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Mi, 13:24 Uhr
07.05.2025
Runder Tisch zum Karneval

Hohe Sicherheitsauflagen gefährden Brauchtum

Auf Einladung des Thüringer Ministeriums für Inneres, und des Landesverbands Thüringer Karnevalsvereine (LTKV) fand gestern Abend in Erfurt erstmals ein Runder Tisch zur Sicherheit von Karnevalsumzügen statt...

Neben Kommunalstaatssekretär Andreas Bausewein nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Karnevalsvereinen und Umzugsveranstaltern aus ganz Thüringen teil. Guntram Wothly, Ehrenamtsbeauftragter der Thüringer Staatskanzlei, brachte die Perspektive des Ehrenamts ein. Für die kommunale Ebene war Axel Kunze vom Gemeinde- und Städtebund Thüringen dabei.

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Ziel des Treffens war ein erster offener Austausch darüber, wie die jährlich rund 100 Karnevalsumzüge im Land unter den gewachsenen Sicherheitsanforderungen künftig organisiert werden können. Die Vereine berichteten aus der Praxis: Viele klagen über hohe organisatorische Belastungen und komplizierte Sicherheitsauflagen, die im Ehrenamt kaum noch zu stemmen seien.

Dazu kämen stark gestiegene Kosten – im Vergleich zu der Zeit vor Corona hätten sich die Ausgaben für Absperrungen und Sicherheit nahezu verdoppelt. In Erfurt belaufen sie sich laut Veranstaltern inzwischen auf rund 220.000 Euro pro Umzug, in Wasungen auf etwa 45.000 Euro.

Kommunalstaatssekretär Andreas Bausewein betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Karnevals: Er stifte Gemeinschaft und Identität. Deshalb müsse alles dafür getan werden, Umzüge zu erhalten – trotz abstrakter Bedrohungslagen durch Terrorismus. „Wir dürfen uns dem Wahnsinn nicht ergeben. Denn genau das wollen Terroristen: dass wir unser Leben nicht mehr wie gewohnt leben“, so Bausewein. „Wichtig ist jetzt, dass wir in den nächsten Wochen Lösungen finden, damit die Umzüge im kommenden Jahr stattfinden können.“

Erste Ideen, wie man den meist ehrenamtlichen Organisatoren die Arbeit erleichtern kann, wurden bereits gesammelt: von professioneller Unterstützung beim Erstellen der Sicherheitskonzepte über Musterkonzepte für verschiedene Umzugsgrößen bis zur gemeinsamen Anschaffung von Straßensperren. Bausewein regte Schulungen für Ehrenamtliche wie auch für Mitarbeitende der Ordnungsämter an, um landesweit vergleichbare Maßstäbe zu schaffen. „Auf die regionalen Ordnungsbehörden kommt es an. Sie müssen mit ins Boot geholt werden.“ Besonders bei den Auflagen der Unteren Behörden sei Augenmaß geboten. Bausewein: „Natürlich müssen wir Gesetze und Vorschriften einhalten. Aber es gibt Spielräume – und die müssen wir nutzen.“

Der Runde Tisch soll künftig regelmäßig stattfinden. Ein weiteres Treffen ist noch vor der Sommerpause geplant.
Autor: red

Kommentare
emmerssen
07.05.2025, 14.02 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Schmähkritik
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