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Mi, 11:54 Uhr
27.11.2019
Seniorenvertretung besprach Arbeitsplan für 2020

Politik und Leben aktiv mitgestalten

Wer in Nordhausen die 60 überschritten hat, zählt zu den Senioren. Das sind immerhin 35% der Stadtbevölkerung. Deren Interessen zu vertreten soll Aufgabe der Nordhäuser Seniorenvertretung sein, die heute morgen zu ihrer ersten Sitzung nach der Neuwahl zusammentrat...

Auf dem Tagesprogramm stand vor allem der Arbeitspan für das kommende Jahr und der viel umfangreich aus. Der Vorsitzende der Seniorenvertretung Herbert Müller legte der am 17. Oktober neu gewählten Runde die Grundlagen der anstehen Arbeit dar. Die beruht unter anderem auf dem Seniorenmitwirkungsgesetz, den entsprechenden Stadtratsbeschlüssen, der eigenen Satzung, und dem Seniorenplan des Landkreises aus dem Jahr 2010.

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Der vordringlichste Schwerpunkt der Arbeit ist die politische Einbeziehung älterer Menschen in der Kommune und ständige Kommunikation mit der Verwaltung und dem Stadtrat. Man wolle für eine moderne Seniorenpolitik und für die Verbreitung eines „realistischen Altenbildes“ in der Öffentlichkeit eintreten, sagte Müller.

Den „großen Rahmen“ hatte man im Vorfeld in insgesamt 18 mögliche Schwerpunkte aufgegliedert. Die Vorschläge wurden heute besprochen und sollen im Dezember durch Gedanken und Vorschläge der Mitglieder ergänzt und finalisiert werden.

Ganz oben auf der Aufgabenliste steht die Ausgestaltung des Internetauftritts der Seniorenvertretung auf der Seite der Stadtverwaltung. Einen Anfang dazu wurde von den letzten Mitgliedern der Vertretung bereits gemacht, Aufgabe sei es nun dafür zu sorgen das der Auftritt der Stadt auch für die Senioren "mit Leben gefüllt" werde. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung will sich die Vertretung mit der Förderung digitaler Kompetenz interessierter älterer Mitbürger befassen. Auch hierzu liefen erste Aktionen, zum Beispiel in Bleicherode, weitere Ideen zur Umsetzung sind aber gern gesehen. Die Vermittlung von Informationen, ob in papierner Form, via Internet oder Radio, wurde am Vormittag viel diskutiert, die Steuerung und Streuung von Terminen und Veranstaltungsankündigungen sei eine große Herausforderung, hieß es im Nordhaus.

Sitzung der Nordhäuser Seniorenvertretung im Nordhaus (Foto: Angelo Glashagel) Sitzung der Nordhäuser Seniorenvertretung im Nordhaus (Foto: Angelo Glashagel)

Der Kontakt zur Seniorenvertretung soll auch auf traditionellem Wege erfolgen können, hierzu wurde in der Stadtverwaltung eine Poststelle eingerichtet. Diese Möglichkeit müsse im kommenden Jahr ausgebaut und genutzt werden, damit sie funktioniere.

Im Alltag spielen digitale Probleme eine deutlich kleinere Rolle als „analoge“ Problemstellungen. So kritisiert die Vertretung den Mangel an öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet, der Zustand sei „unhaltbar“, sagte Vorstandsmitglied Jürgen Hahnemann.

Ein weiteres Problem das den Senioren unter den Nägeln brennt: der Ärztemangel oder vielmehr die Schwierigkeiten bei Fachärzten zeitnahe Termine zu bekommen. Erste Schritte zur Behebung des Mangels hätten nur bescheidene Ergebnisse gezeitigt, das Thema sei schwierig, der Einfluss der Senioren müsse hier unbedingt aufrecht erhalten werden.

In jedem Leben kommt der Punkt, an der Arzt nicht mehr gebraucht wird und auch damit hat sich die Seniorenvertretung zu befassen. Die Anmerkungen und Wünsche der Vertretung hatten bei der Ausgestaltung der Nordhäuser Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof in der Vergangenheit konkrete Wirkung gezeigt. Auch hier wolle man „dran bleiben“ damit es weitergeht, zudem sollte man das Augenmerk auch auf andere Friedhöfe in den Ortsteilen legen.

Senioren sind auch Verkehrsteilnehmer, die trotz vorangeschrittenen Alters mobil bleiben wollen. Um Mobilität zu erhalten und der „Diskriminierung“ älterer Verkehrsteilnehmer entgegenzuwirken will man in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Schulungen durchführen. Zudem will man den Gesprächsfaden mit den Verkehrsbetrieben aufrecht erhalten um sich mit der Barrierefreiheit an Haltestellen und der Sicherheit in den Fahrzeugen der Verkehrsbetriebe auseinandersetzen zu können.

Um ihre Ziele zu erreichen und zu kommunizieren will man mit diversen Stellen zusammenarbeiten. So hat man sich die Kontaktpflege zu diversen Verbänden, den Parteien, Gewerkschaften, den Seniorenvertretungen anderer Gemeinden, der Polizei und den Medien ins Stammbuch geschrieben. Dazu gehört auch der Besuch von Alten- und Pflegeheimen um vor Ort Probleme kennenzulernen und zu sehen wo und wie man unterstützend wirken kann. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis funktioniere dank eines „rührigen Seniorenbeauftragten“ sehr gut, dieser Kontakt müsse gepflegt und inhaltlich weiterentwickelt werden. Auf dem Programm stehen auch periodische Beratungen mit dem Oberbürgermeister. Der Kommunikationsweg in die Rathausspitze sei in der Vergangenheit „mitunter mühsam gewesen und mit einigen Rückschlägen verbunden“, konkret unter der Amtszeit des ehemaligen OB Dr. Zeh. Im vergangenen Jahr habe sich die Lage tendenziell verbessert.

Zu den Aufgaben der Seniorenvertretung gehört auch die Ausgestaltung des kulturellen Lebens. In Kooperation mit dem „Nordhaus“ wird man im kommenden Jahr wieder Seniorentage und eine Seniorenwoche, organisieren. Kleiner Seitenhieb: bei diesen Gelegenheiten würde man gerne mehr „Würdenträger“ der Stadt willkommen heißen. Der Termin für das große Seniorensommerfest steht bereits fest: am 23. Juli will man auf dem Petersberg wieder feiern.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Alex Gösel
27.11.2019, 12.05 Uhr
Senioren
"Wer in Nordhausen die 60 überschritten hat, zählt zu den Senioren." - Gibt es dann in Nordhausen auch die Rente schon mit 60?

Meiner Meinung nach zählt man mit 60 noch lange nicht zum "alten Eisen", nur muss beinahe jeder von uns bis mindestens 70 Arbeiten... klar, der Staat spart somit Rente...

Willkommen im Sozialstaat Deutschland!
Psychoanalytiker
27.11.2019, 12.24 Uhr
Die "Seniorenvertretung" ...
... sollte sich mal viel lieber darum kümmern, dass auf die Politiker, die dafür zuständig sind, Einfluss genommen wird, dass das Rentenniveau auf über 60 Prozent des Durchschnittsverdienstes steigt. Unter 60 Prozent gilt man entsprechend diverser Sozialverbände als arm, und die Rentner geben sich mit 46 Prozent zufrieden. In Frankreich ließen sich das die Rentner nicht gefallen ...
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