Di, 19:13 Uhr
22.10.2024
Einwohnerversammlung zum Hochwasserschutz
Walle walle manche Strecke…
…Das zum Zwecke Wasser fließe! Zum Weihnachtshochwasser im vergangenen Jahr brauchte es keinen Zauberlehrling, die Natur allein sorgte für katastrophale Zustände. Dem buchstäblichen Untergang entging man in Sundhausen nur knapp und im Ort fragt man sich, ob beim Hochwasserschutz nicht mehr getan werden müsste…
Ganz gemütlich plätscherte die Helme heute, fest gefügt in ihrem Bett, vor sich hin und durch Sundhausen hindurch. Ein Spaziergang entlang des Deiches aus dem Dorf hinaus gen Westen führt bis zum Polder, einem selbsttätigen Klappenwehr. Das sorgt im Ernstfall dafür, dass sich das Helmewasser auf das nahe Feld ergießt und nicht mit voller Wucht durch den Ort rauscht. Die Anlage entlang des Flusses ist vergleichsweise neu, das zugrundeliegende Planverfahren wurde 2009 durchgeführt.
Wie so ein Ernstfall aussieht, das musste man im Südharz schließlich zum Weihnachtshochwasser Ende vergangenen Jahres hautnah miterleben, ein Ausnahmeereignis das man so nur selten zuträgt. Die Klappen am Helme-Polder allerdings blieben damals geschlossen. Ein Fehler war das nicht, erläuterten heute Mitarbeiter des Thüringer Umweltamtes (TLUBN), das System hat wie vorgesehen funktioniert. Bis zum kritischen Schwellenwert an dem die Klappen öffnen habe damals aber nicht viel gefehlt, meint Marco Mann vom TLUBN, der zum Hochwasser mit Kollegin Carolin Rinke vor allem an den kritischen Punkten wie Windehausen im Einsatz war, aber auch die Bilder und Videos aus Sundhausen kennt. Ohne die Wasserschutzanlagen, da sind sich die Experten sicher, hätte Sundhausen bis zu einem Meter unter Wasser gestanden.
Im Nordhäuser Rathaus zieht man insgesamt ein positives Fazit der Einsatzlage aus dem Dezember, man habe die Wassermassen gut durch den Ort leiten können, sagt Oberbürgermeister Buchmann am Nachmittag am Polder. Nasse Füße bekam man in Sundhausen dennoch und im Ort sorgt man sich, dass man beim nächsten Mal nicht so glimpflich davon kommen könnte. In der Organisation der Wasserabwehr habe alles gut funktioniert, sagt auch Patrick Hahn von der Freiwilligen Feuerwehr Sundhausen, aber die Lage sei grenzwertig gewesen.
Probleme sehen die Sundhäuser vor allem beim Hochwasserschutz im Ort, entlang des Flusslaufes und an den Brücken habe man bei der Planung der Maßnahmen im Jahr 2009 den Rotstift angesetzt um Kosten zu sparen, so die Vermutung. Der Gedanke liegt nicht fern, auch den Experten aus dem Amt nicht, ein Neubau aller Brücken im Ort wäre ohne Frage ins Geld gegangen. Gerade die älteren Brückenbauwerke sind aber zu niedrig, meint Feuerwehrmann Hahn, statt hindurch zu laufen schlugen die Wassermassen zu Weihnachten gegen die Anlagen, stauten sich auf und liefen schließlich links und rechts ins Dorf hinein. Auch hinter den Brücken sei die Dammhöhe zu knapp bemessen, meinen einige Sundhäuser, an anderer Stelle müssten Rücklaufklappen überprüft werden.
Was kann man anders machen, wenn der Ernstfall wiederkehrt? Eigentlich nicht viel, heißt es von Seiten des TLUBN. Mit größeren Baumaßnahmen ist in naher Zukunft eher nicht zu rechnen, das Amt ist aber dabei, geplante Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen um den Durchfluss der Helme im vorgegebenen Rahmen sicherzustellen. Im Zuge der Arbeiten werde man die Regelprofile entlang des Ufers noch einmal nachmessen, erklärt Carolin Rinke, erst danach könne entschieden werden, ob weitere Wasserschutzmaßnahmen ergriffen werden können.
Angelo Glashagel
Autor: redGanz gemütlich plätscherte die Helme heute, fest gefügt in ihrem Bett, vor sich hin und durch Sundhausen hindurch. Ein Spaziergang entlang des Deiches aus dem Dorf hinaus gen Westen führt bis zum Polder, einem selbsttätigen Klappenwehr. Das sorgt im Ernstfall dafür, dass sich das Helmewasser auf das nahe Feld ergießt und nicht mit voller Wucht durch den Ort rauscht. Die Anlage entlang des Flusses ist vergleichsweise neu, das zugrundeliegende Planverfahren wurde 2009 durchgeführt.
