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Do, 17:00 Uhr
26.08.2021
Zukünftige Ministerin auf Arbeitsbesuch

Wie geht es weiter mit dem Schwesternheim?

Erst sollte das alte „Schwesternheim“ am Ossietzky-Hof in Nordhausen Nord saniert werden, so modern wie eben möglich, energetisch und Klimaneutral. Wirtschaftlich sei das nicht zu machen, hieß es dann, es bleibe nur der Abriss. Nun soll es ein Neubau in Holz werden, ob und wie das Angesichts explodierender Baupreise klappen kann, darüber beriet man heute mit einer zukünftigen Ministerin…

Das Schwesternheim soll einem Ersatzbau aus Holz weichen (Foto: agl) Das Schwesternheim soll einem Ersatzbau aus Holz weichen (Foto: agl)

Das man sich mit der Sanierung des Ossietzky-Quartiers in Nordhausen Nord ein ambitioniertes Projekt vorgenommen hatte, das war der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft wohl schon klar als man die ersten Pläne für das „IBA“-Projekt entwarf. „IBA“ ist das Kürzel der internationalen Bauausstellung und die hat im Freistaat bis 2023 eine ganze Reihe an Sanierungs- und Forschungsprojekten angestoßen, fünf davon allein in Nordhausen.

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Einen Zuschlag bekam auch die SWG 2018 für den komplexen Umbau eines ganzen Wohnquartiers. Für das Wohnungsunternehmen sei das bis heute Neuland, sagt SWG-Chefin Inge Klaan am Vormittag. Man saniere nicht einfach nur ein paar Gebäude, das Konzept sieht vor das sich die einzelnen Teile des Ganzen in ihrer Funktion ergänzen. Die PV Anlage auf dem Dach des einen Gebäudes speißt die Wärmepumpe im nächsten Haus, etc., etc., und das bitte alles so, dass die Betriebskosten in Summe sozial verträglich bezahlbar bleiben und das Quartier insgesamt den Ansprüchen des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht wird. Im Kern geht es um die Frage, wie die Zukunft des Städtebaus aussehen kann und ob die gedachten Ansätze in der Praxis funktionieren und dabei auch wirtschaftlich sind. Wenn man den Klimaschutz am Bau ernst nehmen wolle, müsse man vieles gemeinsam denken, so Inge Klaan.

Die Wirtschaftlichkeit war es dann aber auch, die dem Projekt einen ersten Dämpfer verpasste. Eine Sanierung des alten „Schwesternheim“, dass wie die beiden anderen Gebäude im Bestand umgebaut werden sollte, würde sich nicht rechnen, teilte die SWG vor rund einem Jahr mit, stattdessen prüfe man einen Neubau in Holzbauweise.

Ministerin in spe auf Rundreise, v.l.: Oberbürgermeister Kai Buchmann, IBA Geschäftsführerin Dr. Martina Doehler-Behzadi, Staatssekretärin Susanna Karawanskij und SWG Chefin Inge Klaan (Foto: agl) Ministerin in spe auf Rundreise, v.l.: Oberbürgermeister Kai Buchmann, IBA Geschäftsführerin Dr. Martina Doehler-Behzadi, Staatssekretärin Susanna Karawanskij und SWG Chefin Inge Klaan (Foto: agl)

Diese Planungen sind inzwischen konkreter aber auch schwieriger geworden. Auf der einen Seite steht die Komplexität des gesamten Projektes, auf der anderen die regelrechte Explosion der Baupreise in den letzten Monaten, die auf die Kalkulation schlägt. Die SWG braucht mehr Fördermittel, um die Pläne umsetzen zu können. Wo die herkommen könnten, dazu sprach man heute mit Susanna Karawanskij. Die ist zum Zeitpunkt des Gesprächs am Vormittag noch zuständige Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur, die zweite Reihe in der politischen Rangliste Erfurts. Wenige Stunden später wird man in der Landeshauptstadt bekannt geben, dass die Staatssekretärin das Ministerium an der Spitze übernehmen wird. Ob man das in Nordhausen heute Vormittag schon wusste? In jedem Fall hat man sich mit der richtigen Ansprechpartnerin unterhalten, wenn es um zukünftige Finanzierungsfragen geht.

