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Do, 17:30 Uhr
06.01.2022
Ungewöhnliche Spendenaktion

Schnipp, Schnapp ist die Spende ab

Zum festlichen Jahresende wird gerne, viel und für alles Mögliche gespendet. Das aber ein sechs Jahre alter Junge auf die Idee kommt, seine eigenen Haare für den guten Zweck herzugeben, ist dann doch eher ungewöhnlich. Benno hat genau das getan, nach über zwei Jahren „Wartezeit“ wurde heute die Schere angesetzt…

Zweieinhalb Jahre für 34 Zentimeter - im Nordhäuser Friseursalon "Elementhaar" beendeten ein paar Scherenschnitte heute eine ungewöhnliche Spendenaktion (Foto: agl) Zweieinhalb Jahre für 34 Zentimeter - im Nordhäuser Friseursalon "Elementhaar" beendeten ein paar Scherenschnitte heute eine ungewöhnliche Spendenaktion (Foto: agl)

Vor guten zweieinhalb Jahren läuft im Hause Reich-Gerwien der Fernseher, der Nachwuchs schaut „KiKa“. Auf dem Kinderkanal steht eine Dokumentation im Programm, es geht um Kinder die mit Krebs zu kämpfen haben und wie ihnen eine Perücke nach dem Verlust der Haare durch die Chemotherapie helfen kann. Und es geht um die Leute, die ihnen helfen können. Zu dem überschaubaren Personenkreis gehören auch die Handwerker der „Zweithaarmanufaktur Rieswick“, die für Kinder bis 18 Jahren eben solche Perücken fertigen und via Internet unter haare-spenden.de um das nötige „Rohmaterial“ bitten.

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Der damals sechs Jahre alte Benno sitzt vor dem elterlichen Fernseher und ist begeistert, das war eine gute Sache, da wollte und da konnte er helfen. „Benno hat sofort beschlossen seine Haare spenden zu wollen und hat sie seitdem wachsen lassen.“, berichtet Mutter Claudia. Mal eben abschneiden und die Überbleibsel aufsammeln geht in diesem Fall freilich nicht. Für die Erstellung eines Haarteiles müssen die Spenden mindestens 25 Zentimenter lang sein. Also hieß es für Benno: warten und wachsen lassen. Und genau das hat er getan, allen Widrigkeiten zum Trotz. Das ziepen war sicherlich das kleinere Problem, härter wog die eine oder andere Lästerei auf dem Schulhof. Aber auch der Vorwurf er sehe doch wie ein Mädchen aus haben den Jungen nicht von seiner Idee abbringen können. Und so wuchs und wuchs die blonde Pracht.

Heute nun war es soweit: die Schere konnten endlich angesetzt werden. Bei einem ersten Besuch im Friseursalon „Elementhaar“ war der Zopf noch ein bisschen zu kurz, jetzt konnte Sophie Heller mit dem Zollstock stolze 34 Zentimeter Haarpracht messen.

Schnipp und schnapp da war der Zopf ab: Benno und Friseuse Sophie Heller (Foto: agl) Schnipp und schnapp da war der Zopf ab: Benno und Friseuse Sophie Heller (Foto: agl)


Dann ging es ganz schnell, schnipp und schnapp und die Spende war ab und eingetütet. Er selbst freut sich, dass die langen Haare wieder runtergekommen sind, sagt Benno. Im Winter habe das ja auch seine Vorteile gehabt aber jetzt sei es an der Zeit. Nur ganz kurz sollte die neue Frisur dann auch nicht wieder werden. Schließlich könnte sich der inzwischen acht Jahre alte Schüler durchaus vorstellen, das strohblonde Haar noch einmal stehen zu lassen und zu spenden.
Angelo Glashagel
Schnipp und Schnapp, da war der Zopf ab (Foto: agl)
Schnipp und Schnapp, da war der Zopf ab (Foto: agl)
Schnipp und Schnapp, da war der Zopf ab (Foto: agl)
Schnipp und Schnapp, da war der Zopf ab (Foto: agl)
Autor: red

Kommentare
arixtra
06.01.2022, 18.22 Uhr
Respekt!
Das sind die Kinder von morgen! Benno hat in seinen jungen Jahren mehr Empathie als manch Erwachsener.. und ein goldenes Herz. Bewahr Es dir! Schulterklopfer auch an die Eltern, erziehen ist vorleben...
Pusteblume1
07.01.2022, 12.32 Uhr
Ich finde auch...
... dass der junge Mann ein dickes Lob und großen Respekt verdient hat!! Mit 6 Jahren auf die Idee zu kommen, die Haare wachsen zu lassen, um sie für andere zu spenden, ist nicht mal eben selbstverständlich. Da sollten / könnten sich wirklich mehrere ein Beispiel dran nehmen. Vielleicht könnten Eltern, deren Töchter (meist sind es ja diese) lange Haare haben und vor einer Überlegung stehen, ja etwas motivieren. Ich selbst habe in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis schon öfter mal diese Spendenaktion angesprochen, aber meist wollten sich die Mädels leider nicht von ihrer Haarpracht trennen.
Was ich allerdings schade finde und nicht nachvollziehen kann ist, dass bei meinem Vorkommentator ein "Daumen runter" gegeben wurde. Aber jeder hat ja seine eigene Meinung...
In dem Sinne - schönen Start ins Wochenende.
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