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Sa, 15:53 Uhr
05.02.2011

Abschied von Udo

Viele Menschen hatten am Mittag Abschied von Udo Pichel genommen. Es war eine bunte Mischung Frauen und Männern unterschiedlichen Alters, die eines einte: Sie wollten sich von dem Verstorbenen verabschieden...

Abschied von Udo Pichel (Foto: nnz) Abschied von Udo Pichel (Foto: nnz)

In den vorderen Reihen hatten die Verwandten von Udo Pichel Platz genommen: Vier Schwestern, eine Stiefschwester, Nichten und Neffen. Dahinter Frauen und Männer, junge Menschen, ältere Menschen. Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlichen Glaubens. Deutsche und Menschen, deren Heimat woanders zu finden ist.

In der Trauerhalle stand links ein Poster von Udo Pichel, ein Bild aus der nnz, vergrößert. Udo - so wie ihn die Nordhäuser kannten, mit seinem grünen Mantel. Aufgenommen zu einem Altstadtfest. "Ich konnte mich in den vergangenen Tagen nicht des Eindrucks erwehren: eine ganze Stadt trauert um Udo Pichel, nimmt Anteil und viele Menschen ermöglichten es, dass wir heute zusammen würdig Abschied von Udo Pichel nehmen können", sagte Frank Meier von Bestattungshaus Nordhausen in seiner Trauerrede.

Wer war Udo Pichel? Ein Trinker, ein Berber, ein Original? In der nnz wurde über Udo kontrovers diskutiert, eines jedoch war allen Kommentaren eigen: Sie kannte ihn! Die Nordhäuser kannten ihn, so wie viele den "Dicken Peter" kannten. "Fragt man einen Grundschüler, ob sie den amtierenden Bürgermeister kennt, dann zucken fast alle mit den Schultern. Fragt man sie nach Udo Pichel, dann wussten sie wer das ist. War das war", so Meier.

Die Initiative für diesen Abschied sei von den jungen Leuten ausgegangen, die an der Wiedigsburg wohnen, die sich ab und an um Udo kümmerten, die dann von weiteren Sponsoren unterstützt wurden. Frank Meier erinnerte auch an die vielen Menschen, die sich um Udo kümmerten, an seinen Betreuer, an Ärzte, derer Dienste er sich doch immer wieder widersetzte. "Er war glücklich in seiner Welt, die nicht unsere war".

Worte, die Udo gern gefallen hätten, Worte, die einige Gäste dieser Trauerfeier zu Tränen rührte. Die vielleicht auch um Udo weinten. Und vielleicht, so fragte sich der eine oder andere, hätte man Udo mehr helfen sollen, können und müssen. Aber würde Udo das wollen? Eine Frage, auf die es nun keine Antwort mehr geben kann.
Autor: nnz

Kommentare
Georg66
05.02.2011, 16.32 Uhr
Berühmt...
sind Sie erst richtig im Tode geworden, Herr Pichel. Aber ich wollte mich jetzt auch noch in das Kondolenzbuch-NNZ-Online einschreiben.
Vielleicht werde ich dann auch mal so berühmt in NDH wie Sie! Mit freundlichem Gruß
Georg66
adele
05.02.2011, 16.33 Uhr
'Oje
Also bei allem Respekt dem Toten gegenüber, aber wenn ich morgen anfange zu trinken und mir einen Lodenmantel anziehe, dann werde ich sicher auch ein Nordhäuser Original?!

Ich möchte mal wegen meiner Leistung die ich der Gesellschaft gebracht habe geehrt werden!!!

Ansonsten Rest in Peace allen vor kurzem Verstorbenen!
Harzspross
05.02.2011, 20.21 Uhr
Udo Pichel - ein Stern in Nordhausen
Ich finde es bemerkenswert, dass so viele Menschen Anteil am Tod eines Mitbürgers nehmen, dessen Leben doch so gar nicht in die Lebensentwürfe der allermeisten von uns passt. Was geht hier vor? Ist es die Angst des einzelnen, einst selbst so zu enden? Ist es Migefühl mit einem Gestrauchelten? Ist es Respekt vor jemandem, der es geschafft hat, sich aus Herzenslust und vielleicht aus Überzeugung dem hinterfragenswerten "Lifestyle" unserer Tage zu widersetzen?

Vielleicht ist es von jedem etweas. In jedem Fall stimmt mich die große Anteilnahme am Ableben des berühmten Nordhäusers optimnistisch: Der Schwache, Gestrauchelte, wird von uns noch wahrgenommen und er hat unsere Anteilnahme, und, wie es zum Beisiel die jungen Leute von der Wiedigsburg gezeigt haben, unsere Hilfsbereitschaft. In Zeiten der Selbstverwirklichung und der individuellen Entfaltung unter dem Sternenbanner des Euros und des Dollars ein Hoffnungsschimmer - und ein Stern über der alten, und leidgeprüften Stadt Nordhausen am Harz.
liamka
06.02.2011, 07.00 Uhr
das kann ich so nicht glauben
Bis ein Bild von Herrn Pichel hier gezeigt wurde, wußte bei uns in der Familie niemand, wer dieser Mann war, mit dem Bild erkannte ich einen Menschen, der oft am Aldi rumstand, nicht mehr und nicht weniger.

