Die neue Doppelspitze der Nordthüringer Volksbank, Peter Herbst und Marco Schmidt, stellte am Nachmittag die wichtigsten Kennzahlen der Bank für das zurückliegende Jahr im Überblick vor...

Das leitende Trio der Nordthüringer Volksbank (Foto: privat) Es geht außerhalb der Volksbank auch leger. Von links: Marco Schmidt, Kathrin Stürmer und Peter Herbst

„Das zurückliegende Jahr war ein solides Geschäftsjahr für uns“ bilanzierten die beiden Vorstände Peter Herbst und Marco Schmidt, der im letzten Jahr zum Vorstand der Nordthüringer Volksbank berufen wurde.

Der Heldrunger Marco Schmidt begann seine Laufbahn zum Vorstand als Auszubildender bei Nordthüringer Volksbank und qualifizierte sich weiter bis zum Vorstand. Dass Marco Schmidt durch und durch ein Volksbänker ist und mit der Region stark verwurzelt ist, zeigt sich unter anderem in seinem Engagement im Handwerker- und Gewerbeverein von Bad Frankenhausen und in verschiedenen Gremien.

Die Nordthüringer Volksbank hat 2019 ihr Kreditgeschäft in der Region weiter ausgebaut. „Auch im zunehmend schwierigen Zinsumfeld stehen wir unseren Kundinnen und Kunden als zuverlässige Finanzpartner - wie gewohnt - zur Seite“, unterstreicht Vorstandsmitglied Peter Herbst. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stelle eine stetig steigende Herausforderung dar.

„Sie belastet die Sparerinnen und Sparer, erhöht die Gefahr von Spekulationsblasen am Finanzmarkt und wirkt sich – wie ökonomische Studien zeigen – langfristig negativ auf die gesamte Volkswirtschaft aus“, so Peter Herbst.

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 29 Millionen Euro auf jetzt 760 Millionen Euro. Wirtschaftlich zeige sich die Nordthüringer Volksbank weiter stark. Die Rücklagen der Bank seien stabil. Das gesamte betreute Kundenvolumen – dieser Wert beinhalte neben den in der Bilanz festgeschriebenen Geschäften das gesamte Volumen aller Kreditgeschäfte und Einlagen der Mitglieder und Kunden – stieg auf 1.195 Millionen Euro. Viele Kunden würden darüber hinaus die genossenschaftlichen Finanzprodukte der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der R+V Versicherung, der DZ Bank und der Union Investment AG nutzen.

Hohes Kundenvertrauen: Einlagen und Kredite nehmen weiter zu
Bei den Kundenkrediten verzeichnete die Bank ein Wachstum von 35 Millionen Euro. Das gesamte Kreditvolumen belief sich auf 308 Millionen Euro. Der anhaltende Boom bei Wohnimmobilien 2019 hatte zur Folge, dass die Kreditausreichungen der Nordthüringer Volksbank an private Kundinnen und Kunden zunahmen.

Darüber hinaus erhöhte sich das Volumen der Kredite, die die Genossenschaftsbank an Partnerinstitute der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Zudem vermittelte die Nordthüringer Volksbank zinsgünstige Darlehen der KfW an Privat- und Unternehmenskunden. Aufgrund der Investitionstätigkeit der heimischen Wirtschaft stieg auch der Bestand an Unternehmenskrediten. Die in der Bilanz eingestellten Einlagen der Kunden stiegen auf 588 Millionen Euro.

Großer Beliebtheit erfreuten sich Anlagen in Wertpapieren, Investmentfonds und Versicherungen. Das zeige sich bei den Summen, die die Kundinnen und Kunden in Wertpapierdepots und bei genossenschaftlichen Partnerinstituten wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V-Versicherung angelegt haben. „Bei so niedrigen Zinsen, wie wir sie im Moment haben, ist es besonders wichtig, auf ertragsstärkere Anlageformen wie Fonds zu setzen und nicht die gesamten Ersparnisse auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto zu belassen“, betont Peter Herbst.

Auch Gold spielt beim Thema Geldanlage eine Rolle. Gerade in Krisenzeiten haben Sachwerte gegenüber Papierwerten immer eine solide Basis. Eines ist klar: Eine Unze Gold wird immer 31,1 Gramm wiegen und immer einen gewissen Wert haben.

Grundsätzlich gelte jedoch: Jede Anlageform hat ihren Reiz mit eigenen Chancen, aber auch mit eigenen Risiken. Dies macht die persönliche Entscheidung nach der für sich richtigen Anlage alles andere als leicht. Dank der engen Zusammenarbeit im genossenschaftlichen Verbund können die Volksbanker ihren Kunden im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis sowie im Landkreis Sömmerda sehr gute Möglichkeiten bieten, breit gestreut am Kapitalmarkt zu investieren.