Wie so ein Ernstfall aussieht, das musste man im Südharz schließlich zum Weihnachtshochwasser Ende vergangenen Jahres hautnah miterleben, ein Ausnahmeereignis das man so nur selten zuträgt. Die Klappen am Helme-Polder allerdings blieben damals geschlossen. Ein Fehler war das nicht, erläuterten heute Mitarbeiter des Thüringer Umweltamtes (TLUBN), das System hat wie vorgesehen funktioniert. Bis zum kritischen Schwellenwert an dem die Klappen öffnen habe damals aber nicht viel gefehlt, meint Marco Mann vom TLUBN, der zum Hochwasser mit Kollegin Carolin Rinke vor allem an den kritischen Punkten wie Windehausen im Einsatz war, aber auch die Bilder und Videos aus Sundhausen kennt. Ohne die Wasserschutzanlagen, da sind sich die Experten sicher, hätte Sundhausen bis zu einem Meter unter Wasser gestanden.
Marco Mann und Carolin Rinke vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz erläuterten die Anlage und die Maßnahmen zum Hochwasserschutz (Foto: agl)
Im Nordhäuser Rathaus zieht man insgesamt ein positives Fazit der Einsatzlage aus dem Dezember, man habe die Wassermassen gut durch den Ort leiten können, sagt Oberbürgermeister Buchmann am Nachmittag am Polder. Nasse Füße bekam man in Sundhausen dennoch und im Ort sorgt man sich, dass man beim nächsten Mal nicht so glimpflich davon kommen könnte. In der Organisation der Wasserabwehr habe alles gut funktioniert, sagt auch Patrick Hahn von der Freiwilligen Feuerwehr Sundhausen, aber die Lage sei grenzwertig gewesen.
Probleme sehen die Sundhäuser vor allem beim Hochwasserschutz im Ort, entlang des Flusslaufes und an den Brücken habe man bei der Planung der Maßnahmen im Jahr 2009 den Rotstift angesetzt um Kosten zu sparen, so die Vermutung. Der Gedanke liegt nicht fern, auch den Experten aus dem Amt nicht, ein Neubau aller Brücken im Ort wäre ohne Frage ins Geld gegangen. Gerade die älteren Brückenbauwerke sind aber zu niedrig, meint Feuerwehrmann Hahn, statt hindurch zu laufen schlugen die Wassermassen zu Weihnachten gegen die Anlagen, stauten sich auf und liefen schließlich links und rechts ins Dorf hinein. Auch hinter den Brücken sei die Dammhöhe zu knapp bemessen, meinen einige Sundhäuser, an anderer Stelle müssten Rücklaufklappen überprüft werden.
Wird eine bestimmte Pegelhöhe erreicht, öffnen sich die Klappen des Sundhäuser Wehres automatisch. Den Grenzwert erreichte man zu Weihnachten nicht ganz, Probleme mit dem Wasser bekamen die Sundhäuser an anderer Stelle (Foto: agl)
Was kann man anders machen, wenn der Ernstfall wiederkehrt? Eigentlich nicht viel, heißt es von Seiten des TLUBN. Mit größeren Baumaßnahmen ist in naher Zukunft eher nicht zu rechnen, das Amt ist aber dabei, geplante Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen um den Durchfluss der Helme im vorgegebenen Rahmen sicherzustellen. Im Zuge der Arbeiten werde man die Regelprofile entlang des Ufers noch einmal nachmessen, erklärt Carolin Rinke, erst danach könne entschieden werden, ob weitere Wasserschutzmaßnahmen ergriffen werden können.
Angelo Glashagel
Kommentare
Suedharzer123
23.10.2024, 05.48 Uhr
Es gibt nicht nur die Helme
Interessant das es sich komischerweise immer um die Helme dreht wenn es um das Thema Hochwasser geht. Die Verantwortlichen sollten sich aber genauso um die Zorge kümmern die Weihnachten genauso Hochwasser geführt hat. Die Uferbereiche der Zorge ,selbst im Stadtgebiet von NDH sind in einem Katastrophalen Zustand, überall tote Bäume am Ufer bzw Bäume die schon seit Wochen im Wasser liegen und bei Hochwasser zu Problemen führen. Ganz zu schweigen von den ganzen kleinen zuflüssen in Helme und Zorge. Beim Hochwasserschutz sollten sich die Verantwortlichen ganz dringend ,ganz viel Nachhilfe geben lassen . Noch ein Hochwasser verkraftet niemand entlang von Zorge und Helme.
