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Di, 19:44 Uhr
22.11.2022
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Was ist los in der Goldenen Aue?

Seit 1998 wird das 100 Hektar große Industriegebiet in der Goldenen Aue "beplant". Das allein hat schon einen Seltenheitswert innerhalb von planerischen Veränderungen. Jetzt allerdings könnten eventuell "Nägel mit Köpfen" gemacht werden...

Vor zehn Jahren war Spatenstich für die Erschließung des IG in der Goldenen Aue (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen/nnz-Archiv) Vor zehn Jahren war Spatenstich für die Erschließung des IG in der Goldenen Aue (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen/nnz-Archiv)
Es war der Chef der Landesentwicklungsgesellschaft dieses Freistaates, Andreas Krey, der unlängst bei einem Happening im Fürstenhof gegenüber der nnz auf Nachfrage versicherte, dass er zum aktuellen Stand der Vermarktung des Industriegebietes in der Goldenen Aue nichts sagen werde, denn immerhin habe er eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschrieben.

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Bleibt die Frage mit wem er die Unterschrift geleistet habe? Aus sicherer Quelle erfuhr die nnz schon damals von einer skandinavischen Investorengruppe, die auf dem Gelände zwischen Bielen und Görsbach eine Fabrik zum Recyceln von Batterien errichten wolle.

350 Millionen Euro sollen investiert, mehrere Hundert Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Vorhaben der Schweden und Norweger klingen auf den ersten Hieb richtig gut, sind sie doch mit dem Label der Nachhaltigkeit versehen. Doch Kritiker des Ganzen äußerten sich bereits während einer sogenannten Ämterkonferenz vor einigen Wochen, dass es doch angesagt sei, die recycelten Materialien wieder umgehend der Produktion von neuen Akkus zuzuführen. Vielleicht an Ort und Stelle.

Wie dem auch sei, jetzt plauderte ein Bürgermeister, der gern wieder gewählt werden will und die Verschwiegendheitsvereinbarung nicht unterschrieben hatte, in einer Dorfversammlung einige Details zu dem Vorhaben aus und gefährdet somit aus Sicht von Fachleuten, die was von Wirtschaft verstehen, das gesamte Vorhaben. "Wir halten nichts von derartiger Profilierungssucht einiger Politiker, die unbedingt wiedergewählt werden wollen", sagte heute NUV-Vorstandsvorsitzender Niels Neu der nnz.

Vor allem der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes hatte sich seit Jahren für die Ansiedlung von Unternehmen in der Aue engagiert. Oftmals belächelt, stand der Verband zu seinen Zielen. Jetzt scheinen sie so nah und doch - wegen der Indiskretion eines Bürgermeisters der Landgemeinde Heringen - vielleicht wieder ganz fern.

In den kommenden Wochen laufen hier im Landkreis Nordhausen und auch in den verantwortlichen Landesämtern und Aufsichtsbehörden die entsprechenden Verfahren an. Die Versorgung der "Ansiedler" soll seitens der EVN gesichert sein, wie jedoch wird das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren ausgehen? Es hängt noch viel in der Luft? Ist eine nun hergestellte Öffentlichkeit von Nutzen?

Der Beantwortung dieser Fragen müssen sich jene stellen, die nicht "hinter dem Berg" mit den Infos halten konnten. Denn letztlich - für die Region immens wichtig - geht es auch und vor allem um Arbeitsplätze. 500 sollen es sein, wurde kolportiert. Vielleicht in einer ersten Ausbauphase. Vielleicht auch weniger. Hat diese Arbeitsplätze die Region überhaupt? Wie wird das die Arbeitsmarktsituation überhaupt verändern?

Es wird noch viele Fragen geben, deren Beantwortung allein diejenigen geben können, die das Geld und den Mut haben, endlich Leben in das seit 1998 brachliegende Land einzuhauchen. Der Erfolg sei ihnen gegönnt, natürlich auch der Region und ihren Menschen. Doch, auch das sei geschrieben: Investoren sind insgesamt sehr sensibel, wenn es um Infos geht. Der Markt und damit die Mitbewerber ruhen nicht.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
pitti7
22.11.2022, 21.36 Uhr
na toll...
aber irgendwie die falsche reihenfolge gewählt,wer die Verpflichtung nicht unterschreibt bleibt einfach DRAUßEN ! Alles wird heute mit Datenschutz begründet,aber wenn es wirklich irgendwo drauf ankommt sind die Plaudertaschen am Werk...
und es kommt doch ehh raus welcher (hilfs)bürgermeister es war!
Paulinchen
22.11.2022, 22.00 Uhr
Haben wir eigentlich noch...
... den Wirtschaftsminister in Thüringen, der demnächst in Pension geht?
Der könnte sich jetzt noch ein Denkmal schaffen, in dem er sich mit dem Bundeswirtscbaftsminister in der Golden Aue trifft. Letzterer plant die Windradproduktion aus China nach Deutschland zurück zu bringen. Wenn nicht in der Golden Aue, wo dann?
Allerdings muss man dazu auch mal den Allerwertesten bewegen. Es wäre endlich an der Zeit, dass der Dornröschenschlaf im Norden von Thüringen beendet wird! Wann werden die Politiker denn wieder wach und bemerken, dass wir das Gesäß von Thüringen sind? Die Firmen, welche in unserem Landkreis expandiert haben, verdanken das in 1. Linie ihrer eigenen Initiative. Aber wo war bisher die Unterstützung der Landesregierung, um den Platz für die vielen Ideen in der Golden Aue zu füllen? Früher wurde in der Golden Aue auch Stroh gedroschen, was am Ende auch noch einen Nutzen hatte, doch nach der Wende, wird dort von der Politik nur noch leeres Stroh gedroschen. Inzwischen sieht man dort zumindest mal den einen oder anderen Brummifahrer ruhen, weil er wo anders keinen Platz finden konnte. Auch für diesen Zweck sind die Politiker nicht in der Lage.... Wie wäre es denn mit einem Hotel für die unzähligen Flüchtlinge dort und dazu passend noch ein großes Freizeitparadies?
MHI
22.11.2022, 22.46 Uhr
Auf das eine Fettnäpfchen mehr oder weniger....
des Bürgermeisters kommt es jetzt auch nicht mehr an. Der Gesamtschaden war ja vor der Einwohnerversammlung schon als Totalschaden zu bezeichnen. Dachte ich - bis eben. Aber er schafft es halt immer noch einen drauf zu setzen. Bezeichnend für diese traurige, armeselige Gesamtbilanz der letzten 2 Legislaturperioden. Ein Fall von totaler Selbstüberschätzung - und zwar in allen Belangen. Das er wiedergewählt werden will hat doch nur monetäre Gründe und kann selbst für ihn nicht wirklich zur Debatte stehen. Eine wirkliche Begeisterung für seinen Beruf hat er nur in medialer Selbstbeweihräucherungshinsicht entwickelt.

