Sa, 18:00 Uhr
20.02.2021
Offener Brief an Minister Holter
An der Eltern-Basis ist das Fass am Überlaufen
Die nnz hatte sich mit dem Hin und Her des Thüringer Kultusministeriums im Besonderen und der restlichen freistaatlichen Regierung in punkto Schulen und Kitas im Allgemeinen bereits ausführlich beschäftigt. Jetzt gibt es einen offenen Brief einer Frau aus dem Landkreis Nordhausen samt einer Rechnung...
Zur Vorgeschichte
Am Montag der zurückliegenden Woche wollte Linda Erbsmehl aus Werther vom Thüringer Kultusministerin wissen, wann den endlich mit "einer Entscheidung zur Wiederaufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs an Kitas und Grundschulen zu rechnen" sei?
Schon zwei Tage später antwortete eine ministeriell Beauftragte folgendes: "Ab dem 22. Februar 2020 ist ein landesweiter pandemieangepasster Wiedereinstieg in den eingeschränkten Präsenzunterricht und die Kindertagesbetreuung geplant. Dieser ist erst einmal prinzipiell unabhängig von Inzidenzwerten in einzelnen Regionen Thüringen und damit ein Signal für ganz Thüringen."
Frau Erbsmehl begann also in ihrer Familie all das zu planen, was notwendig ist, um ihren Nachwuchs in Kita und/oder Schule schicken zu können. Doch es kam, wie man weiß, alles anders. Auch für Frau Erbsmehl. Die schrieb nun dem für die Bildung der Thüringer Kinder zuständigen Minister einen Brief, den wir gern veröffentlichen, inklusive einer Rechnung.
"Sehr geehrter Herr Holter,
es fällt mir zunehmend schwerer, Ihnen und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Respekt entgegenzubringen, zeugt doch Ihre Vorgehensweise in Bezug auf die für den 22. Februar 2021 geplante Öffnung von Grundschulen und Kindergärten von wenig Respekt und Achtung den betroffenen Schülern, Eltern, Schulleitern, Lehrern, Kita-Leitern und Erziehern gegenüber!
Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 10. Februar dauerte es ganze sechs Tage bis das TMBJS die Umsetzung der Vorgaben aus der MPK für Thüringer Bildungseinrichtungen bekannt gegeben hat. Auf meine elektronische Anfrage vom 15. Februar 2021 an Ihr Ministerium nach einer schnellstmöglichen Bekanntgabe zum Vorgehen bezüglich der Schul- und Kitaöffnungen, erhielt ich am 17. Februar 2021 folgende Antwort: 'Ab dem 22. Februar 2020 ist ein landesweiter pandemieangepasster Wiedereinstieg in den eingeschränkten Präsenzunterricht und die Kindertagesbetreuung geplant. Dieser ist erst einmal prinzipiell unabhängig von Inzidenzwerten in einzelnen Regionen Thüringen und damit ein Signal für ganz Thüringen.
Bei der weiteren Öffnung von Schule und Kindertagesbetreuung werden natürlich auch die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Dazu zählen jedoch nicht nur die Inzidenzzahlen, sondern auch weitere Faktoren, welche die Krisenstäbe vor Ort in die Beurteilung der Situation einfließen lassen; so bspw. die Anzahl der Patienten in intensivmedizinischer Betreuung, die konkrete Verteilung des Infektionsgeschehen, …. Das TMBJS ist mit den Krisenstäben der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte im regelmäßigen Austausch. Angepasst an die konkrete Lage vor Ort können daher auch abweichende Regelungen für einige Gebietskörperschaften getroffen werden.' (Auszug).
Nach Bekanntgabe dieser Verordnung starteten Schulen, Kitas und Eltern umgehend mit der Umsetzung, um dann am Freitagabend völlig überraschend feststellen zu müssen, dass es für einige von ihnen absolute Zeitverschwendung war. Denn mittlerweile ließ das TMBJS verlauten, dass aufgrund einer Vorgabe vom Gesundheitsministerium in Kreisen mit einer Inzidenz von 200 die geplanten Schul- und Kitaöffnungen nicht umgesetzt werden dürfen!
