Di, 07:57 Uhr
21.03.2023
NABU Thüringen zum Internationalen Tag des Waldes
Abwehrkräfte des Waldes stärken
Der diesjährige Internationale Tag des Waldes steht heute unter dem Motto Wälder und Gesundheit”. Laut NABU Thüringen finden die Menschen im Wald Erholung und kommen zur Ruhe. Die frische, saubere Waldluft, sein angenehmes Klima, seine Farben und Geräusche stärken unsere Gesundheit...
Doch unsere Wälder selbst sind krank. Trockenheit, Wassermangel und Schädlingsbefall setzen ihnen massiv zu. Und ihr Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Das bedroht nicht nur die Tiere und Pflanzen, die dort leben, sondern vor allem auch uns selbst!, sagt Dirk Hofmann der stellvertretende Vorsitzende des NABU Thüringen. Um die Abwehrkräfte unserer Wälder zu stärken, brauchen sie Schutz und Erholung. Konkret heißt das: Nachhaltig bewirtschaften, Ressourcen schonen, Pestizide minimieren, ökologisch umbauen, Schutzgebiete und wertvolle Gebiete strikt schützen.” Im seinem Grundsatzprogramm Wald zeigt der NABU, wie der Zustand der Wälder in Deutschland verbessert werden kann und wie der Wald der Zukunft gestaltet werden muss. Demnach braucht es einen Dreiklang aus striktem Schutz, naturschutzorientiertem Management und einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Nutzung der Wälder.
Eine ganz besondere Bedeutung nehmen alte Wälder ein, betont Silvester Tamás der Koordinator der Aktion LuchsWald beim NABU Thüringen: Ein alter Wald ist kein kranker Wald – im Gegenteil: Viel Totholz sorgt für Kühlung, speichert Wasser und hält das Ökosystem Wald und seinen Artenreichtum lebendig. Bei der Nutzung des Waldes gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. So wie wir selbst Ruhe im Wald finden, sollten auch wir den Wald in Ruhe lassen. Konkret bedeutet das: Weniger Holzentnahme, Aufbau der Holzvorräte und nachhaltige Bewirtschaftung. Geben wir dem Wald die Chance, sich auf natürliche Weise anzupassen, anstatt ihn durch höhere Holzeinschläge weiter unter Druck zu setzen.” Der NABU Thüringen sieht aktuell insbesondere alte und schutzbedürftige Wälder in Gefahr. Die schweren Forsterntemaschinen rücken immer weiter in Naturschutz- und FFH-Wälder vor und sorgen dort für massive und irreparable Schäden. Gerade alte Schutzwälder stehen unter dem Druck der Holzindustrie. Dabei geschieht der Raubbau an alten Wäldern nicht nur in weit entfernten Regionen, wie aktuell in Rumänien oder in Südamerika, wo jahrtausendealte Urwälder abgeholzt werden, sondern auch in Thüringen vor unserer eigenen Haustür, wie zum Beispiel der Raubbau in einem FFH-Waldschutzgebiet auf der Hohen Schrecke. Mehr zum Thema Wald: www.NABU-Thueringen.de/wald
uHintergrund
Neben intensiver, naturferner Bewirtschaftung und hoher Pestizidbelastung macht die Klimakrise dem Ökosystem Wald und seiner biologischen Vielfalt zunehmend zu schaffen. Sehr junge, naturferne Wälder und eine geringe Vielfalt an Baumarten machen den Wald dabei besonders anfällig für extreme Trockenheit und erhöhen die Waldbrandgefahr. Indirekt birgt damit der Temperaturanstieg weitere Gefahren. Wärmeliebende Insekten und bestimmte Krankheiten können sich schneller und häufiger ausbreiten. Borkenkäfer können sich bei warmen Temperaturen besser und schneller vermehren. Hinzu kommt, dass Schutzmaßnahmen bisher zu wenig Wirkung entfalten. 67 Prozent der Wälder in Deutschland liegen in Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien. Nur rund drei Prozent sind jedoch vor forstlichen Maßnahmen geschützt. Dabei sind die rechtlich bindenden Vorgaben für den strengen Schutz sehr eindeutig und lassen eigentlich wenig Spielraum für die forstwirtschaftliche Nutzung.