Für die Region
Dass die Nordthüringer Volksbank der Region verpflichtet fühlt, macht sich darüber hinaus auch durch die Unterstützung für örtliche Vereine und Initiativen deutlich. Im Jahr 2019 konnte die Bank mit über 115.000 Euro vielfältige Unterstützung in allen 3 Landkreisen leisten, zum Beispiel die Tafeln, das Kindeshospiz, den Laufcup Nordthüringer Volksbank, Kyffhäuserberglaufverein. Auch Kindergärten und Schulen in der drei Landkreisen wurde unter die sprichwörtlichen Arme gegriffen. Insbesondere war die Bank Sponsor der Street-Food-Meile beim Thüringentag 2019 in Sömmerda. Außerdem beteiligte sich die Bank am bundesweiten Wettbewerb „Sterne des Sports“ mit dem Deutschen Olympischen Sportbund. Einen Förderpreis bei den „Sternen des Sports“ erhielt der LV Altstadt 98 Nordhausen.

Auch als Steuerzahler leistet die Bank einen relevanten Beitrag für die Region und darüber hinaus. 2019 zahlte die Nordthüringer Volksbank 3,2 Millionen Euro Steuern, davon 1,8 Millionen Euro Gewerbesteuer.

Rund 17.000 Mitglieder und Anteilseigner zählt die Bank. Hierfür erhalten die Mitglieder eine Dividende auf ihre gezeichneten Geschäftsanteile, die von der Vertreterversammlung beschlossen wird. Auch die Bank ist seit Dezember 2019 Mitglied bei der Helmetal-Genossenschaft und hat einige Anteile erworben. Mit der Mitgliedschaft möchte die Bank über das reine Finanzgeschäft hinaus den Ausbau erneuerbarer Energien in der Region unterstützen und weiter ausbauen. Die Bank geht nun als Mitglied der Helmetal-Genossenschaft gemeinsam den Weg in eine erneuerbare Energiezukunft.

Das Team
Eine bedeutsame Rolle spielt die Bank als Arbeitgeber und Ausbilder. Aktuell sind 134 Mitarbeiter, darunter elf Auszubildende bei der Nordthüringer Volksbank beschäftigt. Als Genossenschaftsbank sehe man die Ausbildung junger motivierter Menschen als eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft. Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien das Fundament für eine gute und qualifizierte Beratung der Mitglieder und Kunden, so Herbst. Die jungen Nachwuchskräfte können sich auf eine moderne und interessante, aber auch anspruchsvolle Ausbildung freuen.

Angesichts des demographischen Wandels wird es immer wichtiger, rechtzeitig in qualifizierten Nachwuchs zu investieren und in der Region als attraktiver Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Allen auslernenden Auszubildenden wurde ein Arbeitsvertrag nach Ihrer Ausbildung angeboten. Auch in Zukunft haben die Auszubildenden gute Chancen auf die Übernahme in ein festes Beschäftigungsverhältnis.

Aktuell sind elf Auszubildende bei der Bank und es dürfen gern noch mehr werden. So kann man sich auch jetzt noch für den Ausbildungsbeginn im August 2020 bewerben. Mit diesem wird auch die neue Ausbildungsordnung für die „Banker“ umgesetzt und die Azubis erlernen dann das neue modernisierte und an die digitalen Kundenbedürfnisse angepasste Berufsbild einer Bankkauffrau und Bankkaufmannes. Informationen darüber erhält man von der regionalen „Next-Botschafterin, dem Next-Portal sowie der Internetseite www.nt-vb.de

Welt der Banken und Filialen verändert sich
Zugleich bleiben die Filialen wichtig für die Genossenschaftsbank und von hoher Bedeutung. Sie bauen eine Brücke zwischen digitaler Welt und Heimat. Das heißt aber natürlich auch, dass moderne Technik, einfache und schnelle Prozesse und eine Vielzahl von Produkten zur Verfügung zu stellen sind, und auf veränderte Alltagsgewohnheiten reagiert werde. "Deswegen investieren wir gemeinsam mit unserer Genossenschaftlichen FinanzGruppe intensiv in die Weiterentwicklung unserer online und über mobile Geräte bereitgestellten Dienstleistungen", sagt Vorstand Peter Herbst.

Das Thema Schließung Filiale/SB-Filiale ist stark mit Emotionen besetzt, was die Nordthüringer Volksbank verstehen kann. Ende 2019 wurde die SB-Filiale in Ringleben geschlossen.

Auf die Zukunft bauen
Mit dem Umbau von den Filialen Artern und Ebeleben setze das regionale Kreditinstitut auch weiterhin auf Präsenz vor Ort. Dafür nahm die Bank Geld in die Hand und investierte in moderne Beratungsbüros und neue Technik. Der Bankbetrieb verlief während der Umbaumaßnahmen nicht immer reibungslos. Dafür bedankt sich die Bank bei den Kunden für deren Verständnis. Die Filialen seien weiterhin eine wichtige Verbindung zu den Mitgliedern und Kunden.