Nun stellt sich mir ernsthaft die Frage: War es in den sechs Tagen vom 10. bis 16. Februar nicht möglich, sich mit dem Gesundheitsministerium abzustimmen und eine klare, schlüssige und konkrete Entscheidung zu treffen? Eine solche Festsetzung so kurzfristig an einem Freitag um 17 Uhr bekannt zu geben - nachdem sich die Bildungseinrichtungen in nicht einmal drei Tagen vom 16. – 19. Februar auf die Öffnung vorbereitet, Maßnahmen ergriffen und Eltern informiert haben, erscheint mir nicht nur fahrlässig, sondern durchaus realitätsfern und sogar verhöhnend.
Den Einrichtungen ist jegliche Möglichkeit der Reaktion genommen. Dienstpläne für das Lehr- und Erziehungspersonal wurden erstellt, Schüler zur Hortbetreuung und für die Mittagessenversorgung angemeldet. Eltern haben sich wahrscheinlich in ihrer Arbeitsplanung und ihren Schichten danach gerichtet und müssen nun alles innerhalb weniger Stunden und über das Wochenende revidieren und umplanen – ganz zu schweigen von den Kindern, die sich nach über zwei Monaten Homeschooling und Isolation auf die Schule, Lehrer und ihre Klassenkameraden gefreut haben und nun völlig schuldlos bitter enttäuscht wurden!
Ich gebe zu, ich wohne in einem Landkreis mit einer Inzidenz von unter 200 und unter 150. Daher könnte ich behaupten, ich habe Glück gehabt, mich betrifft es schließlich nicht. Dem ist aber nicht so! Bei dieser wankelmütigen Vorgehensweise bin ich womöglich nächste Woche von einer erneuten Schul- und Kitaschließung betroffen.
Und so richte ich meinen Appell an Sie: Herr Holter, bei allem verbliebenen Respekt, das ist keine Art und Weise mit Schülern, Lehrern, Erziehern, Kitakindern und Eltern umzugehen! Hätte ich das Recht dazu, würde ich Ihnen eine große Rüge, gar einen Tadel, aussprechen und Sie zur Wiedergutmachung drängen.
Das obliegt mir jedoch nicht. Daher bleibt mir nur, Sie auf eindringlichste Weise auf Ihren Fehler - und ja, genau das war es, ein Fehler – hinzuweisen und Sie zu ersuchen, das Vorgehen und den Umgang mit unseren Kindern zukünftig deutlich verantwortungsvoller, bedachter und realistischer anzugehen! Ich möchte an dieser Stelle die Debatte darum, dass Kinder ja keine Wählerstimme haben, nicht eröffnen, aber erwähnen, dass wir Eltern sehr wohl eine Stimme haben und Sie sich mit dieser Taktik wohl viele weitere Stimmen verspielt haben.
Darüber hinaus erlaube ich mir Ihnen, für die von mir erbrachte Leistung der Lehrtätigkeit für meinen Sohn, der seit September 2020 schulpflichtig ist und dessen Bildungsauftrag in den letzten Monaten hauptsächlich mir oblag, eine Rechnung auszustellen . Diese Rechnung ist meinem Schreiben angefügt.
Sollte ich mich an der ein oder anderen Stelle in diesem Brief etwas in der Wortwahl vergriffen haben, bitte ich dies zu entschuldigen, aber dennoch meinen Appell ernst zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass ich damit nicht allein stehe!
Linda Erbsmehl, Werther
Update, 28.02.:Wie Frau Erbsmehl mitteilt, hat sie bis heute keinerlei Rückmeldung seitens des Thüringer Bildungsministeriums erhalten, weder auf den Brief noch auf die Rechnung.
Autor: psgZur Vorgeschichte
Am Montag der zurückliegenden Woche wollte Linda Erbsmehl aus Werther vom Thüringer Kultusministerin wissen, wann den endlich mit "einer Entscheidung zur Wiederaufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs an Kitas und Grundschulen zu rechnen" sei?