"Fragt man einen Grundschüler, ob sie den amtierenden Bürgermeister kennt, dann zucken fast alle mit den Schultern. Fragt man sie nach Udo Pichel, dann wussten sie wer das ist. War das war", so Meier.

Bei allem Respekt vor dem Toten,aber es wird hier masslos übertrieben,das gleicht ja beinahe einem Nachruf auf eine wichtige und bekannte Persönlichkeit, deren Arbeit und Leben gewürdigt werden sollte.

Udo Pichel war ein Nordhäuser und hat meiner Meinung nach nicht wirklich große Verdienste um Nordhauaen erworben. Er ist tot, das ist ohne Frage schlimm für die Angehörigen und Freunde von Ihm,aber ein öffentliches Begräbnis mit so einem Hype?

Eine ganze Stadt wird plötzlich gezwungen, sich damit zu beschäftigen? Nein Danke...ruhen Sie in Frieden Herr Pichel, ein Nordhäuser, wie es sehr viele gibt und gab.
Leser X
06.02.2011, 08.59 Uhr
Ich bin mir nicht sicher...
... ob dieser ganze Rummel um Herrn P. von ihm so gewollt gewesen wäre. Eher wohl nicht. Aber "wir" haben diesen Rummel gewollt, ja, vielleicht sogar gebraucht. Weil wir längst nichts anderes mehr kennen. Da genügt ein Blick in die Medien. Dort entblößen sich täglich Menschen und kehren ihr Inneres nach außen, als sei es das selbstverständlichste von der Welt. Ist es aber nicht.

Es ist die banale Quote, sprich der Kommerz. Eine Mediengesellschaft, die auch Tabus anerkennt, wäre natürlich menschlicher, ist in Zeiten der Käuflichkeit und Vermarktung von allem und jedem aber natürlich Utopie...

Also: Udo P. ist tot - es lebe Udo P.! - und sei es nur als Objekt von Tratsch und Klatsch...
Icke
07.02.2011, 17.03 Uhr
Ich kannte udo sehr gut
Udo war mein Freund er hat immer wenn ich kein Fahrradschloss hate auf mein Rad aufgepast er wollte auch nie das man ihm geld gab er konnte sich immer selbst über wasser halten er war ein sehr guter mensch schade das er von uns gegangen ist !
Kai Ser
07.02.2011, 20.14 Uhr
Frage?!
Ich verstehe denn ganzen Hype über Udo P. nicht! Zu Lebzeiten hat sich keine S... um ihn gekümmert. Er war ohne Zweifel ein gewaltbereiter "Penner". Jetzt wollen alle mit ihn befreundet gewesen sein.
Echt traurig
Eckenblitz
08.02.2011, 16.50 Uhr
Rolandgruppe!!!!
Da der Herr Pichel von vielen Kommentatoren so hoch eingeschätzt wird, mache ich den Vorschlag, IHN als Nordhäuser "ORIGINAL" in der ROLANDGRUPPE auf zu nehmen.

Bitte keine KOMMENTARE zu diesen KOMMENTAR.
Luftikus
13.02.2011, 19.05 Uhr
Nächstes Altstadtfest mit Udo Pichel Doppelgänger?
Mal sehen wie viele Bürger sich zum Alstadtfest einfinden, die mit zottligen Haaren, unsauber, Bierfahne und Lodenmantel auftauchen.
Broesel66
21.02.2011, 01.10 Uhr
Noch ein Original...!!
Ein Mensch ist gestorben... Zu Lebzeiten wurde ihm gern aus dem Weg gegangen... Nach seinem Tod wird er nun ein "Original"....mh....Es wird viel diskutiert...Verdient: Ja oder nein...

Meine Heimat ist Nordhausen und ich weiss, er hat nie für irgendetwas Geld genommen, obwohl er arm war, aber er hat geholfen wenn er konnte. Nur geholfen hat ihm keiner... Eine Bockwurst und ne Brause...das gab es wenn ich ihn getroffen hab....Ruhe in Frieden UDO!

He ihr Nordhäuser, habt ihr den "dicken Peter" auch schon vergessen...? Der hat es auch verdient...Ja, er hat uns Spass bereitet. Auch für eine Bockwurst und ne Brause..... dafür machte er das "Blasorchester". So, ihr lieben Nordhäuser, lasst es zu...noch ein Original! Wer nimmt denn daran Schaden??...
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