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Mi, 11:21 Uhr
19.01.2011

IHK erwartet 10.000 neue Jobs

Die Konjunkturkurve zeigt weiter nach oben, die Geschäfte laufen gut und die Unternehmer versprühen auch für die kommenden Monate viel Zuversicht. Über nahezu alle Branchen hinweg sind die Firmenchefs optimistisch, dass der Aufschwung anhalten wird. Auch in unserem Freistaat...


Besonders erfreulich: Nicht nur das Auslandsgeschäft floriert – die Inlandsnachfrage hat deutlich angezogen und liefert wertvolle Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Konjunkturklimaindex, der sowohl die aktuelle Situation der Unternehmen als auch die Erwartungen und Pläne berücksichtigt, steigt um vier Punkte zur vorhergehenden Analyse und erreicht jetzt 118 von 200 möglichen Punkten, wie zuvor nur in den Boom-Jahren 2007 und 2008. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 900 Betrieben in Nord- und Mittelthüringen.

„Der Konjunkturexpress ist 2010 gut in Fahrt gekommen und hat zum Jahresende noch einmal Geschwindigkeit aufgenommen“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser die vorliegenden Daten. Die Unternehmer seien überwiegend zufrieden mit dem Geschäftsverlauf. Branchenübergreifend urteilten immerhin 84 Prozent der Befragten mit gut und befriedigend. Gefüllte Auftragsbücher hätten für eine solide Ertragslage gesorgt. Mittlerweile würden vier von fünf Betrieben mit Gewinn oder zumindest kostendeckend arbeiten.

„Beste Voraussetzungen, um neue Investitionen zu tätigen. Zunehmend fließt mehr Geld in moderne Maschinen und Anlagen. Inzwischen plant jeder Vierte sein Budget aufzustocken“, so Grusser. Dies treibe die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt weiter voran: „Auf Grund des wachsenden

Fachkräftebedarfs in den Unternehmen dürfte sich 2011 die Beschäftigungssituation noch günstiger gestalten. Die überwiegende Mehrheit der Firmenchefs will die Zahl der Mitarbeiter konstant halten oder sogar erhöhen. Die Schaffung von 10.000 neuen Jobs in Thüringen im Jahresverlauf 2011 ist da durchaus realistisch“, zeigt sich Grusser optimistisch.

Vor allem in der Industrie stünden die Weichen auf Wachstum. Über die Hälfte der Manager berichte von einem aktuell guten Geschäftsverlauf, für ein Drittel sei er zumindest befriedigend und nur jeder Zehnte beurteile die Lage mit schlecht – immerhin die beste Einschätzung seit vier Jahren.

„Die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Betriebe auf den Exportmärkten spiegelt sich auch im hohen Auftragsniveau aus dem Ausland wider. Darüber hinaus sind die binnenwirtschaftlichen Wachstumskräfte nicht mehr zu übersehen und zieht der private Konsum deutlich an“, beschreibt Grusser die Situation.

Zwei von drei Unternehmen lasteten ihre Kapazitäten inzwischen weitgehend aus. Der ein oder andere hätte schon mit Engpässen zu kämpfen und müsse die Lieferzeiten verlängern. Damit werde der Investitionsmotor weiter angetrieben und Erweiterungspläne geschmiedet.

„Gute Nachrichten kommen endlich auch aus dem Einzelhandel. Derzeit trifft die positive Arbeitsmarktentwicklung auf einen günstigen Konjunkturverlauf und ein recht stabiles Preisniveau. Für die privaten Verbraucher ein guter Grund, ihre bisherige Kaufzurückhaltung aufzugeben“, stellt der IHK-Hauptgeschäftsführer fest. Bei rund 40 Prozent der Händler schlage sich dies in gut gehenden Geschäften und steigenden Umsätzen nieder. Drei Viertel der Befragten bewegten sich inzwischen wieder in der Gewinnzone.

Zu den Profiteuren des Aufschwungs zählten zweifellos auch die Dienstleistungsunternehmen. 60 Prozent der Servicefirmen würden auf eine gute Geschäftslage verweisen und könnten sich über steigende Erträge freuen. „Ein Wermutstropfen bleibt: Aus dem Reigen der Optimisten fällt das Baugewerbe heraus“, so Grusser. Ursache des eingetrübten Stimmungsbildes sei vornehmlich das Auslaufen der im Rahmen der Konjunkturpakete aufgelegten Infrastrukturprogramme. Nur 16 Prozent der Firmenchefs rechneten in den kommenden Monaten mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, 23 Prozent seien eher skeptisch. Aber auch der frühe und heftige Wintereinbruch habe die Branche hart getroffen. Lediglich sechs Prozent der Unternehmer schätze die derzeitige Geschäftslage mit gut ein, dagegen urteile jeder Vierte mit schlecht.

Fazit des IHK-Chefs: „Der Aufschwung hat weiterhin freie Fahrt. Sowohl die aktuelle Geschäftslage, als auch die Erwartungen und Pläne der Unternehmen lassen auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hoffen. Gleichwohl dürfen eventuelle Störfaktoren nicht außer Acht gelassen werden. Zu den größten Risiken für den Konjunkturboom zählen sicher die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise, die Eurokrise bei wichtigen Thüringer Handelspartnern und der sich abzeichnende Fachkräftemangel.“
Autor: nnz

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