Sa, 12:57 Uhr
17.09.2022
KKH-Umfrage zum Tag der Patientensicherheit:
Aktuell mehr Angst vor Krankenhaus als in Corona-Jahren
In den vergangenen zwei Pandemie-Jahren haben die Menschen den Ärztinnen und Ärzten in deutschen Krankenhäusern besonderes Vertrauen geschenkt. Doch laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse steigt die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt in Deutschland wieder an...
Darauf weist die KKH zum heutigen Welttag der Patientensicherheit hin. Aktuell hat jeder vierte Deutsche Sorgen vor einer Behandlung im Krankenhaus. Frauen äußern Klinikängste häufiger als Männer. Vor der Pandemie hatten sogar 29 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Bedenken in Bezug auf einen stationären Aufenthalt. In den Corona-Jahren 2020 und 2021, als viele Operationen abgesagt oder verschoben wurden, waren es lediglich 17 bzw. 19 Prozent, die sich vor einem Krankenhausaufenthalt fürchteten.
Während der Corona-Pandemie hat sich unser Gesundheitssystem bewährt. Die Versorgung von Covid-Erkrankten hat gezeigt, dass die Kliniken in der Lage sind, flexibel und schnell zu reagieren und zusammenzuarbeiten, resümiert Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH. Doch trotz der immensen Summen, die wir für die Finanzierung aufwenden, funktioniert in der stationären Versorgung nicht alles reibungslos. Deshalb sind Reformen mehr als notwendig. Dessen sind sich vielleicht auch viele Patientinnen und Patienten inzwischen bewusst.
Aktuell begründet knapp jeder zweite Besorgte (47 Prozent) seine Ängste vor einem Klinikaufenthalt damit, Schlechtes gehört zu haben. Fast ebenso viele (46 Prozent) haben selbst schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 führte hingegen nur jeweils ein Drittel die Klinikängste auf negative Berichte über die stationäre Versorgung zurück. Die Ängste und Erfahrungen der Patientinnen und Patienten müssen wir unbedingt ernst nehmen, sagt Wolfang Matz und fordert: Es ist jetzt Aufgabe der Politik, die Krankenhauslandschaft zukunftsfähig zu gestalten. Den Investitionsstau der Länder dürfen wir nicht mehr hinnehmen.
Sichere Medikation: 40 Prozent der Befragten kennen Probleme
Eine Möglichkeit, die eigene Sicherheit zu erhöhen, haben Patientinnen und Patienten vor allem beim Thema Arzneimittel-Einnahme, wie die aktuelle forsa-Umfrage ebenfalls zeigt. Diesem Thema widmet sich auch der diesjährige Welttag der Patientensicherheit Mach Dich stark für Patientensicherheit – Sichere Medikation, der vom Aktionsbündnis für Patientensicherheit e.V. ins Leben gerufen wurde. Laut der KKH-Befragung plagen acht Prozent aller Umfrage-Teilnehmer Sorgen vor Medikamenten-Unverträglichkeiten während eines Klinikaufenthaltes. Bei vier von zehn Befragten gab es in den vergangenen fünf Jahren Probleme mit der Medikation ambulant oder stationär verschriebener Arzneimittel. Jeder vierte Befragte darunter hat schon einmal die Medikamenteneinnahme vergessen, 15 Prozent haben starke Nebenwirkungen gespürt, und sechs Prozent haben sogar ein falsches Medikament verordnet bekommen.
Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH, erklärt hierzu: Am Beispiel Medikation wird deutlich, wie wichtig die Arzt-Patienten-Kommunikation und Shared-Decision-Making, also das gemeinsame Abwägen und Entscheiden der Behandlungsmöglichkeiten, sind. Denn für den Therapieerfolg ist es ausschlaggebend, dass sich die Betroffenen aktiv und bewusst für eine Medikamenteneinnahme entscheiden. Nur wenn Medikamente korrekt und regelmäßig eingenommen werden, können sie auch wirken. Zudem seien offene Gespräche über Bedenken und Nebenwirkungen wichtig. So könne rechtzeitig gegengesteuert und vielleicht ein Alternativpräparat gegeben werden. Der bundeseinheitliche Medikationsplan, auf den gesetzlich Krankenversicherte Anspruch haben, sollte außerdem mehr zum Einsatz kommen, appelliert die KKH-Ärztin. Denn er verschafft einen guten Überblick und trägt zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit bei. Auch die Digitalisierung zum Beispiel in Form von automatisierten Medikamentenchecks kann die Sicherheit erhöhen.
Patientensicherheitsflyer klärt auf
Um Sorgen und Zweifel vor einem Krankenhausaufenthalt auszuräumen, ist es sinnvoll, sich im Vorfeld ausführlich zu informieren. Wer den Behandlungsablauf gut verstanden hat und im Krankenhaus aufmerksam ist, kann einiges zu seiner eigenen Sicherheit beitragen, sagt Sonja Hermeneit.
Autor: redDarauf weist die KKH zum heutigen Welttag der Patientensicherheit hin. Aktuell hat jeder vierte Deutsche Sorgen vor einer Behandlung im Krankenhaus. Frauen äußern Klinikängste häufiger als Männer. Vor der Pandemie hatten sogar 29 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Bedenken in Bezug auf einen stationären Aufenthalt. In den Corona-Jahren 2020 und 2021, als viele Operationen abgesagt oder verschoben wurden, waren es lediglich 17 bzw. 19 Prozent, die sich vor einem Krankenhausaufenthalt fürchteten.
Während der Corona-Pandemie hat sich unser Gesundheitssystem bewährt. Die Versorgung von Covid-Erkrankten hat gezeigt, dass die Kliniken in der Lage sind, flexibel und schnell zu reagieren und zusammenzuarbeiten, resümiert Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH. Doch trotz der immensen Summen, die wir für die Finanzierung aufwenden, funktioniert in der stationären Versorgung nicht alles reibungslos. Deshalb sind Reformen mehr als notwendig. Dessen sind sich vielleicht auch viele Patientinnen und Patienten inzwischen bewusst.
Aktuell begründet knapp jeder zweite Besorgte (47 Prozent) seine Ängste vor einem Klinikaufenthalt damit, Schlechtes gehört zu haben. Fast ebenso viele (46 Prozent) haben selbst schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 führte hingegen nur jeweils ein Drittel die Klinikängste auf negative Berichte über die stationäre Versorgung zurück. Die Ängste und Erfahrungen der Patientinnen und Patienten müssen wir unbedingt ernst nehmen, sagt Wolfang Matz und fordert: Es ist jetzt Aufgabe der Politik, die Krankenhauslandschaft zukunftsfähig zu gestalten. Den Investitionsstau der Länder dürfen wir nicht mehr hinnehmen.
Sichere Medikation: 40 Prozent der Befragten kennen Probleme
Eine Möglichkeit, die eigene Sicherheit zu erhöhen, haben Patientinnen und Patienten vor allem beim Thema Arzneimittel-Einnahme, wie die aktuelle forsa-Umfrage ebenfalls zeigt. Diesem Thema widmet sich auch der diesjährige Welttag der Patientensicherheit Mach Dich stark für Patientensicherheit – Sichere Medikation, der vom Aktionsbündnis für Patientensicherheit e.V. ins Leben gerufen wurde. Laut der KKH-Befragung plagen acht Prozent aller Umfrage-Teilnehmer Sorgen vor Medikamenten-Unverträglichkeiten während eines Klinikaufenthaltes. Bei vier von zehn Befragten gab es in den vergangenen fünf Jahren Probleme mit der Medikation ambulant oder stationär verschriebener Arzneimittel. Jeder vierte Befragte darunter hat schon einmal die Medikamenteneinnahme vergessen, 15 Prozent haben starke Nebenwirkungen gespürt, und sechs Prozent haben sogar ein falsches Medikament verordnet bekommen.
Dr. Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH, erklärt hierzu: Am Beispiel Medikation wird deutlich, wie wichtig die Arzt-Patienten-Kommunikation und Shared-Decision-Making, also das gemeinsame Abwägen und Entscheiden der Behandlungsmöglichkeiten, sind. Denn für den Therapieerfolg ist es ausschlaggebend, dass sich die Betroffenen aktiv und bewusst für eine Medikamenteneinnahme entscheiden. Nur wenn Medikamente korrekt und regelmäßig eingenommen werden, können sie auch wirken. Zudem seien offene Gespräche über Bedenken und Nebenwirkungen wichtig. So könne rechtzeitig gegengesteuert und vielleicht ein Alternativpräparat gegeben werden. Der bundeseinheitliche Medikationsplan, auf den gesetzlich Krankenversicherte Anspruch haben, sollte außerdem mehr zum Einsatz kommen, appelliert die KKH-Ärztin. Denn er verschafft einen guten Überblick und trägt zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit bei. Auch die Digitalisierung zum Beispiel in Form von automatisierten Medikamentenchecks kann die Sicherheit erhöhen.
Patientensicherheitsflyer klärt auf
Um Sorgen und Zweifel vor einem Krankenhausaufenthalt auszuräumen, ist es sinnvoll, sich im Vorfeld ausführlich zu informieren. Wer den Behandlungsablauf gut verstanden hat und im Krankenhaus aufmerksam ist, kann einiges zu seiner eigenen Sicherheit beitragen, sagt Sonja Hermeneit.
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