Man habe eine „leidenschaftliche Diskussion“ geführt, sagt Karawanskij, es brauche Projekte, die eine gewissen Reife haben um sich mit Fragen zu befassen, die man so bisher noch nicht stellen musste. Interesse habe das Ministerium an dem Projekt, gerade mit Blick auf die „Wertschöpfungskette Holz“. „Einfach kann jeder“, sekundiert SWG-Chefin Klaan, man habe „die Grenzen der Debatte“ ausgelotet. Es gehe um Fragen des Mietrechts, um gesetzliche Anforderungen an neue Bauten und die Komplexität des Baus, viele Dinge also, die man vor Ort besser besprechen können als „auf dem Papier“. Im Kern wird es aber wohl ums liebe Geld gegangen sein, genauer um die Frage aus welchem Topf man noch Fördermittel ziehen kann.

Klare Worte zum Stand der Dinge wollten sich beide Damen nicht entlocken lassen, ein konkretes Ergebnis gab es heute nicht. Ob sie Nordhausen in diesem Jahr noch einmal mit einem Scheck beehren werde, konnte die Ministerin in spe nicht sagen, man habe aber weitere Gespräche vereinbart. Sicher ist nur, dass der Abriss des Schwesternheims noch 2021 kommen wird. Wie es danach mit dem Areal weiter geht, scheint zumindest für den Moment, in der Schwebe zu stehen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Kontrapost
26.08.2021, 17.08 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verhalten Sie sich bitte höflich gegenüber Anderen.
Flitzpiepe
26.08.2021, 17.10 Uhr
Nur eine Entscheidung
wäre ökologisch und nachhaltig:
Den bestehenden Bau sanieren und es bei kleinen Wohnungen belassen.
Ein Abriss und Neubau ist für mich nicht vermittelbar und sollte auf keinen Fall gefördert werden.
Schon das Fällen der Bäume ist eine Frechheit gewesen.
Danke für nichts, Frau Klaan!
ndhmann
26.08.2021, 17.58 Uhr
Neue Ministerin?
Susanna Karawanskij neue Ministerin für Infrastruktur!?
Für welche neue verantwortungsvolle ,,Aufgabe" hat sich denn der bisherige Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft Benjamin Immanuel Hoff auf Grund herausragender Leistungen empfohlen? Oder teilt man sich jetzt dieses Ministerium.......nach dem Motto ,,aus eins mach zwei"?!
Sollte das so sein, dann nutzt unsere Minderheitsregierung ihre längere Amtszeit sehr intensiv zum Wohle aller Thüringer. Wollte man deshalb keine Neuwahl im Sep, weil noch nicht alle mit dem entsprechenden Posten versorgt waren?
toni
26.08.2021, 19.01 Uhr
Und mit der Scheinheiligkeit...
...der Insektenhotels kann sie den Schaden, den sie mit dem Fällen der Bäume angerichtet hat, nicht im geringsten wieder gutmachen! Insekten leben nur dort, wo sie noch echten Lebensraum und blühende Pflanzen finden. Mit ein bisschen gutem Willen wäre so Vieles auch in der Stadt möglich.
Halssteckenbleib
26.08.2021, 20.09 Uhr
Mit ein bisschen
guten Willen wäre so vieles... ?Viel zuuu billig. Teuer viel besser.Insekten egal...die finden schon was.Hauptsache die Gewinne sprudeln.Klimawandel ist Schuld.....
Wildcat
26.08.2021, 20.24 Uhr
Steuergelder für Prestigprojekte ?!
Wie schon in der Vergangenheit wird hier mit allem Nachdruck durch Frau Klaan daran gearbeitet ein eigenes Prestige- und Wunschobjekt entgegen aller Unwägbarkeiten und Wiederstände umzusetzen.
Erst im vergangen Jahr wurden in der Straße zum Gumpetal zwei unökologische Mehrfamilienhäuser (Wohnblocks) errichtet. Ohne Berücksichtigung der Einbindung erneuerbarer Energie und ohne vorhandenen Bebauungsplan mussten Fakten geschaffen werden.
Nun geht es weiter !!! Erst fällt man ganz schnell die Bäume bevor man mit dem Ñaturschutzrechte in Konflikt kommt, dann erklärt man die Sanierung als unrentabel und nun will man auch noch viele Zuschüsse vom Freistaat haben um eigene Projekte umzusetzen.
Mal Hand auf Herz. Vielleicht ist es ja am ökologisch wertvollsten wenn man nach Abriss des Gebäudes eine schön gestaltete Grünfläche mit Bäume etc. für die Bewohner des Stadtteils Nordhausen-Nord schafft. Es gibt schließlich genügend freie Wohnungen in Nordhausen. Eine weitere städtebauliche Verdichtung braucht man in Nordhausen-Nord nicht.
Unsere neue Ministerin sollte das Geld lieber in die Infrastrukturförderung unsere Schulen investieren.
osmosemike
26.08.2021, 20.54 Uhr
Neubau kann niemals Klimafreundlich sein
Wie ein anderer Kommentator bereits schrieb ist es aus Klimaschutzgründen niemals richtig was " altes" weg zu reissen und was neues hinzustellen. Der ganze abriss hätte schon einen enormen Co2 Fussabdruck und der Neubau ebenso. Bis dass wieder drinn ist, ist das "neue" Gebäude wieder Renovierungsbedürftig.
Es ist einfach scheinheilich was uns vorgegaukelt wird. Wer es tatsächlich ernst meint zum Thema Klima und Nachhaltigkeit würde sowas nicht fördern.
Honsteiner
26.08.2021, 21.05 Uhr
Ehemaliges Schwesternwohnheim für Studenten
Abriss und Neubau in jetziger Zeit ist niemals günstiger oder gar kostendeckend. Ich verstehe nicht, warum das Gebäude nicht für Studenten der Hochschule oder Auszubildende des SHK vermietet werden kann. Diese haben meist kein Fahrzeug und das spielt der Parkplatznot da oben positiv in die Hände. An unserer Hochschule könnten mehr studieren, finden aber keine kleinen Wohnungen, der Zuschnitt von um die 30m² ist optimal.

