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Sa, 22:47 Uhr
09.03.2019
Nordhäuser demonstrierten in Leipzig

Therapeuten im Sturm der Politik

Erst wenn die letzte Praxis geschlossen wird und der letzte Therapeut einen neuen Job angenommen hat, stellen die Menschen fest, dass man Gesundheit nicht im Laden kaufen kann. Tausende Therapeuten aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter die Physiotherapie Silvio Krebs aus Nordhausen,...

Auch Silvio Krebs demonstrierte in Leipzig (Foto: privat) Auch Silvio Krebs demonstrierte in Leipzig (Foto: privat)
... machten sich bei stürmischen Wetter heute nach Leipzig auf, um ihren Forderungen nach einer leistungsgerechten Bezahlung, Abbauen der Bürokratie und einem Mitbestimmungsrecht in der Politik Ausdruck zu verleihen.

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Physiotherapeuten, Logopäden, Diätassistenten, Podologen und Ergotherapeuten marschierten lautstark von der Nikolaikirche zum alten Rathaus und führten einen Dialog mit mehreren Berufsverbänden und Politikern! Positiv festzustellen war, dass von jeder therapeutischen Berufsgruppe, ein Berufsverband vor Ort gewesen war.

Die Therapeuten kämpften mit dieser Demonstration natürlich auch für die Patienten, denn der Fachkräftemangel macht sich auch in dieser Branche deutlich bemerkbar und damit wird es in den nächsten Jahren zunehmend schwieriger als Patient zeitnah einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen.

Patienten den Zugang zu effektiver Therapie zu erleichtern, sollte ein primäres Ziel sein. Hier liegt ein riesiges Sparpotenzial für die Sozialkassen und das Gesundheitssystem. Die arbeitende Bevölkerung kommt schneller zum Arbeitsplatz zurück und ältere Menschen sind länger mobil und selbstständig in der häuslichen Umgebung, Operationen können verhindert werden und es müssen deutlich weniger Medikamente verordnet werden, um nur einige Punkte zu nennen.

Von einer angemessenen Vergütung für ihre wichtige Arbeit und einem Bürokratieabbau sind die Therapeuten jedoch sehr weit entfernt. Die anwesenden Politiker der Linken, Bündnis 90 / die Grünen und CDU betonten immer wieder, dass die Therapeuten laut bleiben müssen. Es werde mit dem geplanten Gesetzentwurf im Juli eine Verbesserung in Sicht kommen, jedoch gehen diese Veränderungen nicht weit genug und es braucht sehr lang um eingefahrene Strukturen aufzubrechen. Musikalisch wurde die Kundgebung von der Band "Krankenkasse" umrahmt.

Ein Traum der Vereinten Therapeuten (Interessenvereinigung), die diese Kundgebung organisierten, wäre es, dass irgendwann alle 300.000 Therapeuten als Säule im Gesundheitssystem angemessen behandelt werden und der Zugang zu notwendiger Therapie keine Frage vom Budget des Arztes ist.
Autor: red

Kommentare
Frankledig
10.03.2019, 05.51 Uhr
Sturmtherapeuten...
Sorry, ich hoffe ich kann noch zählen. Aber in Nordhausen gibt es gefühlte 1000 Physiotherapiepraxen. Und ich hab noch nicht gehört das eine davon verhungert wäre....
Physiotherapie-Krebs
10.03.2019, 10.38 Uhr
Danke für die Anmerkung, aber ...
In Nordhausen gibt es vorwiegend kleine therapeutische Praxen, da vor ca. zehn Jahren viele angestellte Therapeuten in die Selbstständigkeit gegangen sind. Zu dieser Zeit gab es sehr wenig Vollzeitstellen und der Verdienst war sehr gering. Seit her sind die Vergütungen, die die Krankenkassen für die Behandlungen bezahlen, minimal gestiegen. In vielen Städten Deutschlands sieht die Situation wesentlich kritischer aus. Dort sind Wartezeiten von mehreren Wochen bis Monaten auf einen Termin beim Therapeuten keine Seltenheit. Hausbesuche werden kaum noch angeboten, da die Hausbesuchspauschale der Krankenkassen,den Zeitaufwand und die Kilometer kaum decken. Wir Therapeuten, möchten nicht das Kind in den Brunnen fallen lassen!
Realist 1.0
10.03.2019, 14.45 Uhr
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