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Di, 13:44 Uhr
21.11.2023
Welt-AIDS-Tag 2023

Leben mit HIV - Anders als du denkst?

Als Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an AIDS Verstorbenen wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen. Dessen wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinsicher Versorgung für alle Menschen weltweit...

Auch im Landkreis Nordhausen gibt es neben den regelmäßigen Angeboten zur HIV/AIDS-Prävention in Schulen und anderen Einrichtungen sowie der HIV/AIDS-Beratung mit kostenlosen HIV-Tests im Gesundheitsamt wieder zusätzliche Veranstaltungen anlässlich des Welt-AIDS-Tages.

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In Zusammenarbeit mit einigen Schulen sind insgesamt neun Veranstaltungen mit einem HIV betroffenen Mann unter dem Titel „Endlich mal was Positives“ geplant. Für sein Buch mit dem gleichnamigen Titel wurde er mit dem Annemarie-Madison-Preis ausgezeichnet. „Positiv denken und negativ bleiben!“ ist das Motto, was er allen auf den Weg gibt. Zukunftsorientiert, trotz seiner Erkrankung, authentisch und glaubwürdig mit einem Augenzwinkern in lockerer und manchmal provokativer Art begeistert dieser seine Zuhörer und bringt sie gleichzeitig zum Nachdenken über Themen wie Umgang mit sich selbst und anderen, Vorurteile, Diskriminierung, Krisenbewältigung u.v.m. Er plädiert eindeutig für Safer Sex, schließlich kann es jede und jeden treffen. Da ist das Virus nicht wählerisch.

Begleitend zu den neun Veranstaltungen werden auch wieder Spendenaktionen durchgeführt. Die gesammelten Gelder gehen an die Aidshilfe in Thüringen zur Unterstützung HIV-positiver Menschen in Thüringen.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes lebten Ende 2021 in Deutschland 90.800 Menschen mit HIV, weltweit waren es 2022 nach Angaben von UNAIDS 39 Millionen. HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund und erkranken nicht mehr an AIDS. HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar.

Dennoch starben im letzten Jahr in Deutschland immer noch Menschen an den Folgen von AIDS. Oft gehen Menschen zu spät oder gar nicht zum Arzt, weil sie Angst haben, bei einer entsprechenden Diagnose von anderen ausgegrenzt zu werden. Es gibt Zurückweisungen im Gesundheitswesen, Nachteile am Arbeitsplatz oder Schuldzuweisungen in der Familie.

Im Forschungsprojekt der Deutschen Aidshilfe „positive stimmen“, in welchem HIV-positive Menschen befragt wurden, gab es die Feststellung, dass 95 % Diskriminierungserfahrungen in den letzten zwölf Monaten erleben mussten und 52 % sich durch Vorurteile beeinträchtigt fühlten.

Die gemeinsame Kampagne "Positiv zusammen leben" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen Aidshilfe und der Deutschen Aidsstiftung zum Welt-Aids-Tag bringt viele Menschen zusammen, die sich für Respekt, Toleranz und Unterstützung engagieren. Mit bundesweiten Plakaten und Informationsangeboten wird dieses Thema immer wieder ins Bewusstsein gerückt, um Ängste sowie Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV als Ursache von Diskriminierung abzubauen.

Für Fragen zum Welt-AIDS-Tag und den Präventionsangeboten des Gesundheitsamtes ist die HIV-Beraterin Kathrin Wolff erreichbar, telefonisch unter 03631 9115402 oder per E-Mail an gesundheitsfoerderung@lrandh.thueringen.de.
Autor: red

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