Schon zwei Tage später antwortete eine ministeriell Beauftragte folgendes: "Ab dem 22. Februar 2020 ist ein landesweiter pandemieangepasster Wiedereinstieg in den eingeschränkten Präsenzunterricht und die Kindertagesbetreuung geplant. Dieser ist erst einmal prinzipiell unabhängig von Inzidenzwerten in einzelnen Regionen Thüringen und damit ein Signal für ganz Thüringen."
Frau Erbsmehl begann also in ihrer Familie all das zu planen, was notwendig ist, um ihren Nachwuchs in Kita und/oder Schule schicken zu können. Doch es kam, wie man weiß, alles anders. Auch für Frau Erbsmehl. Die schrieb nun dem für die Bildung der Thüringer Kinder zuständigen Minister einen Brief, den wir gern veröffentlichen, inklusive einer Rechnung.
"Sehr geehrter Herr Holter,
es fällt mir zunehmend schwerer, Ihnen und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Respekt entgegenzubringen, zeugt doch Ihre Vorgehensweise in Bezug auf die für den 22. Februar 2021 geplante Öffnung von Grundschulen und Kindergärten von wenig Respekt und Achtung den betroffenen Schülern, Eltern, Schulleitern, Lehrern, Kita-Leitern und Erziehern gegenüber!
Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 10. Februar dauerte es ganze sechs Tage bis das TMBJS die Umsetzung der Vorgaben aus der MPK für Thüringer Bildungseinrichtungen bekannt gegeben hat. Auf meine elektronische Anfrage vom 15. Februar 2021 an Ihr Ministerium nach einer schnellstmöglichen Bekanntgabe zum Vorgehen bezüglich der Schul- und Kitaöffnungen, erhielt ich am 17. Februar 2021 folgende Antwort: 'Ab dem 22. Februar 2020 ist ein landesweiter pandemieangepasster Wiedereinstieg in den eingeschränkten Präsenzunterricht und die Kindertagesbetreuung geplant. Dieser ist erst einmal prinzipiell unabhängig von Inzidenzwerten in einzelnen Regionen Thüringen und damit ein Signal für ganz Thüringen.
Bei der weiteren Öffnung von Schule und Kindertagesbetreuung werden natürlich auch die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Dazu zählen jedoch nicht nur die Inzidenzzahlen, sondern auch weitere Faktoren, welche die Krisenstäbe vor Ort in die Beurteilung der Situation einfließen lassen; so bspw. die Anzahl der Patienten in intensivmedizinischer Betreuung, die konkrete Verteilung des Infektionsgeschehen, …. Das TMBJS ist mit den Krisenstäben der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte im regelmäßigen Austausch. Angepasst an die konkrete Lage vor Ort können daher auch abweichende Regelungen für einige Gebietskörperschaften getroffen werden.' (Auszug).
Nach Bekanntgabe dieser Verordnung starteten Schulen, Kitas und Eltern umgehend mit der Umsetzung, um dann am Freitagabend völlig überraschend feststellen zu müssen, dass es für einige von ihnen absolute Zeitverschwendung war. Denn mittlerweile ließ das TMBJS verlauten, dass aufgrund einer Vorgabe vom Gesundheitsministerium in Kreisen mit einer Inzidenz von 200 die geplanten Schul- und Kitaöffnungen nicht umgesetzt werden dürfen!
Nun stellt sich mir ernsthaft die Frage: War es in den sechs Tagen vom 10. bis 16. Februar nicht möglich, sich mit dem Gesundheitsministerium abzustimmen und eine klare, schlüssige und konkrete Entscheidung zu treffen? Eine solche Festsetzung so kurzfristig an einem Freitag um 17 Uhr bekannt zu geben - nachdem sich die Bildungseinrichtungen in nicht einmal drei Tagen vom 16. – 19. Februar auf die Öffnung vorbereitet, Maßnahmen ergriffen und Eltern informiert haben, erscheint mir nicht nur fahrlässig, sondern durchaus realitätsfern und sogar verhöhnend.
Den Einrichtungen ist jegliche Möglichkeit der Reaktion genommen. Dienstpläne für das Lehr- und Erziehungspersonal wurden erstellt, Schüler zur Hortbetreuung und für die Mittagessenversorgung angemeldet. Eltern haben sich wahrscheinlich in ihrer Arbeitsplanung und ihren Schichten danach gerichtet und müssen nun alles innerhalb weniger Stunden und über das Wochenende revidieren und umplanen – ganz zu schweigen von den Kindern, die sich nach über zwei Monaten Homeschooling und Isolation auf die Schule, Lehrer und ihre Klassenkameraden gefreut haben und nun völlig schuldlos bitter enttäuscht wurden!
