eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 17:15 Uhr
05.10.2021
1. Sinfoniekonzert der Spielzeit 2021/22

"Endlich wieder"

„Endlich wieder“…..so die Begrüßungsworte der Musikdramaturgin Dr. Katrin Stöck zur Einführung in das 1. Sinfoniekonzert der neuen Spielzeit im Theater Nordhausen. Im Publikum saß auch Christel Laude und hörte aufmerksam zu...

1. Sinfoniekonzert dieser Spielzeit (Foto: Ch. Laude) 1. Sinfoniekonzert dieser Spielzeit (Foto: Ch. Laude)
Endlich wieder Sinfoniekonzerte, endlich wieder Musik live vom Loh-Orchester gespielt, endlich wieder vertraute Gesichter des Konzertpublikums, die sich zwar noch maskiert und mit coronabedingten Sicherheitsabständen im großen Theatersaal einfanden. Aber die Stimmung war gut, die Erwartungen hoch, und die wurden zur Zufriedenheit aller erfüllt.

Anzeige symplr
Das Konzert stand unter dem verheißungsvollen Motto „Wiener Viergestirn“, es führte musikalisch nach Wien in die Zeit der Klassik und Moderne.

Zu Beginn erklang die Ouvertüre zu einer Oper von Joseph Haydn, freudig und dynamisch ausgewogen interpretiert vom Loh- Orchester. Die Leitung des Orchesters lag diesmal nicht, wie sonst üblich, mittels Taktstock in den Händen des Dirigenten. Timo Keller, er ist Leiter und Konzertmeister der Academy of St Martin in the Fiels und in der jetzigen Spielzeit Artist in Resonance in Nordhausen, führte die Musiker vom Platz des 1. Konzertmeisters aus. Damit bediente er eine alte Dirigierpraxis, die zur Zeit der Wiener Klassiker durchaus noch üblich war. Er erwies sich vom ersten Ton an als exzellenter Geigenvirtuose und hatte das Orchester voll im Griff.

Im folgenden Musikwerk des Abends, dem Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 von Wolfgang Amadeus Mozart, spielte Timo Keller den anspruchsvollen Solopart selbst und leitete auch hier von seiner Geige aus das Orchester. Das Orchester wiederum sah sich vor ganz neuen Herausforderungen des Musizierens, die hohe Ansprüche an das Zusammenspiel, an die Interpretation, an die Gestaltung und Ausstrahlung stellt, und dabei mehr in der Persönlichkeit des jeweiligen Musikers liegt.

Timo Keller ist in Wien aufgewachsen und hat dadurch natürlich eine sehr enge Beziehung zu dieser Stadt und ihrer Kulturgeschichte, insbesondere zur Musik. Ein echter Wiener ist auch Christoph Ehrenfellner, dem Nordhäuser Publikum als Artist in Residence bereits bekannt.

Die Musik führte die beiden ehemaligen Studienkollegen und heutigen Freunde am Konzertabend im Theater Nordhausen zusammen.
Ehrenfellner komponierte die Kadenzen für Mozarts Violinkonzert, die Keller spielte. Unter Timo Kellers Leitung stand die zweite Uraufführung des Konzertstückes für Violine und Orchester „Wiener G’schichten“ von Christoph Ehrenfellner. Damit ist der Vierte der Wiener Komponisten genannt.

Auf die Frage, wie sich Ehrenfellner selbst im „Wiener Viergestirn“ (Motto des Konzertes) einordnet, spricht nicht Überheblichkeit oder das Ansinnen, sich in die Reihe der drei Klassiker „einzuschleichen“, sondern Verehrung und Demut ihnen gegenüber und die Möglichkeit, die Musik der drei Großen mit heutigen Mitteln weiterzuentwickeln. Und davon konnte sich das Publikum im Theater Nordhausen überzeugen.

Kompositionsprinzipien wie Korrespondieren zwischen Orchester und Soloinstrument fanden Anwendung, Versprühen von Wienerischem Charme, etwa durch walzerähnliche Passagen, aber auch dissonante Klänge und moderne Verknüpfungen der Themen. Schließlich endete das Werk aber „versöhnlich“ mit einer zarten, harmonischen Melodie, die leise verklingt.

Lang anhaltender Beifall für Interpreten und Komponist schlossen sich an. Unter enthusiastischem und wohlverdientem Applaus rundete nach der Pause die Darbietung der 2. Sinfonie von Ludwig van Beethoven das Sinfoniekonzert ab.
Christel Laude
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr