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Sa, 18:16 Uhr
03.04.2021
nnz-doku:

Bundespräsident zur Pandemie

An diesem Ostersamstag wendet sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands im Zeichen der Corona-Pandemie. Sein Credo: Wir müssen zusammenhalten...


"Guten Abend Ihnen allen an diesem zweiten Ostern in der Pandemie.

Vor einem Jahr hatten wir uns aufs nächste Ostern gefreut, auf einen Frühling ohne Pandemie. Aber unsere Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, die dritte Welle trifft uns gerade mit aller Härte.
Ich weiß, nach 13 Monaten helfen Durchhalteparolen nicht weiter. All die Appelle zu Geduld und Vernunft und Disziplin werden stumpf in diesen zermürbenden Zeiten.

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Ein Gefühl von Ohnmacht und Frust macht sich breit, und so kommt zu den Sorgen über Gesundheit, Schule, Arbeit, Wirtschaft eine weitere Dimension hinzu: eine Krise des Vertrauens. Vor allem deshalb wende ich mich heute an Sie. Vertrauen – das beruht in einer Demokratie auf einer sehr fragilen Übereinkunft zwischen den Bürgern und ihrem Staat: Du, Staat, tust Deinen Teil; ich Bürger tue meinen.

Ich weiß: Sie, die Bürgerinnen und Bürger, tun in dieser historischen Krise Ihren Teil! Sie leisten viel, und Sie verzichten auf viel. Bei manchen geht es im Lockdown längst nicht mehr um verlorenes Einkommen, es geht um die blanke Existenz. Umso mehr verstehe ich die Ungeduld, den Frust über die Rückschläge der vergangenen Monate. Es ist viel getan worden, auch viel gelungen. Trotzdem: Es gab Fehler – beim Testen, beim Impfen, bei digitalen Lösungen.

Die Pandemie hält unserem Land den Spiegel vor: der Hang zum Alles-regeln-Wollen, unsere Angst vorm Risiko, das Hin-und-Herschieben von Verantwortung. Wie wir das ändern und wie wir auch unsere Institutionen krisentauglicher machen, all das wird aufzuarbeiten sein. Jetzt aber sind wir mitten in der dritten Welle! Und jetzt braucht es alle Kraft von allen Seiten, um sie zu brechen.

Die nächsten Wochen werden noch einmal herbe Einschränkungen fordern, das wissen Sie so gut wie ich. Umgekehrt will ich Ihnen versichern: So wie die Pandemie Ihnen viel abverlangt, so dürfen Sie auch viel von der Politik verlangen. Ihre Erwartung an die Regierenden ist klar: Rauft euch zusammen!
Natürlich gibt es nicht den einen Königsweg heraus aus der Pandemie. Und deshalb braucht es den politischen Streit – aber der Streit darf nicht zum Selbstzweck werden. Bund oder Land, Partei oder Koalition, Umfragen rauf oder runter, das darf jetzt nicht die Hauptrolle spielen! Wir brauchen Klarheit und Entschiedenheit, wir brauchen verständliche und pragmatische Regelungen, damit die Menschen Orientierung haben, damit dieses Land wieder das aus sich herausholen kann, was in ihm steckt.

Doch seien wir ehrlich. Rauft euch zusammen! – das ist berechtigt, aber es reicht nicht. Raufen wir uns alle zusammen, liebe Landsleute! Holen wir raus, was in uns steckt! Empören wir uns nicht nur über die anderen oder über die da oben. Zeigen wir doch nicht ständig, was nicht geht, sondern dass es geht, wenn alle ihren Teil tun. Das ist mir wichtig, wenn ich von Vertrauen spreche. Denn am Ende ist Vertrauen in der Demokratie nichts anderes als dies: uns selbst vertrauen!

Und dafür haben wir jeden Grund. In Rekordzeit wurden Impfstoffe entwickelt – ganz wesentlich hier in Deutschland. Jetzt geht es weiter: Die Impfstofflieferungen ziehen in den kommenden Wochen kräftig an, die Produktion in Europa wird ausgebaut, die Hausärzte steigen jetzt ins Impfen ein. Ich habe vorgestern meine erste Impfung erhalten, und ich vertraue allen – ich betone: allen – in Deutschland zugelassenen Impfstoffen. Das Impfen ist der wichtigste Schritt auf unserem Weg aus der Pandemie – also nutzen Sie die Möglichkeiten! Machen Sie mit!

Leider ist der Weg länger als erhofft. Nicht nur für uns – viele unserer Nachbarn trifft es sogar noch deutlich härter. Manch andere sind weiter als wir. Am Ziel jedenfalls ist noch keiner. Und Bilanz sollten wir erst am Ende ziehen.

