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Mo, 07:03 Uhr
29.06.2020
nnz hat nachgefragt:

Wird die Mehrwertsteuersenkung weitergereicht?

Am 1. Juli tritt für sechs Monate deutschlandweit eine verringerte Mehrwertsteuer in Kraft. Für die meisten Produkte und Dienstleistungen sinkt die Steuer von 19 auf 16 Prozent. Für einige wie beispielsweise die Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr verringert sich die Steuer von 7 auf 5 Prozent. Nnz hat nachgefragt, ob diese Veränderungen von städtischen Unternehmen an die Verbraucher weitergegeben werden...

Im Namen der Stadt Nordhausen antwortete Lutz Fischer, der Pressesprecher der Stadt. Er schrieb uns: „Der Zeitplan zum zweiten Corona-Steuerhilfegesetz sieht vor, dass die abschließenden Beratungen im Bundesrat am 29. Juni nachmittags stattfinden soll. Grund hierfür: Auch der Bundestag wird erst am Vormittag desselben Tages das Gesetz in 2./3. Lesung verabschieden. Das wäre nur zwei Tage bevor die Mehrwertsteuersenkung greifen soll.

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Es kann also erst – ohne den demokratischen Weg der Gesetzgebung vorwegzugreifen – in der kommenden Woche und kurz vor der möglichen Senkung der Mehrwertsteuer in den kommunalen Unternehmen abschließend entschieden werden. Ansprechpartner sind dabei die Unternehmen.“

In den Nordhäuser Verkehrsbetrieben haben wir uns mit Thorsten Schwarz, dem Geschäftsführer des Unternehmens, unterhalten. „Für eine kurzfristige Tarifumstellung wäre der Aufwand zu hoch. Die Fahrkahrtenautomaten lassen sich nicht so einfach umrüsten und es würden auch ganz krumme Beträge herauskommen, wenn wir zwei Prozent abziehen. Außerdem ist ein festgelegter Tarif ein genehmigtes Verfahren. Um das zu ändern, bedürfte es eines Antrags, über den dann frühestens im Oktober entschieden würde. Im Dezember läuft die Regelung schon wieder aus, dann müsste alles zurückgestellt werden. Da ist eine Umrüstung teurer als der Nutzeffekt“, sagte Herr Schwarz und fügte noch an, dass sein Unternehmen in der Zeit des Lockdowns hohe finanzielle Verluste erlitten hätte.

So werden die ermäßigten Steuersätze wohl für die meisten Endverbraucher wenigstens in diesem Bereich nicht zum Tragen kommen. Und wenn wir die Antwort des Pressesprechers der Stadt Nordhausen betrachten wird klar, dass es woanders ähnliche Probleme hier in den Verkehrsbetrieben geben wird. Eine Umstellung wegen zwei oder drei Prozent, die noch per Gesetzeskraft genehmigt werden muss ist für den zeitlichen Rahmen von nur sechs Monaten kaum machbar. Und so bleiben uns als Verbraucher wohl hauptsächlich die Preise für Lebensmittel und andere Verkaufsgüter, wo wir einige Cent einsparen können. Bis Silvester!
Autor: red

Kommentare
Psychoanalytiker
29.06.2020, 09.45 Uhr
JEIN ...
... ich weiß von verschiedenen Unternehmen (Handelsbetrieben), dass die Mehrwertsteuersenkung (was und wo ist eigentlich der "MEHRwert" ???) nicht weitergegeben wird. So weiß ich von einer Person, die in einer "Lebensmittelkette" arbeitet, dass die Preise am Wochenende angehoben wurden, um sie nun auf die niedrigere MWSt abzusenken. Am Ende steht der Preis, der bisher auch zu zahlen war.

Da dies hoffentlich nicht jeder Händler so macht, hier mein klares JEIN. Warten wir's ab, aber die Gier ist ja unermesslich ...
H.Freidenker
29.06.2020, 12.17 Uhr
Großer Aufwand, kleines Ergebnis!
In einem Warenkorb von 100 Euro sind bei 7%, 6.54 € MwSt. enthalten.
Nach der Senkung auf 5%, sind es noch 4.76 €.
Der von der Politik gemachte finanzielle Konsumanreiz beträgt also bei einem Warenkorb von 100 Euro, ganze "1.78 €".
Gruß an die Politiker, einfach toll !!!
Kyffhaeuser
29.06.2020, 23.47 Uhr
der Bürger ist 2 x der Dumme
1. die Senkung wird beim Bürger nicht annkommen - 1. Verarsche !
2. die Firmen bekommen das Geld quasi geschenkt, je größer der Umsatz, je mehr bekommen sie geschenkt !
3. der Staat verliert hier freiwillig Milliarden Euro,
4. die Verluste holt er sich hinterher vom Bürger auf anderem Weg sowieso wieder, einer muss es ja bezahlen, da die Konzere üblicherweise nicht angegriffen werden, bleiben nicht viele übrig, 2. Verarsche !

Ergebnis ? die Firmen machen mehr Gewinn auf Kosten der Bürger - Jubel !! (Ironie aus)
Jäger53
30.06.2020, 07.04 Uhr
Mehrwertsteuer
Mir ist aufgefallen, dass nach der Bekanntgabe der Mehrwertsteuersenkung die Preise leicht angehoben wurden. Ich frage mich ob das ein Zufall ist.
Herr Taft
30.06.2020, 08.31 Uhr
Mal ganz ehrlich...
... Wen stört es schon, ob er im Restaurant für seinen Kuchen weiterhin 3 euro statt 2,92 Euro zahlt? Aber dem Restaurant, welches Corona bedingt schließen musste hilft es.

Viele Unternehmen hatten unter dem Lockdown zu leiden... Kurzarbeitergeld ist zwar nicht schön, aber das Unternehmen, welches seine Mitarbeiter mangels Arbeit in Kurzarbeit schicken musste, hat in dieser Zeit gar nichts eingenommen. Von daher: ob die MwSt-Senkung an den Verbraucher weiter gegeben wird oder nicht - es hilft der Wirtschaft in jedem Fall, schneller auf die Füße zu kommen.

In meinen Augen hätte es bessere Maßnahmen gegeben als die MwSt-Senkung (zB. hätte Man die EEG-Umlage senken oder aussetzen können)
aber auch so wird das Ziel erreicht.
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