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Mo, 16:58 Uhr
03.02.2025
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek

Mit Papier und spitzen Stiften

In der Nordhäuser Stadtbibliothek freute man sich jüngst über gute Besucherzahlen. Erreicht hat man das unter anderem mit neuen Veranstaltungsformaten. Noch ganz frisch im Programm: ein Rollenspielabend für Abenteurer, Werwölfe und Detektive…

Ein Blatt Papier, Stifte, Würfel, ein paar Mitspieler und natürlich Fantasie - mehr braucht es theoretisch nicht, um ein „Pen & Paper“ Rollenspiel zu beginnen. Derart bewaffnet ziehen Gruppen von Magiern, Kriegern, Schurken, Paladinen und Priestern gegen allerlei Monster, erkunden Kerker, sammeln Schätze, erleben Abenteuer und retten Welten.

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Bekanntester Vertreter des Genres ist „Dungeons & Dragons“, das Regelsystem, welches bereits Mitte der 70er Jahre in den USA entstand, ist mit Büchern, Computerspielen, Filmen, Serien und Podcasts inzwischen im popkulturellen Mainstream angekommen. Das Phänomen schaffte es recht schnell über den Teich, 10 Jahre nachdem „D’n’D“ in den Vereinigten Staaten das Licht der Welt erblickte, erdachten sich ein paar deutsche Fans ihr eigenes Spielsystem samt Welt und „DSA“ ward geboren, „Das Schwarze Auge“.

Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl) Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)


Auf Abenteuer in „Aventurien“, der Welt von „DSA“ sind seit Mitte Januar auch ein paar neugierige Nordhäuser Spielerinnen und Spieler, die in der Stadtbibliothek zum Rollenspielabend zusammenkommen. „In den größeren Städten gibt es solche Runden schon lange, Abseits davon ist es deutlich schwieriger, Spielgruppen und Räumlichkeiten zu finden.“, erzählt Bibliotheksleiterin Marie-Kathrin Haase. Mit der neuen Runde im Haus wolle man diese Räume in Nordhausen schaffen und so auch ein Angebot an Benutzergruppen machen, die sich im Programm der Bibliothek seltener wieder finden, vornehmlich junge und jung-gebliebene Erwachsene.

Am Samstagabend war es Zeit für die zweite Runde und der Konferenzraum in der Stadtbibliothek war voll besetzt. Am Kopf der Tisches, mit spitzen Filzhut auf dem Haupt, erläutert Max worum es geht. Mit 12 Jahren Rollenspiel-Erfahrung gibt er den „Meister“ der Runde, also den Spielleiter und Erzähler, alle anderen sind noch Neulinge in der „Pen & Paper“ Welt. Mehrere Stunden hat man Zeit, die Abenteuergeschichte vom letzten Mal fortzuführen.

Die fünfköpfige Abenteurergruppe findet sich in einer Taverne irgendwo in den „Nordlanden“ wieder und es sieht so aus, als würde es Ärger geben. Bauer Hauke ist soeben wutentbrannt aus dem Wirtshaus gestürmt, er hat mit dem Hauptmann der Wache ein Hühnchen zu rupfen. Wie sich die Situation entwickelt, liegt an den Spielern. Schreitet man ein und versucht den aufgebrachten Mann von einer Dummheit abzuhalten? Schlägt man sich auf seine Seite und riskiert eine Prügelei mit der Wachmannschaft, betrachtet man das Geschehen lieber aus sicherer Entfernung oder hilft man der Wache? Welcher Weg auch gewählt wird, über Erfolg oder Misserfolg entscheiden die Würfel, derer es bei „DSA“ zwei gibt: den klassischen sechsseitigen Würfel und den „W20“, sein zwanzigseitiges Gegenstück. Hinzu kommen je nach Charakter und Klasse verschieden Attribute wie „Körperkraft“, „Gewandtheit“ oder „Klugheit“, die das Würfelergebnis leichter oder schwerer machen.

Um ein bisschen Kopfrechnen kommt man nicht umhin, die volle Rollenspiel-Breitseite mit umfangreicher Charaktererstellung und selbst erdachtem Abenteuer erspart „Meister“ Max seinen frischen Mitspielern aber noch. „Die meisten hier haben wenig direkte Berührungspunkte mit DSA und Rollenspielen gehabt. Wir haben deswegen auf ein vorgefertigte Charaktere und Abenteuer zurückgegriffen. Da hat eine halbe Stunde Crash-Kurs für die Vorbereitung gereicht“, erzählt Max.

Mit einem Dutzend Interessierten im Raum ist die Gruppe allerdings zu groß, um ein einzelnes Abenteuer zu spielen, auch für einen erfahrenen „Meister“. Neben „DSA“ stand am Samstag ein weiteres Regelwerk zur Wahl, genannt „Icon“. Das setzt auf weniger Rollenspielelemente, ist dafür etwas komplexer in den Kampfmechaniken, erläutern die Spielleiter. Für wen auch das nichts ist, der konnte sich am Deduktionsspiel „Werwolf“ ausprobieren. Hier gilt es in einer Gruppe durch Frage, Antwort und Anschuldigung besagten Werwolf auszumachen, ehe der Nacht um Nacht alle Dorfbewohner aufgefuttert hat. Wahlmöglichkeit Nummer Drei waren „Black Stories“, ein Detektivspiel für Gruppen, bei dem man am Samstag passend zum Rest des Angebots auf gruselige und fantastische Rätselgeschichten zurückgriff.

Nach gut drei Stunden ging man wieder Auseinander, für Neugierige besteht die nächste Gelegenheit in die Welt der „Pen & Paper“ Rollenspiele einzutauchen am 01. März um 17 Uhr in der Stadtbibliothek.
Angelo Glashagel
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Rollenspielabend in der Stadtbibliothek (Foto: agl)
Autor: red

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