Ich gebe zu, ich wohne in einem Landkreis mit einer Inzidenz von unter 200 und unter 150. Daher könnte ich behaupten, ich habe Glück gehabt, mich betrifft es schließlich nicht. Dem ist aber nicht so! Bei dieser wankelmütigen Vorgehensweise bin ich womöglich nächste Woche von einer erneuten Schul- und Kitaschließung betroffen.
Und so richte ich meinen Appell an Sie: Herr Holter, bei allem verbliebenen Respekt, das ist keine Art und Weise mit Schülern, Lehrern, Erziehern, Kitakindern und Eltern umzugehen! Hätte ich das Recht dazu, würde ich Ihnen eine große Rüge, gar einen Tadel, aussprechen und Sie zur Wiedergutmachung drängen.
Das obliegt mir jedoch nicht. Daher bleibt mir nur, Sie auf eindringlichste Weise auf Ihren Fehler - und ja, genau das war es, ein Fehler – hinzuweisen und Sie zu ersuchen, das Vorgehen und den Umgang mit unseren Kindern zukünftig deutlich verantwortungsvoller, bedachter und realistischer anzugehen! Ich möchte an dieser Stelle die Debatte darum, dass Kinder ja keine Wählerstimme haben, nicht eröffnen, aber erwähnen, dass wir Eltern sehr wohl eine Stimme haben und Sie sich mit dieser Taktik wohl viele weitere Stimmen verspielt haben.
Darüber hinaus erlaube ich mir Ihnen, für die von mir erbrachte Leistung der Lehrtätigkeit für meinen Sohn, der seit September 2020 schulpflichtig ist und dessen Bildungsauftrag in den letzten Monaten hauptsächlich mir oblag, eine Rechnung auszustellen . Diese Rechnung ist meinem Schreiben angefügt.
Sollte ich mich an der ein oder anderen Stelle in diesem Brief etwas in der Wortwahl vergriffen haben, bitte ich dies zu entschuldigen, aber dennoch meinen Appell ernst zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass ich damit nicht allein stehe!
Linda Erbsmehl, Werther
Update, 28.02.:Wie Frau Erbsmehl mitteilt, hat sie bis heute keinerlei Rückmeldung seitens des Thüringer Bildungsministeriums erhalten, weder auf den Brief noch auf die Rechnung.
Kommentare
N. Baxter
20.02.2021, 18.59 Uhr
Danke
Kann da nur voll zustimmen und die Forderung unterstützen.
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ottilie
20.02.2021, 19.51 Uhr
Offener Brief an Minister Holter
Bitte Rechnung veröffentlichen, großes Interesse daran, und zwar deshalb, weil meine Tochter auch für ihren Sohn Nachhilfe bezahlte, da die Lehrart nicht ausreichend ist und meine Tochter einer Arbeit in Schichten nachgeht.
Diese Rechnung würde sicher viele Eltern interessieren, Frau Erbsmehl.
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Anmerkung der Redaktion: Bitte auf den Link klicken, dann öffnet sich die Rechnung.
Diese Rechnung würde sicher viele Eltern interessieren, Frau Erbsmehl.
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Anmerkung der Redaktion: Bitte auf den Link klicken, dann öffnet sich die Rechnung.
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K03
20.02.2021, 19.59 Uhr
DANKE!! DANKE!! DANKE!!
VIELEN DANK!!!
Sie sprechen mir aus der Seele!! Passender kann man es nicht formulieren und ich hoffe inständig, dass die geschrieben Worte Gehör finden!!!
Sie sprechen mir aus der Seele!! Passender kann man es nicht formulieren und ich hoffe inständig, dass die geschrieben Worte Gehör finden!!!
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-Insider-
21.02.2021, 07.46 Uhr
Da
der Herr Minister hierauf nicht antworten wird oder maximal das übliche Geschwurbel bringt, unbedingt am Ball bleiben und ihre Forderungen einklagen!
