eic kyf msh nnz uhz tv nt
So, 11:05 Uhr
01.11.2020
Nachwuchsmangel in der Baubranche

Sei schlau, geh zum Bau?

Die nach wie vor günstigen Zinsen lassen die Baubranche boomen. Beste Voraussetzungen für Schulabgänger in diesem Bereich eine Ausbildung zu starten, möchte man meinen. Doch schon seit Jahren leidet das Baugewerbe unter Nachwuchsmangel. Werden also bald keine Häuser mehr gebaut, weil qualifizierte Facharbeiter fehlen?

„Sei schlau, geh zum Bau“ – dieser Slogan zieht bei jungen Leuten scheinbar schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Obwohl das Baugewerbe derzeit einen starken Aufschwung erlebt, bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Laut einer Umfrage der SOKA-Bau hatte im August 2020 die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe noch freie Ausbildungsstellen zu vergeben. Das Problem: Zu viele Schulabgänger streben nach einem Studium.

Keine Lust auf harte Arbeit
Dass die Baubranche so unbeliebt ist, liegt vor allem an den Rahmenbedingungen. Ein früher Arbeitsbeginn, ständig wechselnde Einsatzorte und lange Pendelstrecken, die vom Arbeitgeber nicht bezahlt werden: Die Arbeit auf der Baustelle verlangt einiges von den Berufseinsteigern ab, nicht nur körperlich. Vielen Berufseinsteigern fällt es schwer, Arbeit, Familie und Freizeit miteinander zu vereinen.

Anzeige symplr
Auch der raue Umgangston auf der Baustelle ist nicht jedermanns Sache. Das schlägt sich in einer hohen Abbrecherquote nieder: Laut Angaben der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) schließt mittlerweile fast jeder dritte Auszubildende die Ausbildung nicht ab.

Eine Frage des Geldes?
Für die IG Bau liegt die Lösung des Nachwuchsproblems in einer besseren Bezahlung. So forderte die Gewerkschaft jüngst eine Lohnerhöhung von 100 Euro für Azubis. Zudem müsse der Weg zur Baustelle entschädigt werden. Doch ist es mit mehr Geld getan? Schließlich ist die Ausbildungsvergütung im Baugewerbe jetzt schon höher als in vielen anderen Branchen. Im ersten Lehrjahr erhalten Auszubildende 850 Euro, im dritten Lehrjahr sind es 1.475 Euro.

Der Hausbau boomt – doch wer soll die vielen Häuser bauen? Es mangelt an Nachwuchs in der Baubranche. (Foto: Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH) Der Hausbau boomt – doch wer soll die vielen Häuser bauen? Es mangelt an Nachwuchs in der Baubranche. (Foto: Town & Country Haus Lizenzgeber GmbH)


Fragt man Jugendliche, wonach sich ihre Berufswahl richtet, dann spielt Geld nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es um abwechslungsreiche Tätigkeiten, die gesellschaftliche Anerkennung des Berufs sowie um Karriereperspektiven. Das alles kann die Baubranche bieten. Nur müssen die Unternehmen selbst aktiv werden und den Nachwuchs direkt ansprechen — etwa auf Schüler- und Jobmessen oder bei Schulbesuchen. Auch die sozialen Netzwerke bieten die Möglichkeit, sich den Jugendlichen vorzustellen. Ob der Job auf der Baustelle wirklich das richtige ist, können potenzielle Auszubildende dann im Rahmen eines Praktikums testen.

Was bedeutet der Nachwuchsmangel für den privaten Hausbau?
Noch ist die Situation nicht dramatisch. Personelle Lücken lassen sich bislang mit arbeitslos gewordenen Bauarbeitern und ausländischen Arbeitskräften schließen. Wenn es den Unternehmen nicht gelingt, Schulabgänger für die Baubranche zu begeistern, könnte sich das Blatt jedoch bald wenden. Viele Firmen stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationenwechsel.

Bei Town & Country wird weiter gebaut
Auch Town & Country Haus spürt schon erste Anzeichen des Nachwuchsmangels. Die Massivhäuser des Unternehmens werden mit regional ansässigen Partnerunternehmen gebaut – nach hohen Qualitätsstandards und den strengen Vorgaben von Bau- und Montagevorschriften. Der Vorteil von Town & Country Haus: Die regionalen Handwerker sind noch flexibel und können bei Nachwuchsmangel gut reagieren. Daher wird derzeit bei Town & Country Haus auch weitergebaut – dennoch droht ohne Nachwuchs eine düstere Zukunft auf dem Bau.
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr