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Mo, 17:06 Uhr
10.01.2022
Neujahrskonzert 2022

Polka, Walzer & Champagner

Das Neujahrskonzert im Theater Nordhausen unter dem Motto „Polka, Walzer & Champagner“ versprach beste Unterhaltung und ließ eventuelle augenblickliche Sorgen und Probleme für gute zwei Stunden vergessen, meint Christel Laude...

Unter der Stabführung von Michael Helmrath, langjähriger GMD am Theater Nordhausen, boten die Musiker des Loh-Orchesters ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Programm, nicht nur mit Polka und Walzer, ganz nach dem Geschmack des Publikums. Drei wunderschöne Blumenbouquets zierten die Bühne, und große Bildprojektionen, passend zum Inhalt der Musikwerke, steigerten die Wirkung des Konzertes. Das Orchester musizierte in großer Besetzung vom ersten bis zum letzten Ton in bester Spiellaune und spürbarem Einvernehmen mit dem Dirigenten.

Neujahrskonzert in Nordhausen 2022 (Foto: Christel Laude) Neujahrskonzert in Nordhausen 2022 (Foto: Christel Laude)


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Zur Eröffnung erklang die Ouvertüre zur Operette „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß (Sohn). Michael Helmrath ist den Nordhäusern in bester Erinnerung nicht nur als exzellenter Dirigent, sondern auch als ebensolcher Moderator. So ließ er es sich nicht nehmen, eine, von diversen Gremien, geführte Diskussion über „Zigeuner“, aufzugreifen. Redegewandt und mit viel Wortwitz führte er eine solche Diskussion ad absurdum, genderte mit Augenzwinkern und unterstrich seine Worte durch mit Begeisterung interpretierter „Zigeunermusik“.

Drei Ungarische Tänze von Johannes Brahms, der ebenfalls von der Einzigartigkeit der Zigeunermusik inspiriert war, schlossen sich an. Interessant war zu erfahren, dass die Bezeichnung „Schrammeln“ auf den Österreichischen Komponist und Musiker Johann Schrammel zurückgeht. Er war im Konzert mit einem vom Hören her bekannten Marsch vertreten. Sehr gefühlvoll, im Thema fast elegisch in den Geigen, erklang der Walzer „Die Schlittschuhläufer“ von Emile Waldteufel, und ein Galopp mit knallendem Sektkorken von Hans Christian Lumbye beendete den ersten Teil.

Anschließend war Johann Strauß (Sohn), der berühmteste der Straußfamilie, gleich viermal mit einer Polka vertreten, wobei die Polka mazur „Fata morgana“ mit schwebenden Klängen und weil nicht so oft gespielt besonders interessant war, während die „Tritsch-Tratsch-Polka eine der meistgespielten Polkas überhaupt ist. An diesem Abend erklang sie in äußerst schnellem Tempo, fast am oberen Limit.

Die Polka schnell „Plappermäulchen“ komponierte Bruder Josef Strauß, im Konzert durch Gesten des Dirigenten lustig untermalt. Ebenso spaßig dargeboten und unter Mitwirkung des Publikums wurde der Walzer „Wiener Praterleben“ von Siegfried Translateu, besser bekannt als „Sportpalastwalzer“. Es durfte gepfiffen werden. Michael Helmrath hatte wohlweißlich eine Trillerpfeife mitgebracht, dem Publikum fiel das Pfeifen unter der Maske etwas schwerer. Werke von Carl Michael Ziehrer und dem österreichisch-tschechischen Komponisten Karl Komzak komplettierten das Programm.

Mit dem fast sinfonisch anmutendem Stück „Straussiana“, einer Hommage an Stauß und Wien von Erich Wolfgang Korngold endete zwar das Programm, aber noch lange nicht das Konzert, denn das begeisterte Publikum erklatschte 3 Zugaben und erst nach dem Radetzky-Marsch schloss sich der Vorhang.
Allen Musikern, den weiteren Mitarbeitern und Freunden des Theaters ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2022.
Christel Laude
Autor: red

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