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Mi, 21:05 Uhr
11.12.2019
NNZ-BETRACHTUNG ZUM CDU-KREISPARTEITAG

Scheu vor klaren Kanten?

Nun schreibt die CDU schon selbst über ihren Kreisparteitag. nnz informierte unter „Eine Partei im Dialog“. Die Presse war nicht zugegen. Unerwünscht? Oder sollte es ein Angebot an Pressevertreter sein, ihnen einen geruhsamen Abend zu ermöglichen anstatt stundenlang Dialogen beizuwohnen? Mitnichten! Man wollte unter sich bleiben. Da lässt es sich besser Klartext reden, nicht für alle Ohren bestimmt. Kurz gehalten war der CDU-Artikel keineswegs. Im Gegenteil. Der Leser las und las und las … und erfuhr letztlich wenig...


Die Aussprache habe mit einer deutlichen Bitte an die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag geendet, sich zusammenzufinden zu einem Team, das persönliche Befindlichkeiten auch einmal zurückstellt, offen prüft und tragfähig entscheidet, in welcher Konstellation oder auch Koalition man am meisten für die Thüringerinnen und Thüringer erreichen könne. Welche Konstellation oder auch Koalition, bitteschön, könnte es denn werden? Was meinte denn der Kreisparteitag? Kein Wort darüber.

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Die Landtagswahl habe ihn demütig gemacht, war von Mike Mohring, Landeschef der CDU, zu hören. Wie denn auch. Klanglos in die Opposition wolle man aber nicht gehen, mitgestalten schon. Wohin und mit wem will man gehen? Mit der Linken? Bewahre uns Gott? Oder doch nicht? Oder will man doch Rot, Rot, Grün unter Ramelow tolerieren, zumal Schwarz-Grün nichts werden wird? Hat die „offene und konstruktive Diskussion“ auf dem Kreisparteitag eine Antwort gefunden?

Mit und für den Menschen wolle man gestalten, sie in die Gestaltung einbeziehen, auf sie zugehen, Ansprechpartner sein. Schön und gut, ein Anspruch, der auch so von anderen Parteien, einschließlich AfD, immer und immer wieder gepredigt wird. Was aber war auf dem Südharzer Parteitag von der Werteunion innerhalb der CDU zu hören? Die Werteunion, der auch Steffen Iffland angehört, ist immerhin der Meinung, der Bundesparteitag mit Annegret Kramp-Karrenbauer habe letztlich nur die Weichen für ein „Weiter so!“ gestellt. Das zumindest war vom Kreisvorsitzenden Steffen Romer zu hören. Was meinte der Kreisparteitag?

Iffland, Romer und Manfred Grund sind gestandene Christdemokraten, die ihre Zunge nicht hinter den Zähnen halten. Grund ging nicht vor der Kanzlerin 2015 in die Knie. Er widersprach, als diese alle Tore öffnete, letztlich die AfD erstarken, die CDU hingegen danach immer schwächer werden ließ. Iffland, Romer und Grund werden dem konservativen Flügel der Partei zugeordnet. Von Interesse für die Öffentlichkeit wäre es gewesen, darüber zu hören oder zu lesen. Immerhin tagte man von 17 bis 22 Uhr. Ein langer, interessanter und wichtiger Abend sei es gewesen. Was da offiziell der CDU-Kreisverband den Lesern vorsetzte, kann es doch nicht gewesen sein. Eine Partei im Dialog würde sich anders lesen.

Wie weiter in Thüringen? Welche Konstellation wäre für das Land und seine Menschen wünschenswert? Eine Minderheitsregierung kann nicht von Dauer sein. Ich wage mal einen kühnen Ausblick: Kanzlerin und CDU-Bundesvorsitzende geben grünes Licht für eine Koalition mit der Linken. Bodo bleibt Ministerpräsident, Mike wird Vize. Sage niemals nie. Schon von Adenauer wissen wir: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!
Kurt Frank
Autor: red

Kommentare
SeniorRepente
12.12.2019, 06.58 Uhr
CDU Bericht liest sich wie DDR Zeiten
Hier hat Kurt Frank recht, da sich der CDU Bericht vom eigenen Parteitag wie aus der DDR liest. Man wundert sich schon, über das Eigenlob und die schwammigen Passagen die nichts aussagen. Nach einem Neustart sieht das nicht aus.
W.Steputat
tannhäuser
12.12.2019, 08.16 Uhr
Einmal Blockpartei, immer Blockpartei.
Da sind inzwischen ihre ehemaligen Vorgesetzten aus der Nationalen Front, die zur Linken gehäutete SED, weiter, was die öffentliche Transparenz ihrer Veranstaltungen und innerparteiliche Kritik betrifft.
Rene Strube
12.12.2019, 10.14 Uhr
Der "unbeugsame" Herr Grund
Tatsächlich hören sich Verlautbarungen der Herren Iffland, Romer und Grund mitunter vernünftig an.
Aber insbesondere bei Herrn Grund handelt es sich offenbar um eine gespaltene Persönlichkeit.
Bei Auftritten in Thüringen redet er mitunter vernünftig, zum Beispiel wenn es um die verheerende "Flüchtlingspolitik" oder die für thüringer Unternehmen schädlichen Russlandsanktionen geht.
In Berlin angekommen sind seine Bedenken stets vergessen und bei Abstimmungen kann sich seine Kanzlerin auf ihn verlassen.
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