R2G und ihre unfähigen Minister gehören dringend abgewählt!
R2G und ihre unfähigen Minister gehören dringend abgewählt!
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Marco Müller-John
21.02.2021, 09.28 Uhr
.....Helikoptermamas Pseudorechnung
Egoistische Betrachtung einer gesellschaftlichen Gesamtaufgabe. Niemand hat sie gezwungen, diese Leistung zu erbringen, wenn der Nachwuchs es nicht selbst hinbekommt, sollte er in die Notbetreuung. Stellt sie dann auch die Hausaufgabenhilfe oder Nachhilfe im Schulregelbetrieb in Rechnung ? Dieses ewige Gejammer bringt niemanden ein Stück weiter, pure Zeitverschwendung.
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Fischkopf
21.02.2021, 09.55 Uhr
Man kann nur hoffen...
.. das diese Zeilen auch bis ins Gehirn bei diesen Herr gelangen.
Meinen Respekt für diesen Brief + Rechnung. Bei soviel Wut, was sich in der ganzen Zeit angestaut hat, hätte ich definitiv nicht so sachlich und freundlich schreiben können.
Hoffentlich bewirkt es auch was.
Meinen Respekt für diesen Brief + Rechnung. Bei soviel Wut, was sich in der ganzen Zeit angestaut hat, hätte ich definitiv nicht so sachlich und freundlich schreiben können.
Hoffentlich bewirkt es auch was.
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tannhäuser
21.02.2021, 10.04 Uhr
Eine Rechnung...
...für verkorkste Politik stellen? Darauf muss man erst mal kommen.
Aber mit Begriffen wie "Helikopter" und "Gejammer" lässt Herr Müller-John leider wieder seine arrogante Grundeinstellung gegen Menschen aufblitzen, deren Meinung er lächerlich findet oder gar verachtet.
Der Rechtsweg steht jedem wegen jeder nervigen Fliege an der Wand im Schlafzimmer offen. Ob das Gericht es lächerlich findet, deshalb den Vermieter oder Bauherren zu verklagen, ist sekundär.
Mit sowas verdienen Richter und Anwälte ihr Geld und ein Minister hat genügend Staatssekretäre, deren gutbezahlte Arbeit es ist, sich mit Anliegen unzufriedener Bürger zu befassen.
Aber mit Begriffen wie "Helikopter" und "Gejammer" lässt Herr Müller-John leider wieder seine arrogante Grundeinstellung gegen Menschen aufblitzen, deren Meinung er lächerlich findet oder gar verachtet.
Der Rechtsweg steht jedem wegen jeder nervigen Fliege an der Wand im Schlafzimmer offen. Ob das Gericht es lächerlich findet, deshalb den Vermieter oder Bauherren zu verklagen, ist sekundär.
Mit sowas verdienen Richter und Anwälte ihr Geld und ein Minister hat genügend Staatssekretäre, deren gutbezahlte Arbeit es ist, sich mit Anliegen unzufriedener Bürger zu befassen.
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geloescht 20210830
21.02.2021, 10.36 Uhr
Marco Müller - John
Die Einschätzung kann ich nicht teilen. Ich habe kein Kind im schulpflichtigen Alter mehr, erlebe aber bei meinen Mitarbeitern, wie diese und vor allem die Kinder an ihre Grenzen kommen und selbst Kinder schon darüber nachdenken, das Schuljahr zu wiederholen, aber Angst haben, dafür stigmatisiert zu werden.... Ich erlebe täglich Menschen am Rande der psychischen Belastungsgrenze durch die erzwungene Isolation...... Ja, wir müssen da gemeinsam durch... Aber solche dilletantantischen Vorgehensweisen, wie das hier im Punkto Schulöffnung ja und dann wieder nicht, sind da wenig hilfreich und eine Abstimmung zwischen den Ressorts vor öffentlicher Ankündigung darf der Bürger erwarten! Hinzu kommt auch in einigen Fällen natürlich Druck vom Arbeitgeber.... So man noch Arbeit hat....Und auf Arbeit erscheinen muss.... Und auch Homeoffice ist kein Zuckerschlecken. Jeder, der denkt, das sei wie frei, kann es ja mal ausprobieren, acht Stunden Arbeit mit Homeschooling und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen..... Ja, auch ich prüfe, ob die Arbeitsleistung im Homeoffice kommt, denn dafür wird der Mitarbeiter ja bezahlt. Aber das das nicht einfach ist, verstehe ich vollkommen.... Wenn man wie Sie, Herr Müller - John, selbstständig ist, ist auch das nicht immer einfach, aber da man sich selbst plant, kriegt man da sicher gerade in diesen Zeiten manches besser unter einen Hut... Das Glück hat nicht jeder und wenn man dann eventuell noch alleinerziehend und nicht mit einer unterstützenden Familie gesegnet ist, kann es ganz schnell ganz eng werden und dann so ein Chaos in Erfurt........