Es bleibt abzuwarten ob dieser erneute Bürgermeister-Blackout wirklich solche weitreichenden Folgen haben wird wie vermutet. Jetzt wo die Katze aus dem Sack ist wär es vielleicht eh anzuraten mit offenen Karten zu spielen um weiteren Spekulationen entgegenzutreten. Viel mehr schief laufen kann ja jetzt nicht mehr. Vielleicht würde die Abteilung Attacke dieser Region auch mal ganz gut zu Gesicht stehen.
Karsten
23.11.2022, 07.20 Uhr
Unser Bürgermeister
Ist schon eigenartig, was sich hier der Bürgermeister der Landgemeinde Heringen geleistet hat. Durch seine Äußerungen zur Ansiedlung eines Unternehmens im Industriegebiet Goldene Aue, welches in Vorverhandlungen mit der LEG ist, zeigt doch, auf welchem Niveau er sich bewegt. Nur um sich ins Gespräch zu einer Kandidatur zur Bürgermeisterwahl in der Landgemeinde zu bringen, riskiert er, dass eventuell durch die Nichtansiedlung, Arbeitsplätze (500!?) und Steuereinnahmen verloren gehen.
Herr Bürgermeister, was haben Sie, in Ihren zwei Amtszeiten, für die Landgemeinde getan/geschafft? Ihr Hauptaugenmerk, wohl durch einen Mitarbeiter gelenkt, lag doch nur am Schloss Heringen. Herr Bürgermeister, treten Sie sofort zurück!
Herr Schröder
23.11.2022, 07.43 Uhr
Na Herzlichen Glückwunsch!
Die Glückwünsche gehen an den selbstdarstellerischen "Oberbürgermeister" der Großgemeinde Heringen sowie an die hiesige Presse.
Investitionen halten ihre Pläne gern bis zum finalen Start geheim. Daher gibt es auch solche Verschwiegeheitserklärungen. Gut möglich, dass es sich für diese Investition in der Goldenen Aue erst einmal erledigt hat. Es gibt ja auch noch andere Regionen wo man mit solchen Informationen professioneller umgeht.

Einen schönen Tag zusammen!
Gehard Gösebrecht
23.11.2022, 10.31 Uhr
Oh, Batterierecycling
Ich sehe da riesige Berge von giftigen Abfällen, welche nicht mehr verwendet werden können und bis zur Endlösung erst einmal in diesen Gewerbegebiet die Umwelt und das Grundwasser bedrohen.
Hier wird sich wieder an Arbeitsplatzzusagen geklammert ohne die etwaigen Folgen zu bedenken.
Diese Investoren suchen nur eine billige Entsorgungsecke weit ab von der eigenen Haustür um hochgiftigen Batterieschrott loszuwerden.
Da kommt doch das industriell schwache Nordthüringen gerade richtig.
Brevis
23.11.2022, 10.33 Uhr
Ich verstehe den Aufschrei nicht
Der BM hat keine NDA unterschrieben und ist nicht daran gebunden.
Das die deutsche Wirtschaft im geheimen Arbeitet ist eh schon ein zweifelhaftes Verhalten da die Bürger dann einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden ganz nach dem Motto: "Friss oder stirb".
Da es sich hier "nur" um eine Recylinganlage handelt macht das alles noch weniger bedenklich.
Man stelle sich nur den Aufschrei vor wenn es eine Mastviehanlage gewesen wäre oder sogar Fracking - DANN würden es alle gut finden das doch vorher zu wissen oder?

Daher, wir haben ganz andere Probleme in unserer Stadt als dieses!
N. Baxter
23.11.2022, 12.57 Uhr
abwarten
bei der aktuellen Energie- und Lohnkostensituation, lohnt sich ohnehin kaum noch eine industrielle Ansiedlung hier in Teuerland!

Und abgesehen davon wie bereits auch erwähnt, sofern keine NDA vorliegt, warum dann nicht auch darüber öffentlich sprechen? Ob dies allerdings zur Selbstdarstellung notwendig ist, kann jeder für sich beurteilen aber "große Deals" sollten dann eben doch bis zum final sign auch geheim bleiben... Das Versagen sehe ich daher eben wo anders.
Fischkopf
23.11.2022, 19.13 Uhr
Dorfversammlung
War dann bei dieser Dorfversammlung auch die Presse dabei ?
Weil, diese " Neuigkeiten " kamen gerade im TV auf MDR.
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