Zum zehnten Mal treffen die Blau-Weißen aus Nordhausen im Landespokal auf die Rot-Weißen aus Erfurt. Dabei zählen wir das denkwürdige „Doppelspiel mit Wiederholung“ im Jahre 2009 hinzu...


Ein Drittel dieser Pokalspiele gegen die Landeshauptstädter (SC Turbine, RWE I und II) hat Wacker gewonnen, wie aus unserer Übersicht hervorgeht:

07.03.1965	Motor Nordhausen West - SC Turbine Erfurt II	1:2
22.09.1984	Motor Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 0:2	(2. Hauptrunde FDGB-Pokal)
28.05.1996	FSV Wacker 90 Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 1:0	(Pokalsieger)
30.05.1997	FC Rot-Weiß Erfurt - FSV Wacker 90 Nordhausen 2:3	(Pokalsieger)
03.10.1997	FC Rot-Weiß Erfurt II - FSV Wacker 90 Nordhausen	1:3 n. V. (1. Runde)
17.05.1998	FC Rot-Weiß Erfurt - FSV Wacker 90 Nordhausen	4:1 (Endspiel)
03.04.2009	FSV Wacker 90 Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 0:5	(Viertelfinale)
09.09.2009	FSV Wacker 90 Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 n. V.	(wegen Dunkelheit vor Elfmeterschießen abgebrochen)
11.10.2009	FSV Wacker 90 Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 0:6	(Wiederholungsspiel der 2. Runde).

Und heute?

FSV Wacker 90 Nordhausen - FC Rot-Weiß Erfurt (Viertelfinale)


Vom Wunschgegner FC Rot-Weiß Erfurt haben Fans, Verantwortliche und Mannschaft geträumt – aber doch bitte erst im Finale! Dass die Auslosung für das Viertelfinale im Köstritzer Landespokal unserem FSV Wacker dieses Hammerlos bereits für heute bescherte, in der Runde der letzten Acht, sehen wir deshalb mit einem weinenden Auge, aber auch mit einem lachenden.

Denn so kann sich unser Regionalligist mit einem Drittligisten messen, der sogar lange mit der zweiten Liga liebäugelte. Das Viertelfinalspiel im Köstritzer Landespokal, das ursprünglich am 16. November 2013 stattfinden sollte, war vom Spielausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) abgesetzt worden. Erfurt hatte wegen der Auswahlverpflichtung von Kevin Möhwald und Sebastian Stolze einen Antrag an den Thüringer Fußball-Verband (TFV) gestellt. Der wurde auf der Grundlage der Spielordnung § 16 (2) durch den Spielausschuss genehmigt.

Auf geht’s also zu einem unerwünschten Nachmittagstermin an einem Wochentag, aber gegen einen gewünschten Kontrahenten.

Die Rot-Weißen wollen nach mehrfachen vergeblichen Anläufen dieses Mal den Pott unbedingt holen. In der Saison 2008/2009 gelang dies letztmalig. 2013 verloren die Blumenstädter das Pokalfinale gar gegen den damaligen Landesligisten SV SCHOTT Jena, der zuvor auch Wacker eliminiert hatte.

Sowohl Trainer Jörg Goslar als auch Vereinspräsident Nico Kleofas hatten sich kurz nach der Auslosung schon geäußert. Wacker-Trainer Jörg Goslar: "Ein tolles Los, ein Spiel, auf das man sich freuen kann. Das wird sicherlich für die Fans ein tolles Ereignis und auch für die Mannschaft ein ganz großes Spiel. In meinen Augen haben wir das beste Los gezogen." Nicht ganz so euphorisch reagierte Vereinspräsident Nico Kleofas: "Das ist wieder typisch für unser Glück. Es ist ein tolles Los, definitiv, aber dass wir Erfurt nun schon im Viertelfinale haben, etwas später wäre mir schon lieber gewesen."

Möckel, Kammlott, Langer und Hauswald sind die einzigen aktuellen Akteure im Kader, die in den Spielen von 2009 beim letzten beiderseitigen Aufeinandertreffen auf dem Rasen des AKS standen – damals auf Seiten der Erfurter, zwei stehen heute im Wackeraufgebot, vielleicht könnte auch noch Marcus Vopel auf Nordhäuser Seite Berücksichtigung finden.

Möhwald und Czichos, am Sonnabend in der 3. Liga mit Gelb/Rot des Platzes verwiesen, dürfen laut Wettspielordnung am Dienstag mit „um die Wette“ spielen, während Wackers Halstenberg wegen zweier Gelber Karten aus dem Jahr 2013 gesperrt ist. Alles Rechtens – aber gerecht? Ja! Es ist alles in Ordnung mit der Wettspielordnung, weil es ein anderer Wettbewerb ist.

Fragen bleiben trotzdem für einen Laien. Zur Erinnerung: Caglayan Tunc spielte nach seiner 5. Gelben Karte im Wettbewerb der ersten Wacker-Vertretung dann im Wettbewerb der Landesklasse eine Woche später mit. Das Ergebnis ist bekannt: Wacker II gewann gegen Westerengel auf dem grünen Rasen, aber verlor die 3 Punkte am „grünen“ Tisch.

Es ist schon merkwürdig mit diesen unterschiedlichen „Spielregeln“ im Lande des mehrfachen Fußball-Weltmeisters.
Klaus Verkouter