Wissen Sie noch? Vor einigen Monaten, nach der ersten Welle, da wollten wir uns schon mit Genugtuung als Pandemieweltmeister sehen. Und heute? Das glatte Gegenteil. Heute überbieten wir uns geradezu in Schwarzmalerei. Ich frage mich: Warum muss es in Deutschland eigentlich immer der Superlativ sein – himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt?

Die Wahrheit ist: Wir sind nicht Pandemieweltmeister, wir sind aber auch nicht Totalversager. Sondern wir sind die Bundesrepublik Deutschland. Wir zweifeln viel, aber wir können auch viel! Und aufs Können, nicht aufs Zweifeln, kommt es jetzt an.

Wir leben zusammen in diesem Land, und wir wollen gemeinsam eine gute Zukunft. Also: Haben wir doch Vertrauen in uns, und geben wir acht aufeinander!
Liebe Landsleute, für Christen bedeutet Ostern die Gewissheit, dass der Tod und das Bedrückende nicht das letzte Wort haben – und ein Fest der Hoffnung soll es für alle Menschen in unserem Lande sein. Zu dieser Hoffnung haben wir guten Grund. Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest."
Autor: psg

Kommentare
Checker
03.04.2021, 18.30 Uhr
Bundespräsident zur Pandemie...
Verschont uns langsam mit eurem verlogenen Geschwätz und macht gefälligst das wofür ihr von unseren Steuergeldern bezahlt werdet.
geloescht 20210614
03.04.2021, 18.53 Uhr
Was Steinmeier sagt
"aber wir können auch viel! Und aufs Können, nicht aufs Zweifeln, kommt es jetzt an."

Ich frage mich was wir ausser gewaltige Schulden anhäufen und Existenzen vernichten sonst noch Können?
Den Virus scheint es ja in Deutschland zu gefallen wenn man jeden Tag die Fallzahlen hört.
Die geimpften älteren Personen in den Heimen dürfen noch nicht mal gemeinsam zu Mittag essen.
Was bringt denn dann impfen überhaupt?
Das war doch bisher eine ganz schwache Leistung was man für ein tolles Gehalt so abliefert.
Schon wenn ich an den Gründonnerstag denke muss man ja zweifeln.
Ich möchte nicht aussprechen an was !
grobschmied56
03.04.2021, 21.35 Uhr
Was will man denn...
... von einem Menschen erwarten, der die Israelis (die Impf-Weltmeister) drüber belehrt, wie man des Holocaust würdig gedenkt und der vor den schlimmsten Feinden der Juden, den iranischen Mullahs regelrecht katzbuckelt?
Halssteckenbleib
03.04.2021, 21.50 Uhr
Also immer wenn
ich diesen Mann sehe muss ich grinsen.Bei soviel Hingabe und Mitgefühl müsste er schon lange ein Nervenwrack sein.Der Mann ist ja so furchtbar mitfühlend das ich es beim besten Willen nicht glauben kann was er verzählt.Sorry!
DonaldT
04.04.2021, 07.06 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert.
Jäger53
04.04.2021, 08.18 Uhr
Lieber Herr Steinmeier
Leider haben Sie uns nicht alles gesagt, denn so eben habe ich im Internet gelesen das sich aus deutscher Sicht gerade das Super-Virus bildet und Deutschland fest im Blick hat, schreibt die
Süddeutsche Zeitung. Da werden wohl alle Ihre Durchhalte Parolen erledigt sein. Danke für nichts.
Rosi21
04.04.2021, 09.00 Uhr
Werter Herr Steinmeier,
vielen Dank für die aufmunternden Worte zu den Osterfeiertagen!
Aber halt - "Feiertage" - ist wohl doch das falsche Wort - hat ja mit feiern nichts mehr zu tun. Die Fallzahlen, Inzidenzwerte, Todeszahlen und Neuinfektionen fehlen noch, oder sind noch nicht ausgewürfelt.
Ich wünschen allen Lesern schöne Ostern!
Rob2000
04.04.2021, 10.17 Uhr
Ob die
Herrschaften auch zu Ostern alleine sind und ihre corona regeln einhalten? Wäre mal interessant sowas zu erfahren, aber ich denke mal...die Hälfte der verlogen Bande wird wohl gegen ihre eigenen Regeln verstoßen.
Den sein geschwafel kann man beim besten Willen auch nicht mehr hören, in meinen Augen ist der und viele andere in der Politik nur sau teure deko fürn steuerzahler...Kosten kohle,hat kein Nutzen, bringt kein Nutzen...
harzwj
04.04.2021, 10.48 Uhr
Herr Steinmeier...
hat es wenigstens fertig gebracht in seinem "Redebeitrag" zwei mal den Begriff "Landsleute" in den Mund zu nehmen. Das fand ich sehr erfrischend.
Wen er wohl damit gemeint hat?
Frohe Ostern und bleiben Sie alle schön gesund.
Wolfgang Jörgens
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