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Mi, 10:44 Uhr
16.11.2022
Impressionismus im Tabakspeicher

Kunst, Gott und die Welt

Im ausgehenden 19. Jahrhundert tauschten viele Künstler ihre Werkstätten gegen frische Luft und schufen fortan ihre Werke in der freien Natur. Einer von ihnen war Max Liebermann. Im Nordhäuser Tabakspeicher wurde an ihn anlässlich seines 175. Geburtstages mit einem Vortrag erinnert...

Etwa zwischen 1860 und 1870 bildete sich die Stilrichtung des Impressionismus heraus. Frankreich war Ausgangspunkt für diese neue Art der Malerei. Einer ihrer bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus war Max Liebermann. Er lebte von 1847 bis 1935.

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Das Frühwerk Liebermanns umfasste vornehmlich „dunkle Bilder“, in denen der oft mühevolle Alltag der einfachen Menschen dargestellt war. Alsbald aber änderten sich seine Themen und Maltechniken. In Holland beispielsweise studierte er u.a. das Strandleben mit dem Ergebnis, dass sich sein Malstil auflockerte. Zudem hielt er sich nahezu fünf Jahre in der französischen Hauptstadt Paris auf. Auch hier empfing er richtungsweisende Impulse für seine künftige künstlerische Tätigkeit.

Zum Impressionisten avancierte er schließlich durch die Darstellung des Wechsels von Licht und Schatten in üppigen Gärten und Alleen. Seine geradezu revolutionäre, Licht erfüllende Malweise und sowohl schlichte wie alltägliche Themen und Motive ließen ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter dieser Stilrichtung in Deutschland werden.

Max Liebermann gilt als Beförderer des Übergangs zur Klassischen Moderne in Deutschland. Er schuf u.a.auch Porträts namhafter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Vor engagierter Verbandsarbeit schreckte er nicht zurück. So engagierte er sich zeitweise in der Künstlervereinigung Berliner Secession, deren Mitglieder sich von den bis dato vorherrschenden Stilrichtungen in der Kunst losgelöst hatten. Und von 1920 bis 1932 stand er als Präsident der Preußischen Akademie der Künste vor.

Mit fortschreitenden Alter zog er sich mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Sein Gartengrundstück am Wannsee in Berlin wurde zum neuen Wohn- und Wirkungsort. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus sah er sich als Jude zudem einer wachsenden Hetzkampagne durch die braunen Machthaber ausgesetzt, der er sich kaum zu erwehren wusste. Max Liebermann verstarb am 8. Februar 1935 in Berlin.

Dieses und zum Teil noch weiter in die Tiefe reichende Erkenntnisse und Details über Leben und Werk Max Liebermanns konnten die zahlreichen Gäste am Dienstagabend im Nordhäuser Tabakspeicher erfahren. Wieder einmal war es Walter Martin Rehahn, Theologe und Kulturhistoriker aus Halle, gelungen, im Rahmen der seit Jahren beliebten Reihe „Kunst, Gott und die Welt“ die Zuhörer zu begeistern.

Sein gut 90minütiger Exkurs in die Welt Liebermanns wurde zudem mit zahlreichen Bilddokumenten und musikalischen Einlagen bereichert. Museumsleiter Jürgen Rennebach kündigte im Anschluss an den Vortrag an, dass diese Reihe auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Dann wird es u.a. um den spanischen Maler Francisco de Goya gehen.
Hans-Georg Backhaus
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Liebermann-Vortrag im Tabakspeicher (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Autor: red

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