eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 17:39 Uhr
07.02.2023
OB fordert Hilfe vom Land

Wir stehen mit dem Rücken an der Wand

Über 360 Millionen Euro soll Thüringen in 2022 weniger ausgegeben haben als geplant. Für Oberbürgermeister Kai Buchmann wäre es das richtige Zeichen, das Geld zumindest teilweise für die kreisangehörigen Kommunen bereitzustellen...

„In der gegenwärtigen Situation brauchen die Menschen handlungsfähige Gemeinden. Aus diesem Grund darf das Land die Investitionsmittel nicht in den „Sparschwein“ stecken. Das Steuergeld muss zurück zu den Menschen und dort eingesetzt werden, wo es die Bürgerinnen und Bürger spürbar entlastet, beim Schulessen, in der Kita-Verpflegung, im ÖPNV und für dringend notwendige Investitionen. Der Zugang für die Gemeinden sollte dabei so unbürokratisch wie möglich sein,“ so Buchmann. Gerade die Corona-Pandemie hat die Wichtigkeit einer funktionierenden kommunalen Ebene gezeigt.

Anzeige symplr
Thüringenweit wurden und werden derzeit die Haushalte der Gemeinden unter großen Einschnitten diskutiert und beschlossen. Der Fokus muss angesichts der Haushaltslage auf den Pflichtaufgaben liegen, was auch heißt, Straßen, Plätze und Brücken gut zu gestalten. Die Realität sieht aber so aus, dass viele dringend notwendige Projekte der kommunalen Pflichtaufgaben geschoben oder auf absehbare Zeit nicht realisiert werden können. Aus diesem Grund müssen zusätzliche Finanzierungshilfen durch das Land aktiviert werden. „Um dringend notwendige Zukunftsmaßnahmen der Stadt Nordhausen, wie auch der anderen Gemeinden umzusetzen, schlage ich mit Blick auf die Ergebnisse des Kommunalmonitors der Thüringer Aufbaubank 2022 vor, vorhandene Mittel des Jahres 2022 für die Erhöhung der freiverwendbaren Investitionspauschale zu nutzen bzw. die neue, geplante Investitionspauschale vorzuziehen.“

Das Geld sollte nicht dafür genutzt werden, um Personalkosten in den Behörden zu finanzieren, sondern der Mehrwert muss für die Menschen erkennbar sein. „Ich fordere die Landesregierung auf, sich mit unserer Situation auseinanderzusetzen und uns zu unterstützen. Auch das Thüringer Finanzausgleichsgesetz muss dringend novelliert werden. Die große kreisangehörige Stadt Nordhausen zahlt im Jahr 2023 ca. 20 Mio. Euro Kreisumlage an den Landkreis Nordhausen, erhält vom Freistaat Thüringen aber nur ca. 12 Mio. Euro Schlüsselzuweisungen für gemeindliche Aufgaben. Wir haben also ein Minus zwischen Zuweisungen des Landes und der Kreisumlage von fast 8 Mio. Euro, welches aus eigenen Steuermitteln der Stadt aufgebracht werden muss, also aus den Geldern der städtischen Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen. Das kann nicht mehr unter den Tisch gekehrt werden. Das bedrückt alle Kommunen im Landkreis, wir „stehen mit dem Rücken zur Wand. Besser wäre die direkte und auskömmliche Kompensation der Gemeinde- und Landkreisaufgaben durch den Freistaat. Das würde die Bürokratie erleichtern und so manche Spannung zwischen Landkreisen und kreisangehörigen Kommunen lösen.“
Autor: red

Kommentare
Angela K.
07.02.2023, 19.14 Uhr
Nicht immer jammern: Nordhausen ist mit Millionen überschüttet wurden, aber ist nicht klug
Allein für Theaterneubau, Flohburg Feuerwehr, Bibliothek, usw. sind zig Millionen aus Erfurt nach Nordhausen gegangen. Das ist der harte Fakt.
Wenn man seitens des Rathauses allerdings nicht geschickter beantragt und das Geld für solche Großprojekte raushaut, dass das Alltagsgeschäft (Straßen, Wege, Kitabeiträge) wohl plötzlich nicht mehr finanzierbar ist, dann liegt das nicht an Erfurt, sondern wohl eher am (Verhandlungs)Ungeschick der lokalen Politik.
Pech gehabt - man sollte immer auch Geld in der Tasche haben, um Anschaffungen unterhalten zu können. Das ist das kleine Kaufmannseinmaleins.

Dauerjammern bringt die Stadt nicht weiter, Klugheit schon.

P.S. Nordhausen will ja laut Bürgermeister auch kein Oberzentrum werden. Warum sollte Erfurt also noch mehr Geld geben?
fso2020
07.02.2023, 22.08 Uhr
Thüringen hat also etwa 360.000.000 Euro
mehr in der Kasse als ursprünglich im Haushalt geplant.
Bei ca. 2,12 Mio. Einwohnern im Freistaat wäre es somit möglich den Kommunen ca. 170,- EUR pro Einwohner zur Verfügung zu stellen, ohne das das Land auch nur einen einzigen Cent an Krediten aufnehmen müsste.
Das Geld könnte in den Kommunen für dringend benötigte Investitionen eingesetzt werden und Teile davon würden sogar als Steuern von den mit den Arbeiten beauftragten Unternehmen wieder zurück in die Staatskasse fließen. Der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen wären in diesen unsicheren Zeiten ein toller Nebeneffekt.
So sieht Wirtschafts- und Finanzpolitik zum Wohle der Bevölkerung aus.

Man kann den hochbezahlten Politikern, die unser aller Geld verwalten eigentlich nur zurufen:
Traut Euch endlich, blumigen Versprechungen auch konsequent Taten folgen zu lassen!
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr