür momentan ein Konzept.

Bei Punkt (3) vermixen Sie verteidigungspolitische Strategien mit Energiekonzepten. Natürlich haben Atomraketen im weitesten Sinne irgendwas mit Atom in Kraftwerken zu tun. Das hat Benzin und Öl, Erbsensuppe und Panzerstahl aber auch. Wer da Zusammenhänge konstruieren will, findet auch welche. Und Ihre "ganz rationale Abrüstung" bzw. deren Grund, die Hochrüstung, hat letztendlich zum Zusammenbruch des eisernen Vorhanges geführt.

Und nun zum Punkt (1), da besteht natürlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Tsunami und Gau in Fukushima. Man sollte aber trotzdem die Opfer der Naturkatastrophe nicht für populistische Aktionen benutzen. Das ist meine anonyme Meinung, ich hoffe Sie können damit leben. Wenn Sie für die Opfer demonstrieren würden, die ihre Heimat durch den Gau verloren hätten, wäre das für mich ok. Das tun Sie aber nur sekundär.

Noch ein Tipp: Nehmen Sie sich bitte selbst nicht zu wichtig. Ihr Klarnamen Gefordere hat nur Erfolg, wenn Sie es selbst konsequent durchziehen. Heute mit Klarnamen und morgen mit drei Nicks operieren funktioniert nicht, Herr Schwarzberg. Herr Seifert zieht das momentan durch und hat zumindest den Erfolg, dass niemand kommentiert. Wenn das Ihr Ziel ist, machen Sie es genauso, ob das im Interesse der Online-Zeitung ist müssen die Macher entscheiden.

Gruss und schönen Sonntag
Bodo Schwarzberg
03.04.2011, 14.01 Uhr
Lieber Herr Hubertus
Lieber Herr Hubertus,
nett, dass Sie noch einmal geschrieben haben.

Zu dem von Ihnen angesprochenen Punkt 2 von Herrn Patzelt:
Dass niemand für einen Atomausstieg ein Konzept hat, würde ich so nicht unterschreiben. Schließlich hat ja die Bundesregierung eines beschlossen. Und dass gerade sieben AKW stromseitig folgenlos vom Netz sind zeigt doch, dass es allen Unkenrufen der Industrie zum Trotz funktioniert.

zu Punkt 3:
Ich habe die Fukushima-Katastrophe mit verteidigungspolitischen Aspekten nicht "vermischt", weil sie etwaig thematisch zusammengehören könnten. Es ging doch Herrn Patzelt in seiner Äußerung in diesem Fall offenbar nicht um die Katastrophe selbst, sondern (vielleicht lesen Sie bitte noch einmal nach) um die "überhitzten Emotionen". Ich wollte am Beispiel Nato-Doppelbeschluss lediglich zeigen, das Emotionen sehr wohl zu späteren ganz rational getroffenen Entscheidungen führen können.
Wenn Sie möchten, schreibe ich Ihnen noch ein paar weitere Beispiele, die gar nichts mit Kernenergie zu tun haben. Es ging hier um das Verhältnis von rational zu emotional und nicht direkt um Fukushima.
Im Übrigen stimmt es schon, dass die Überrüstung zum Zusammenbruch des Ostblocks zumindest beigetragen hat. Dennoch verschwanden die Mittelstreckenrakketen aus den beiden deutschen
Staaten tatsächlich infolge von Abrüstungsverträgen noch vor diesem Zusammenbruch.

zu Ihrem "Tipp":
Was meinen Sie denn damit, ich nähme mich "wichtig"? Ich würde es anders formulieren: Ich halte viele Themen für "wichtig", die den einen oder anderen, zum Teil auch viele Menschen bewegen. Ich glaube, da ist die "Gewichtung" Ihrerseits nicht ganz zutreffend.
Zu den Klarnamen: Also da tut es mir leid: Da kann ich Ihnen nicht recht geben. Erstens würde ich die Zahl der Nicks nicht zur Bewertung der Beiträge hier heranziehen. Vielmehr denke ich, dass der Inhalt der Beiträge diskutiert werden sollte. Zudem ist es doch jedem freigestellt, wie viele Nicks der Betreffende bevorzugt. Ich verstehe nicht ganz, was Sie mir damit sagen wollen. Ich halte es für einen Gewinn an Glaubwürdigkeit des Schreibers, wenn er seinen echten Namen nennt. Das aber ist jedem selbst überlassen. Andere haben sich über die Nennung meines Klarnamens als erstes geäußert und nicht ich. Dass diese Sache für viele so eine große Bedeutung hat, könnte vielleicht daher kommen, dass sich die meisten hier zur Nennung ihres Klarnamens, aus welchen Gründen auch immer, nicht durchringen können. Warum der gelegentliche Wechsel zwischen Klarnamen und Nick wie Sie schreiben, nicht funktionieren soll, kann ich mir auch nicht erklären. Noch einmal: Der Inhalt sollte entscheiden.
Übrigens ist es mir egal, ob jemand meine Beiträge kommentiert oder eben nicht. Ich freue mich zwar über die Diskussionen hier. Aber ich könnte auch damit leben, wenn sich andere Leser nicht mehr motiviert fühlten, zu kommentieren.

Auch Ihnen noch einen schönen Sonntagnachmittag
Bodo Schwarzberg
Peppone
03.04.2011, 16.16 Uhr
Die Katze beißt sich in den Schwanz,
lieber Herr Schwarzberg.