Für mich wäre klare, Gebäude erhalten, sanieren und mit Studenten beziehen. Das wäre ein Gewinn!
Kitty Kat
27.08.2021, 07.00 Uhr
Das politische Gesülze immer...
...nix anderes wie wenn früher ein SED- Heini aus Erfurt angereist ist. Viel Gesabbel ohne was zu sagen und ein buntes Bildchen für die Zeitung. So viel hat sich gar nicht geändert *lol*
Jäger53
27.08.2021, 07.41 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verhalten Sie sich bitte höflich gegenüber Anderen.
eller
27.08.2021, 08.40 Uhr
Parkplätze
werden es sicher. Weniger Kosten und neue Bäume haben auch noch Platz.
Saebelzahntiger
27.08.2021, 10.44 Uhr
Ein Bild(Lageplan) mit Vorher und Nachher, soll mehr als tausend Worte aussagen??!
...und ja so soll es dannach aussehen. Das ist der Plan und den stellen wir mal hier ein, um auch die Anwohner- und Bürgermeinung angemessen bei der Stadtplanung berücksichtigen zu können.
Ja, es ist Arbeit aber unsere Bürger sind es uns wert.
Nur mal als Werbevorschlag für ein offensichtlich sehr umstrittenes Projekt.
Damit sich hier nicht noch eine Hausbesetzerszene entwickelt.;-))
Kontrapost
26.09.2021, 17.41 Uhr
SWG hat auch folgendes Kompliment verdient
... für die jetzt neu sanierten Wohnungen rechts (Ostseite) entlang der oberen Stolberger Straße (Aueblick) hinter dem ehemaligen "Klohäuschen" in Richtung "Schöne Aussicht" Eine mit Ocker sehr gelungene Farbgebung und eine allgemein sehr schöne Fassadengestaltung. Es gibt noch echte "Lichtblicke" in Nordhausen. Diese Wohnblock gehören definitiv dazu.
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