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KeinKreisverkehr
23.10.2024, 08.08 Uhr
Regelprofile nachmessen
Jedem Laien fällt auf, dass am Ende des Dorfes der Fluss ehrt gegen die Brücke drückt als über die Ufer zu treten.
Was haben sich denn die Verantwortlichen gedacht als das damals ausgemessen wurde?
Nimmt man es einfach in kauf, dass die Brücke vom Wasser oder Unrat welcher mit schwimmt kaputt gedrückt wird?
Da freuen sich die dahinterliegenden Dörfer aber wenn zusätzlich zum Hochwasser Tonnenschwere Betonbrocken angeschwommen kommen.
Wenn die Brücke nunmal so flach ist, dann muss man das Wehr eben entsprechend nachjustieren.
Was haben sich denn die Verantwortlichen gedacht als das damals ausgemessen wurde?
Nimmt man es einfach in kauf, dass die Brücke vom Wasser oder Unrat welcher mit schwimmt kaputt gedrückt wird?
Da freuen sich die dahinterliegenden Dörfer aber wenn zusätzlich zum Hochwasser Tonnenschwere Betonbrocken angeschwommen kommen.
Wenn die Brücke nunmal so flach ist, dann muss man das Wehr eben entsprechend nachjustieren.
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Liberaler
23.10.2024, 08.33 Uhr
Sundhausen: Infos ja, Lösungen nein
Die gestrige Veranstaltung war gut besucht und für und auch interessant. Es gab viele neue Informationen, im Fazit aber paraktisch keine Lösungen für künftige präkere Situationen.
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W.Roßmell
23.10.2024, 20.08 Uhr
Ja, Nordhausen hat wesentlich mehr Flüsse und Gefahrenstellen
für mögliche Hochwasser! Leider aber scheinen die Verantwortlichen wirklich nicht in der Lage zu sein und oder wollen es auch gar nicht, dass sie bestimmte Gefahrenstellen aufnehmen und zumindest dann auch entsprechend handeln und etwas gegen aufkommendes Hochwasser tun, damit das Leben der Menschen und auch ihr Eigentum geschützt werden können. Ich rede da vom ach so kleinem Roßmannsbach in der Bielener Str, der sich durch das gesamte Neubaugebiet in Nordhausen-Ost schlängelt. Vor etwa 10 Jahren wurden schon "Rückhaltebecken" gebaut, die alle nur denkbaren Wassermassen aufnehmen sollten. Mann hat den Durchfluß des Roßmannbaches unter der Bielener Str. so vergrößert, dass das Wasser ohne Probleme durchfließen kann. Nur leider hat man vor 10 Jahren an diesem Hochwasserschutz das letzte Mal etwas getan und bis heute alles wachsen und liegen gelassen und die Nacht vom 1.08. zum 2.08.2024 hat gezeigt, dass viele Bewohner in Nordhausen-Ost und vor allem die in der Bielener Str. große Probleme hatten und sich versuchten, dem Wasser entgegen zu treten. Von der unteren Wasserbehörde war leider niemand da gewesen, die für den Wasserlauf und den Schutz der Bachanlagen und vor allem gegen mögliches Hochwasser verantwortlich sind! Der Bach hatte einige Grundstücke schon überspült, zum Glück aber nicht die Gebäude unter Wasser gesetzt! Einige cm mehr Wasser hätten allerdings gereicht, die Schäden an Gebäuden und Gebäudebestandteilen in die Höhe zu schießen, weil dann das Wasser in die Keller und somit auch Gebäude geflossen wären... Wir hatten einfach nur Glück, aber die Versprechen der Verantwortlichen scheinen immer nur der Versuch zur Beruhigung sein, helfen tun sie leider nicht! Die Bewohner sind gespannt, wann sich in Sachen Sicherheit vor Hochwasser gerade in der Bielener Str. etwas tut. Schlammmassen auf der Straße gab es ja nun schon mehrere nach kurzen starken Regenfällen, aber dass innerhalb weniger Stunden der Roßmannsbach über die Ufer treten kann und wird, das haben die Verantwortlichen nie gedacht, do so war es in dieser besagten Nacht gewesen... Inzwischen trifft mögliches Hochwasser nicht mehr nur Sundhausen und auch Windehausen, wenn die Zorge, die Helme überlaufen...
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