Gehen Sie mal bitte davon aus, dass mir das Ausstiegskonzept der Regierung bekannt ist. Ich persönlich hätte sogar lieber das von Rot-Grün, vor der Laufzeitverlängerung. Hoffentlich schafft es Röttgen, sich da durchzusetzen.

Es ist mir vollkommen Latte, ob Sie hier als Harzspross,..., Schwarzberg oder sonstewas kommentieren, meine Meinung dazu kennen Sie. Ich kann sie hier nur noch mal wiederholen, man muss dazu stehen können was man schreibt, es muss Sinn ergeben. Scheiß egal ob mit Klarnamen oder mit Nick. Mich stört nur Ihre Doppelmoral.

Ich habe keinen Bock darauf, mich in endlosen Kreisdiskussionen ohne Neuigkeiten wiederzufinden, lieber Herr Schwarzberg. Deshalb klinke ich mich hier mal aus.

Wenn Sie der Meinung sind, dass die Folgen des Nato Doppelbeschlusses Ergebnis von emotionalen Entwicklungen sind, dann kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Es gab im letzten Jahrhundert kaum einen politischen Beschluss, der derart rational und zielführend getroffen wurde.
Bodo Schwarzberg
03.04.2011, 17.09 Uhr
Lieber Hubertus
Die Aussage, die Ihrer Einschätzung zum Thema Natodoppelbeschluss zugrundeliegt, entspricht so, wie Sie es schreiben, nicht ganz meinen Worten. Der Phase z.T. sehr emotionaler Auseinandersetzungen auf der Straße und zwischen den Politikern der Großmächte folgte eine Phase rationaler Verhandlungen. Der Druck, der sich durch Emotionen aufbaut, führt oft zum rationalen Nachdenken. Das heißt natürlich nicht, dass die Abrüstung in den 80-ern eine FOLGE der emotionsgeladenen Vorgänge war. Allerdings sorgten sie, wie oft in der Politik, ganz gewiss für einen gewissen Handlungsdruck. Dies vielleicht noch einmal zur Erklärung.
Peppone
03.04.2011, 17.36 Uhr
Nachbrenner
Herr Schwarzberg, sie gehen davon aus, das beim Doppelbeschluss irgend etwas aufgrund emotionaler Befindlichkeiten (Demos) zum Guten geführt hat. Es wurde aber nur deshalb miteinander verhandelt, weil der Osten diese Hochrüstung finanziell nicht mehr mit halten konnte!

Glauben sie wirklich daran, dass die Verhandlungen wegen der paar Proteste im Westen erfolgreich waren? Das hätte die Sowjets nicht mal gejuckt!
Bodo Schwarzberg
04.04.2011, 20.44 Uhr
Lieber Hubertus
Ich kann dazu wirklich nichts mehr sagen, weil ich alles zum Thema Ratio/Emotio geschrieben habe. Ich würde mich nur wiederholen. Lesen Sie es doch bitte noch einmal. Da finden Sie dann auch, dass ich nicht behauptet habe, dass die Demonstranten die Abrüstunng bewirkt haben, wie Sie mir unterstellen wollen.

Zeigen Sie mir bitte, wo ich so etwas geschrieben habe. Aber ich werde in diesem Forum jetzt nicht weiter antworten, denn ist alles gesagt. Außerdem hat diese Unterhaltung nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Es gibt noch viele andere Baustellen bei der NNZ und wie ich sehe, bin nicht nur ich hier regelmäßig präsent (worauf Sie mich neulich hinwiesen). Sie müssen sich auch zu allem und jedem äußern, unabhängig vom Inhalt. Stimmts?
Alberdt
05.04.2011, 22.38 Uhr
Meinungen sind verschieden ...
Das ist gut so ! Ich denke, man sollte zwei Dinge unterscheiden: Die Menschen, welche sich bereits seit längerem gegen die Nutzung der Atomkraft aussprechen, werden die Opfer des Erdbebens und der Flutwelle nicht instrumentalisieren müssen, denn die Opfer der Radioaktivität durch die infolge der Umweltkatastrophe geschehenen Reaktorkatastrophe zeigen sehr deutlich das menschliche Leid auf, das (zusätzlich) durch vermeintlich sichere Technik, die doch außer Kontrolle geriet, geschehen ist.

Der Mensch glaubt, die Natur beherrschen zu können, vermag es aber eben doch nicht (immer) ? Ich denke, die Unkalkulierbarkeit der Folgen und Fehlerintoleranz der Technik paaren sich gerade in der gegenwärtigen Nutzung der Atomenergie und potenzieren daher das Gefahrenmoment ins Extreme.

Daher ist das Nachdenken über einen Ausstieg aus dieser Technologie sicher angezeigt. Dieses sollte in einem vernünftigen temporalem Rahmenplan erfolgen, den es in Deutschland schon einmal gab. Das klare Signal daraus wird die Entwicklung neuer Technologien nur befördern und völlig neue Wirtschaftszweige hervorbringen.

Nur eines ist bei einer solchen Diskussion fehl am Platz, Polemik und die Versuchung, der auch die Hochtechnologienation Japan erlegen ist, zu sagen: unsere Situation ist eine andere, unsere Technik ist sicher.

Absolute Sicherheit gibt es wohl nicht ...
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