Autor: redDoch unsere Wälder selbst sind krank. Trockenheit, Wassermangel und Schädlingsbefall setzen ihnen massiv zu. Und ihr Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Das bedroht nicht nur die Tiere und Pflanzen, die dort leben, sondern vor allem auch uns selbst!, sagt Dirk Hofmann der stellvertretende Vorsitzende des NABU Thüringen. Um die Abwehrkräfte unserer Wälder zu stärken, brauchen sie Schutz und Erholung. Konkret heißt das: Nachhaltig bewirtschaften, Ressourcen schonen, Pestizide minimieren, ökologisch umbauen, Schutzgebiete und wertvolle Gebiete strikt schützen.” Im seinem Grundsatzprogramm Wald zeigt der NABU, wie der Zustand der Wälder in Deutschland verbessert werden kann und wie der Wald der Zukunft gestaltet werden muss. Demnach braucht es einen Dreiklang aus striktem Schutz, naturschutzorientiertem Management und einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Nutzung der Wälder.
Eine ganz besondere Bedeutung nehmen alte Wälder ein, betont Silvester Tamás der Koordinator der Aktion LuchsWald beim NABU Thüringen: Ein alter Wald ist kein kranker Wald – im Gegenteil: Viel Totholz sorgt für Kühlung, speichert Wasser und hält das Ökosystem Wald und seinen Artenreichtum lebendig. Bei der Nutzung des Waldes gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. So wie wir selbst Ruhe im Wald finden, sollten auch wir den Wald in Ruhe lassen. Konkret bedeutet das: Weniger Holzentnahme, Aufbau der Holzvorräte und nachhaltige Bewirtschaftung. Geben wir dem Wald die Chance, sich auf natürliche Weise anzupassen, anstatt ihn durch höhere Holzeinschläge weiter unter Druck zu setzen.” Der NABU Thüringen sieht aktuell insbesondere alte und schutzbedürftige Wälder in Gefahr. Die schweren Forsterntemaschinen rücken immer weiter in Naturschutz- und FFH-Wälder vor und sorgen dort für massive und irreparable Schäden. Gerade alte Schutzwälder stehen unter dem Druck der Holzindustrie. Dabei geschieht der Raubbau an alten Wäldern nicht nur in weit entfernten Regionen, wie aktuell in Rumänien oder in Südamerika, wo jahrtausendealte Urwälder abgeholzt werden, sondern auch in Thüringen vor unserer eigenen Haustür, wie zum Beispiel der Raubbau in einem FFH-Waldschutzgebiet auf der Hohen Schrecke. Mehr zum Thema Wald: www.NABU-Thueringen.de/wald
uHintergrund
Neben intensiver, naturferner Bewirtschaftung und hoher Pestizidbelastung macht die Klimakrise dem Ökosystem Wald und seiner biologischen Vielfalt zunehmend zu schaffen. Sehr junge, naturferne Wälder und eine geringe Vielfalt an Baumarten machen den Wald dabei besonders anfällig für extreme Trockenheit und erhöhen die Waldbrandgefahr. Indirekt birgt damit der Temperaturanstieg weitere Gefahren. Wärmeliebende Insekten und bestimmte Krankheiten können sich schneller und häufiger ausbreiten. Borkenkäfer können sich bei warmen Temperaturen besser und schneller vermehren. Hinzu kommt, dass Schutzmaßnahmen bisher zu wenig Wirkung entfalten. 67 Prozent der Wälder in Deutschland liegen in Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien. Nur rund drei Prozent sind jedoch vor forstlichen Maßnahmen geschützt. Dabei sind die rechtlich bindenden Vorgaben für den strengen Schutz sehr eindeutig und lassen eigentlich wenig Spielraum für die forstwirtschaftliche Nutzung.
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