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El loco
21.02.2021, 10.53 Uhr
Respekt!
Frau Erbsmehl hat vollumfänglich Recht. Diese Regierung ist ein einziges Trauerspiel. Leider gibt es immer noch "Verteidiger" der abartigen Inkompetenz. Ich jedenfalls weiß, wo ich meine Blumen nicht kaufen werde.
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ChristianNDH
21.02.2021, 11.42 Uhr
Hoffnung
Ich schrieb es schon mal in einem anderen Zusammenhang, aber es gilt eben auch hier:
30 % der Thüringer haben die größte Regierungsfraktion und damit letztlich auch die Landesregierung gewählt.
Hoffentlich denken mal 100 % der Thüringer nach, wenn dann am 26.09. gewählt wird.
Thüringen ist leider in allen Belangen in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Egal ob Bildung, Investitionen in Infrastruktur.....
Warum nur?
30 % der Thüringer haben die größte Regierungsfraktion und damit letztlich auch die Landesregierung gewählt.
Hoffentlich denken mal 100 % der Thüringer nach, wenn dann am 26.09. gewählt wird.
Thüringen ist leider in allen Belangen in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Egal ob Bildung, Investitionen in Infrastruktur.....
Warum nur?
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Eckenblitz
21.02.2021, 12.38 Uhr
Antwort
Ja auf die antwort bin ich gespannt, fals eine kommt. Ich hoffe, das diese dann auch hier veröffendkicht wird. Oder wird die als STRENG GEHEIM eingestuft, was ich glaube? Der Minister wird sich nicht öffentlich melden, dazu fehlt ihm der Mut und die genemigung vom Chef.
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Marco Müller-John
21.02.2021, 13.13 Uhr
.....@Alexander mit Pseudoym hat Recht
Natürlich haben Sie Recht. Die Situation ist schwierig und verfahren, mit erlernten und praktizierten Verhaltensweisen nicht kurzfristig zu lösen. Frau Erbsmehl kann dem Minister schreiben, sie kann ihren Unmut kund tun und der Ungerechtigkeit in dieser Zeit ihre Verachtung ausdrücken. Ändert dies etwas am Virusgeschehen.... nein. Also wozu der Sturm, es ändert nichts. Sinken die Inzidenzen geht die Schule ans Netz. Kann der Minister oder Frau Erbsmehl die Inzidenzen voraussagen, wohl eher nicht. Werden die Schulen zu spät geöffnet, gibt es womöglich Rückstufungen , ein 13. Schuljahr, Ferienkürzungen, zusätzliche TSC Unterrichtszeiten an den Wochenenden. Dies wird niemanden stigmatisieren, denn es werden Viele sein. Mehr Gelassenheit, weniger Klagen, Pragmatismus und ein wenig Fatalismus erleichtern hierbei den Alltag ungemein.
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HisMastersVoise
21.02.2021, 16.57 Uhr
Prioritäten!
Ich kann alle betroffenen Eltern und deren Kinder in vollem Umfang und vorbehaltlos verstehen. Wir haben jedoch hier falsche Prioritäten zu Diskussion. Wir schicken doch auch nicht einen gerade erst am Herzen operierten Patienten zum Triathlon. Und des wegen ist die erste Priorität seit Wochen und aktuell, die Coronainfektionen unter Kontrolle zu bekommen. Natürlich sieht die sich ständig ändernde Gesetzeslage konfuß aus. Aber wie bitte ist denn die Alternative. Wir machen nun nach und nach alles auf und hoffen, das wir Glück haben. Das ist in letzter Zeit oft genug versucht worden und endete immer in noch größeren Problemen. Also bleibt die Frage. Wollen wir die Gesundheit von unseren Mitmenschen gegen unsere Freizügigkeit tauschen. So nervig die Gesamtsituation auch ist, mache ich mir sehr viel mehr Sorgen bei einem fahrplanmäßigen Öffnungsszenario, dass uns in eine dritte Infektionswelle führt. Und es bleibt dabei. Kinder sind ohne die geringsten Krankheitssyptome für einige Tage infektiös. Corona hat eine Inkubationszeit von zwei Wochen. Gut für sie und verheerend für uns. Bei allem Verständnis für das Leid, welches durch die Einschränkungen folgt. Das ist nicht unserer Hauptproblem sondern nur eine Folge. Daher gilt Maske tragen, Abstand halten und Sozialkompetenz zeigen mehr denn je.
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geloescht 20210830
21.02.2021, 17.44 Uhr
HisMastersVoise
Ich glaube, Sie haben da was falsch verstanden. Das Ärgernis ist nicht die Corona Regeln als solche, sondern das erst Mitte der Woche vollmundig von Herrn Holter angekündigt wurde, die Schulen und Kitas landesweit zu öffnen und Schließungen eben nicht mehr nur von Inzidenzen abhängig zu machen. Was ich sehr sinnvoll finde, denn wenn in zwei Pflegeheimen Cluster entstehen, hat das nichts mit Schulen und Kitas zu tun und ist örtlich begrenzt.... Das man dann mögliche Kontakt - Kinder von Pflegekräften eventuell zu Hause lässt, aber mindestens testet, ist auch keine Frage, aber wieder einfach alles zu schließen, halte ich für disskussionswürdig.... Und genau das hat man Freitag Nachmittag mal eben so wieder gekippt, nachdem sich Schulen, Kitas und z. B. auch die Versorger derselben vorbereitet hatten (heißt z. B. für die Küchen auch Geld in die Hand genommen und Lebensmittel gekauft). Wer kommt jetzt für den Schaden auf, wer unterstützt die Arbeitnehmer z. B. im Kyffkreis, die jetzt eventuell dem Arbeitgeber mitteilen mussten, wohlgemerkt am Wochenende, Pustekuchen, muss doch mein Kind betreuen..... Und nein, nicht jeder hat Anspruch auf die Notbetreuung, kann man beim Ministerium auch nachlesen.... Und wer Homeoffice macht, hat - theoretisch - keinen Anspruch..... Ich weiß nur noch nicht, wie man gleichzeitig Vollzeit arbeitet und "nebenbei" Homeschooling und Kinderbetreuung macht.... Aber Tag hat ja 24 Stunden... Das ist jetzt sarkastisch gemeint.
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bella 66
21.02.2021, 18.11 Uhr
Schule ja oder nein
Kann mir bitte mal jemand sagen, ob wir morgen die Kinder in die Schule bzw. Kita schicken dürfen???
Ich steige da nicht mehr durch......
__________________________________________________
Anm. d. Red.: Im Landkreis Nordhausen beginnt der Unterricht morgen wieder für die Grundschulen und die Abschlussklassen. Im Kyffhäuserkreis bleiben alle Schulen und Kindertageseinrichtungen bis zum 2. März geschlossen.
Ich steige da nicht mehr durch......
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Anm. d. Red.: Im Landkreis Nordhausen beginnt der Unterricht morgen wieder für die Grundschulen und die Abschlussklassen. Im Kyffhäuserkreis bleiben alle Schulen und Kindertageseinrichtungen bis zum 2. März geschlossen.
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Im Nu
22.02.2021, 17.00 Uhr
Ich vermute...
...dass die Rechnung nicht beglichen wird um keine Flut von Berufungsfällen zu schaffen. Aber ein Zeichen, dass es so nicht weitergehen kann, ist es auf jeden Fall. Respekt für diesen Schritt.
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